Verwaiste Fußgängerzonen — den Stadtplanern fehlen ideenreiche Konzepte

Immer mehr Leer­stand” klag­te die Nord­see-Zei­tung in ihrer Aus­ga­be vom 9. Novem­ber 2013. Und die Lüne­bur­ger “Lan­des­zei­tung” berich­te­te am 7. Janu­ar 2014, dass ein “Kon­zept gegen Leer­stand” geplant sei. Die Stadt Gör­litz ist da viel­leicht  schon etwas wei­ter, sie hat von der CIMA Bera­tung + Manage­ment GmbH bereits ein “Ein­zel­han­dels- und Zen­tren­kon­zept” ent­wi­ckeln lassen. 

Leerstand in Bremerhaven

Bre­mer­ha­vens Pro­ble­me lie­gen in der nörd­li­chen Fuß­gän­ger­zo­ne. Hier haben sich, wie wohl über­all in den deut­schen Fuß­gän­ger­zo­nen, Filia­lis­ten ein­ge­mie­tet. Filia­lis­ten haben natur­ge­mäß kei­nen per­sön­li­chen Bezug zu der jewei­li­gen Stadt. Sie kom­men, wenn Sie Umsatz erhof­fen. Bleibt der irgend­wann aus, stimmt das Filia­l­er­geb­nis nicht mit den Ziel­vor­ga­ben über­ein, wird die Filia­le geschlos­sen, und man zieht eine Stadt weiter.

Leerstand in Bremerhaven

So hat es auch WMF gehal­ten. Schon eini­ge Jah­re nicht mehr mit dem Umsatz zufrie­den, haben sie jetzt die Not­brem­se gezo­gen und Bre­mer­ha­ven ver­las­sen. Als ich am 7. Janu­ar 2014 das Bild auf­nahm, waren Hand­wer­ker in dem ver­las­se­nen Geschäft tätig. Ich kann nicht sagen, ob etwas abge­baut oder neu instal­liert wurde.

Leerstand in Bremerhaven

Auch die­ses Geschäft sucht schon seit eini­gen Jah­ren einen Mie­ter. Ver­mut­lich sind 500 Qua­drat­me­ter Laden­flä­che zu groß, als dass die Mie­te dafür erwirt­schaf­tet wer­den kann.

Leerstand in Bremerhaven

Im Nor­den der Fuß­gän­ger­zo­ne ste­hen ins­ge­samt sie­ben Läden leer, wei­te­re Geschäfts­in­ha­ber sol­len abwan­dern wol­len. Die Mit­ar­bei­te­rin eines Rei­se­bü­ros sucht den Grund im Medi­ter­ra­neo, das die Lauf­kund­schaft angeb­lich von der nörd­li­chen Fuß­gän­ger­zo­ne abzie­hen soll. Mag sein, mir erscheint der Gedan­ke aber nicht schlüs­sig. Naja, auf jeden Fall wan­dert das Rei­se­cen­ter nicht ab. Es ist in die süd­li­che Fuß­gän­ger­zo­ne umge­zo­gen und nutzt an der Ecke zur Mit­tel­stra­ße die Räu­me der frü­he­ren Buch­hand­lung Müg­ge.

Leerstand in Bremerhaven

Wenn die Stadt Bre­mer­ha­ven aber glaubt, mit der Ansie­de­lung neu­er Geschäf­te in der nörd­li­chen Fuß­gän­ger­zo­ne sei­en die Pro­ble­me beho­ben, dann irrt sie. Dazu muss man sich nur mal in den ande­ren Stadt­tei­len umse­hen. Ob es Geest­e­mün­de ist oder Lehe, ob Wuls­dorf oder Mit­te; Die Läden ste­hen über­all leer.

Leerstand in Bremerhaven

Die­se Fotos sind nur ein Abriss des tat­säch­li­chen Zustan­des im Vier­tel Goe­the­stra­ße. Über­all gäh­nend lee­re Schau­fens­ter. Hand­wer­ker und Ein­zel­händ­ler haben ihren Betrie­ben schon vor lan­ger Zeit den Rücken gekehrt. Zum Teil aus Alters­grün­den, zum Teil man­gels aus­rei­chen­der Umsätze.

An der Peri­phe­rie der Stadt haben sich Super­märk­te eta­bliert, die die Kun­den aus der Innen­stadt abzie­hen. Viel zu lan­ge Fuß­gän­ger­zo­nen hal­ten die Käu­fer­schich­ten fern, die mit dem Auto unter­wegs sind. Und nicht zuletzt geht aus demo­gra­phi­schen Grün­den Kauf­kraft ver­lo­ren. Berufs­tä­ti­ge haben heu­te kei­ne Zeit mehr, nach Fei­er­abend durch die Geschäf­te zu eilen. Da wird im Inter­net ein­ge­kauft. Zumin­dest machen das die sol­ven­ten Bevöl­ke­rungs­schich­ten. Wer für das Inter­net kein Geld hat, der geht aber auch nicht in die Fuß­gän­ger­zo­ne zum Einkaufen.

Ich den­ke, der nörd­li­che Teil der Fuß­gän­ger­zo­ne in Bre­mer­ha­ven soll­te für den Auto­ver­kehr frei­ge­ge­ben wer­den. Das wür­de wahr­schein­lich mehr Men­schen in die Stra­ße brin­gen als irgend­wel­che Pseu­do­ver­an­stal­tun­gen, die nie­man­den interessieren.

Leerstand in Lüneburg

Lüne­burg hat mit ähn­li­chen Pro­ble­men wie Bre­mer­ha­ven zu kämp­fen. Auch in Lüne­burg sind die Fuß­gän­ger­zo­nen unend­lich lang. Auch dort wer­den die Rand­ge­bie­te nicht fre­quen­tiert, und  vie­le Ein­zel­händ­ler haben frus­triert auf­ge­ge­ben. Weil mit dem gerin­gen Umsatz kein aus­rei­chen­der Über­schuss gene­riert wer­den konn­te. Dann wird der Laden doch lie­ber an einen Filia­lis­ten ver­mie­tet, und der Net­to-Miet­ertrag scheint zu ver­füh­ren, die Geschäfts­tä­tig­keit ein­zu­stel­len. Wer den oben erwähn­ten Arti­kel der Lan­de­zei­tung “Kon­zept gegen Leer­stand”  lesen möch­te: Ein­fach ankli­cken, ich habe die Zei­tungs­ar­ti­kel für Euch hinterlegt.

Leerstand in Görlitz

Auch mit Gör­litz habe ich mich beschäf­tigt, ich habe dort ja eini­ge Jah­re gewohnt. Wer Gör­litz nicht kennt, die Stadt liegt in der Ober­lau­sitz, direkt an der Nei­ße. 1945 wur­de Gör­litz geteilt, aus dem öst­lich der Nei­ße gele­ge­nen Stadt­teil ist die pol­ni­sche Stadt Zgor­zel­ec hervorgegangen.

Leerstand in Görlitz

Wie die­se Bil­der sehr schön ver­deut­li­chen, hat die Stadt Gör­litz auch eine sehr lan­ge Fuß­gän­ger­zo­ne. Der unte­re Teil führt in die Stadt­mit­te. Hier sind vie­le Pas­san­ten zu sehen, die ihre Ein­käu­fe erle­di­gen. Zwar wird die­ser Stra­ßen­ab­schnitt auch von Filia­lis­ten beherrscht, aber die Läden ste­hen nicht leer.

Schaut man jedoch in die ande­re Rich­tung (Bild mit der Stra­ßen­bahn) hat der Betrach­ter ein ganz ande­res Erleb­nis. Der Stra­ßen­ab­schnitt ist leer – nur die Stra­ßen­bahn rauscht Rich­tung Bahn­hof. Geschäf­te gibt es hier kaum, Bau­rui­nen aus DDR-Zei­ten beherr­schen das Bild. Aber wenigs­tens hat Gör­litz ein Kon­zept, ein­fach oben ankli­cken, und Ihr bekommt es als pdf-Datei.

Ich habe hier drei unter­schied­li­che Hoch­schul­städ­te mit unter­schied­li­chen Ver­gan­gen­hei­ten in unter­schied­li­chen Regio­nen Deutsch­lands  vor­ge­stellt, die von den glei­chen Pro­ble­men geplagt wer­den: Leer­stand in der Innenstadt.

Las­sen sich die Zei­ten zurück­ho­len, in denen Autos durch die Ein­kaufs­stra­ßen fuh­ren? Vor Fein­kost­ge­schäf­ten und Fach­ge­schäf­ten park­ten, wäh­rend die Insas­sen ihren Ein­kaufs­bum­mel mach­ten? Dazu müss­ten die Kom­mu­nal­po­li­ti­ker den Mut fin­den und die ver­wais­ten Fuß­gän­ger­zo­nen zurück­bau­en. Sonst kau­fen die Kun­den dort ein, wo das Auto­fah­ren erlaubt ist: Im Super­markt, im Elek­tro­markt oder beim Beklei­dungs­dis­coun­ter am Stadtrand.

Irgend­wann gin­gen die Kun­den nur noch zu einer kos­ten­lo­sen Bera­tung ins Fach­ge­schäft, ein­ge­kauft haben sie dann im Inter­net. Der Ein­zel­händ­ler kann­te kei­ne Mar­ke­ting­stra­te­gien. Kam ein inter­es­sier­ter Kun­de nicht zurück, blieb er eben weg. Tele­fo­nisch nach­ge­fragt hat nie­mand. Und so blie­ben immer mehr Kun­den weg, und so wur­de das Ange­bot der Geschäf­te immer ein­sei­ti­ger. Filia­lis­ten machen sich breit, Geiz ist geil regiert. Aber wer nicht bereit ist, dem Fach­händ­ler für eine gute Bera­tung fünf Euro mehr zu bezah­len, der muss sich nicht wun­dern, wenn es irgend­wann kei­nen Fach­händ­ler mehr gibt.

Es ist wie mit den Kon­to­füh­rungs­ge­büh­ren der Spar­kas­sen. Kei­ner will sie bezah­len, vie­le haben ihrer Spar­kas­se den Rücken gekehrt. Und sich gewun­dert, wenn ihre ach so güns­ti­ge Bank­fi­lia­le plötz­lich geschlos­sen wur­de, weil die Ren­di­te nicht mehr stimm­te. Spar­kas­sen sind dem Gemein­wohl ver­pflich­tet. Das kön­nen sie aber nur so lan­ge, wie die Gemein­schaft die Spar­kas­se auch unter­stützt. Zum Bei­spiel durch eine Kon­to­füh­rungs­ge­bühr, von der dann Ver­ei­ne oder not­lei­den­de Men­schen unter­stützt werden.

Jeder Bür­ger ent­schei­det selbst, was ihm wich­tig ist. Nie­mand zwingt ihn, sei­ne Waren online im Ver­sand­han­del zu kau­fen. Nie­mand muss zu einem Beklei­dungs­dis­coun­ter am Stadt­rand gehen, um fünf Euro zu spa­ren. Und kei­ne Stadt­pla­ner wer­den gezwun­gen, gro­ße Bau­märk­te in der Innen­stadt anzu­sie­deln. Beson­ders dann nicht, wenn es schon inner­städ­ti­sche Bau­märk­te gibt.

Vielen Dank an die treuen Leser des DeichSPIEGEL

Am 13. Janu­ar 2014 wur­de für den Deich­SPIE­GEL erst­ma­lig ein Ran­king unter 1.000 aus­ge­wie­sen. Das freut mich als Autor natür­lich sehr, und ich bedan­ke mich hier­mit ganz herz­lich bei mei­nen treu­en Lesern. Natür­lich wer­de ich wei­ter­hin bemüht sein, Euch auch in Zukunft mit gut recher­chier­ten Bei­trä­gen zu unterhalten.

Ranking DeichSPIEGEL

Ich wie wisst, ist der Deich­SPIE­GEL ein pri­va­ter Blog, den ich aus rei­nem Idea­lis­mus betrei­be. Mein Ziel ist, täg­lich einen Bei­trag zu ver­öf­fent­li­chen. Das wer­de ich lei­der nicht immer rea­li­sie­ren können. 

Statistik

Man­che Bei­trä­ge erfor­dern ein hohes Maß an Zeit für die Recher­chen. Oft­mals habe ich kein eige­nes Bild­ma­te­ri­al zur Ver­fü­gung, dann muss ich den Rech­te­inha­ber anschrei­ben und um sei­ne Geneh­mi­gung zur Ver­wen­dung bit­ten. Auch im Krank­heits- oder Urlaubs­fall wer­de ich nicht schrei­ben können.

Ich möch­te euch ein­la­den, mir mit­zu­tei­len, ob Ihr beson­de­re The­men­wün­sche habt. Wenn mög­lich, wer­de ich Eure Wün­sche erfül­len. Schickt mir ein­fach Fotos (mit Erlaub­nis, dass ich die­se ver­wen­den darf)  und einen kur­zen schrift­li­chen Bei­trag dazu.

Also, wei­ter­hin viel Spaß beim Lesen, Euer DeichSPIEGEL.

Schon im August musste Buchhandlung Mügge aufgeben

Seit man Bücher auch elek­tro­nisch lesen kann, tun sich vie­le loka­le Buch­hand­lun­gen schwer. Gegen die Inter­net­ver­sen­der, allen vor­an Ama­zon, hilft nur eines: kom­pe­ten­te Bera­tung durch freund­li­che Ver­käu­fer und ein nöti­ges Maß an Kulanz bei einem Fehl­kauf.Buchhandlung MüggeEs war die in Lehe gebo­re­ne Thea Müg­ge, die nach dem Krieg den Mut hat­te, sich mit 52 Jah­ren mit einer eige­nen Buch­hand­lung selb­stän­dig zu machen. Sie erwarb bereits 1947 von der ame­ri­ka­ni­schen Mili­tär­re­gie­rung die Lizenz zur Grün­dung der “Buch­hand­lung Mügge”.

Zunächst rich­te­te sie in einer Bara­cke mit Büchern aus ihrem Pri­vat­be­sitz eine Leih­bi­blio­thek ein. Vier Jah­re spä­ter konn­te sie in das wie­der­auf­ge­bau­te Geschäfts­haus der Städ­ti­schen Spar­kas­se zie­hen. 1969 ver­kauf­te sie ihre Buch­hand­lung, die bis zur Schlie­ßung im August 2013 den Namen “Buch­hand­lung Müg­ge” trug.

Wir sind die Buch­hand­lung mit der guten Bera­tung und der umfas­sen­den Aus­wahl!”, so war es bis zum Schluss auf der Home­page der Buch­hand­lung Thea Müg­ge GmbH zu lesen. Aber der Inha­ber Nor­bert Mat­tern hat es nicht geschafft, sich gegen den Inter­net-Buch­han­del zu behaup­ten. Auch die wöchent­lich wech­seln­den Ange­bo­te – Bücher, die vor dem Laden­ein­gang aus­ge­legt und zu Schleu­der­prei­sen ver­kauft wur­den – führ­ten nicht aus der Kri­se her­aus. Die Eigen­ka­pi­tal­aus­stat­tung war wahr­schein­lich zu dürf­tig. Lie­fe­ran­ten sol­len auf Vor­aus­zah­lung bestan­den haben. Schließ­lich wur­de das Geschäft im Rah­men des Insol­venz­ver­fah­rens abge­wi­ckelt. Bleibt nur die Hoff­nung, dass kei­ne Gläu­bi­ger Nach­tei­le erlei­den mussten.
Quel­len:
boersenblatt.net vom 13.02.2012 und 17.05.2013
Nord­see-Zei­tung vom 07.10.2013

Russisches Neujahrsfest auf der Krusenstern

In Russ­land wird für die Zeit­rech­nung der Julia­ni­sche Kalen­der ver­wen­det und Weih­nach­ten somit erst gemein­sam mit Neu­jahr vom 1. bis zum 5. Janu­ar gefei­ert. In Russ­land sind die Tage vom 1. bis zum 8. Janu­ar arbeits­frei.

"Krusenstern"

Fern­ab der Hei­mat haben die See­leu­te ihr Weih­nachts­fest natür­lich genau­so gefei­ert, wie sie es aus dem Hei­mat­ha­fen Kali­nin­grad ken­nen. Ein Kadett der “Kru­sen­s­tern” hat der Nord­see-Zei­tung erzählt, wie es bei ihm daheim Tra­di­ti­on ist: “Das Fest beginnt mit einem Groß­ein­kauf am 25. Dezem­ber. In den fol­gen­den Tagen wird schon ein­mal das Essen vor­be­rei­tet und den Kin­dern die Geschich­te von Väter­chen Frost erzählt. Am 31. Dezem­ber ver­sam­melt sich dann die gan­ze Fami­lie zum Fest.” Der 18-jäh­ri­ge Kadett freut sich immer beson­ders auf “Hering im Pelz­man­tel”, ein Gericht aus Hering, Eiern, Kar­tof­feln und Rote Bee­te, das immer an Neu­jahr ser­viert wird.

An Bord der “Kru­sen­s­tern” hör­ten die See­leu­te um 21 Uhr Bre­mer­ha­ve­ner Zeit die Neu­jahrs­an­spra­che vom rus­si­schen Prä­si­den­ten Putin. Danach wur­de natür­lich beson­ders fest­lich geges­sen. Auch wenn an Bord ein strik­tes Alko­hol­ver­bot herrscht, wur­de um 24 Uhr mit einem Glas Cham­pa­gner ange­sto­ßen. Tanz und Musik sorg­ten für ein schö­nes Fest, der Zap­fen­streich wur­de an die­sem tag von 23 Uhr auf 4 Uhr mor­gens verschoben.

Das alles ist natür­lich längst wie­der Geschich­te, seit Frei­tag, dem 3. Janu­ar 2014, ist die “Kru­sen­s­tern” wie­der unter­wegs. Über Marok­ko und Grie­chen­land soll es ins Schwar­ze Meer gehen. In Sot­schi wird der Groß­seg­ler das Schul­schiff “Mir” tref­fen und  vom 7. bis zum 23. Febru­ar Gast bei den Olym­pi­schen Win­ter­spie­len sein.

Zu der dies­jäh­ri­gen Fest­wo­che erwar­tet Bre­mer­ha­ven die “Kru­sen­s­tern” nicht. Doch zur Sail 2015, so glaubt der Kapi­tän, besteht Hoff­nung auf ein Wie­der­se­hen. Schließ­lich ist Bre­mer­ha­ven des Seg­lers Geburts­stadt: 1926 ist er als “Padua” in der Teck­len­borg-Werft vom Sta­pel gelaufen.

Quel­le:
Nord­see-Zei­tung vom 2. Janu­ar 2014

Norwegian Getaway” geht auf große Fahrt

Heu­te wur­de das jüngs­te auf der Papen­bur­ger Mey­er Werft gebau­te Kreuz­fahrt­schiff, die 146.600 BRZ gro­ße “Nor­we­gi­an Geta­way” in Bre­mer­ha­ven von der Mey­er Werft an die Ree­de­rei Nor­we­gi­an Crui­se Line (Miami, USA) abge­lie­fert. Mit dem Flag­gen­wech­sel war es dann offi­zi­ell: Ab sofort gehört die “Nor­we­gi­an Geta­way” der Ree­de­rei Nor­we­gi­an Crui­se Line.

Norwegian Getaway

Der 324 Meter lan­ge und gut 40 Meter brei­te Kreuz­fahrt­damp­fer wur­de kom­plett in Bre­mer­ha­ven aus­ge­stat­tet. Dafür wur­den mehr als 100 Con­tai­ner mit Waren – vom Tel­ler bis zum Kon­zert­flü­gel und von Tisch und Stuhl bis hin zu den Ret­tungs­boo­ten – ange­lie­fert. Wäh­rend der Lie­ge­zeit waren meh­re­re Hun­dert Mit­ar­bei­ter von zulie­fern­den Betrie­ben und der Werft selbst hier im Ein­satz. Rund 1.600 Besat­zungs­mit­glie­der des neu­en Schif­fes trai­nier­ten in Bre­mer­ha­ven für län­ge­re Zeit den Dienst an Bord.

Norwegian Getaway

Meh­re­re Wochen gehör­te die impo­san­te, rund 60 Meter hohe Sil­hou­et­te des Kreuz­li­ners “Nor­we­gi­an Geta­way“ zum Bild der See­stadt. Doch heu­te hieß es Abschied neh­men: Das neue Flagg­schiff der Ree­de­rei Nor­we­gi­an Crui­se Line (NCL) hat Bre­mer­ha­ven kurz nach 14 Uhr mit Musik­be­glei­tung Rich­tung Rot­ter­dam ver­las­sen. Von dort wird es über Sout­hamp­ton nach einer 10-tägi­gen Atlan­tik­über­que­rung New York City erreichen.

Die “Nor­we­gi­an Geta­way”, die 4.000 Pas­sa­gie­ren Platz bie­tet, soll am 7. Febru­ar in Flo­ri­da von den Cheer­lea­dern des Foot­ball­teams Miami Dol­phins  getauft werden.

Quel­len:
de.wikipedia.org
ncl.de
ndr.de

Hier habe ich nach­träg­lich noch ein schö­nes Bild eingefügt:
Norwegian Getaway

Kriegsfischkutter “Thor” ist im Fischereihafen gesunken

Das neue Jahr war erst ein paar Stun­den alt, als die Bre­mer­ha­ve­ner Feu­er­wehr in den Fische­rei­ha­fen geru­fen wur­de. Der 70 Jah­re alte Kriegs­fisch­kut­ter “Thor” hat sich von der Was­ser­ober­flä­che ver­ab­schie­det und ist auf Grund gegan­gen. Die Ein­satz­kräf­te der Feu­er­wehr wur­den nur noch mit den aus dem Was­ser ragen­den Mas­ten begrüßt.

Kutter_Thor_gesunken

Weil es mög­lich war, dass sich Men­schen an Bord befan­den, unter­such­ten Tau­cher das Wrack. Zum Glück war das Schiff leer.

Der 1944 in Swi­ne­mün­de als “KFK 394” vom Sta­pel gelau­fe­ne 24 Meter lan­ge Kriegs­fisch­kut­ter gehört zu einer his­to­ri­schen Bau­rei­he von 1.000 Hilfs­schif­fen, die wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges im Vor­pos­ten- und Siche­rungs­dienst an den Küs­ten, in U‑Bootsjagdflottillen und in der Nach­kriegs­zeit zur Minen­räu­mung und Fische­rei ein­ge­setzt wurden.

KFK 185

Nach dem Krieg kam das Boot anschei­nend nach Bre­mer­ha­ven, bevor es von der bri­ti­schen Besat­zungs­macht beschlag­nahmt und und zur Minen­räu­mung ein­ge­setzt wurde.

1946 wur­de das Boot in Ham­burg zum Fisch­kut­ter umge­baut und erst im Alter von etwa 50 Jah­ren aus dem Schiffs­re­gis­ter gestri­chen. Aber wer heu­te Eigen­tü­mer des Schif­fes ist, weiß wohl nie­mand genau zu sagen. Auf jeden Fall soll vor einem Jahr­zehnt ein Ver­ein die “Thor” nach Bre­mer­ha­ven geholt haben um mit behin­der­ten Jugend­li­chen zu segeln. Die Plä­ne zer­schlu­gen sich, und seit­her liegt der unge­pfleg­te Kut­ter zum Ver­kauf am Koh­len­kai im Schau­fens­ter Fische­rei­ha­fen. Na ja, seit Neu­jahr steht er zum Ver­kauf – auf­recht auf Grund.

In Bremerhaven-Lehe steht ein Geisterrad

Er war 84 Jah­re alt, als der Rad­fah­rer im März 2013 auf der Mel­chi­or-Schwoon-Stra­ße von einem Auto erfasst und 40 Meter mit­ge­schleift wur­de. Im Kran­ken­haus starb er an sei­nen schwe­ren Ver­let­zun­gen. Ein Unbe­kann­ter hat am Unglücks­ort ein “Geis­ter­fahr­rad” auf­ge­stellt, dass mehr Rück­sicht im Stra­ßen­ver­kehr anmah­nen soll. 

"Geisterfahrrad"

Die Idee, vom Rei­fen bis zum Sat­tel weiß gestri­che­ne Fahr­rä­der als Mahn­ma­le für im Stra­ßen­ver­kehr ver­un­glück­te Rad­fah­rer auf­zu­stel­len, stammt aus St. Lou­is (Mis­sou­ri) und hat sich welt­weit an mehr als 570 Stel­len in über 200 Städ­ten ver­brei­tet. Ein “Ghost Bike” soll glei­cher­ma­ßen Gedenk­stät­te sein und auf erkann­te Gefah­ren­stel­len hinweisen.

In Ber­lin und Köln hat sich der All­ge­mei­ne Deut­sche Fahr­rad­club dar­an betei­ligt, die Mahn­ma­le auf­zu­stel­len. In Bre­mer­ha­ven tat es ein Mit­bür­ger, der anonym blei­ben möchte.

Quel­len:
nordsee-zeitung.de
adfc-berlin.de
ghostbikes.org/