Flüchtlinge und Auswanderer in der Nachkriegszeit

Das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven setzt sei­ne belieb­te Ver­an­stal­tungs­rei­he Extra­Tour­Plus mit dem The­ma “Flücht­lin­ge und Aus­wan­de­rer in der Nach­kriegs­zeit” fort. Nächs­ter Ter­min mit anschlie­ßen­dem Erzähl­Ca­fé ist am Mitt­woch, den 14. Okto­ber 2015 um 15.00 Uhr.

Flüchtlinge und Auswanderer in der Nachkriegszeit

Beim Rund­gang durch die Son­der­aus­stel­lung „Die Nach­kriegs­zeit auf Bre­mer­ha­ve­ner Pres­se­fo­tos“ steht das The­ma Flücht­lin­ge und Aus­wan­de­rer im Mit­tel­punkt. Bre­mer­ha­ven hat­te im Jahr 1952 120.000 Ein­woh­ner, unter ihnen 12.550 Flücht­lin­ge und Ver­trie­be­ne aus den ehe­ma­li­gen deut­schen Ost­ge­bie­ten. Außer­dem war Bre­mer­ha­ven Zwi­schen­sta­ti­on für Hun­dert­tau­sen­de Aus­wan­de­rer, die von hier aus Euro­pa ver­lie­ßen. Die Auf­nah­me der vie­len Men­schen in einer zu 56% zer­stör­ten Stadt stell­te eine enor­me Her­aus­for­de­rung dar.

Vie­le Foto­gra­fien des Jour­na­lis­ten Georg Rog­ge wid­men sich der Situa­ti­on von Flücht­lin­gen, Ver­trie­be­nen und Aus­wan­de­rern in Bre­mer­ha­ven. Muse­ums­päd­ago­gin Dr. Kers­tin Ras-Dür­sch­ner wird beim Rund­gang durch die Son­der­aus­stel­lung Fotos von Flücht­lings­un­ter­künf­ten, Ver­trie­ben­en­tref­fen und Aus­wan­de­rern erläu­tern. Rog­ge hat­te dabei immer die Men­schen im Blick. Dies zei­gen auch sei­ne Pres­se­ar­ti­kel, in denen er die schwie­ri­ge Wohn­si­tua­ti­on in Not­un­ter­künf­ten kri­ti­sier­te. Des Wei­te­ren the­ma­ti­siert die Füh­rung auch die Neu­bau­pro­jek­te, wie Wohn- und Geschäfts­häu­ser sowie den Colum­bus­bahn­hof mit den neu­en Abfer­ti­gungs­an­la­gen für Auswanderer.

An die Füh­rung schließt sich ein Erzähl­Ca­fé an. Bei But­ter­ku­chen und Kaf­fee oder Tee kön­nen sich die Teil­neh­mer/-innen über das Gese­he­ne und mög­li­che eige­ne Erleb­nis­se aus der Nach­kriegs­zeit aus­tau­schen. Die Anzahl der Plät­ze ist begrenzt. Eine vor­he­ri­ge Anmel­dung unter 0471/308160 ist daher erfor­der­lich. Die Kos­ten betra­gen 7 Euro pro Per­son, Kaf­fee und Kuchen sowie Ein­tritt inklu­si­ve. Treff­punkt ist das Museumsfoyer.

Die Son­der­aus­stel­lung wur­de ermög­licht durch die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung der Weser-Elbe Spar­kas­se als Haupt­spon­sor und des För­der­krei­ses His­to­ri­sches Muse­um Bre­mer­ha­ven e. V. sowie durch einen Zuschuss aus dem Ver­an­stal­tungs­fonds des Lan­des Bre­men für Bre­mer­ha­ven.
Quel­le:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: „HMB aktu­ell 56/15 – 06.10.2015″

Fahrende Scholaren – Bildung im Mittelalter

Fah­ren­de Scho­la­ren?“ – Oder: wie sah die Bil­dungs­land­schaft im Elbe-Weser-Drei­eck in der Vor­mo­der­ne aus?

Jetzt reicht mir Stab und Ordens­kleid
Der fah­ren­den Scho­la­ren,
Ich will zu guter Som­mers­zeit
Ins Land der Fran­ken fah­ren!
Aus dem Lied der Fran­ken von Joseph Vic­tor von Schef­fel

Scholar
Bil­dung und die dazu­ge­hö­ri­ge Mobi­li­tät wer­den heu­te als not­wen­di­ger Bestand­teil unse­rer Gesell­schaft und als wich­ti­ger Wachs­tums­fak­tor für die Ent­wick­lung der Stadt Bre­mer­ha­ven ange­se­hen. Über­re­gio­nal spie­len Bil­dungs­land­schaf­ten und ‑ver­bün­de eine gro­ße Rol­le in der öffent­li­chen Dis­kus­si­on. Der Vor­trag geht auf die­se Dis­kus­sio­nen ein und ver­sucht, grö­ße­re Ent­wick­lungs­li­ni­en am Bei­spiel der Stadt Bre­mer­ha­ven auf­zu­zei­gen. Dazu gehö­ren die Fra­gen, wie der schu­li­sche und uni­ver­si­tä­re All­tag vor 500 Jah­ren aus­sah, wel­chen Stel­len­wert uni­ver­si­tä­re Bil­dung in der Gesell­schaft besaß und wo es über­haupt die Mög­lich­keit gab, Bil­dung zu erwerben. 

Als Grund­la­ge wer­den kon­kre­te Bei­spie­le von Schu­len und Stu­den­ten aus den Vor­gän­ger­ge­mein­den der Stadt Bre­mer­ha­ven, zum Bei­spiel aus Lehe und Wuls­dorf, her­an­ge­zo­gen, ein­zel­ne Schu­len behan­delt und Stu­di­en­ver­läu­fe rekon­stru­iert. Dahin­ter steht die Fra­ge, ob es eine vor­mo­der­ne „Bil­dungs­land­schaft Elbe-Weser-Drei­eck“ gab und wenn ja, wie die­se aus­ge­se­hen haben könnte. 

The­ma­tisch weist der Vor­trag außer­dem auf das Refor­ma­ti­ons­ju­bi­lä­um 2017 hin, da die Schu­le in der Vor­mo­der­ne unter der Auf­sicht der Kir­che stand und sich somit vie­le Ver­än­de­run­gen in der Refor­ma­ti­ons­zeit auch auf die Schu­len aus­wirk­ten.
Deut­sches Schif­fahrts­mu­se­um, Hans-Scharoun-Platz 1,
Vor­trags­saal — Refe­ren­tin: Dr. Julia Kah­leyß
15.10.2015 um 19.30 Uhr

Eckkneipe “Bei Heidi” im Leher Klushof lebt

Wie in vie­len ande­ren Leher Orts­tei­len gab es auch im Klus­hof zahl­rei­che Eck­knei­pen, in denen frü­her das Leben pul­sier­te. Hier tra­fen sich die Bewoh­ner der umlie­gen­den Häu­ser, um die Tris­tesse in ihren damals viel zu klei­nen Woh­nung für ein paar Stun­den hin­ter sich zu las­sen. Und auch nur vor­über­ge­hend zur Unter­mie­te woh­nen­de Aus­wan­de­rer, Zeit­ar­bei­ter und Arbeits­mi­gran­ten such­ten abends ihre Eck­knei­pe auf.

Eckkneipe "Bei Heidi"

Vor lan­ger Zeit gab es in Lehe eine Klau­se (Klus­hof), die dem Orts­teil Klus­hof ihren Namen gab. Eine Knei­pe oder Klau­se war eine Schank­wirt­schaft, in der sich die “ein­fa­chen Leu­te” tra­fen. Inge­nieu­re, Kapi­tä­ne und Beam­te waren dage­gen in Gast­stät­ten unter sich. Heu­te kön­nen die Eck­knei­pen kei­nen Wirt mehr ernäh­ren. Vie­le Tra­di­ti­ons­knei­pen sind einer Shi­sha-Bar gewi­chen oder einem Wett­bü­ro oder sie ste­hen ganz ein­fach schon lan­ge leer.

Aber an der Ecke August- und Neu­e­land­stra­ße fin­det man noch eine alte Eck­knei­pe – “Bei Hei­di”. Es ist ein uri­ges Lokal aus der Kai­ser­zeit. Bereits im Jah­re 1906 stand der Vater der heu­ti­gen Eigen­tü­me­rin in der Knei­pe im Erd­ge­schoss am Tre­sen und hat Bier ausgeschenkt.

Kürz­lich wur­de das Haus reno­viert, es ist wie­der ein Schmuck­stück in die­sem alten Wohn­vier­tel. Die pri­va­ten Haus- und Woh­nungs­ei­gen­tü­mer, die im Jah­re 2014 die “Eigen­tü­mer­stand­ort­ge­mein­schaft Klus­hof” gegrün­det haben, wol­len aus dem Vier­tel wie­der eine attrak­ti­ve Wohn­ge­gend machen. Sicher­lich kei­ne ganz leich­te Auf­ga­be, da hier vie­le Natio­na­li­tä­ten und Kul­tu­ren aufeinandertreffen.

Viel­leicht trifft man sich zur Ver­stän­di­gung ja wie­der in der klei­nen Eck­knei­pe in der August­stra­ße 35. Auch wenn über der frisch reno­vier­ten Knei­pe noch das Tra­di­ti­ons­schild “Bei Hei­di” prangt, das Lokal heißt jetzt “Lütt un Lütt”. Aber vie­le Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de aus “Bei Hei­di” sind erhal­ten geblie­ben. So wer­den sich die bis­he­ri­gen Stamm­gäs­te sicher wie­der wie zuhau­se fühlen.

Neu­eröff­nung war am 8. August. Sonn­tags mon­tags, mitt­wochs und don­ners­tags ist von 9.30 Uhr bis 2 Uhr geöff­net, frei­tags und sams­tags ist open end.
Quel­len:
Susan­ne Schwan, Klus­hof-Kli­ma auf der Kip­pe, Nord­see-Zei­tung v. 21.8.2015

Bremerhavener Ansichten der Nachkriegszeit

Das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven bie­tet eine wei­te­re Extra­Tour durch die Son­der­aus­stel­lung “Die Nach­kriegs­zeit auf Bre­mer­ha­ve­ner Pres­se­fo­tos“ an. Der Rund­gang mit Bri­ta Scheu­er­mann fin­det am Sonn­tag, den 27. Sep­tem­ber 2015 um 15.00 Uhr statt.

Bremerhavener Ansichten der Nachkriegszeit

Die beein­dru­cken­den Foto­gra­fien des Bre­mer­ha­ve­ner Jour­na­lis­ten Georg Rog­ge (1910–1975) zei­gen Bre­mer­ha­ve­ner Ansich­ten von 1945 bis zum Ende der 1950er Jah­re. Sie doku­men­tie­ren die schwe­ren Zer­stö­run­gen und den lan­gen Weg des Wie­der­auf­baus. Dar­über hin­aus lich­te­te Rog­ge auch ger­ne Men­schen ab: Zu sehen sind Ein­hei­mi­sche, Ver­tre­ter der US-Besat­zungs­macht und berühm­te Per­sön­lich­kei­ten auf Besuch in der See­stadt, aber auch Flücht­lin­ge und Auswanderer. 

Die Viel­falt der aus­ge­stell­ten Foto­gra­fien zeigt ein facet­ten­rei­ches Bild der Nach­kriegs­ge­schich­te, das die Auf­bruch­stim­mung der Zeit ein­drucks­voll wider­spie­gelt. Ergänzt wer­den die Foto­gra­fien durch die Prä­sen­ta­ti­on der gesam­ten Foto­aus­rüs­tung von Georg Rog­ge und Doku­men­te aus sei­nem per­sön­li­chen Nachlass. 

Die Teil­nah­me an der Extra­Tour ist im Ein­tritt ent­hal­ten. Treff­punkt ist das Muse­ums­foy­er.
Quel­le:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: „HMB aktu­ell 53/15 – 17.09.2015″

Die Geestemünder Eisengießerei und Maschinenfabrik tom Möhlen & Seebeck

Neben der 1876 gegrün­de­ten See­beck-Werft gab es in Bre­mer­ha­ven noch ein wei­te­res Unter­neh­men, das den Namen See­beck im Fir­men­na­men führ­te. Bei einem Spa­zier­gang zum Fried­hof Lehe III wur­de ich auf das ver­las­se­ne Wohn­haus Am Fleeth 1 auf­merk­sam. Neu­gie­rig trat ich näher und sah das stark pati­nier­te Metall­schild, das den Besu­chern einst mit­teil­te, wer hier sein Zuhau­se hat­te: Hans Seebeck.

Hans Seebeck Hauseingang Am Fleeth 1 in Lehe

Zunächst glaub­te ich, dass hier ein Nach­kom­me des am 7. Novem­ber 1845 gebo­re­nen Werft­grün­ders Georg Diet­rich See­beck gewohnt haben mag. Doch bei mei­nen Recher­chen im Inter­net bin ich auf einen ande­ren See­beck gestoßen.

In “Din­glers Poly­tech­ni­sches Jour­nal” aus dem Jah­re 1894 fin­det sich ein Hin­weis, dass tom Möh­len und See­beck  “einen Kes­sel bau­en mit Innen­feue­rung und schräg lie­gen­dem Was­ser­rohr­bün­del (D. R. P. Nr. 71224 vom 4. März 1892) nach Fig. 49. Der Abzug der Rauch­ga­se erfolgt ent­we­der durch ein senk­rech­tes Rauchrohr in die Höhe oder durch eine seit­lich ange­brach­te Rauch­kam­mer. Die unte­re Feu­er­büch­se bil­det den Ver­bren­nungs­raum, in der obe­ren Feu­er­büch­se sind Was­ser­roh­re schräg ange­ord­net, wel­che, um ein leich­te­res Aus­zie­hen der­sel­ben zu ermög­li­chen, oben erwei­tert sind.”

Dampfkessel von tom Moehlen und Seebeck

Auch die Patent­schrift Nr. 140627 des Kai­ser­li­chen Patent­am­tes gibt Aus­kunft, dass es in Geest­e­mün­de ein Unter­neh­men mit der Fir­men­be­zeich­nung “Maschi­nen­fa­brik und Eisen­gie­ße­rei tom Möh­len & See­beck” gege­ben hat. Mit die­ser Patent­schrift vom 24. April 1903 wur­de ein “Ste­hen­der Dampf­kes­sel…” patentiert.

Patent Dampfkessel von tom Moehlen und Seebeck

Schließ­lich habe ich den Namen des Unter­neh­mens tom Möh­len & See­beck noch in vie­len anti­ken Fach­bü­chern fin­den kön­nen. So zum Bei­spiel in der 1883 erschie­nen drit­ten Aus­ga­be des Wer­kes “Die Schiffs­ma­schi­ne”. Ver­fas­ser war der 1904 ver­stor­be­ne lang­jäh­ri­ge Maschi­nen­bau­di­rek­tor der Krupp­schen Ger­ma­nia-Werft Wil­helm Mül­ler. Auf Sei­te 106 ist die Zeich­nung eines “ste­hen­den Feu­er­büchs­kes­sels” abgebildet.

Die Schiffsmaschine

1885 grün­de­te der Kup­fer­schmied Fried­rich August See­beck mit dem Maschi­nen­dre­her Adolph tom Möh­len in der heu­ti­gen Ver­de­ner Stra­ße die “Eisen­gie­ße­rei und Maschi­nen­fa­brik tom Möh­len & Seebeck”.

Die “Eisen­gie­ße­rei und Maschi­nen­fa­brik tom Möh­len & See­beck” wur­de sehr erfolg­reich und über Deutsch­lands Gren­zen hin­aus bekannt. Als die Hin­ter­hof­werk­statt zu klein wur­de, kauf­te das jun­ge Unter­neh­men am süd­öst­li­chen Ende des dama­li­gen Quer­ka­nals in der heu­ti­gen Indus­trie­stra­ße ein Grund­stück mit einem Gleis­an­schluss an die Eisen­bahn­stre­cke Bre­mer­ha­ven-Bre­men. Das Grund­stück wur­de in den Jah­ren 1889 und 1890 mit einer Maschi­nen­fa­brik, einer Eisen­gie­ße­rei und mit einem Wohn­haus bebaut.

Querkanal Geestemünde

Die Auf­trags­bü­cher waren so voll, dass die Fabrik an ihre Kapa­zi­täts­gren­zen stieß und ein wei­te­res Grund­stück an  der  ver­län­ger­ten Indus­trie­stra­ße zwi­schen dem städ­ti­schen  Gas­werk  und  der  Teck­len­borg-Werft hin­zu­pach­ten musste.

Anders als auf dem älte­ren Betriebs­teil, auf dem sich die Gie­ße­rei und der Maschi­nen­bau befand, wur­den auf dem neu­en Gelän­de der Behäl­ter­bau und der Brü­cken- und Eisen­hoch­bau ange­sie­delt. Aber auch auf die­sem Grund­stück stieß das expan­die­ren­de Unter­neh­men an sei­ne Gren­zen, und wei­te­re Grund­stü­cke wur­den hin­zu­ge­pach­tet. Es wur­de ein Dampf­ham­mer und 1913 eine Kran­bahn mit einem elek­tri­schen Lauf­kran investiert.

1927 Maschinenbauhalle

Fried­rich August See­beck und Adolph tom Möh­len wohn­ten in unmit­tel­ba­rer Nähe zur Fabrik, gleich neben der Maschi­nen­bau­werk­statt, in einem in die Fabrik­an­la­gen inte­grier­tes drei­stö­cki­ges Eta­gen­haus. Im Erd­ge­schoss wur­de das Kon­tor ein­ge­rich­tet. Fer­ner war hier der Aus­stel­lungs­raum für die Prä­sen­ta­ti­on der Pro­duk­te unter­ge­bracht. Schließ­lich gab es im Erd­ge­schoss noch einen gro­ßen Saal, in dem sich die zur Gie­ße­rei gehö­ri­ge For­me­rei befand.   Die Eigen­tü­mer bezo­gen jeweils eine Woh­nung in den bei­den Ober­ge­schos­sen. Die­ses Gebäu­de wur­de im Jah­re 1899 durch erwei­tert: Ein drei­stö­cki­ger Anbau wur­de inte­griert und das Kon­tor den ver­än­der­ten Bedin­gun­gen ange­passt und vergrößert.

Briefkopf der Firma tom Möhlen & Seebeck

Nicht nur der 1888 erfolg­te Zoll­an­schluss der Unter­we­ser­or­te trug bis zum Beginn des Ers­ten Welt­krie­ges zu der anhal­tend gute Ent­wick­lung der Fir­ma tom Möh­len & See­beck bei. Mit dem Regie­rungs­an­tritt Kai­ser Wil­helm II. und der Ent­las­sung des Reichs­kanz­lers Bis­marck fand seit etwa Anfang der 1990er Jah­re eine Bele­bung des Schiff­bau­es statt. Zusätz­lich beein­fluss­te der Bau- und Wirt­schafts­boom in den 1890er Jah­ren das Wachs­tum in der Schiffs­bau­in­dus­trie, im Bau­ge­wer­be und auch in der Holz­be­ar­bei­tung nach­hal­tig. So ver­zehn­fach­te sich zwi­schen den Jah­ren 1871 und 1912 die Beför­de­rungs­leis­tung der deut­schen Han­dels­schiff­fahrt auf den Welt­mee­ren. Das Stre­cken­netz der Eisen­bahn ver­län­ger­te sich von 18.876 Kilo­me­ter im Jah­re 1870 auf 63.378 Kilo­me­ter im Jah­re 1913. Der Boom die­ser Jah­re schlug natür­lich auch auf die Zulie­fe­rer­be­trie­be durch. Die Auf­trags­bü­cher der Maschi­nen­fa­bri­ken und Gie­ße­rei­en waren gut gefüllt.

Lehrbuch für Studierende und Ingenieure

Die Anzahl der Beschäf­tig­ten geben Aus­kunft über das Wachs­tum der Fir­ma tom Möh­len & See­beck: Im Jah­re 1892 waren 60 Arbei­ter und 2 Kon­to­ris­ten in der Fir­ma tätig. Im Jah­re 1900 waren es bereits 100 Arbei­ter und 6 Kon­to­ris­ten und Tech­ni­ker. Und ab 1902 bil­de­te sich eine fes­ter Stamm von 100 bis 120 Arbei­ter. Das beding­te natür­lich auch ein Per­so­nal­wachs­tum in der Ver­wal­tung. 1908 beschäf­tig­te der Betrieb ins­ge­samt 12 Ange­stell­te, Tech­ni­ker und Werkführer.

Den anhal­ten­den Auf­wärts­trend bezeu­gen auch die vie­len Paten­te und Gebrauchs­mus­ter-Ein­tra­gun­gen. So gibt etwa die dama­li­ge Fach­zeit­schrift “Glück­auf” in ihrer Aus­ga­be vom 12. August 1911 dar­über Aus­kunft, dass im Reichs­an­zei­ger vom 10. Juli 1911 für tom Möh­len und See­beck eine Gebrauchs­mus­ter­ein­tra­gung für ein Füll­rumpf­ver­schluss bekannt gemacht wurde.

Glückauf

Neben einer drit­ten Dampf­ma­schi­ne gab es im Werk zwei Elek­tro­mo­to­ren, zwei Gene­ra­to­ren und etwa 50 Dreh­bän­ke. Die Fir­ma tom Möh­len & See­beck hat es geschafft. Das mit­tel­stän­di­sche gewor­de­ne Unter­neh­men bekam Auf­trä­ge aus dem gan­zen Deut­schen Reich.  Auch im euro­päi­schen Aus­land war die Fir­ma tom Möh­len & See­beck, die Arma­tu­ren, Dampf­kes­sel, Druck­be­häl­ter, Pum­pen, Krä­ne, Ruder­ma­schi­nen und vie­les mehr pro­du­zier­te,  als leis­tungs­fä­hig und kom­pe­tent bekannt.

Doch mit der vor­ste­hen­den Auf­zäh­lung war der Ange­bots­ka­ta­log noch lan­ge nicht erschöpft. tom Möh­len & See­beck errich­te­te auch Eisen­kon­struk­tio­nen. Stra­ßen- und Eisen­bahn­brü­cken, Anle­ge­pon­tons, Slip­an­la­gen, Schleu­sen­to­re, Ver­la­de­brü­cken und För­der­bän­der und gro­ße Lager- und Mon­ta­ge­hal­len. Es gab wohl nichts Metal­le­nes, was man bei tom Möh­len & See­beck nicht ordern konnte.

Hohenstauffenstrasse

Etwa seit der Wen­de zum 20. Jahr­hun­dert began­nen die Unter­neh­mer, ihre Gewer­be­rei­che von ihren Wohn­be­rei­chen zu tren­nen. Sie zogen nun ein Wohn­um­feld abseits ihrer Fabri­ken vor. Wer es sich leis­ten konn­te, bau­te eine Vil­la und hat­te Dienstpersonal.

Als in Geest­e­mün­de nörd­lich des Holz­ha­fens im Bereich der Hohen­stau­fen­stra­ße ein Vil­len­vier­tel ent­stand, zöger­te Fried­rich A. See­beck nicht lan­ge und ließ sich in der Hohen­stau­fen­stra­ße 10 (spä­ter umnum­me­riert in 25) eine gro­ße Vil­la bau­en. Sie schmieg­te sich an die bereits in den Jah­ren 1907/1908 vom Bre­mer Archi­tek­ten Heinz Stoff­re­gen für den in Eng­land gebo­re­nen Ree­der Edward Richard­son in eng­li­scher Land­haus­ar­chi­tek­tur errich­te­te Vil­la an. Die bei­den anein­an­der gelehn­ten Vil­len völ­lig unter­schied­li­chen Cha­rak­ters bil­de­ten ein für die Hohen­stau­fen­stra­ße unge­wöhn­li­ches Ensemble.

Karte

Fried­rich A. See­becks Vil­la lag mit ihrer Rück­front ziem­lich genau gegen­über der Fir­ma tom Möh­len & See­beck, die sich ja zwi­schen Quer­ka­nal und Indus­trie­stra­ße befand. Nur die Eisen­bahn­tras­se und die heu­ti­ge Elbe­stra­ße trenn­ten Vil­la und Fabrik. Gleich­wohl war das sozia­le und räum­li­che Umfeld in der Hohen­stau­fen­stra­ße ein ganz anderes.

Adolph tom Möh­len such­te sich in die­ser Zeit eben­falls ein Wohn­grund­stück außer­halb des Fabrik­ge­län­des. Er woll­te zurück in sei­nen Geburts­ort Lehe. So ließ er in Spe­cken­büt­tel auf dem Grund­stück Park­stra­ße 20 eben­falls eine gro­ße Vil­la bau­en. Den Ein­zug im Jah­re 1911 erleb­te er aller­dings nicht mehr.

Wasserstandsanzeiger aus dem Jahre 1903

Mit der Über­sie­de­lung See­becks in sei­ne neue Vil­la und dem etwa  zur sel­ben Zeit vor­ge­nom­me­nen Umzug tom Möh­lens in sein gro­ßes Anwe­sen in der Park­stra­ße nahm der Bezug der Unter­neh­mer zu ihrer Fabrik und zu den per­sön­li­chen Lebens­be­rei­chen der Geschäfts­part­ner glei­cher­ma­ßen ab. Die ursprüng­li­che Ein­heit von Woh­nen und Arbei­ten lös­te sich auf.

Nach dem Tode von tom Möh­len kauf­te Fried­rich A. See­beck der Wit­we ihre geerb­ten Fir­men­an­tei­le ab und wur­de Allein­ei­gen­tü­mer. Den Fir­men­na­men änder­te er 1917 um in “Fried­rich A. See­beck”. Aber Ende 1918 starb auch er, und nun führ­te sein Sohn Hans das Unter­neh­men wei­ter. Im Jah­re 1932 erfolg­te eine erneu­te Umfir­mie­rung, das Unter­neh­men hieß nun “Hans See­beck Maschi­nen­bau – Eisen­bau GmbH”.

Turmdrehkran der ehemaligen Rickmers-Werft

Als 1921 Lehe und Bre­mer­ha­ven eine Gas­ge­mein­schaft grün­de­ten, wur­de das im Jah­re 1893 in Betrieb genom­me­ne Leher Gas­werk nicht mehr benö­tigt.  Hans See­beck kauf­te das beim Fried­hof Lehe III gele­ge­ne Grund­stück Fried­hof­stra­ße 38 (spä­ter Am Fleeth 1) mit den dar­auf ste­hen­den Anla­gen und rich­te­te dort sei­ne Maschi­nen­fa­brik ein. Das Gelän­de ver­füg­te über einen direk­ten Gleis­an­schluss an die Eisen­bahn­li­nie Cux­ha­ven-Bre­men und war groß genug, sämt­li­che Betriebs­tei­le des Unter­neh­mens auf­zu­neh­men. Nach Abschluss der erfor­der­li­chen Umbau­ar­bei­ten sie­del­te 1925 der kom­plet­te Betrieb in die Fried­hof­stra­ße um. Hier stan­den den Mit­ar­bei­tern gut belich­te­te Fabrik­hal­len zur Ver­fü­gung, ein zwei­ge­schos­si­ges Ver­wal­tungs­ge­bäu­de ent­stand, ein Pfört­ner­haus, Sozi­al­räu­me und Lager und eine Kraftfahrzeughalle.

Wohnhaus Hans Seebeck

Hans See­beck bezog in der Fried­hofs­stra­ße das frei­ste­hen­de zwei­ein­halb­stö­cki­ge Beam­ten­wohn­haus des Gas­werks. Die elter­li­che Vil­la in der Hohen­stau­fen­stra­ße blieb aber im Fami­li­en­be­sitz. Fried­rich A. See­becks Wit­we wohn­te hier mit einer Schwes­ter von Hans See­beck, der 1968 ver­stor­be­nen Musik­leh­re­rin Anna Marie Seebeck.

Das von See­beck auf­ge­ge­be­ne Pacht­ge­län­de in der Indus­trie­stra­ße über­nahm Mit­te der 1920er Jah­re das Weser­mün­der Gas­werk. Das fir­men­ei­ge­ne Gelän­de am Quer­ka­nal ver­kauf­te Hans See­beck 1925 an den Kon­sum- und Spar­ver­ein Unter­we­ser, der die Anla­gen für sei­ne Spar­te “Koh­len­la­ger” nutz­te. In das Wohn­haus zogen nun Beschäf­tig­te des Kon­sum­ver­eins ein.

Im Mai 1933 lös­ten die Natio­nal­so­zia­lis­ten die Kon­sum­ver­ei­ne auf. Das Gelän­de kam in die Hän­de der But­ter-Absatz-Zen­tra­le Nord­han­no­ver. Die Maschi­nen­bau­hal­le wur­de durch ein gro­ßes Kühl­haus ersetzt. Alle ande­ren Anla­gen wur­den ent­fernt, nur das Wohn­haus und ein Lager­ge­bäu­de blie­ben erhal­ten. 1970 wur­de der gesam­te Kom­plex auf­ge­ge­ben, die But­ter-Absatz-Zen­tra­le zog in das Gewer­be­ge­biet nach Wuls­dorf um. 1986 wur­de das Gelän­de ein­ge­eb­net. Ver­schie­de­ne Super­märk­te, Dis­coun­ter und ein gro­ßer Park­platz beherr­schen nun das Bild.

Hans Seebecks Wohnhaus

Mit dem frü­hen Tod von Hans See­beck im Novem­ber des Jah­res 1945 und dem nicht aus dem Zwei­ten Welt­krieg zurück­ge­kehr­ten Sohn Hans hat­te das Unter­neh­men kei­ne gere­gel­te Nach­fol­ge. Hans See­becks Wit­we Anna (1895 – 1980) über­nahm die Ver­ant­wor­tung und führ­te den Betrieb mit wei­te­ren Geschäfts­füh­rern zu neu­en Erfol­gen. Noch heu­te zeugt der 1956 für die Aus­rüs­tungs­ka­je der Rick­mers-Werft auf der Geest­hel­le gebau­te 35,5 Meter hohe vier­bei­ni­ge Turm­dreh­kran von der Leis­tungs­fä­hig­keit des Unter­neh­mens “Hans See­beck Maschi­nen­bau – Eisen­bau GmbH”. Den­noch geriet der Betrieb gegen Mit­te der 1950er Jah­re in Zah­lungs­schwie­rig­kei­ten. Die Pro­ble­me lös­ten sich durch die Auf­nah­me des Geest­e­mün­der Unter­neh­mers J. Hein­rich Kra­mer als wei­te­rer Gesellschafter.

In einer 300 Qua­drat­me­ter gro­ßen Hal­le fer­tig­te der Boots­bau­un­ter­neh­mer Gus­tav Kuhr seri­en­mä­ßig geschlos­se­ne Ret­tungs­boo­te aus Kunst­stoff. Die Hal­le brann­te im Jah­re 1962 mit allen Boo­ten ab.

1996/1997 wur­de das Gelän­de in Lehe auf­ge­ge­ben und der Betrieb nach Wis­mar ver­la­gert. Von dem ehe­ma­li­gen weit­räu­mi­gen Fir­men­kom­plex beim Leher Fried­hof ist nach einem Groß­brand im August 2002 nicht mehr viel übrig geblie­ben. An der Haus­tür des ver­las­se­nen Wohn­hau­ses zeugt noch ein Klin­gel­schild von sei­nem frü­he­ren Bewoh­ner Hans See­beck. Der roman­ti­sche natur­be­las­se­ne Gar­ten mit sei­nen gro­ßen alten Bäu­men lädt noch heu­te zum Ver­wei­len ein.

In dem ehe­ma­li­gen Ver­wal­tungs­ge­bäu­de  und  dem mit die­sem durch einen gro­ßen Tor­bo­gen  ver­bun­de­nen  Gara­gen­trakt haben die  unter  der  Bezeich­nung  “Rock  Cyklus“  zusam­men­ge­schlos­se­nen Musik­grup­pen seit 1999 ein neu­es Domi­zil gefunden. 
Quel­len:
Dr. Hart­mut Bickel­mann, “Ein ande­rer See­beck”, Nie­derd. Hei­mat­blatt 08/2012
Hart­mut Bickel­mann, “Von Geest­en­dorf nach Geest­e­mün­de”, Sei­ten 209, 211
Har­ry Gab­cke, “Bre­mer­ha­ven frü­her-ges­tern-heu­te”, Sei­ten 68 und 69
Din­glers Poly­tech­ni­sches Jour­nal” aus dem Jah­re 1894, Heft 9 Sei­ten 201, 202

Der 18. September 1944 und die Folgen

Am Frei­tag, den 18. Sep­tem­ber 2015 um 15.30 Uhr lädt das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven zu einer Extra­Tour­Spe­zi­al ein, die sich dem The­ma “Der 18. Sep­tem­ber 1944 und die Fol­gen” widmet.

Der 18. September 1944 und die Folgen

Der 18. Sep­tem­ber 1944 bedeu­te­te für Bre­mer­ha­ven — dem dama­li­gen Weser­mün­de — einen ein­schnei­den­den Wen­de­punkt in der stadt­his­to­ri­schen Ent­wick­lung. Am Abend war die Stadt Ziel von 202 Lan­cas­ter-Bom­bern der bri­ti­schen Roy­al Air Force. Inner­halb von 20 Minu­ten war­fen sie 480 Spreng­bom­ben, 420.000 Brand­bom­ben und 31 Luft­mi­nen auf die Stadt ab. Über 90 Pro­zent des Stadt­zen­trums waren zer­stört, die übri­gen Stadt­tei­le waren zu über 50 Pro­zent betrof­fen. 618 Men­schen star­ben, 1193 wur­den ver­letzt, rund 30.000 wur­den obdach­los. Bremerhaven/Wesermünde war eine Stadt in Trümmern.

Zum Geden­ken an die­sen Tag beschloss die Bre­mer­ha­ve­ner Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung am 9. Okto­ber 2014 die Ein­füh­rung eines “Tags der stadt­his­to­ri­schen Bil­dung”, der immer am 18. Sep­tem­ber statt­fin­den soll.

Muse­umfüh­re­rin Mar­ti­na Otto erläu­tert in der Dau­er­aus­stel­lung des His­to­ri­schen Muse­ums Bre­mer­ha­ven auch die Vor­ge­schich­te der ver­hee­ren­den Bom­ben­nacht. Ori­gi­nal-Ton­do­ku­men­te vom Bom­ben­an­griff, Fotos, Doku­men­te und Rekon­struk­tio­nen ver­mit­teln ein ein­drucks­vol­les Bild vom Ablauf und Aus­maß der Kriegseinwirkungen.

Anschlie­ßend wird die Extra­Tour­Spe­zi­al mit einem Rund­gang durch die aktu­el­le Son­der­aus­stel­lung “Die Nach­kriegs­zeit auf Bre­mer­ha­ve­ner Pres­se­fo­tos” fort­ge­setzt. Der Chef­re­por­ter der Nord­see-Zei­tung, Georg Rog­ge, doku­men­tier­te in sei­nen Fotos das Bild der zer­stör­ten Stadt, aber auch die impro­vi­sier­ten Neu­an­fän­ge und die damit ver­bun­de­ne Besatzungszeit.

Die Kos­ten für die Teil­nah­me an der Extra­Tour­Spe­zi­al sind im Muse­ums­ein­tritt ent­hal­ten. Start­punkt ist Frei­tag, den 18. Sep­tem­ber 2015 um 15.30 Uhr im Foy­er des His­to­ri­schen Muse­ums Bre­mer­ha­ven.
Quel­le:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: „HMB aktu­ell 51/15 – 10.09.2015″

Open Ship auf der “GERA

Muse­ums­schiff “Gera” betei­ligt am Tag des Offe­nen Denk­mals am 13. Sep­tem­ber 2015

Museumsschiff "Gera"

Zum bun­de­wei­ten “Tag des Offe­nen Denk­mals” am 13. Sep­tem­ber 2015 lädt das Muse­ums­schiff FMS “Gera” zu einem kos­ten­lo­sen Besuch ein. Von 10 bis 18 Uhr kön­nen klei­ne und gro­ße Land­rat­ten den letz­ten deut­schen Sei­ten­traw­ler besich­ti­gen und Span­nen­des über die Geschich­te der Hoch­see­fi­sche­rei erfahren. 

Auf Tech­nik­in­ter­es­sier­te war­tet an die­sem Tag ein beson­de­res High­light: Nor­bert Guzek und Karl-Heinz Schor­ling vom Freun­des­kreis FMS “Gera” neh­men um 11.00 und um 13.00 Uhr die Maschi­nen in Betrieb. Die “Gera” besitzt eine “Vater-und-Sohn-Anla­ge” mit zwei Die­sel­mo­to­ren, die über eine Leis­tung von 920 bzw. 500 PS verfügen. 

Fahrstand der "Gera"

Um 16.00 Uhr besteht die Mög­lich­keit, an einer ganz beson­de­ren Füh­rung über das Muse­ums­schiff teil­zu­neh­men. Eck­art Rie­di­ger, ehe­ma­li­ger Kapi­tän der “Gera”, wird aus ers­ter Hand über sei­ne Erfah­run­gen auf dem Sei­ten­traw­ler berich­ten. Im Fisch­la­de­raum, auf dem Fang­deck, in der Mann­schafts­mes­se, in der Kom­bü­se und in den Kam­mern erfah­ren die Teil­neh­mer/-innen, wie das Leben und Arbei­ten auf einem Sei­ten­traw­ler aus­sah. Die Fang­tech­nik wird Kapi­tän Rie­di­ger eben­so erklä­ren wie die nau­ti­schen Gerä­te auf der Brü­cke, auf der er selbst von 1968 bis 1970 gestan­den hat. 

Seitentrawler "Gera"

Außer­dem haben die Besu­che­rin­nen und Besu­cher den gan­zen Tag über die Mög­lich­keit, die mul­ti­me­dia­len Ange­bo­te der “Gera” zu nut­zen. In einem kos­ten­lo­sen Mul­ti­me­dia Gui­de, den man über sein Smart­phone oder aus­leih­ba­re Tablet PCs emp­fan­gen kann, füh­ren Kapi­tän Hein und Best­mann Har­ry zu 17 Sta­tio­nen auf dem Schiff und erzäh­len vom All­tag an Bord. 

Der “Tag des Offe­nen Denk­mals” fin­det jedes Jahr am zwei­ten Sonn­tag im Sep­tem­ber statt und ermög­licht eine Viel­zahl an Besich­ti­gun­gen und Füh­run­gen in ganz Deutsch­land. 2015 steht die Ver­an­stal­tung unter dem Mot­to Hand­werk, Tech­nik, Indus­trie.
Quel­le:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: „HMB aktu­ell 48/15 – 03.09.2015″

Historischer Stadtrundgang — Vom Yachthafen zur Südmole

Geest­e­mün­de als Hafen- und Indus­trie­stand­ort
Vom Yacht­ha­fen zur Südmole

Historischer Stadtrundgang

Unter dem dies­jäh­ri­gen Mot­to des Tags des offe­nen Denk­mals “Hand­werk, Tech­nik, Indus­trie“ wer­den die archi­tek­to­ni­schen und tech­ni­schen Ver­än­de­run­gen im Bereich der Geest­e­mün­dung in den Blick genommen.

Dazu gehö­ren die Dop­pel­schleu­se, das Gelän­de der „Nord­see“, das ehe­ma­li­ge Haupt­zoll­amt und der Vor­ha­fen sowie die Schleu­se des ehe­ma­li­gen Geest­e­mün­der Han­dels­ha­fens, aber auch die neue Bebau­ung am Haupt­ka­nal. Vor­bei am Yacht­ha­fen und dem Elb­in­ger Platz geht es Rich­tung Fähr­an­le­ger. Der Rund­gang endet schließ­lich an der Süd­mo­le.
Treff­punkt:
Sonn­tag, 13. Sep­tem­ber 2015, 16–18 Uhr
Elb­in­ger Platz, Plee­se Eck

Refe­ren­ten:
Dr. Dirk J. Peters , Indus­trie­ar­chäo­lo­ge und Tech­nik­his­to­ri­ker
Dr. Julia Kah­leyß, Stadt­ar­chiv Bremerhaven