Bounty” verliert Kampf gegen Hurrican “Sandy”

Die “Boun­ty” wur­de 1961 für den Film Meu­te­rei auf der Die Bounty beim Verlassen von Greenock | Foto: Inverclyde Views, trimmed by FritzG Boun­ty nach­ge­baut. Das Schiff war die ers­te voll­stän­di­ge Rekon­struk­ti­on des gleich­na­mi­gen his­to­ri­schen Seg­lers aus dem 18. Jahrhundert.

2011 erlitt das Schiff einen gro­ßen Scha­den an sei­ner Back­bord­sei­te, als ver­sucht wur­de, die “Boun­ty” in die Sport­boot­ha­fen­schleu­se zu bug­sie­ren.  Anlass war der Besuch des Bre­mer­ha­ve­ner Hafen­fes­tes im Jah­re 2011.
Die HMS Bounty sinkt während des Hurrikans Sandy am 29 Oktober 2012 | Foto: US coast guard | Kameraposition 33° 54′ 10,80″ N, 73° 50′ 20,76″ WFür die Bre­mer­ha­ve­ner Sail 2015 soll­te die “Boun­ty” das Flagg­schiff sein. Lei­der hat sie am 29. Okto­ber 2012 ihren Kampf gegen die vom Hur­ri­kan San­dy auf­ge­peitsch­ten fünf Meter hohen Wel­len ver­lo­ren und ist nach dem Aus­fall der Lenz­pum­pen etwa 140 Kilo­me­ter süd­öst­lich von Cape Hat­te­r­as (North Caro­li­na, USA) im Atlan­tik gesunken.
Der Besat­zung gelang es noch, einen Not­ruf abzu­set­zen. Obwohl das Wet­ter sehr schwie­rig war – die Wind­ge­schwin­dig­keit betrug 65 Kilo­me­ter pro Stun­de – gelang es zwei Hub­schrau­bern der Küs­ten­wa­che, 14 Men­schen aus ihren Ret­tungs­in­seln zu ber­gen. Eine 43jährige Frau konn­te bewusst­los aus dem Was­ser gebor­gen wer­den. Sie starb kurz dar­auf in einem Kran­ken­haus. Der 63jährige Kapi­tän ist im etwa 10 Grad kal­ten Was­ser verschollen.

Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 31.10.2012
wiki­pe­dia

Görlitzer Juden — ihre vergessenen und verfallenen Spuren

Unter dem Druck wach­sen­der Dis­kri­mi­nie­rung und Ver­fol­gung sind die meis­ten Gör­lit­zer Juden im Lau­fe der 1930er Jah­re aus­ge­wan­dert, unter teil­wei­se dra­ma­ti­schen Umstän­den. Die, die geblie­ben waren, wur­den im Krieg in den Ver­nich­tungs­la­gern ermordet.
Z
um bau­li­chenTextilhaus Totschek, Steinstraße 2 - 5, um 1910 Erbe der Gör­lit­zer Juden gehört weit mehr als die Syn­ago­ge, die im letz­ten Jahr ihr hun­dert­jäh­ri­ges Jubi­lä­um fei­ern konn­te. Da ist der zum Glück erhal­te­ne Fried­hof. Da sind die Wohn­häu­ser, die Fabri­ken und Geschäf­te, die Arzt- und Recht­an­walts­pra­xen. Bei einem Rund­gang zu Stät­ten jüdi­schen Lebens in Gör­litz kann man über meh­re­re Stun­den vie­les ent­de­cken und erfah­ren, aber auch erschre­cken über den heu­ti­gen Zustand vie­ler Bau­lich­kei­ten und Anlagen.
Gut, es gibt inzwi­schen neue Stra­ßen­na­men, die an sei­ner­zeit bekann­te Per­sön­lich­kei­ten erin­nern. Es gibt eini­ge “Stol­per­stei­ne” vor den ehe­ma­li­gen Wohn­stät­ten von Todes­op­fern. Dar­um hat­te sich die hie­si­ge christlich—jüdische Görlitzer Eckhaus Obermarkt 7 - Steinstraße | Foto: wikipedia-ManeckeGesell­schaft bemüht. Die Denk­mal­pfle­ge­be­hör­de konn­te am ehe­ma­li­gen Mode­haus Mei­row­sky Ecke Ober­markt/Steinstraße die Mono­gramm-Kar­tu­sche über der Ein­gangs­tür zur Erin­ne­rung an den Bau­her­ren (“I.M.” für Isaac Mairowsky)retten.
Vie­le Bau­wer­ke sind in einem frag­wür­di­gen Zustand. Ursa­chen, Zusam­men­hän­ge und Zukunfts­aus­sich­ten sind unter­schied­lich und kom­pli­ziert. In der Gesamt­heit ergibt sich ein Bild, das der Stadt kei­ne Ehre macht.Jugendstilwarenhaus am Demianiplatz | Foto: Manecke Das gilt ja schon für das bekann­tes­te und am meis­ten beklag­te Bei­spiel, das Waren­haus am Demia­ni­platz, des­sen Bau­herr der Kauf­mann Lou­is Fried­län­der war. Es ist ein prä­gen­des Gebäu­de im Stadt­zen­trum, bei der Bevöl­ke­rung und Archi­tek­tur­his­to­ri­kern in hohem Anse­hen. Sei­ne Zukunft ist ungewiss.
Die Gäste des Victoria-Hotels konnten von ihren Zimmerfenstern aus das pulsierende Leben im Zentrum der aufblühenden Stadt Görlitz vom Morgen bis zum Abend verfolgen | Foto: Robert Scholz um 1900Bes­ser geht es da dem Bau an der Post­platz-Nord­sei­te, des­sen Mit­tel­teil bis nach 1918 das Vik­to­ria-Hotel von Nathan Gold­stein beher­berg­te. Das frü­he­re Schuh­haus Rauch in der Ber­li­ner Stra­ße 61 wird heu­te durch Fiel­mann-Optik genutzt. Eben­falls sorg­fäl­tig saniert wur­de das zwei­te Mode­haus Mei­row­sky in der Hos­pi­tal­stra­ße 36. Das führende Schuhhaus Rauch überraschte die Kunden mit zahlreichen Dienstleistungen. Es gab eigene Abteilungen für Kinderschuhe und Strümpfe, eine Reparaturwerkstatt und einen Röntgenapparat zur Fußuntersuchung. | Fotografie Lünig um 1932
Schlech­ter sieht es in der Stein­stra­ße aus, frü­her Stand­ort meh­re­rer jüdi­scher Geschäf­te. Das ehe­ma­li­ge Beklei­dungs­haus Tot­schek in der Stein­stra­ße 2 — 5 ist ein beson­ders reprä­sen­ta­ti­ves Han­dels­haus des spä­ten 19. Jahr­hun­derts, an dem man etli­che Spu­ren frü­he­ren Glan­zes fin­det. Denk­mal­pfle­ge­risch saniert und nicht­mo­der­nis­tisch ver­schan­delt, könn­te es ein Schmuck­stück einer Ein­kaufs­mei­le werden.
Villa Kaufmann in der Bergstraße 1 (links) und Textilfabrik an der Uferstraße um 1920Betrüb­lich ist auch der Zustand der frü­he­ren Fabri­kan­ten­vil­la Berg­stra­ße 1; sie gehör­te Rosa Kauf­mann, Mit­in­ha­be­rin der Webe­rei und Fär­be­rei Mül­ler und Kauf­mann an der Ufer­stra­ße. Das außen und innen gedie­ge­ne Gebäu­de im Stil des frü­hen 20. Jahr­hun­derts ist lei­der nach 1990 zuneh­mend ver­wahr­lost, nach­dem sich der Plan zer­schla­gen hat­te, ein Senio­ren­heim für geho­be­ne Ansprü­che dar­aus zu machen.
Villa Ephraim, Goethestraße 17, 1907Die berühm­te Vil­la Ephra­im in der Goe­the­stra­ße 17, ein Werk des Ruh­mes­hal­len-Archi­tek­ten Hugo Behr, war bis Anfang der 1920 Jah­re Wohn­sitz des Eisen­wa­ren­händ­lers, Stadt­ver­ord­ne­ten und Muse­umför­de­rers Mar­tin Ephra­im und bis vor kur­zem [Ende 2010] eine Jugend­her­ber­ge. Ihr kost­ba­rer archi­tek­to­ni­scher Grund­be­stand konn­te durch die Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft weit­ge­hend erhal­ten wer­den, braucht aber drin­gend eine stil­ge­rech­te Sanie­rung und ange­mes­se­ne Nut­zung, es ist ein Juwel der dama­li­gen ört­li­chen Bau­kul­tur und zugleich Erin­ne­rungs­ort für eine her­aus­ra­gen­de Per­sön­lich­keit (Ephra­im starb 1944 als 84jähriger im KZ The­re­si­en­stadt) [Nach­dem 2010 die Jugend­her­ber­ge hier aus­zog, hat die Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft die Vil­la sanie­ren las­sen. Heu­te ist hier das Gäs­te­haus Alte Her­ber­ge untergebracht].
Wohnhaus Ephraim, Jakobstraße 5, um 1900Verwaltungsgebäude Ephraim, Zittauer Straße 56, 1927Auch das frü­he­re Wohn­haus Epha­rim (Jakobstra­ße 5, spä­ter Franz Gru­n­ert) hat inzwi­schen gelit­ten. Das Ver­wal­tungs­ge­bäu­de der Fir­ma Ephra­im Eisen­han­del in der Zit­ter­stra­ße 56 (vor dem Schüt­zen­haus) errich­te­te 1927 der in Gör­litz durch zahl­rei­che Groß­bau­ten ver­tre­te­ne Archi­tekt Alfred Hent­schel; es steht leer und verfällt.
Steinbank vor Fabrik Raupach, um 1910Die Sitz­bank mit Brun­nen, Aus­stel­lungs­stück der Gewer­be- und- Industrieausstellung1905 in Gör­litz für die Gra­nit­fir­ma Theo­dor Alex­an­der Katz, erwarb der Fabri­kant Richard Rau­pach und stell­te sie an der Zit­tau­er Stra­ße vor sei­nem Werk­ge­län­de auf;dort ver­fällt sie heu­te nach und nach, wür­de aber gut in das Umfeld der Stadt­hal­le passen.
Modehaus Frankenstein/Markus in der Berliner Strasse 10, um 1925Ein Opfer der ober­fläch­li­chen Schnell­sa­nie­run­gen Anfang der 1990er Jah­re wur­de das frü­he­re Tex­til­haus Frankenstein/Markus in der Ber­li­ner Stra­ße 10. Die ehe­ma­li­ge Fas­sa­de ist nur noch in der Grund­auf­tei­lung erkenn­bar, das Inne­re eine gesichts­lo­se Hal­le mit lan­gen Rega­len zum raschen Aus­tausch der Gewer­be­mie­ter, archi­tek­to­nisch tot.
Die Vil­la Alex­an­der Katz neben dem Stän­de­haus (frü­her Pro­me­na­de 14) wur­de noch 1945 durch Bom­ben zer­stört und ist heu­te Müll­hal­de und Urwald, eine Schan­de in Grenz­nä­he. Die Tex­til­fa­brik Mül­ler und Kauf­mann an der Ufer­stra­ße ist Rui­ne und Die Kofferfabrik von Julius Arnade in Moys (Ujazd) ist stillgelegtteils abge­tra­gen, die Kof­fer­fa­brik in Moys (Ujazd) ist stillgelegt.
Die Auf­stel­lung lie­ße sich fort­set­zen. Es ist nicht zu über­se­hen: Die­se Erbe ist weit­ge­hend vergessen.Im öffent­li­chen Bewusst­sein und in der denk­mal­pfle­ge­ri­schen Dring­lich­keits­lis­te kommt es kaum vor. Irgend­wann wer­den ver­mut­lich nur noch Der Eingang zum Lager Biesnitzer GrundSyn­ago­ge und KZ Bies­nit­zer Grund (die­ses auch über­baut) mit der Geschich­te der Gör­lit­zer Juden in Zusam­men­hang gebracht wer­den, nicht mehr ihre Wohn- und Wir­kungs­stät­ten vor 1933, also aus den Jahr­zehn­ten ihrer Viel­fäl­ti­gen Tätig­keit für das Wohl der Stadt.
Paul MühsamNicht ein­mal beschei­de­ne Täfel­chen erin­nern an den Dich­ter Paul Müh­sam (Bis­marck­stra­ße 4) oder an den Kom­mer­zi­en­rat und Stif­ter Les­ser Ephra­im (Jakobstra­ße 5). Es wäre an der Zeit, Grund­stücks­käu­fer und Inves­to­ren auf die­ses ver­pflich­ten­de Erbe auf­merk­sam zu machen und für des­sen Erhal­tung zu wer­ben. Anfän­ge sind gemacht. Auf die Dau­er kann sich die Stadt nicht vor der mora­li­schen Last der Geschich­te davon­steh­len. Dies nur als Fuß­no­te zum gelun­ge­nen Synagogenjubiläum.
Von Dr. Ernst Kret­sch­mar, Görlitz
Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Stadt­BILD-Ver­la­ges Görlitz
Die in ecki­gen Klam­mern kur­siv ein­ge­füg­ten Hin­wei­se stam­men nicht vom Autor. 

Wei­te­re Informationen:
Zei­ten­sprün­ge-Pro­jekt
Syn­ago­ge. Juden in Görlitz
Die Syn­ago­ge in Görlitz

Ratten in der ehemaligen Nähmaschinenteilefabrik Görlitz

 

Geräu­sche von arbei­ten­den Men­schen und Maschi­nen drin­gen aus die­sem ehe­ma­li­gen Näh­ma­schi­nen­tei­le­werk auf der Jau­er­ni­cker Stra­ße schon lan­ge nicht mehr nach drau­ßen. Nur Klap­per­ge­räu­sche von losen Blech­tei­len gibt die Rui­ne noch von sich und stört die Nacht­ru­he der in der Nach­bar­schaft leben­den Bevöl­ke­rung. Kat­zen und Rat­ten haben sich hier ein­ge­rich­tet und ein Zuhau­se gefunden.

Nähmaschinenteilefabrik

Seit Jah­ren kla­gen die Anwoh­ner über den Zustand und den Anblick der Indus­trie­rui­ne. Seit dem Jah­re 2009 berich­tet die  Säch­si­schen Zei­tung regel­mä­ßig von Hoff­nun­gen, dass die Bra­che dem­nächst dem Erd­bo­den gleich gemacht wer­den wür­de. Es ist von Besich­ti­gun­gen zu lesen, von Pla­nun­gen und Abriss­ge­neh­mi­gun­gen und von gro­ßen Schrit­ten, die man auf dem Weg zum Abriss wei­ter­ge­kom­men sei. Auch von einem Brief des Eigen­tü­mers an den Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Band­mann konn­te man aus der Zei­tung erfah­ren. Nach dem Abriss möch­te der Eigen­tü­mer die Grund­stücks­flä­che zunächst von Alt­las­ten befrei­en und dann verkaufen.

Aber seit im Jah­re 2009 der Schorn­stein gesprengt wur­de, tat sich wei­ter nichts. Und wie die Säch­si­sche Zei­tung heu­te berich­tet, wird sich auch der für die­ses Jahr ver­spro­che­ne Abriss erneut ver­zö­gern. Man muss immer noch pla­nen und pla­nen und planen…Und so wur­de auch gar nicht erst ein neu­er Abriss­ter­min genannt.

Vie­le Mie­ter haben kei­ne Geduld mehr und tra­gen sich mit dem Gedan­ken, die Süd­stadt zu ver­las­sen.
Quel­le:
Säch­si­sche Zei­tung vom 17.2.2009, 6.8.2009, 18.5.2010, 25.10.2012 und weitere

Flamme der Wahrheit” im Naturschutz-Tierpark Görlitz

Wang­chen, Abge­ord­ne­ter des Exil­par­la­ments der Tibe­ter und Mönch bringt die “Flam­me der Wahr­heit” auch in den Natur­schutz-Tier­park Görlitz! 

Naturschutz-Tierpark GörlitzAm 19. Okto­ber klin­gel­ten im Natur­schutz-Tier­park Gör­litz die Tele­fo­ne heiß. TSEWANG NORBU, Mit­glied im Vor­stand des Ver­ei­nes der Tibe­ter in Deutsch­land e.V. (VTD) rief über­ra­schend an und teil­te mit, dass der Mönch und Abge­ord­ne­te für Euro­pa des Exil­par­la­ments der Tibe­ter THUBTEN WANGCHEN auf dem Weg von Ber­lin nach Prag ist und Zwi­schen­sta­ti­on im Natur­schutz-Tier­park Gör­litz machen möch­te. Er hat erfah­ren, dass es dort ein tibe­ti­sches Dorf gibt, und das ist in Euro­pa ein­ma­lig. THUBTEN WANGCHEN, 1954 in Tibet gebo­ren, muss­te im Alter von fünf Jah­ren nach Kath­man­du, Nepal flie­hen. Seit 1981 lebt er in Euro­pa, 1994 grün­de­te er das Tibet Haus Bar­ce­lo­na (Casa del Tibet) des­sen Direk­tor er bis heu­te ist. 
Als Abge­ord­ne­ter des Exil­par­la­ments der Tibe­ter reist er zur Zeit durch ganz Euro­pa, um mit der welt­wei­ten Kam­pa­gne „Flam­me der Wahr­heit“ („Fla­me of Truth”) Unter­schrif­ten für die Peti­ti­on für ein men­schen­wür­di­ges Leben des tibe­ti­schen Vol­kes in Tibet zu sam­meln. Seit 2009 haben sich in Tibet 56 Tibe­ter aus Pro­test gegen die ein­schrän­ken­de Poli­tik und die uNaturschutz-Tierpark Görlitznver­hält­nis­mä­ßi­ge Gewalt Chi­nas in Tibet selbst ange­zün­det; allein 12 in die­sem Jahr. In Euro­pa begann die Kam­pa­gne „Flam­me der Wahr­heit“ in Bace­lo­na am 2. Sep­tem­ber, dem Tag der Demo­kra­tie. Auf sei­nem „Fackel­lauf“ bereist THUBTEN WANGCHEN auch deut­sche Städ­te. Ham­burg und Ber­lin hat er schon besucht. Nach sei­nen Auf­ent­hal­ten in Prag und Wien wird auch noch Mün­chen fol­gen.
Doch am 19. Okto­ber mach­te er außer­plan­mä­ßig Sta­ti­on in Gör­litz. Glück­lich und über­wäl­tigt stand er im tibe­ti­schen Dorf, füt­ter­te die Yaks und Kame­le, freu­te sich über die Kasch­mir­zie­gen und strei­chel­te die Bril­len­scha­fe. Im tibe­ti­schen Bau­ern­haus äußer­te er zum wie­der­hol­ten Male: Er fühlt sich wie zu Hau­se. In dem tibe­ti­schen Dorf in Gör­litz ist es wie in Tibet. Das muss er dem Dalai Lama erzäh­len. Hier möch­te er ein­mal eine Woche woh­nen, denn in sei­ne Hei­mat kann er nicht. 1987 war er das letz­te Mal in Tibet… 
Natur­schutz Tier­park Gör­litz Zgorzelec

Kulturhistorisches Museum Görlitz — Barockhaus

Portal am Barockhaus Neißstraße 30 in GörlitzEin Haus unmit­tel­bar an der via regia bele­gen konn­ten sich nur gut betuch­te Bür­ger leis­ten. Die­se für Gör­litz typi­schen Hal­len­häu­ser, die zur Blü­te­zeit des Han­dels erbaut wur­den, ver­ein­ten oft­mals Wohn­haus, Kon­tor, Lager und Brau­hof. In den präch­tig aus­ge­stat­te­ten Häu­sern mit hoher Zen­tral­hal­le, Renais­sance­saal und ver­win­kel­ten Trep­pen­häu­sern leb­ten Groß- und Fernhändler.

So kBarockhaus Neißstraße 30, errichtet 1726 – 1729am einst auch der Zit­tau­er Damast­händ­lers Johann Chris­ti­an Ameiß nach Gör­litz und ließ sich 1727 bis 1929 das heu­te auch als Barock­haus bekann­te Wohn­ge­bäu­de Neiß­stra­ße 30 erstel­len. Seit 1951 gehört das Haus, das eng mit der Geschich­te der Stadt Gör­litz und der Ober­lau­sitz ver­bun­den ist, dem Kul­tur­his­to­ri­schen Muse­um Görlitz.

Die Samm­lun­gen des Muse­ums umfas­sen Zeu­gen zur Stadt­ge­schich­te von den Anfän­gen der Besied­lung bis zur Gegen­wart, Gemäl­de des 18. bis 20. Jahr­hun­dert, Kunst­hand­werk und Bestän­de zur Wis­sen­schafts­ge­schich­te der Ober­lau­sitz, ein Phy­si­ka­li­sches Kabi­nett aus dem 18. Jahr­hun­dert sowie Per­so­nal­aus­stel­lun­gen zu dem Phi­lo­so­phen Jakob Böh­me. Das umfang­reich reno­vier­te Barock­haus in der Gör­lit­zer Neiß­e­stra­ße 30 dient als Museum.Adolf Gottlob Zimmermann, Öl auf Leinwand, 1825: Die Schwestern Amalie Louise und Hermine Mathilde Geller

Barockofen (um 1720) aus Neu-HörnitzIn der Aus­ga­be Sep­tem­ber 2011 berich­te­te die Stadt­BILD, dass die Gör­lit­zer ihr in den letz­ten Jah­ren für ins­ge­samt 8,4 Mil­lio­nen Euro pracht­voll restau­rier­tes Barock­haus am 29. Juli 2011 wie­der in Besitz neh­men konn­ten.  Bis zu 9 Farb­schich­ten der wert­vol­len Stuck­de­cken muss­ten ent­fernt wer­den, um in allen Räu­men den Ori­gi­nal­zu­stand wie­der her­zu­stel­len. Die alten Fuß­bö­den wur­den erhal­ten und Fens­ter und Türen denk­mal­ge­recht erneu­ert. Ein baro­cker Ofen aus der Zeit um 1720 wur­de aus dem Amts­ver­wal­ter­haus Schloss Neu-Hör­nitz her­bei­ge­schafft und ziert nun den Gro­ßen Salon der Ameiß­schen Wohnung.

Historischer Saal der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften, eingerichtet nach 1804Im 1. Stock hat die Ober­lau­sit­zi­sche Biblio­thek der Wis­sen­schaf­ten mit ihren wert­vol­len Buch­be­stän­den Ein­zug gehal­ten. Der wohl schöns­te Biblio­theks­saal Deutsch­lands ver­setzt sei­ne Besu­cher unwei­ger­lich ins Erstau­nen. Doch auch in der 2. Eta­ge wer­den sich die Besu­cher nicht lang­wei­len: Samm­lun­gen der Ober­lau­sit­zer Gesell­schaft der Wis­sen­schaf­ten mit dem der Gelehrte Adolf Traugott von Gersdorfein­zig­ar­ti­gen Phy­si­ka­li­schen Kabi­nett des Adolph Trau­gott von Gers­dorf mit sei­nen teils sku­ri­len Elek­tri­fi­zie­rungs­ma­schi­nen zie­hen die Auf­merk­sam­keit auf sich. Es kön­nen hier gar nicht alle Samm­lun­gen auf­ge­zählt wer­den. Doch die his­to­risch bedeut­sa­men und wert­vol­len Gemäl­de und Sti­che bekann­ter schle­si­scher, Ober­lau­sit­zer und deut­scher Künst­ler aus der Epo­chen der Roman­tik und der Auf­klä­rung sol­len hier erwähnt werden.

Das Barock­haus Neiß­stra­ße 30 kann diens­tags bis sonn­tags von 10:00 bis 17:00 Uhr besich­tigt werden.

Quel­len:
Säch­si­sche Zei­tung vom 1. August 2011
Stadt­BILD Aus­ga­be Sep­tem­ber 2011
Kunst­his­to­ri­sches Muse­um Gör­litz
wikipedia.org

Der einzige Leuchtturm mit Nebelglocke

Der “Pingelturm” ist eine Kuriosität. Wohl kein weiterer Leuchtturm in und um Bremerhaven ist mit einer außen angebrachten Nebelglocke bestückt. | Foto: Hermann Schwiebert

Bre­mer­ha­ven hat so vie­le Leucht­tür­me wie kaum eine ande­re Hafen­stadt. Das ist nicht nur der star­ken Weser­krüm­mung vor Bre­mer­ha­ven geschul­det. Den Über­see­ha­fen und auch den Fische­rei­ha­fen müs­sen die Schif­fe natür­lich sicher anlau­fen können.

Der nörd­lichs­te Turm ist der im Jah­re 1900 gebau­te “Pin­gel­turm”, ein unver­wech­sel­ba­res nur 15 Meter hohes rotes Back­stein­ge­bäu­de. Offi­zi­ell han­delt es sich um das Leucht­feu­er “Kai­ser­schleu­se Ost­feu­er”, der süd­lich der Ein­fahrt zur Kai­ser­schleu­se steht.

Der “Pin­gel­turm” ist eine Kurio­si­tät. Wohl kein wei­te­rer Leucht­turm in und um Bre­mer­ha­ven ist mit einer außen ange­brach­ten Nebel­glo­cke bestückt. Noch heu­te schlägt die Glo­cke bei Nebel vier­mal schnell aufeinander.

Der­zeit ist das Kai­ser­schleu­se Ost­feu­er ein­ge­rüs­tet. Der unter Denk­mal­schutz ste­hen­de Turm wird für 12.000 Euro an der Kup­pel aus Stahl­blech saniert. Außer­dem wer­den im Mau­er­werk beschä­dig­te Fugen ausgebessert.