Wohin steuert die “Alexander von Humboldt II”
Eine Gläubigergemeinschaft übernimmt die „Alexander von Humboldt II“. So soll eine mögliche drohende Insolvenz abgewendet werden, in die die Deutschen Stiftung Sail Training (DSST) geraten könnte, weil sich die Bark schwerer als ihr Vorgängerschiff vermarkten lässt. Die juristischen Verträge sind im Moment in Vorbereitung, sollen aber noch in diesem Jahr wasserfest sein.
Kaum zu glauben, dass die Bark in schwere See geraten ist, aber so war es am 02.03.2015 in der Nordsee-Zeitung zu lesen. Die Investoren sollen gedroht haben, sich zurückzuziehen. 15 Millionen Euro hat der Bau der erst am 25.05.2011 vom Stapel gelaufenen “Alexander von Humboldt II” gekostet.
Mit dem Verkauf des als Bark getakelten Großseglers wäre die DSST alle Sorgen los. Für jährlich 300.000 Euro will die DSST das Schiff dann von den neuen Eigentümern zurückchartern. Außerdem soll ihr für den Fall des Weiterverkaufes ein vertragliches Vorkaufsrecht an dem Schiff eingeräumt werden.
Die Deutsche Stiftung Sail Training ist eine im Jahre 1986 gegründete rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts mit der Aufgabe, besonders Jugendlichen das Segeln auf Traditionsschiffen zu ermöglichen und ihnen so eine “Erziehung durch die See” angedeihen zu lassen. Auf See wird der Dreimaster vom Rudergänger mit dem großen, hölzernen Handruder gesteuert, die 24 Segel werden wie vor hundert Jahren von Hand gesetzt und geborgen, und auf dem vorderen Deck steht wie eh und je ein Ausguck, um die Schiffsführung vor Hindernissen zu warnen.
Gründungsstifter waren der Bremerhavener Verein Sail Training Association Germany und die damalige Bremer Becks-Brauerei. Auch das Bremerhavener Automobillogistikunternehmen E. H. Harms, das mittlerweile in die BLG Logistics Group aufgegangen ist, zählte dazu.
Bleibt zu hoffen, dass die 65 Meter lange “Alexander von Humboldt II”, auf der im vergangenen Jahr Dreharbeiten für eine Folge der Krimireihe “Bella Block“ stattfanden, in Zukunft stets ausgebucht ist. Mittlerweile sollen sogar Reisebüros in der Schweiz für die “Alex II” werben. Auch die “Sachsen Sail” aus Leipzig ist schon als Mannschaft mit dieser schönen Bark gesegelt, um an Bord neue Kontakte und Geschäftsbeziehungen zu knüpfen.
Quellen:
Lilli Maffiotte: “Die AlexII muss verkauft werden”, Nordsee-Zeitung v. 2.3.2015
Moin,
ich halte mich ja häufig in maritimen Gefilden auf. Aber im zurückliegenden Winterhalbjahr habe ich nirgends Reklame von der ALEX II gesehen.
Klappern gehört bekanntlich zum Handwerk, aber keine Stille…
Grüße Ronny