Travemünder Seenotretter bewahren Segelyacht vor dem Sinken

In letz­ter Minu­te haben die frei­wil­li­gen See­not­ret­ter der Sta­ti­on Tra­ve­mün­de der Deut­schen Gesell­schaft zur Ret­tung Schiff­brü­chi­ger (DGzRS) eine Segel­yacht vor Nien­dorf am 5. Juni 2013 vor dem Sin­ken bewahrt.

Nach star­kem Was­ser­ein­bruch hat­te das Ehe­paar an Bord der etwa zehn Meter lan­gen “Elli Pet“ kurz nach 19 Uhr über Han­dy die See­not­ret­ter alar­miert. Nach­dem die bord­ei­ge­ne Lenz­pum­pe ver­sag­te, fiel durch das stei­gen­de Was­ser im Boot auch die Maschi­ne aus. Unter Segeln ver­such­ten die bei­den nun, den ret­ten­den Hafen zu erreichen. 

Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alar­mier­te umge­hend die See­not­ret­ter in Tra­ve­mün­de. Da die Frei­wil­li­gen sich um 19 Uhr an die­sem Abend zur medi­zi­ni­schen Schu­lung an der Sta­ti­on getrof­fen hat­ten, besetz­ten sie sofort das See­not­ret­tungs­boot HANS INGWERSEN und lie­fen aus. 

Kei­ne zehn Minu­ten mehr, dann wäre die Yacht auf Tie­fe gegan­gen“, so schil­der­te Vor­mann Horst-Die­ter Eder die Situa­ti­on, in der sie die hava­rier­te Yacht knapp zwan­zig Minu­ten spä­ter antra­fen. Die See­not­ret­ter nah­men die “Elli Pet“ längs­seits, ver­zich­te­ten jedoch auf eine Über­nah­me von Ehe­paar und Bord-Hünd­chen, da der nicht mehr weit ent­fern­te Yacht­ha­fen Nien­dorf in kür­zes­ter Zeit sicher erreicht wur­de. Die See­not­ret­ter unter­stütz­ten die Seg­ler noch so lan­ge mit ihren mobi­len Lenz­pum­pen, bis die Yacht bei einer Nien­dor­fer Werft aus dem Was­ser geho­ben wer­den konnte. 

Wie sich her­aus­stell­te, hat­te die Segel­yacht den Pro­pel­ler ver­lo­ren, und über die Wel­len­an­la­ge war das Was­ser ins Boot ein­ge­drun­gen.
Quel­le: seenotretter.de

Hier taucht kein Fisch mehr auf

Und wie­der ver­schwin­det aus Bre­mer­ha­ven ein alt­ein­ge­ses­se­ner Betrieb. 64 Jah­re konn­te man bei Stock­fisch sei­nen Fisch­be­darf ein­kau­fen. Nun hat das Geschäft am 31. Mai 2013 sei­ne Türen für immer geschlossen.

Stockfisch bleibt geschlossen

Seit 1949 kauf­ten die Bre­mer­ha­ve­ner bei Stock­fisch ein, zunächst in Geest­e­mün­de, gut ein Jahr­zehnt spä­ter in der “Bür­ger”. Da lief der Ver­kauf noch sehr gut. Aber mit dem Bau der Fuß­gän­ger­zo­ne ist die “Alte Bür­ger” ins Abseits gera­ten. Lauf­kund­schaft kommt hier nicht mehr her. Und die Stamm­kun­den ster­ben all­mäh­lich aus – ein Pro­blem, mit dem so vie­le Geschäf­te in Bre­mer­ha­ven zu kämp­fen haben.

Erst Ende Febru­ar hat die “Ältes­te Knei­pe Wulfs­dorfs” den Zapf­hahn zuge­schraubt. Aus dem glei­chen Grund: Die Stamm­gäs­te sind ver­stor­ben. Im Restau­rant Lehr­ke wur­de vor neun Mona­ten das Herd­feu­er aus­ge­pus­tet. Die Neu­eröff­nung des  “Café Natio­nal” war auch nur ein Stroh­feu­er. Vor einem Jahr war in der Nord­see-Zei­tung zu lesen, dass die Milch­bar in der Lloyd­stra­ße wie­der öff­nen soll. Getan hat sich auch dort bis heu­te nichts.
Quel­le:
Nord­see-Zei­tung vom 31. Mai 2013

Über Kioske, Trinkhallen und Buden

Es gibt nicht mehr vie­le davon: Kios­ke, oder in man­chen Gegen­den auch Trink­hal­le, Was­ser­häus­chen oder ein­fach Bude genannt.Kioske, Trinkhallen und BudenDie ers­ten Trink­hal­len ent­stan­den in der zwei­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts im Zuge der Indus­tria­li­sie­rung und brei­te­ten sich in wei­ten Tei­len Deutsch­lands aus.

Lei­tungs­was­ser war frü­her unge­kocht ein gesund­heit­li­ches Risi­ko. Die Arbei­ter tran­ken statt­des­sen Bier und Schnaps. Um den um sich grei­fen­den Alko­ho­lis­mus ein­zu­däm­men, för­der­ten die Städ­te die Ein­rich­tung von Trink­hal­len vor den Werk­to­ren zum Ver­kauf von Mine­ral­was­ser. Nach und nach wur­de das Ange­bot aus­ge­wei­tet auf ande­re Geträn­ke und Tabak­wa­ren, Zei­tun­gen, Zeit­schrif­ten Süßig­kei­ten und ande­re Lebens­mit­tel des täg­li­chen Bedarfs.

Kiosk Bremerhaven

Aber die­se meist frei ste­hen­den Kios­ke sind in der Regel nicht ein­bruch­si­cher. Wie oft schon stan­den die Eigen­tü­mer mor­gens vor ihrem aus­ge­plün­der­ten Kiosk! Auch die Kun­den kom­men nicht mehr so zahl­reich. Die libe­ra­li­sier­ten Laden­öff­nungs­zei­ten führ­ten dazu, dass man sei­ne Ein­käu­fe bis in die spä­ten Abend­stun­den im Super­markt erle­di­gen kann – natür­lich zu wesent­lich güns­ti­ge­ren Prei­sen. Und das beim Ein­kauf ver­ges­se­ne Fei­er­abend­bier wird an der Tank­stel­le gekauft und daheim vor dem Fern­se­her getrunken.

Kiosk Bremerhaven

Vor die­sem Hin­ter­grund und den damit ver­bun­de­nen schlech­ten Ver­dienst­mög­lich­kei­ten haben immer mehr Kios­ke und Trink­hal­len ihre Läden für immer geschlossen.

Auch in Bre­mer­ha­ven gibt es nur noch weni­ge die­ser klei­nen Ver­kaufs­stän­de. In der Dres­de­ner Stra­ße an der Ecke Zollin­land­stra­ße steht noch einer. Auf­grund eines Berich­tes in der Nord­see-Zei­tung bin ich hin­ge­fah­ren und habe ihn mir ange­schaut. Die Besit­ze­rin hat eine über­dach­te Sitz­ecke ein­ge­rich­tet.  Hier kön­nen die Gäs­te auf Gar­ten­stüh­len Platz neh­men und ihr Bier trinken.

Schü­ler der in der Nähe gele­ge­nen Schu­le nut­zen die Unter­richts­pau­sen, um an “Sus­is Kiosk” ihren Bedarf an Ziga­ret­ten, Cola, Scho­ko­rie­gel und ande­ren Süßig­kei­ten zu decken.

100 Jahre Gemüse- und Obsthandel Vehmeier

Es gibt sie nicht mehr häu­fig, die gro­ßen Jubi­lä­en. Die Zeit ist zu schnell­le­big gewor­den. Was heu­te gegrün­det wird, dass erlebt oft­mals nicht den fünf­ten Geburtstag.

Vehmeier

Bei der Obst- und Gemü­se­hand­lung Veh­mei­er in Bre­mer­ha­ven ist das anders. Die sind bereits in der vier­ten Gene­ra­ti­on dabei und kön­nen in die­sen Mai­ta­gen ihr hun­derts­tes Jubi­lä­um zur Fir­men­grün­dung fei­ern. Herz­li­chen Glück­wunsch.

Ob kana­ri­sche Bana­nen – vor hun­dert Jah­ren wirk­lich eine Beson­der­heit – ob Kohl, Peter­si­lie, Äpfel oder Mohr­rü­ben, bei Veh­mei­ers gab es schon immer alles zu kau­fen. Und heu­te wer­den auch Kin­der­gär­ten belie­fert und Alten­hei­me, Kran­ken­häu­ser und Schiffs­aus­rüs­ter und Restau­rants. Wer irgend­et­was benö­tigt ruft bei Veh­mei­er an: ”Es gibt nichts, was wir nicht lie­fern kön­nen!” lau­tet die Devise.

Vor hun­dert Jah­ren gab es noch kei­ne auto­ma­ti­schen Waa­gen, Vehmeierda wur­de noch mit Gewich­ten gewo­gen. Es gab auch kaum Last­kraft­wa­gen. Noch bis weit nach Ende des  Zwei­ten Welt­krie­ges wur­de die Ware in Kör­ben mit dem Pfer­de­fuhr­werk zum Kun­den gebracht, bis man sich 1950 ent­schloss, statt der lang­sa­men Pfer­de­fuhr­wer­ke Lie­fer­wa­gen anzuschaffen.

Aber der Name Veh­mei­er war in Bre­mer­ha­ven schon in aller Erfrischungshalle VehmeierMun­de, als Theo­dor Veh­mei­er noch nicht ein­mal an die Grün­dung sei­nes Gemü­se- und Obst­han­dels gedacht hat. Sein Groß­va­ter Fried­rich Otto unter­hielt näm­lich seit 1905 Bre­mer­ha­vens ers­te Trink­hal­le — in der Keil­stra­ße am Alten Hafen stand sie. Und bereits in der Trink­hal­le wur­den Bana­nen ver­kauft. In gro­ßen Stau­den hin­gen sie vor dem Verkaufsfenster.

Der Gemü­se- und Obst­han­del Veh­mei­er nahm in den 1930er VehmeierJah­ren Fahrt auf. Die Lager­räu­me in der heu­ti­gen Zep­pe­lin­stra­ße plat­zen aus allen Näh­ten, und so zog man um nach Geest­e­mün­de in die All­mers­stra­ße. Doch 1944 wur­de dem geschäft­li­chen Trei­ben ein jähes Ende gesetzt: Das Geschäft fiel einem Bom­ben­an­griff zum Opfer. Aber schon bald fand man in der Sör­lang­stra­ße Ersatz­räu­me, und 1958 ging es mit Sack und Pack in die Ufer­stra­ße. Hier gab es erst­mals moder­ne Kühlräume.

Auch in den Fol­ge­jah­ren blieb der Gemü­se- und Obst­han­del Veh­mei­er von wei­te­ren Schick­sals­jah­ren nicht ver­schont. Zum VehmeierBei­spiel brann­te 1976 der Betrieb aus. Alle Fami­li­en­mit­glie­der pack­ten mit an und man führ­te die Geschäf­te für ein hal­bes Jahr vom Wohn­zim­mer aus. “Alle packen mit an, “ die­se Devi­se hat den Betrieb stark gemacht und alle Wid­rig­kei­ten – vom zu Ende gehen­den Kai­ser­reich und dem Ers­ten Welt­krieg über die Wei­ma­rer Repu­blik, dem Nazi-Regime und dem Zwei­ten Welt­krieg bis in die Gegen­wart hin­ein – bestehen las­sen. Und so sind auch heu­te noch alle Veh­mei­ers dabei: Mut­ter Inge Mey­er (gebo­re­ne Veh­mei­er) Sohn Mat­thies Mey­er  und sei­ne Ehe­frau Sil­ke Meyer.

Quel­len:
Nordsee-Zeitung.de
th-vehmeier.de

Ein Mercedes unter den Motorrollern: Heinkel-Tourist

Da es in Bre­mer­ha­ven einen Hein­kel-Club gibt, ist es sicher­lich nichts Unge­wöhn­li­ches, hier den Mer­ce­des unter den Motor­rol­lern anzutreffen.

Heinkel

Den­noch bin ich immer wie­der begeis­tert, wenn ich unter­wegs so einen Old­ti­mer sehe. Die­sen sah ich am Diens­tag vor einem Ein­kaufs­zen­trum im Deb­sted­ter Weg ste­hen. Natür­lich stieg ich aus mei­nem Auto aus, um den schö­nen Rol­ler zu fotografieren.

Heinkel

Zunächst glaub­te ich, einen Hein­kel Typ 103 A2 vor mir zu haben. Die­ser Typ, die letz­te Vari­an­te des Tou­rist, wur­de ab 1960 bis 1965 gebaut. Doch ich irr­te mich. Der Rol­ler auf dem Bild hat noch kein “Lang­heck” mit brei­ter Schluss­leuch­te. Also kein Typ 103 A2. Aber ein Typ 103 A0 konn­te es auch nicht sein, da das Fahr­zeug mit einem Scha­len­len­ker mit inte­grier­tem Tacho­me­ter aus­ge­stat­tet ist. Also muss es sich um den Typ 103 A1 han­deln, der von 1957 bis 1960 gebaut wurde.

Heinkel

Ein 173 cm³-Motor treibt den Rol­ler mit 9,5 PS vor­wärts bis zu einer Spit­zen­ge­schwin­dig­keit um die 100 Km/h. Mit dem Vier­gang-Getrie­be liegt der spar­sa­me Ver­brauch bei  knapp 3 Liter Benzin. 

Heinkel

Wei­te­re Informationen:
wikipedia.org

Ein Oldtimer Setra-Käsbohrer S 8 auf Reisen

Die­ses Pracht­stück von einem Old­ti­mer-Bus habe ich heu­te in einer Sei­ten­stra­ße vor einem Hotel in Bre­mer­ha­ven ent­deckt. Es war mor­gens um sechs Uhr, gera­de etwas hell und reg­ne­risch. Trotz­dem habe ich ein paar Fotos gemacht, die ich Euch hier zei­gen möch­te.

Setra-Käsbohrer S 8Der alt­ehr­wür­di­ge Flens­bur­ger Omni­bus­be­trieb Gor­zel­ni­a­ski war mit sei­nem Old­ti­mer auf Tour.

Setra-Käsbohrer S 8Natür­lich wur­de ich neu­gie­rig und habe im Inter­net recher­chiert, um wel­ches Fahr­zeug es sich hier handelt.

Setra-Käsbohrer S 8Auf­grund der Form von Bug und Heck habe ich zunächst auf eine DDR-Pro­duk­ti­on getippt. Das Fir­men­em­blem zeig­te mir aber, dass ich mich irr­te. Es han­delt sich um einen Setra-Käs­boh­rer S 8. Die­ses Fahr­zeug wur­de ab 1951 als ers­ter Omni­bus mit einer selbst­tra­gen­den Karos­se­rie, Heck­mo­tor und direk­tem Antrieb auf die Hin­ter­ach­se gefertigt.

Setra-Käsbohrer S 8Die Bezeich­nung “S 8” erhielt der Omni­bus auf­grund sei­ner acht Sitz­rei­hen. Der Bus war so erfolg­reich, dass inner­halb von nur vier Jah­ren 1000 Bus­se pro­du­ziert wurden.
Wei­te­re Informationen:
Setra-Vete­ra­nen-Club
Reflection.info
wikipedia.org

Zum 824. Mal hat Hamburg seinen Hafen gefeiert

Seit Kai­ser Fried­rich Bar­ba­ros­sa am 07. Mai 1189 den Ham­bur­gern einen Frei­brief aus­stell­te, der Zoll­frei­heit für Schif­fe auf der Elbe von der Stadt bis an die Nord­see gewähr­te, begie­ßen die Ham­bur­ger die Geburts­stun­de ihres Hafens.

Hafenfest

Auch wenn es den Frei­brief im Ori­gi­nal schon lan­ge nicht mehr gibt – ledig­lich eine 1265 gefer­tig­ten Abschrift mit ver­mut­lich inhalt­li­chen Ver­fäl­schun­gen ist vor­han­den – tut das den Fei­er­lich­kei­ten kei­nen Abbruch. Geburts­tag ist eben Geburts­tag, und seit 1977 fei­ern die Ham­bur­ger jedes Jahr um den 7. Mai für eini­ge Tage den Geburts­tag ihres Hafens. Dann geben sich die größ­ten Segel­schif­fe der Welt mit einer gro­ßen Ein­lauf­pa­ra­de die Ehre.

Auch die dies­jäh­ri­ge 824. Geburts­tags­fei­er war wie­der ein tol­les Erleb­nis für die Ham­bur­ger und ihre 1,5 Mil­lio­nen Gäs­te.  Am Sonn­tag­nach­mit­tag ver­ab­schie­de­ten sich rund 300 Schif­fe von der Gast­stadt, vor­ne­weg die Segel­schul­schif­fe “Cis­ne Bran­co” aus Bra­si­li­en und  “Gorch Fock” aus Deutschland.

Für die­je­ni­gen, die das Ham­bur­ger Hafen­fest in die­sem Jahr ver­passt haben, gibt es noch vie­le Mög­lich­kei­ten zum Fei­ern. Unter Hafenfeste.de fin­det Ihr eine Über­sicht über die dies­jäh­ri­gen Hafen­fes­te an der Küs­te und an den Binnenhäfen.