Der Club der Navigationsschüler von 1886

Der Club der Navi­ga­ti­ons­schü­ler von 1886

Der Nord­deut­sche Bund erließ im Jah­re 1869 eine “Bekannt­ma­chung, betref­fend die Prü­fung der See­schif­fer und See­steu­er­leu­te auf Deut­schen Kauf­fahrt­ei­schif­fen”. Auf­grund der star­ken Zunah­me der Über­see­schiff­fahrt in den Unter­we­ser­hä­fen Bre­mer­ha­ven und Geest­e­mün­de bemüh­te sich die Geest­e­mün­der Bür­ger­schaft um die Grün­dung einer Navigationsschule.

Der Club der Navigationsschüler von 1886

Am 9. Febru­ar 1878 ver­füg­te das preu­ßi­sche Han­dels­mi­nis­te­ri­um den Bau der Navi­ga­ti­ons­schu­le in Geest­e­mün­de. Der Navi­ga­ti­ons­leh­rer Kapi­tän Jung­claus aus Grü­nen­deich küm­mer­te sich um die Errich­tung und um die Ein­rich­tung. Am 14. Okto­ber 1879 nahm die “König­lich Preu­ßi­sche Navi­ga­ti­ons­schu­le zu Geest­e­mün­de” ihre Lehr­tä­tig­keit auf. in der Buss­e­stra­ße — auf der Deich­kro­ne bei der Ein­fahrt zum Han­dels­ha­fen – wur­de eine Steu­er­manns- und eine Schif­fer­klas­se unterrichtet.

Am 11. April 1886 beschlos­sen 15 Schü­ler, den “Stamm­tisch der Navi­ga­ti­ons­schü­ler” zu grün­den. Aus die­sem Stamm­tisch ging spä­ter der “Club der Navi­ga­ti­ons­schü­ler von 1886” her­vor. “Auf uns­rer Brust stolz tra­gen wir die Far­ben Schwarz-Weiß-Rot, und die­se schö­ne Far­ben­zier krönt Treue bis zum Tod“, beginnt seit jeher das Far­ben­lied, das immer noch auf allen offi­zi­el­len CNS-Ver­an­stal­tun­gen gesun­gen wird.

Der Club der Navigationsschüler von 1886

Im Jah­re 1916 wur­de die Schu­le umbe­nannt. Sie bekam den Namen See­fahrts­schu­le Geest­e­mün­de. Am 18. Sep­tem­ber 1944 ging die See­fahrts­schu­le in Flam­men auf. Es dau­er­te bis zum Jah­re 1952, bis ein neu­es Gebäu­de am glei­chen Platz ein­ge­weiht wer­den konn­te. Im Jah­re 1975 wur­de aus der ehe­ma­li­gen “König­lich Preu­ßi­sche Navi­ga­ti­ons­schu­le zu Geest­e­mün­de” schließ­lich die Hoch­schu­le Bremerhaven.

Bis 1979 fand der Club der Navi­ga­ti­ons­schü­ler von 1886 auch in unru­hi­gen Zei­ten immer genü­gend Nach­wuchs. Der bleibt seit 1979 aller­dings aus, weil in jenem Jahr in Bre­mer­ha­ven die nau­ti­sche Aus­bil­dung ein­ge­stellt wur­de. Seit­her ver­al­tet die “Beleg­schaft”. Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken haben sich die Mit­glie­der ent­schlos­sen, auch ehe­ma­li­gen Navi­ga­ti­ons­schü­lern ande­rer See­fahrts­schu­len den Zugang zum CNS zu ermög­li­chen. So soll die ältes­te deut­sche nau­ti­sche Kame­rad­schaft vor dem Aus­ster­ben geret­tet werden.

Die 83 Mit­glie­der tref­fen sich jeden ers­ten Don­ners­tag im Monat um 20 Uhr zum Stamm­tisch in der Strand­hal­le und pfle­gen die See­fahrts­tra­di­ti­on und Kame­rad­schaft unter den nau­ti­schen und tech­ni­schen Offizieren.

Wenn­gleich die Schü­ler sich nach der Aus­bil­dung auch aus den Augen ver­lo­ren haben, der CNS war und ist die Klam­mer, die sie alle zusammenhält. 
Quel­len:
“Das Far­ben­lied muss sit­zen”, Nord­see-Zei­tung vom 08.01.2015, Seite12
Har­ry Gab­cke: Bre­mer­ha­ven in zwei Jahr­hun­der­ten – 1827 — 1918, Seite120
CNS von 1886
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Seit Montag wird der Neue Hafen ausgebaggert

Seit ver­gan­ge­nem Mon­tag ist es vor­bei mit der idyl­li­schen Ruhe am Neu­en Hafen. Der Eimer­ket­ten­bag­ger “Bag­ger Bre­mer­ha­ven” hat sich breit gemacht und mit dem Aus­schau­feln des Hafen­be­ckens begon­nen. Inner­halb von vier Wochen soll er 40.000 Kubik­me­ter Schlick ans Tages­licht schau­feln. Die Bag­ger­ket­te quietsch gewal­tig, und so wer­den die Ner­ven der Anwoh­ner in den nächs­ten Wochen auf eine har­te Pro­be gestellt.

Eimerkettenbagger "Bagger Bremerhaven"

Aber so ist das Woh­nen im Hafen­ge­biet eben: Es gibt Sonnen‑, aber natür­lich auch Schat­ten­sei­ten. Jetzt müs­sen die Anwoh­ner den Lärm ertra­gen, zur Sail 2015 wer­den sie ent­schä­digt und sit­zen in der ers­ten Reihe.

Eimerkettenbagger "Bagger Bremerhaven"

Die Sail 2015 ist auch der Grund, dass gebag­gert wer­den muss. Für die Groß­seg­ler muss eine Was­ser­tie­fe von fünf Metern gewähr­leis­tet sein, sonst kann es Grund­be­rüh­run­gen geben. An so ein unschö­nes Erleb­nis kann sich die Besat­zung der “Dar Mlod­zie­zy“ noch sehr gut erin­nern. Hat­te der Kiel des pol­ni­schen Drei­mast­voll­schif­fes doch bereits vor fünf Jah­ren Bekannt­schaft mit dem Grund des Neu­en Hafens gemacht. Das Segel­schul­schiff hat einen Tief­gang von maxi­mal 6,30 Meter.

"Dar Mlodziezy"

Mitt­ler­wei­le haben sich ent­lang der Kajen und an der Schleu­se auf dem Hafen­grund gro­ße Schlick­ber­ge gebil­det, so dass Tei­le des Neu­en Hafens nur noch vier Meter tief sind. Zu wenig für die 13 gro­ßen Wind­jam­mer, die zur Sail 2015 in den Neu­en Hafen ein­lau­fen sollen.

Eimerkettenbagger "Bagger Bremerhaven"

Es gibt kei­ne Alter­na­ti­ve zu dem 1,5 Mil­lio­nen Euro-Pro­jekt. Der Eimer­ket­ten­bag­ger muss mit sei­nen 54 Eimern das Hafen­be­cken vom Schlick befrei­en. Jeder Eimer holt einen hal­ben Kubik­me­ter Schlick nach oben. Dort wird die Brü­he in ein bereit­ste­hen­des Bin­nen­schiff ver­frach­tet. Aber wohin damit? In die Weser darf nur etwa ein Vier­tel ver­klappt wer­den. Für den Groß­teil des Schlicks hat sich ein Abneh­mer am Nie­der­rhein gefun­den. Bin­nen­schif­fe trans­por­tie­ren ihre schwar­ze Fracht dort­hin. Mit dem Schlick soll eine ehe­ma­li­ge Kies­gru­be auf­ge­füllt und rena­tu­ra­li­siert wer­den. Oft­mals wird Bre­mer­ha­ve­ner Schlick auch zum Deich­bau im In- und Aus­land genutzt.
Quel­len:
Thors­ten Brock­mann: “Ab heu­te wird gebag­gert”, Nord­see-Zei­tung vom 16.2.15
Wolf­gang Ehr­ecke: “Platz schaf­fen für Groß­seg­ler”, Nord­see-Zei­tung v. 17.2.15

Autotransport mit Bananendampfer

Auto­trans­port mit Bananendampfer

Obwohl der Auto­trans­port nach Über­see in den 1950er Jah­ren stark zunahm, war es noch bis Ende der 1960er Jah­re völ­lig nor­mal, dass Autos mit nor­ma­len Fracht­schif­fen beför­dert wur­den. Per Kran wur­den sie ein­zeln in die Lade­räu­me gehievt.

Autotransport mit Stückgutfrachter "Fernglen" im Kaiserhafen

Anfang der 1970er Jah­re änder­te sich der Auto­trans­port grund­le­gend. Die Autos wur­den nicht mehr mit Lade­ge­schirr auf Stück­gut­frach­ter ver­la­den, son­dern man bau­te nun rei­ne Auto­trans­por­ter. Für die Ver­la­dung der Autos benö­tigt man kein Lade­ge­schirr mehr, sie wer­den direkt auf das ent­spre­chen Deck gefahren.

Autotransport mit Ro-Ro-Frachter

Seit kur­zer Zeit wer­den in Bre­mer­ha­ven an der Colum­bus­ka­je aber wie­der Autos per Lade­ge­schirr auf Stück­gut­frach­ter ver­la­den. So nahm das Kühl­schiff “Star Qua­li­ty” der Ree­de­rei Gre­at White Fleet Mit­te Febru­ar 180 Audis für Kolum­bi­en, Nica­ra­gua und Cos­ta Rica an Bord, und zwar ganz kon­ven­tio­nell per Kran. Die Ree­de­rei unter­hält einen wöchent­li­chen Lini­en­dienst nach Bre­mer­ha­ven und wird vor­aus­sicht­lich auf jeder Rück­rei­se Fahr­zeu­ge mitnehmen.

Autoverladung an der Columbuskaje

Bis Ende ver­gan­ge­nen Jah­res lief die­ses Geschäft über Ant­wer­pen. “Mit Beginn des Jah­res 2015 hat der regu­lä­re Dienst aus den Tro­pen von Chiquita/Star Ree­fers die Rou­te ein wenig ver­än­dert“, erklärt der Geschäfts­lei­ter der Spe­di­ti­on beim Frucht­lo­gis­ti­ker Heuer.

1934 Autoverladung im Grasbrookhafen

Kühl­schif­fe mit Früch­ten aus Süd­ame­ri­ka fin­den in Nord­eu­ro­pa kei­ne ent­spre­chen­de Rück­la­dung und suchen des­halb nach Alter­na­ti­ven”, erklärt der Spre­cher der BLG Logi­stics Group. Das waren frü­her oft Autos, und das läuft aktu­ell auch wie­der. Die Auto­ver­la­dung soll ein regel­mä­ßi­ger Dienst wer­den. Es wird mit 100 bis 150 Neu­fahr­zeu­gen pro Woche gerech­net. Die Ver­la­dung muss sehr schnell ablau­fen, da die Diens­tags ein­lau­fen­den Schif­fe die Colum­bus­ka­je spä­tes­tens Mitt­woch­nacht wie­der ver­las­sen müssen.
Quel­len:
“Auto­ver­la­dung wie in alten Zei­ten”, Nord­see-Zei­tung vom 13.02.2015
“Kon­ven­tio­nel­ler Auto­ex­port via Bre­mer­ha­ven”, BLG-logistics

Nordseepflege hat den Grundstein gelegt

Der Deich­SPIE­GEL hat in den Arti­keln Tra­di­ti­ons-Schuh­haus weicht Betreu­tes Woh­nen und Geest­e­mün­de in alten und neu­en Ansich­ten – Teil 5 bereits aus­führ­lich dar­über berich­tet, dass das alte Mer­kur-Gebäu­de in Geest­e­mün­de einem Neu­bau der Nord­see­pfle­ge Platz machen muss­te. Kürz­lich hat die Che­fin, Frau  Gül­sen Sari­er­gin, den Grund­stein für den sechs­ten Nord­see­pfle­ge-Stand­ort gelegt.

Nordseepflege

Bei sol­chen Gele­gen­hei­ten üblich, wur­den für die Nach­welt eine aktu­el­le Tages­zei­tung, der Grund­riss des Neu­baus, ein Klang­herz und ver­schie­de­ne Mün­zen in eine rost­freie Kup­fer­röh­re gege­ben und sym­bo­lisch mit ein­ge­mau­ert. Spä­ter soll die Kup­fer­röh­re aller­dings wie­der frei­ge­legt wer­den und ihren end­gül­ti­gen Platz gut sicht­bar in der Ein­gangs­hal­le bekommen.

Das Bau­pro­jekt ist nicht bil­lig. Gut 16 Mil­lio­nen Euro inves­tiert die Bau­her­rin Gül­sen Sari­er­gin auf dem Grund­stück, auf dem frü­her das ehe­ma­li­ge Mer­kur-Kauf­haus sei­nen Platz hatte.

Nordseepflege

Die Grund­stein­le­gung wur­de  ordent­lich gefei­ert. Natür­lich war die Stadt­bau­rä­tin Frau  Jean­ne-Marie Ehbau­er eben­so anwe­send wie der Archi­tekt Lutz Pad­berg und wei­te­re ein­hun­dert Gäs­te. Plan­mä­ßig sol­len die ers­ten Bewoh­ner Anfang 2016 ihre 78 bar­rie­re­frei­en Ein- und Zwei­zim­mer­woh­nun­gen bezie­hen können.

Bremerhavens Sail 2015 rückt näher

Lan­ge ist es nicht mehr hin, bis zur Sail 2015. Für die Ver­ant­wort­li­chen hat der End­spurt begon­nen. Mehr als 200 Schif­fe aus 24 Natio­nen haben den Kurs nach Bre­mer­ha­ven schon abge­steckt und hof­fen auf einen guten Platz im Hafenbecken.

Sail 2015 Bremerhaven

Bei einer mari­ti­men Groß­ver­an­stal­tung gibt es viel zu beden­ken. Ein gutes Team und enga­gier­te Orga­ni­sa­to­ren mit Erfah­rung und Kom­pe­tenz sind von­nö­ten, damit auch die dies­jäh­ri­ge Sail wie­der ein ech­tes Som­mer­fes­ti­val wird. Wenn aber die gro­ßen Wind­jam­mer erst­mal vor Anker gegan­gen sind, dann fällt der Druck von jedem Hel­fer, von jedem Ver­ant­wort­li­chen ab. Dann haben sich alle Mühen gelohnt und Bre­mer­ha­ven kann sich ganz tra­di­tio­nell als See­fah­rer­stadt prä­sen­tie­ren und beson­ders jene Groß­seg­ler begrü­ßen, die einst in den Werf­ten von Geest­e­mün­de und Bre­mer­ha­ven vom Sta­pel gelau­fen sind.

Noch aber sind Gast­ge­ber und Gäs­te glei­cher­ma­ßen mit Vor­be­rei­tun­gen zum gro­ßen Wind­jam­mer­tref­fen beschäf­tigt. So hof­fen alle, dass die Repa­ra­tur­ar­bei­ten an der Kai­ser­schleu­se recht­zei­tig abge­schlos­sen sind, damit die Segel­schif­fe auch in den Neu­en Hafen ein­fah­ren und ihren Lie­ge­platz ein­neh­men kön­nen. Damit auch die gro­ßen Wind­jam­mer im Neu­en Hafen fest­ma­chen kön­nen, sol­len hier ab Febru­ar gut 40.000 Kubik­me­ter Schlamm aus­ge­bag­gert und so eine Tie­fe von bis zu sie­ben Metern erreicht wer­den. Schließ­lich sol­len die Tou­ris­ten einen inter­es­san­ten Rund­gang gebo­ten bekommen.

Im süd­li­chen Muse­ums­ha­fen wer­den die Gäs­te von einem mit­tel­al­ter­li­chen Hafen­markt ein­ge­la­den. Vom Hafen­markt, wo eine Kog­ge fest­ge­macht haben wird, rei­hen sich zur Sail 2015 gen Nor­den bis zum Kai­ser­ha­fen Mas­ten an Mas­ten. Hin­ter der Schleu­sen­stra­ße wird die Fre­gat­te “Karls­ru­he” ihren Platz haben und gleich schräg gegen­über das Voll­schiff “Ame­ri­go Vespucci”.

Sail 2015 Bremerhaven

An meh­re­re Hun­dert Markt­be­schi­cker und Fahr­ge­schäf­te wur­den Ein­la­dun­gen ver­sandt. Sie sol­len für einen ange­mes­se­nen Rah­men am Ran­de der Hafen­be­ckens sor­gen. Auch für musi­ka­li­sche Stim­mung wird gesorgt. Auf der Park­flä­che am Was­ser­stands­an­zei­ger ist  eine zwei­te Büh­ne geplant. Und im Fische­rei­ha­fen sol­len es wie­der aus­rei­chend Schif­fe geben, auf den man Tages­tou­ren unter­neh­men kann.

Und die Gäs­te put­zen ihre Schif­fe her­aus. So nimmt die am 22. Febru­ar 1931 vom Sta­pel gelau­fe­ne ita­lie­ni­sche Fre­gat­te “Ame­ri­go Vespuc­ci” zur Zeit einen Werft­ter­min wahr. Drü­cken wir die Dau­men, dass die Arbei­ten an dem Mari­ne­schiff recht­zei­tig abge­schlos­sen sind, damit wir das präch­ti­ge Voll­schiff auch zu sehen bekommen. 

Auch die “Astar­te” wird hübsch gemacht wer­den. Schon vor ein paar Wochen haben sich die Arbei­ter der Bült­jer Boots­werft in Dits­um an der Ems das Flagg­schiff der Bre­mer­ha­ve­ner Schif­fer­gil­de vor­ge­nom­men, um drin­gen­de Holz­ar­bei­ten aus­zu­füh­ren. So muss­ten Tei­le des 16 Meter lan­gen Eichen­kiels aus­ge­wech­selt wer­den. Auch am Rumpf und an Deck war der Aus­tausch meh­re­rer Plan­ken erforderlich.

"Astarte"

Über­haupt hat die Stamm­be­sat­zung regel­mä­ßig Arbei­ten an der Gaf­fel­ketsch aus­ge­führt und sie immer gut gepflegt. Wäh­rend der Werft­lie­ge­zeit wur­den hier in Bre­mer­ha­ven die Mas­ten des 1903 gebau­ten Schif­fes geschlif­fen und gestri­chen, damit es bald wie­der hei­ßen kann: “Segeln wie vor hun­dert Jah­ren.” Bis dahin sind aber noch vie­le Hand­grif­fe erforderlich.

Also freu­en wir uns auf die Sail 2015 und auf die gro­ßen Segel­schif­fe aus Süd­ame­ri­ka. So soll das 82 Meter lan­ge Flagg­schiff der vene­zo­la­ni­schen Mari­ne, der Drei­mas­ter “Simon Boli­var” genau­so sein Kom­men zuge­sagt haben wie das Voll­schiff “Cis­ne Bran­co” (wei­ßer Schwan), ein 76 Meter lan­ger rah­ge­ta­kel­ter Drei­mas­ter der bra­si­lia­ni­schen Marine.

Schwie­rig wird es jetzt, noch eine Über­nach­tungs­mög­lich­keit in der See­stadt zu bekom­men. Die Hotels waren schon zum Jah­res­en­de 2014 kom­plett ausgebucht.

In den Tou­ris­ten-Infos kann man für 3,00 Euro ein Pro­gramm­heft zur Sail 2015 bekom­men, in dem alle Schif­fe abge­bil­det sind.

Großcontainerschiffe sorgen für mehr Umschlagsmenge

Die EURO­GA­TE-Grup­pe konn­te 2014 die Con­tai­ner­um­schlags­men­gen euro­pa­weit um 4,2 Pro­zent auf 14,8 Mil­lio­nen Stan­dard­con­tai­ner (TEU) stei­gern. Das ist die bis­lang höchs­te Umschlags­men­ge in der Fir­men­ge­schich­te. Am 06.03.2015 wird das aktu­ell größ­te Con­tai­ner­schiff der Welt, die MSC “Oscar” (19.224 TEU), am EUROGATE Con­tai­ner Ter­mi­nal Wil­helms­ha­ven erwartet.

Container-Terminal Bremerhaven

8,1 Mil­lio­nen TEU wur­den an den deut­schen Ter­mi­nal­stand­or­ten Bre­mer­ha­ven, Ham­burg und Wil­helms­ha­ven umge­schla­gen, was ins­ge­samt einem Anstieg von 3,5 Pro­zent ent­sprach. Damit fes­tig­te EUROGATE sei­ne Posi­ti­on als größ­ter deut­scher Ter­mi­nal­be­trei­ber. Der Trend der Ree­de­rei­en, wei­ter­hin zuneh­mend grö­ße­re Schiffs­ein­hei­ten ein­zu­set­zen, hält an. Erst am 16.01.2015 war die CSCL “Glo­be” (19.100 TEU) am EUROGATE Con­tai­ner Ter­mi­nal Ham­burg zu Gast.

Die Containerumschlagsmengen im Überblick

Die Ent­wick­lung der Con­tai­ner­um­schlags­men­gen an den ver­schie­de­nen EURO­GA­TE-Stand­or­ten ver­lief 2014 unein­heit­lich. EURO­GA­TEs größ­ter Ter­mi­nal­stand­ort Bre­mer­ha­ven sta­gnier­te bei 5,8 Mil­lio­nen TEU auf Vor­jah­res­ni­veau. Die Ära der Groß­con­tai­ner­schif­fe >10.000 TEU begann hier frü­her als in ande­ren See­ha­fen-Stand­or­ten, näm­lich bereits 2006 mit dem Anlauf der Emma Maersk (15.500 TEU). Bre­mer­ha­vens Lage an der offe­nen See bie­tet gute Vor­aus­set­zun­gen für die Abfer­ti­gung von Groß­con­tai­ner­schif­fen. Die­se brach­ten den Stand­ort bereits 2011 vor allen ande­ren Stand­or­ten wie­der auf den Spit­zen­wert von 2008 zurück.
Wei­ter­le­sen Pres­se­mit­tei­lung vom 09.02.2014 auf eurogate.de

Die “Bayernstein” hat einen Platz im Bremer Hafenmuseum

Die “Bay­ern­stein” war ein im Jah­re 1955 vom Bre­mer Vul­kan gebau­ter Stück­gut­frach­ter. Der 163 Meter lan­ge und 19 Meter brei­te Frach­ter erreich­te eine Geschwin­dig­keit von 17 Kno­ten und wur­de von der Bre­mer Ree­de­rei “Nord­deut­scher Lloyd” für den Lini­en­dienst nach Fern­ost eingesetzt.

"Bayernstein"

Neben der 91 Mann star­ken Besat­zung konn­ten auf dem für den Nord­deut­schen  Frach­ter auch 86 Pas­sa­gie­re mit­rei­sen. Von Bre­men fuhr das Schiff über Rot­ter­dam nach Sout­hamp­ton. Hier nahm es Pas­sa­gie­re auf. Dann ging die Rei­se wei­ter über Genua, durch den Suez-Kanal, nach Penang, Sin­ga­pur, Hon­kong, Japan und zurück. Vier Mona­te dau­er­te die Ost­asi­en­fahrt mit der “Bay­ern­stein”.

Etwa ab Mit­te der 1960er Jah­re nahm das Pas­sa­gier­auf­kom­men ste­tig ab, man reis­te nun mit dem schnel­le­ren Flug­zeug. Die “Bay­ern­stein” und ihre Schwes­ter­schif­fe wur­den unren­ta­bel und durch neue Schnell­frach­ter der Frie­sen­stein-Klas­se abgelöst.

Die “Bay­ern­stein” ver­kauf­te der Nord­deut­sche Lloyd 1967 an die Malay­sia Over­se­as Hong-Kong Lines (Libe­ria). Dort wur­de es auf den Namen “Ori­en­tal Lady” umge­tauft. 1979 wur­de der Frach­ter abgewrackt.

Nun kann man die “Bay­er­stein” wie­der bewun­dern. Nicht als Ori­gi­nal, aber als ein ech­tes Werft­mo­dell im Maß­stab 1:100, das als Vor­la­ge für den Bau des Ori­gi­nals dien­te. Am 5. Febru­ar 2015 fand im Bre­mer Hafen­mu­se­um (Spei­cher XI, Über­see­stadt) die fei­er­li­che Ent­hül­lung statt. Zu den Fei­er­lich­kei­ten wur­den ehe­ma­li­ge See­leu­te des Nord­deut­schen Lloyd ein­ge­la­den.
Quel­len:
Tho­mas Kuzaj: Das Wirt­schafts­wun­der­schiff, www.kreiszeitung.de vom 6.2.15
wikipedia.org

Kriegsfischkutter “Wilhelm Peter” schwimmt nicht mehr

Kriegs­fisch­kut­ter “Wil­helm Peter” schwimmt nicht mehr

Seit fast 20 Jah­ren lag der ehe­ma­li­ge Kriegs­fisch­kut­ter “Wil­helm Peter” im Fische­rei­ha­fen. Aus den Außen­bord­laut­spre­chern erklang stets fröh­li­che Musik. Über die Top­pen geflagg­te Signal­flag­gen und ein klei­nes Schild­chen “Zum Absa­cker – herz­lich will­kom­men” luden zu Kaf­fee und Kuchen ein. Damit ist nun Schluss, ver­gan­ge­nen Mon­tag muss­te das Schiff geräumt werden.

Kriegsfischkutter "Wilhelm Peter"

Der Kriegs­fisch­kut­ter “Wil­helm Peter” wur­de 1943 als KFK 185 auf der Bur­mes­ter­werft in Swi­ne­mün­de gebaut. Von den 1072 Kut­tern, die die Mari­ne 1942 in Auf­trag gab, wur­den 612 Kut­ter in Dienst gestellt. Einer davon war der Kriegs­fisch­kut­ter “Wil­helm Peter”. Das mit einem 220-PS star­ken Die­sel­mo­tor aus­ge­stat­te­te Schiff bekam die Seri­en­num­mer 185 und dien­te als Vor­pos­ten­boot in der Nord- und Ostsee.

Nach dem Krieg tauf­te man das Schiff in “Wil­helm Peter” um und setz­te es bis 1955 zum Lachs­fang ein. In der Fol­ge­zeit wech­sel­ten die Eig­ner mehr­fach, bis der Kut­ter 1985 zu einem Expe­di­ti­ons­schiff mit voll­kli­ma­ti­sier­ten Kabi­nen umge­baut wur­de, um Wracks zu suchen und mari­ne­his­to­ri­sche Kul­tur­stät­ten zu fin­den. Bre­mer­ha­ven wur­de nun der Hei­mat­ha­fen, und hier lag der ehe­mail­ge Kriegs­fisch­kut­ter seit 1998 als schwim­men­de Gast­stät­te fest an einer Kaje im Fischereihafen.

Kriegsfischkutter "Wilhelm Peter"

Wer Lust hat­te, ging an Bord, nahm an Ober­deck an einem klei­nen Tisch­chen Platz und ließ bei Kaf­fee und Kuchen sei­nen Blick über den Fische­rei­ha­fen schwei­fen. Und hör­te gespannt zu, wie der Kapi­tän Her­bert Gre­gor Dönt­jes aus Zei­ten erzähl­te, als er mit dem Zwei­mast-Gaf­fel-Seg­ler  unter­wegs auf Wrack­su­che war. Bis zu zwei Jah­re dau­er­ten sei­ne Expe­di­tio­nen in die Kari­bik, nach Pana­ma, Gua­te­ma­la oder Hon­du­ras. Und natür­lich immer dabei sei­ne Ehe­frau Laura.

Kriegsfischkutter "Wilhelm Peter"

Aber jetzt hat für den Motor-Gaf­fel-Seg­ler  wohl das letz­te Stünd­lein geschla­gen. Zwar hal­ten die Gre­gors ihren alten Kriegs­fisch­kut­ter “Wil­helm Peter” für sicher, aber eine von der FBG gefor­der­te Schwimm­fä­hig­keits­be­schei­ni­gung für den Kut­ter sol­len sie nicht vor­ge­legt haben. Die Fische­rei­ha­fen-Betriebs­ge­sell­schaft (FBG) ist jeden­falls der Mei­nung, dass der Rumpf der “Wil­helm Peter” maro­de ist. Um eine end­gül­ti­ge Sicher­heit über den Zustand des Rump­fes zu erlan­gen, soll der Hafen­ka­pi­tän eine Besich­ti­gung des Unter­was­ser­schif­fes an Land oder in einem Dock für erfor­der­lich halten.

Kriegsfischkutter "Wilhelm Peter"

Nur durch ste­ti­ges Abpum­pen von ein­ge­drun­ge­nem Was­ser konn­te bis­her ver­hin­dert wer­den, dass der Kut­ter sinkt. Und nach­dem Tau­cher ober­halb der Was­ser­li­nie gro­ße Löcher im Rumpf ent­deckt haben, kam es, wie es kom­men muss­te. Am ver­gan­ge­nen Mon­tag ließ ein Gerichts­voll­zie­her die “Wil­helm Peter” zwangs­wei­se räumen.

Anschlie­ßend wur­de das 120 Ton­nen schwe­re Schiff am fol­gen­den Diens­tag mit einem Schwimm­kran aus dem Was­ser geho­ben. Ein Gut­ach­ter stuf­te die “Wil­helm Peter” als Wrack ein und glaubt nicht dar­an, dass sie jemals in das nas­se Ele­ment zurück­keh­ren wird. Zunächst lagert sie nun, geschützt durch einen Bau­zaun, im Fische­rei­ha­fen auf einem Holzbalken.

Kriegsfischkutter

In den Jah­ren 2013 und 2014 sind im Fische­rei­ha­fen die bau­glei­chen Kut­ter “See­lust” und “Thor” gesun­ken. Ursa­che waren in bei­den Fäl­len schad­haf­te Rümp­fe. Wäre der ehe­ma­li­ge Kriegs­fisch­kut­ter “Wil­helm Peter” von einem glei­chen Schick­sal ereilt wor­den, hät­te der Steu­er­zah­ler für Ber­gungs­kos­ten von min­des­tens 150.000 Euro auf­kom­men müs­sen. Die Schiffs­eig­ner sol­len näm­lich nicht ent­spre­chend ver­si­chert gewe­sen sein. 
Quel­len:
Andrea Lam­mers: Sonn­tags­jour­nal vom
20.07.2014, Sei­te 3
Wolf­gang Ehr­ecke: Nord­see-Zei­tung vom
08.01.2015, Seite11
Mar­cel Ruge: Nord­see-Zei­tung vom
03.02.2015, Sei­te 9
Mar­cel Ruge: Nord­see-Zei­tung vom
04.02.2015, Sei­te 13
wikipedia.org