Nach einer frostigen Januarnacht

Heu­te früh hat der Win­ter sich rich­tig ange­strengt. Nach einer fros­ti­gen Nacht mit — 8 Grad Cel­si­us und sehr feuch­ter Luft ließ die Son­ne die Natur tags­über in einem leuch­ten­den Weiß erstrah­len. Da muss­te ich gleich zur Kame­ra grei­fen und die schö­nen Pan­ora­mas machen.

Der Winter macht die Bäume silbern
Die tiefstehende Sonne verzaubert die Natur

Die älteste Gaststube in Bremerhaven

Wer nach Bre­mer­ha­ven kommt, der soll­te dort unbe­dingt ein­mal in die ältes­te Gast­stät­te der Stadt ein­keh­ren. Die­sen guten Rat befolg­ten bereits im 19. Jahr­hun­dert die Schau­stel­ler, denen das 1839 erbau­te Wirts­haus als Her­ber­ge und Win­ter­quar­tier diente.Gaststätte Alt-Bremerhaven 1956Gaststätte Alt-Bremerhaven im Januar 2013

Aber auch Kut­scher, See­leu­te und Gesin­del kamen in das dama­li­ge Ver­gnü­gungs­vier­tel, um hier im Gast­haus Alt-Bre­mer­ha­ven ihr Bier zu trin­ken und Neu­ig­kei­ten aus­zu­tau­schen. Damals hieß die Stra­ße, in der sich Knei­pe an Knei­pe reih­te, noch Lan­ge Stra­ße. Erst nach dem 2. Welt­krieg wur­de die Stra­ße umge­tauft und heißt seit­her Pra­ger Straße.

Heu­te betrei­ben Axel Nocke und Joa­chim Flick die seit 1978 unter Denk­mal­schutz ste­hen­de voll­stän­dig sanier­te “bes­te Knei­pe der Welt” “mit Herz und See­le” und bie­ten ihre Geträn­ke und Spei­sen zu durch­aus mode­ra­ten Prei­sen an.

Öff­nungs­zei­ten:
Mo. —  Do. 18.00 Uhr — 02.00 Uhr
Fr.  —  Sa.  18.00 Uhr — open End

Die 19. Altstadtmillion erfreut Görlitzer Bürger

Es ist ein unglaub­lich gro­ßes Glück, dass die Stadt Gör­litz wie­der in den Genuss die­ser groß­zü­gi­gen Spen­de gekom­men ist. Ich bin tief berührt und außer­or­dent­lich dank­bar für die­se beson­de­re Gabe der unbe­kann­ten Spenderin/ des unbe­kann­ten Spen­ders. Herz­li­chen Dank dafür! Es erfüllt mich mit gro­ßer Freu­de, dass mit 511.500 Euro erneut vie­le Pro­jek­te unter­stützt wer­den kön­nen”, freut sich sicht­lich bewegt Görlitz’s Ober­bür­ger­meis­ter Sieg­fried Dei­nege über die Nach­richt, dass die 19. “Alt­stadt-Mil­li­on“ auf dem Kon­to der Stadt ein­ge­gan­gen ist.Görlitzer Kreuzung: Wilhelmsplatz im Vordergrund kreuzt die Konsulstraße und wird im Hintergrund zur Gartenstraße

Seit 1995 über­weist ein unbe­kann­ter Spen­der auf das Kon­to der Stadt Gör­litz jedes Jahr eine Mil­li­on Mark/511.500 Euro. Ein­zi­ge Bedin­gung für den jähr­li­chen Geld­se­gen ist es, dass die Iden­ti­tät des Wohl­tä­ters nicht auf­ge­deckt wird. 

Die Spen­den wer­den von der Alt­stadt­stif­tung ver­wal­tet, und ein Kura­to­ri­um ent­schei­det über die Ver­ga­be des Gel­des an Bau­her­ren und Insti­tu­tio­nen. Seit 2004 konn­ten so vie­le Objek­te  durch eine klei­ne Bron­ze­ta­fel mit der Auf­schrift “Alt­stadt­stif­tung“ ver­se­hen werden.

Im Vor­jahr wur­den bei­spiels­wei­se Maß­nah­men an der Frau­en­kir­che, im Gym­na­si­um Anne-Augus­tum, an der Niko­lai­kir­che, in der ehe­ma­li­gen Syn­ago­ge, in zahl­rei­chen Bür­ger­häu­sern der his­to­ri­schen Alt­stadt, der Niko­lai­vor­stand und im Grün­der­zeit­vier­tel sowie an der Kir­che Lud­wigs­dorf, auf dem Niko­lai­fried­hof und dem Städ­ti­schen Fried­hof unterstützt.

Und plötzlich ist der Winter da

Manch­mal ist es so, man denkt im Janu­ar schon an den Früh­ling. Dabei fängt der Win­ter im Janu­ar ja erst so rich­tig an. Ges­tern Mor­gen staun­te ich dann natür­lich doch wie­der über die win­ter­li­che “Über­ra­schung”. Aber der Schnee hat ja auch was Gutes. Er ver­steckt alles unter einer wei­ßen Decke. So sieht man vie­le Din­ge nicht, die aber doch da sind.Leher-Landstrasse am 22. Januar 2013 um 10 Uhr | Foto: Hermann Schwiebert

Und damit mei­ne ich nicht nur den Schmutz auf der Stra­ße. Nein, auch die vie­len Obdach­lo­sen und Stra­ßen­bett­ler aus dem Som­mer sind nicht mehr da. Kei­ner fragt sich, wo sie wohl hin sein mögen. Ab in den Süden? Glau­be ich nicht. Irgend­wo frie­ren sie in ihrem Schlaf­sack. Hung­rig und durs­tig. Bestimmt oft­mals auch ein­sam. Also Leu­te, wenn Ihr in die­sen Tagen einem Bett­ler begeg­net, macht Euren Geld­beu­tel auf und holt einen Euro raus. Ein Euro macht Euch nicht ärmer, den gebt Ihr ohne­hin für Din­ge aus, die nie­mand wirk­lich braucht. Aber der Obdach­lo­se kann sich mit einer Sup­pe aufwärmen.

Ich mag gar nicht dar­über nach­den­ken, wie viel Steu­er­gel­der die letz­te Land­tags­wahl wie­der gekos­tet hat! Für unnüt­ze Wer­be­spots, die kei­nen Wäh­ler mehr beein­flus­sen. Da sage ich: Gebt das Geld den Armen und Kran­ken, den Kin­dern und den Schulen. 

In Goerlitz ging kein Besucher verloren

In Goer­litz ging kein Besu­cher verloren.

Regel­mä­ßig lese ich die Säch­si­sche Zei­tung mit den Gör­lit­zer Nach­rich­ten und fin­de beson­ders in den Wochen­end­aus­ga­ben die Rubrik “Hei­mat­ge­schich­ten” inter­es­sant. An die­sem Wochen­en­de erschien ein Bericht über das Haus­buch in der DDR:

In Goerlitz ging kein Besucher verloren

Die gesetz­li­che Mel­de­ord­nung der DDR schrieb vor, dass in jedem Wohn­haus von einem Haus­buch­be­auf­trag­ten ein soge­nann­tes “Haus­buch” geführt wer­den muss. Hier­in waren die Namen, Geburts­da­ten und Beru­fe der jewei­li­gen Mie­ter und Unter­mie­ter eines Hau­ses sowie die Lage der jewei­li­gen Woh­nung auf­ge­lis­tet (z. B. 1. Stock rechts). Besu­cher, die län­ger als drei Tage blie­ben, muss­ten sich beim Haus­buch­be­auf­trag­ten mel­den und in das Buch ein­tra­gen. Anfangs ent­hielt das Buch 16 Sei­ten, zuletzt waren es 64 Seiten.

In Goerlitz ging kein Besucher verloren

Besu­cher aus dem Aus­land muss­ten bin­nen 24 Stun­den mit dem Datum des Grenz­über­tritts ein­ge­tra­gen wer­den. Die Volks­po­li­zei kon­trol­lier­te das Haus­buch regelmäßig.

In Goerlitz ging kein Besucher verloren

Aber die Gör­lit­zer kon­trol­lier­ten ihre Besu­cher nicht erst seit DDR-Zei­ten. Die Lie­gnit­zer Regie­rungs­be­hör­den ver­füg­ten schon am 10. Janu­ar 1818, dass die Gör­lit­zer Bür­ger “Frem­de zu mel­den und zu beob­ach­ten” haben. So war auch schon damals jeder Ein­woh­ner ver­pflich­tet, Besu­cher, die über Nacht blie­ben, schrift­lich der Poli­zei zu mel­den. Wer die­ser Vor­schrift nicht nach­kam, muss­te einen Taler Stra­fe zah­len; Gast­wir­te und Her­bergs­be­trei­ber das Doppelte.
Quel­len:
Säch­si­sche Zei­tung vom 20. Janu­ar 2013
wikipedia.org

Wo soll man nun seinen traditionell gefilterten Kaffee trinken

Das ist bit­ter! Es ist knapp acht Mona­te her, dass der Deich­SPIE­GEL über die Neu­eröff­nung des “Café Natio­nal” berich­ten konn­te. Und nun ist schon wie­der alles vor­bei. Am mor­gi­gen Sonn­tag wer­den die Café­haus­gäs­te ein letz­tes Mal verabschiedet.

Kaffeehaus

Aus für die gepfleg­te Kaf­fee­haus­kul­tur” schreibt die Nord­see-Zei­tung in ihrer heu­ti­gen Wochen­end­aus­ga­be. Aber was macht eine Kaf­fee­haus­kul­tur eigent­lich aus? Was ist es, das ein Kaf­fee­haus­be­such so beson­ders macht?

Nun, ich den­ke, es sind die vie­len klei­nen Details, die stim­men müs­sen. Das Rascheln der Zei­tun­gen, die für die Gäs­te bereit­ge­hal­ten wer­den. Eine Zei­tung oder eine Zeit­schrift lädt den Gast zum Ver­wei­len ein. Er weiß, er ist will­kom­men, er darf blei­ben so lan­ge er will und die Zei­tun­gen stu­die­ren. Dazu gehört natür­lich eine freund­li­che Bedie­nung. Auf­merk­sam­keit und Beflis­sen­heit mögen Relik­te ver­gan­ge­ner Zei­ten sein. Ein Kaf­fee­haus, wie ich es mir vor­stel­le, unter­streicht es mein Wohl­be­fin­den. Und dann der köst­li­che Duft, der einem Känn­chen mit fri­schem Kaf­fee ent­strömt. Das sind die Ingre­di­en­zi­en eines guten Kaffeehauses.

In einem Wie­ner Kaf­fee­haus war es durch­aus üblich, dass ein Gast, der nur einen Kaf­fee bestellt hat, stun­den­lang an sei­nem Tisch sit­zen blei­ben durf­te. Nicht weni­ge arbei­te­ten in “ihrem” Kaf­fee­haus als Schrift­stel­ler, hier ent­stand die  Kaf­fee­haus­li­te­ra­tur. In vie­len klas­si­schen Wie­ner Kaf­fee­häu­sern wird an bestimm­ten Tagen der Woche abends Kla­vier­mu­sik gespielt.

Die Kaf­fee­haus­kul­tur gibt es heu­te so gut wie nir­gends mehr.  Wel­cher Betrieb kann schon davon leben, dass die Gäs­te nur eine Tas­se Kaf­fee ver­zeh­ren! Heu­te ist alles auf Schnel­lig­keit aus­ge­rich­tet: cof­fee to go, Piz­za to go, alles to go. Kei­ner bleibt, nie­mand gönnt sich mal eine hal­be Stun­de der Ent­span­nung. Nur wer hek­tisch durch die Stra­ßen eilt, den Kaf­fee in der einen Hand und das Han­dy in der ande­ren, nur der scheint wich­tig zu sein und Erfolg zu haben.

Café National
Ach wie scha­de. Zur Eröff­nung im letz­ten Jahr gab es neue Maschi­nen, neu­es Geschirr und eine neue Spei­se­kar­te, auf der zwi­schen 15 und 20 Kuchen- und Tor­ten­sor­ten offe­riert wur­den. Und nun gibt es das 140-jäh­ri­ge “Café Natio­nal” ab Mon­tag nicht mehr. Und es gibt kei­nen Ersatz in Bre­mer­ha­ven. Wo soll man nun sei­nen tra­di­tio­nell gefil­ter­ten Kaf­fee trin­ken. Über­all gibt es nur die Auto­ma­ten, die auf Knopf­druck zischend Espres­so, lat­te mac­chia­to, Cap­puc­ci­no oder Milch­kaf­fe auf die Rei­se in die Tas­se schicken.

Ein Kaf­fee­haus zu füh­ren, welch ein Traum! Wer viel­leicht mit dem Gedan­ken spielt, dass “Café Natio­nal” zum Erfolg zu füh­ren, dem emp­feh­le ich den Blog­bei­trag von Johan­nes Kles­ke “Wo bleibt die Kaf­fee­haus­kul­tur” zum Studium.

Alte Fotos zeugen vom anstrengenden Leben auf Segel- und Bergungsschiffen

Alte Fotos erzäh­len viel aus längst ver­gan­ge­nen Tagen und An Bord der "Pamir"gewäh­ren uns oft­mals Ein­bli­cke in eine Welt, die uns fremd und unbe­kannt ist. Wer weiß heu­te noch, wie es Anfang der 50er Jah­re war, als Schiffs­jun­ge oder Matro­se auf einem Seg­ler, Schlep­per oder Ber­gungs­schiff zu fahren? 

Egal, ob auf der “Pas­sat” oder “Pamir” oder auf sonst ein Schiff – die Aus­bil­dung zum Matro­sen war eine ent­beh­rungs­rei­che Zeit mit har­ter Arbeit. Aber auch auf hoher See gab es immer wie­der auch ruhi­ge Momen­te. So war es stets ein  will­kom­me­ner Spaß, wennÄquatortaufe an Bord der "Passat" die “Frisch­lin­ge” an Bord einer Äqua­tor­tau­fe unter­zo­gen wur­den. Die als Mee­res­gott­hei­ten ver­klei­de­ten Kol­le­gen wirk­ten drol­lig – aber für die Täuf­lin­ge gab es kei­nen Par­don. Sie muss­ten bei der erst­ma­li­gen Über­que­rung des Äqua­tors nicht sel­ten eine schmerz­haf­te Pro­ze­dur über sich erge­hen las­sen. Der Täuf­ling wird von Nep­tun „gerei­nigt” und bekommt eine Urkun­de ver­lie­hen. Wäh­rend der Rei­ni­gung wird der Täuf­ling mit Fisch­öl und ande­ren stin­ken­den  Zuta­ten ein­ge­seift. Dazu wird reich­lich Alko­hol verabreicht. 

Ande­re See­leu­te ver­rich­te­ten ihre Arbeit in Gewäs­ser, die nicht so fern der Hei­mat waren. Viel­leicht auf dem dama­li­gen Bug­sier-Leuchtturm Roter SandHoch­see­schlep­per “Wotan” vor der Insel Bor­kum. Oder auf dem Hoch­see­schlep­per “See­fal­ke” in La Coru­na in Nord­west-Spa­ni­en.
Oder die schwe­re Arbeit auf dem Schwimm­kran “Enak”, wenn ein gesun­ke­nes Schiff geho­ben wer­den muss­te. Da wur­de dann bis zur voll­kom­me­nen Erschöp­fung rund um die Uhr gear­bei­tet.
Vie­le der gebor­ge­nen Hava­ris­ten wur­den ver­schrot­tet. Hin­ge­gen geret­tet wur­de der Leucht­turm Roter Sand: Der Schwimm­kran “Enak” ver­pass­te dem vom Ver­fall bedroh­ten See­zei­chen 1987 einen schüt­zen­den Stahl­man­tel, der das Fun­da­ment bis heu­te zusammenhält.

Quel­le:
Nord­see-Zei­tung vom 6. Juli 2012

Der Wasserturm an der Langener Landstraße in Bremerhaven

In mei­ner Rei­he “Was­ser­tür­me“ möch­te ich Euch heu­te den Was­ser­turm von Lehe-Nord vor­stel­len. An die­ser Stel­le bedan­ke ich mich für die freund­li­che Unter­stüt­zung von Herrn Dr. Jens U. Schmidt. Soll­tet Ihr Lust auf mehr Infor­ma­tio­nen zu den Was­ser­tür­men bekom­men haben, schaut Euch doch mal die Home­page Archiv deut­scher Was­ser­tür­me an. Dort gibt es auch das wirk­lich sehr infor­ma­ti­ve Buch Was­ser­tür­me in Bre­men und Ham­burg zu bestellen.

WasserturmWas­ser­tür­me ent­stan­den in Deutsch­land ver­mehrt seit der zwei­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts. Der stei­gen­de Bedarf nach einer kon­stan­ten, sau­be­ren Trink­was­ser­ver­sor­gung in den rasch wach­sen­den Städ­ten führ­te zu einer Umstel­lung der Ver­sor­gung von Haus­brun­nen auf Rohr­lei­tun­gen. Damit der Was­ser­druck auch in den obers­ten Woh­nun­gen aus­rei­chend war, muss­te das Was­ser höher als die zu ver­sor­gen­den Eta­ge gespei­chert wer­den. Hier­zu wur­den Hoch­be­häl­ter auf klei­nen Ber­gen oder Tür­men ange­legt, die von einer leis­tungs­star­ken Pum­pe gespeist wur­den. Die Spei­che­rung gro­ßer Men­gen Was­ser erwies sich als eine inge­nieur­tech­ni­sche Her­aus­for­de­rung. Die Fas­sungs­ver­mö­gen der ers­ten Tür­me waren dem­entspre­chend noch sehr gering. Spä­ter wur­den wirt­schaft­li­che­re Behäl­ter­for­men ent­wi­ckelt. Die Was­ser­wer­ke tru­gen in Ver­bin­dung mit Abwas­ser­lei­tun­gen wesent­lich dazu bei, Epi­de­mien in den dicht besie­del­ten Wohn­ge­bie­ten vor­zu­beu­gen und die Lebens­qua­li­tät nach­hal­tig zu verbessern.

Vier Was­ser­tür­me prä­gen das Stadt­bild Bre­mer­ha­vens noch heu­te. Der ältes­te ist der Schwoon­sche Was­ser­turm an der Hafen­stra­ße, gebaut 1852; der zweit­jüngs­te ist der 1891 in Betrieb genom­me­ne Was­ser­turm am Geest­e­mün­der Neu­markt und das jüngs­te Bau­werk die­ser Art ist der 1927 errich­te­te Wohn­was­ser­turm in Wuls­dorf. Er unter­schei­det sich durch sei­ne vier­ecki­ge Form und anders­ar­ti­ge Tech­nik von den run­den Wassertürmen.

Einen ganz beson­de­ren Lebens­lauf hat der 1886 an derWasserturm Lan­ge­ner Land­stra­ße erbau­te Was­ser­turm vor­zu­wei­sen. Der 38 Meter hohe Back­stein­bau über­ragt den Schwoon­schen Was­ser­turm um eini­ges. Das beson­de­re Merk­mal des Leher Was­ser­turms ist der kräf­tig aus­ra­gen­de Turm­kopf mit fla­chem Kegel­dach. In ihm befin­det sich der eiser­ne Hoch­be­häl­ter mit ein­ge­wölb­tem Kugel­bo­den nach der Int­ze-Bau­wei­se – erkenn­bar am nach unten gewölb­ten Mit­tel­teil des Behäl­ters — mit einem Fas­sungs­ver­mö­gen von 500 Kubik­me­ter Was­ser. Der Was­ser­turm setzt sich aus den drei Tei­len Sockel, Stän­der und Behäl­ter zusammen.

In den 120 Jah­ren sei­ner Exis­tenz hat der mar­kan­te Turm viel erlebt: die rasan­te Ent­wick­lung von der Pfer­de­kut­sche bis hin zum Auto­mo­bil, zwei Krie­ge und natür­lich auch die Grün­dung der Stadt Bre­mer­ha­ven. Die bei­den Sockel­ge­schos­se dien­ten als Woh­nung, zuletzt als Not­woh­nung nach dem Zwei­ten Welt­krieg. Danach ver­zich­te­ten die Stadt­wer­ke auf die Ver­mie­tung wegen der begrenz­ten Räum­lich­kei­ten und der unzu­rei­chen­den sani­tä­ren Anlagen.

Das Wap­pen­schild über dem Ein­gang trägt die Inschrift “Was­ser­werk der Stadt Bre­mer­ha­ven 1885”. Der Stän­der­teil bestand ursprüng­lich aus zwei durch ein Gesims unter­teil­te Geschos­se. An den Innen­wän­den zieht sich eine Trep­pe empor. 

1908 schlos­sen sich die Was­ser­wer­ke von Bre­mer­ha­ven und Geest­e­mün­de zusam­men und ver­ban­den ihre Net­ze. Da der BauplanBre­mer­ha­ve­ner Was­ser­turm nied­ri­ger lag als der Geest­e­mün­der, muss­te der Behäl­ter um 7,04 m erhöht werden. 

Der Turm tat sei­nen Dienst bis 1996, dann wur­de er außer Betrieb genom­men.  Neue tech­ni­sche Errun­gen­schaf­ten über­nah­men nun die Wasserversorgung.

Wegen der hohen Instand­hal­tungs­kos­ten soll­te der Turm abge­ris­sen wer­den, heu­te steht er auf der “Lis­te der erhal­tens­wer­te Gebäu­de Bre­mer­ha­ven”. 2005 kauf­te ein Lieb­ha­ber den Turm, und schon im Früh­jahr 2006 begann er mit den ers­ten Sanierungsmaßnahmen.
Quel­len zum Text und Fotos:
Archiv deut­scher Was­ser­tür­me: www.wassertürme.com