“Schulschiff Deutschland” liegt in Bremerhaven im Dock
Das ehemalige Ausbildungsschiff der Handelsmarine, die “Schulschiff Deutschland“, musste ihren Liegeplatz in Bremen-Vegesack verlassen. Sie wurde nach Bremerhaven geschleppt, weil hier umfangreiche erforderliche Sanierungsarbeiten ausgeführt werden sollen. Dafür muss das Schiff eingedockt werden.
In Bremen-Vegesack liegt das Museumsschiff schon seit 1996. Der Deutsche Schulschiff-Verein betreibt es als Hotelschiff. Aus Sicherheitsgründen wird der alte Segler regelmäßig einer Inspektion unterzogen. Dabei wurden am Rumpf erhebliche Rostschäden entdeckt, die im Bredo-Dock beseitigt werden sollen. Die geschätzten Reparaturkosten von mehr als einer Million Euro werden zu rund zwei Drittel vom Bund, der Stadt Bremen und der Stiftung Denkmalschutz übernommen; der Rest soll über Spenden finanziert werden.
Die “Schulschiff Deutschland” wurde 1927 vom Deutschen Schulschiff-Verein als viertes Schulschiff in Auftrag gegeben. Am 14. Juni 1927 lief sie bei der Joh. C. Tecklenborg-Werft in Geestemünde vom Stapel. Von Anfang an wurde auf dem Schiff der seemännische Nachwuchs für die Handelsmarine ausgebildet. Die 29 Ausbildungsfahrten führten das Dreimast-Vollschiff in den Jahren 1927 bis 1939 nach Südamerika, Südafrika und in die Nord- und Ostsee.
Im Krieg wurde die “Schulschiff Deutschland” für eine kurze Zeit als Lazarett-Schiff eingesetzt. Deshalb musste sie nicht als Reparationsleistung abgegeben werden und wurde kurz nach seiner Beschlagnahme durch die Alliierten an den Deutschen Schulschiff-Verein zurückgegeben. Der nutzte das Segelschiff von 1949 bis 1952 als Jugendherberge, setzte es dann aber als stationäres Schulschiff für Seemannsschüler ein.
Seit Frühjahr 1995 liegt sie als anerkanntes schwimmendes Denkmal in Bremer-Vegesack. Noch bis zum Jahre 2002 wohnten an Bord in Ausbildung stehende Schiffsmechaniker. Seit diese Ausbildung in Bremen nicht mehr stattfindet, gibt es in Bremen auch keine Seemannsschule mehr. Das maritime Denkmal steht jetzt für Übernachtungen zur Verfügung. Auch für Veranstaltungen, Feiern, Seminare und Ausstellungen kann es genutzt werden.
Quelle:
Nordsee-Zeitung, Seite 14, vom 24. 10.2014