Pop-up: Die kreative Stadt von übermorgen

Wie sehen unse­re Städ­te in Zukunft aus? Es geht um Ver­net­zung von Wirt­schaft und Wis­sen­schaft, die Ver­ein­bar­keit von Öko­no­mie und Öko­lo­gie, um krea­ti­ve und über­ra­schen­de Ideen und neue Bezü­ge zwi­schen Wohn- und Arbeits­raum.

Pop-up: Die kreative Stadt von übermorgen

Die dyna­mi­sche Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft ist in ihrem Ver­ständ­nis von Stadt­raum häu­fig Ideen­ge­ber. Sie ist Pro­dukt­tes­ter für neue Arbeits­me­tho­den, Lebens­mo­del­le, Mobi­li­täts­kon­zep­te. Wo auf der einen Sei­te noch über das Aus­ster­ben des Ein­zel­han­dels geklagt wird, pro­biert sich die Krea­tiv­wirt­schaft mit Zwi­schen­nut­zungs- und Pop-Up-Store-Kon­zep­ten an Lösun­gen. Natür­lich braucht es mehr, als nur das. Gera­de am Bei­spiel Stadt­ent­wick­lung zeigt sich, wie Krea­tiv­schaf­fen­de ande­re Bran­chen för­dern kön­nen, wie der Dia­log zum Bei­spiel zwi­schen Ener­gie­ver­sor­gern, Abfall­wirt­schaft, Immo­bi­li­en­markt, Nah­ver­kehrs­an­bie­tern und Krea­tiv­wirt­schaft sinn­voll wäre. Sie schaf­fen nicht nur neue Arbeits­plät­ze und brin­gen nicht die Lust und die geis­ti­ge Mobi­li­tät, die es zum Wan­del braucht – sie haben auch hand­fes­te Inno­va­tio­nen und Ant­wor­ten auf Lager. 

Die Gruß­wor­te im Saal New York hal­ten der Bre­mer Wirt­schafts­se­na­tor Mar­tin Günth­ner und die Stadt­ver­ord­ne­ten­vor­ste­he­rin Bri­git­te Lückert aus Bremerhaven. 

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen:
kompetenzzentrum.u‑institut.de

Der Ein­tritt ist frei, die Teil­neh­mer­zahl jedoch begrenzt. Anmel­dun­gen bit­te an becker@kreativ-bund.de

Datenbank fuer Fischdampfer

Das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven will ein wich­ti­ges Kapi­tel der Stadt­ge­schich­te erfor­schen und sämt­li­che in Geest­e­mün­de und Bre­mer­ha­ven behei­ma­te­te Fische­rei­fahr­zeu­ge in einer Daten­bank erfassen.

Historisches Museum listet Fischdampfer in Datenbank

Das Zen­trum der deut­schen Hoch­see­fi­sche­rei  darf man sicher­lich an der Gees­te suchen, das sich hier ab 1885 mit dem Dampf­an­trieb von Schiff und Win­de ent­wi­ckel­te. Die Fisch­damp­fer hat­ten damals kei­nen eige­nen Hafen und leg­ten des­halb am süd­li­chen Gees­teu­fer an. Das Bus­se­denk­mal am Fuß des öst­li­chen Brü­cken­kop­fes der Alten Geest­e­brü­cke erin­nert an die­se Zeit.

Im Jah­re 1884 erteil­te der Geest­e­mün­der Fisch­groß­händ­ler Fried­rich C. Bus­se, Begrün­der der deut­schen Hoch­see­fi­sche­rei, der Wen­cke-Werft den Auf­trag, für 111.000 Mark den ers­ten deut­schen dampf­be­trie­be­nen Fisch­damp­fer zu bau­en. Der Damp­fer wur­de auf den Namen “Sagit­ta” getauft und am 7. Febru­ar 1885 in Dienst gestellt. Die Deut­sche Fische­rei-Zei­tung nahm davon im Janu­ar 1985 mit einem kur­zen Arti­kel Notiz, und die Fach­welt blieb skep­tisch. Doch die “Sagit­ta” fisch­te so erfolg­reich, dass Fried­rich C. Bus­se ab 1888 zunächst die “Prä­si­dent Her­wig” und danach wei­te­re Fisch­damp­fer bau­en ließ.

Fischerei-Zeitung

Mit dem See­rechts­über­ein­kom­men der Ver­ein­ten Natio­nen wur­den die Hoheits­ge­wäs­ser aus­ge­wei­tet. Außer­dem beka­men alle Staa­ten die Frei­heit, nahe­zu unbe­grenz­ten Fisch­fang zu betrei­ben. Die deut­schen tra­di­tio­nel­len Fang­ge­bie­te waren bald über­fischt und in den 1990er Jah­ren steu­er­te die deut­sche Hoch­see­fi­sche­rei in eine tie­fe Kri­se, von der sie sich nicht wie­der erho­len sollte.

Für die Daten­bank konn­te das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven zunächst auf ein Regis­ter des Han­se­stadt Bre­mi­sche Amtes zurück­grei­fen, in dem alle Fische­rei­fahr­zeu­ge ver­zeich­net sind. Die “Sagit­ta” etwa ist unter der Num­mer 7 ver­merkt. Num­mer 1 ist Kut­ter “Mar­tha”, mit dem die Küs­ten­fi­sche­rei betrie­ben wur­de. Aber auch Auf­zeich­nun­gen eines Fisch­damp­fer-Fans, der akri­bisch sämt­li­che Fische­rei­fahr­zeu­ge mit dem Zei­chen PG für Geest­e­mün­de und BX für Bre­mer­ha­ven auf­ge­zeich­net hat, waren für die Mit­ar­bei­ter des His­to­ri­schen Muse­ums eine ech­te Fundgrube.

1.569 Daten­sät­ze umfasst die Daten­bank  bereits. Auf dem letz­ten deut­schen Sei­ten­traw­ler, dem Muse­ums­schiff “Gera”, kann man sie seit die­ser Sai­son auf­ru­fen und erhält Infor­ma­tio­nen über die Schiffs­na­men, das Kenn­zei­chen, die Eigen­tü­mer, die Bau­werft und das Bau­jahr sowie über den Schiffs­typ und über schiffs- und fische­rei­tech­ni­sche Daten. Die Schiffs­ta­ge­bü­cher der meis­ten Schif­fe exis­tie­ren nicht mehr, aber soweit es noch his­to­ri­sche Infor­ma­tio­nen zu den Schif­fen gibt, wer­den auch die­se in die Daten­bank eingearbeitet.

600 Schiffs­fo­tos hat das Muse­ums­team inzwi­schen aus eige­nen Bestän­den  “aus­ge­gra­ben” und in die Daten­bank ein­ge­pflegt. Um das selbst gesetz­te Ziel, zu jedem Schiff ein Bild zu zei­gen, zu errei­chen, wer­den mitt­ler­wei­le die Archi­ve des Deut­schen Schiff­fahrts­mu­se­ums durch­fors­tet. Und natür­lich wür­de sich das Team im His­to­ri­schen Muse­um sehr über pri­va­tes Foto­ma­te­ri­al freu­en. Wer also Fotos oder auch Berich­te von den in Geest­e­mün­de (PG) oder Bre­mer­ha­ven (BX) behei­ma­te­ten Fische­rei­fahr­zeu­gen hat, wird gebe­ten, mit dem His­to­ri­schen Muse­um Kon­takt aufzunehmen:
His­to­ri­sche Muse­um Bremerhaven
An der Geeste
27570 Bremerhaven
Tele­fon: 0471/30 81 60
info@museumsschiff-gera.de

Quel­len:
Ursel Kikker: “Daten­bank für Fisch­damp­fer”, Nord­see-Zei­tung vom 27.10.2015
wikipedia

Ausflug in die Nachkriegszeit

Die gro­ße Son­der­aus­stel­lung “Die Nach­kriegs­zeit auf Bre­mer­ha­ve­ner Pres­se­fo­tos“ ist nur noch bis zum 1. Novem­ber 2015 im His­to­ri­schen Muse­um Bre­mer­ha­ven zu sehen. Für den letz­ten Tag der Aus­stel­lung lädt das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven daher zu einem Muse­ums­fest mit einem abwechs­lungs­rei­chen Pro­gramm für Groß und Klein ein. Der Ein­tritt in die Son­der- und die Dau­er­aus­stel­lung ist an die­sem Tag frei.

Ausflug in die Nachkriegszeit

Tie­fe Ein­bli­cke in die foto­gra­fi­sche Doku­men­ta­ti­on der Nach­kriegs­ge­schich­te ermög­li­chen die ver­schie­de­nen Füh­run­gen, die in der Son­der­aus­stel­lung ange­bo­ten wer­den. Um 11.00 Uhr besteht die Mög­lich­keit, an einer Füh­rung durch die gesam­te Son­der­aus­stel­lung teil­zu­neh­men. Um 12.30, 14.30 und 15.30 Uhr bie­ten the­ma­ti­sche Kurz­Tou­ren Ein­bli­cke in die Schwer­punk­te “Flücht­lin­ge und Aus­wan­de­rer”, “Zer­stö­rung und Wie­der­auf­bau” sowie “All­tag in der Nachkriegszeit”.

Auf der Gale­rie las­sen Jan-Hen­rik Ehlers und Mika­el Bör­re­sen um 13.00 und um 14.00 Uhr die 1950er Jah­re musi­ka­lisch wie­der auf­le­ben. Hei­ke Eulitz liest um 12.00 und um 16.30 Uhr belieb­te Kin­der­ge­schich­ten von Astrid Lind­gren vor, die weni­ge Jah­re nach Ende des Zwei­ten Welt­kriegs ent­stan­den.
Im Kin­der­mu­se­um fin­det von 10.00 bis 13.00 Uhr sowie von 13.30 bis 16.00 Uhr eine Bas­tel­ak­ti­on statt. Klei­ne Künst­ler kön­nen am Vor­mit­tag aus Aus­schnit­ten von Georg Rog­ges Foto­gra­fien Col­la­gen bas­teln und am Nach­mit­tag mit ver­schie­de­nen Mate­ria­li­en einen Bil­der­rah­men gestal­ten. Den gan­zen Tag über besteht die Mög­lich­keit, an einem Such­spiel durch die Son­der­aus­stel­lung teil­zu­neh­men. Um 16.00 Uhr wer­den Prei­se unter den Teil­neh­mer/-innen verlost.

Das Muse­ums­Ki­no zeigt um 10.30, 11.30, 13.30 und 15.00 Uhr den Film “Bre­mer­ha­ven — Stadt im Nord­see­wind” aus dem Jahr 1955, der ein ein­drucks­vol­les Bild der Stadt in der Nach­kriegs­zeit lie­fert.
Wer zwi­schen den ein­zel­nen Pro­gramm­punk­ten eine Pau­se ein­le­gen möch­te, kann sich beim Team von “Brow­nies & Coo­kies” mit Kaf­fee und ame­ri­ka­ni­schem Gebäck stär­ken.
Aus­flug in die Nach­kriegs­zeit!
Finis­sa­ge mit Musik, Kurz­Tou­ren, Kin­der­pro­gramm und Brow­nies
am 1. Novem­ber 2015, 10–17 Uhr. Ein­tritt frei.
Quel­le:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 60/15 – 22.10.2015

Aus einer Schrottimmobilie ein neues Zuhause

Aus einer Schrott­im­mo­bi­lie ein neu­es Zuhause

Vor mehr als zehn Jah­ren hat die Städ­ti­sche Woh­nungs­ge­sell­schaft (Stä­wog) das 1903 erbau­te denk­mal­ge­schütz­te Eck­haus Goe­the­stra­ße 43 saniert und dar­aus das Wohn­pro­jekt Lebens(t)raum gestal­tet. Nun will die Stä­wog zwei wei­te­re Pro­jek­te in Angriff neh­men. Das Quar­tier Goe­the­stra­ße soll ein Wohn­ge­biet wer­den, in dem sich Stu­den­ten und ande­re jun­ge Men­schen wohlfühlen.

Schrottimmobilie

Bereits als das Eck­haus Goe­the­stra­ße 43 ein­ge­weiht wur­de, hat­te die Geschäfts­füh­rung der Stä­wog sich für den Ankauf des Nach­bar­hau­ses Goe­the­stra­ße 45 inter­es­siert. Der Erwerb gestal­te­te sich jedoch als schwie­rig. Nach­dem Spe­ku­lan­ten das Haus einst gekauft hat­ten, lie­ßen sie es in Woh­nungs­ei­gen­tum auf­tei­len. Nun muss­te jeder ein­zel­ne Eigen­tü­mer aus­fin­dig gemacht wer­den, um ihm ein Kauf­an­ge­bot unter­brei­ten zu kön­nen. Aber es ist gelun­gen. Die Stä­wog ist Eigen­tü­me­rin aller Wohn­ein­hei­ten der Goe­the­stra­ße 45 gewor­den. Nun kann sie über das Schick­sal des seit län­ge­rer Zeit leer­ste­hen­den Hau­ses allei­ne entscheiden.

"Goethe 45"

Ganz leer ist das Haus mitt­ler­wei­le ja nicht mehr. Die zwei Woh­nun­gen im Erd­ge­schoss hat die Gale­rie “Goethe45“ belegt. In der lin­ken Woh­nung kön­nen Künst­ler ihre Wer­ke aus­stel­len. Der rechts­lie­gende Teil der Gale­rie wird vom Kunstver­ein Bre­mer­ha­ven genutzt. Hier fin­den regel­mä­ßig Aus­stel­lun­gen statt. Außer­dem wird Kin­dern und Jugend­li­chen Don­ners­tags ein Kunst­ver­mitt­lungs­pro­jekt ange­bo­ten. Die Aus­stel­lun­gen sind bei den Gäs­ten aus der Knei­pe von der ande­ren Stra­ßen­sei­te eben­so beliebt wie bei ande­ren Künst­lern, Musi­kern, Zuwan­de­rern und Studenten.

Sobald die Woh­nun­gen in den obe­ren Geschos­sen saniert sind, soll das ers­te Stock­werk vor­zugs­wei­se als Arbeits- und Büro­eta­ge für die Krea­tiv­wirt­schaft  ver­mie­tet wer­den. Woh­nen könn­ten die Mit­ar­bei­ter dann in den dar­über lie­gen­den Etagen.

Bremerhaven, Heinrichstraße 34

Die Stä­wog hat übri­gens auch das Mehr­fa­mi­li­en­haus Hein­rich­stra­ße 34 erwor­ben. Es ist gleich um die Ecke bele­gen. Den Pla­nun­gen zufol­ge sol­len in das Haus Stu­den­ten ein­zie­hen. Ange­regt von der Quar­tier­meis­te­rei der Goe­the­stra­ße befrag­te die Hoch­schu­le 111 Stu­den­ten, ob sie ins Goe­the­quar­tier zie­hen wür­den. Als Vor­aus­set­zung nann­ten die Stu­den­ten, dass die Räum­lich­kei­ten für Wohn­ge­mein­schaf­ten geeig­net sein müs­sen. Außer­dem hiel­ten sie einen Haus­meis­ter­ser­vice, einen Wasch- und Fahr­rad­kel­ler und eine gro­ße Wohn­kü­che für wich­tig. Die Zim­mer­prei­se sol­len 300 Euro nicht überschreiten.

Bevor an eine Ver­mie­tung zu den­ken ist, muss das Haus umfang­reich saniert wer­den. Der Erhal­tungs­zu­stand der Schrott­im­mo­bi­lie ist so mise­ra­bel, dass sie even­tu­ell kom­plett ent­kernt wer­den muss. Viel­leicht kann man nur die Fas­sa­de aus der Grün­der­zeit erhalten.
Quel­len:
R. Dons­bach: “Kre­ai­tiv-Kur für Schrott­im­mo­bi­li­en”, Nord­see-Ztg v 17.10.2015
M. Albert: “Mein Leben-Das Leben im Wohn­pro­jekt”, Nord­see-Ztg v 10.10.2014
A.-K. Brocks: “Mit Mut ins Goe­the­quar­tier”, Nord­see-Zei­tung vom 10.05.2014
Lebens(t)raum
Galerie45 in Lehe

Zu Gast im sozialistischen Bruderland

Am Sonn­tag, 18. Okto­ber 2015, um 10.30 Uhr lädt das Deut­sche Aus­wan­der­er­haus zu einer Füh­rung mit dem The­ma “Zu Gast im sozia­lis­ti­schen Bru­der­land — Ver­trags­ar­bei­ter in der DDR ein”. Bei den belieb­ten The­men­füh­run­gen sol­len die verschie­de­nen Aspek­te rund um die deut­sche Aus- oder euro­päi­sche Ein­wan­de­rungs­ge­schich­te in den Mit­tel­punkt gerückt wer­den.  

zu Gast im sozialistischen Bruderland

Seit Ende der 1960er-Jah­re warb die DDR aus ande­ren sozia­lis­ti­schen “Bru­der­staa­ten“ Arbeits­kräf­te an. Die Mehr­zahl der so genann­ten “Ver­trags­ar­bei­ter“ kam aus Kuba, Viet­nam und Mosam­bik. Tags­über arbei­te­ten sie in den DDR-Betrie­ben, nach Fei­er­abend näh­ten sie “West“-Jeans.

Als Ver­trags­ar­bei­ter wur­den aus­län­di­sche Arbeits­kräf­te bezeich­net, die in der DDR ab den 1960er Jah­ren zeit­lich befris­tet ange­wor­ben wur­den. Die Ver­trags­ar­bei­ter leb­ten in abge­schot­te­ten Bara­cken oder Wohn­blö­cken, Kon­tak­te zu der ein­hei­mi­schen Bevöl­ke­rung war nicht erwünscht.

In die­sem the­ma­ti­schen Rund­gang ler­nen Teil­neh­mer am Bei­spiel von Mai Phuong Kollath die Geschich­te der “Ver­trags­ar­bei­ter“ in der DDR ken­nen und erfah­ren, was aus ihnen nach dem Mau­er­fall 1989 wur­de.
Preis: Ein­tritt in die Dau­er­aus­stel­lung zzgl. 3,00 €.

Anmel­dung erwünscht:
Tel.: 0471 / 90 22 0 — 0 
E‑Mail:
info@dah-bremerhaven.de

Die “Hohenzollern” und Tirpitz — Die Geschichte einer Strandung

1908 ließ sich Mari­ne­mi­nis­ter A. v. Tirpitz durch die “Hohen­zol­lern” (ex “KAISER WILHELM II”) des Nord­deut­schen Lloyd von Mar­seil­le zu sei­nen Besit­zun­gen auf Sar­di­ni­en bringen.

"Hohenzollern"

Aber nicht nur, dass durch die damit ein­her­ge­hen­de Devia­ti­on (Abwei­chung von der Nor­mal­rou­te) grund­sätz­li­che see­recht­li­che Usan­cen und Geset­ze zum Nach­teil der Pas­sa­gie­re und Ver­la­der ver­letzt wur­den, das Schiff lief im Rah­men die­ser Akti­on auf Grund und wur­de ein Total­ver­lust. Sei­tens der Ree­de­rei und den Insti­tu­tio­nen des Rei­ches wur­de der Fall heruntergespielt.

Eine Vor­trags­ver­an­stal­tung in Koope­ra­ti­on mit dem Deut­schen Schif­fahrts­mu­se­um und der Schif­fahrts­ge­schicht­li­chen Gesell­schaft Bre­mer­ha­ven.
Deut­sches Schif­fahrts­mu­se­um, Hans-Scharoun-Platz 1
Vor­trags­saal – Refe­rent Dr. Rein­hard Krau­se
11.12.2015 um 19.30 Uhr

Herausforderungen der Nachkriegszeit

Nur noch bis zum 1. Novem­ber 2015 ist die Son­der­aus­stel­lung “Die Nach­kriegs­zeit auf Bre­mer­ha­ve­ner Pres­se­fo­tos” mit Arbei­ten des Jour­na­lis­ten Georg Rog­ge im His­to­ri­schen Muse­um Bre­mer­ha­ven zu sehen. Wer noch an einer Füh­rung teil­neh­men möch­te, hat am Sonn­tag, den 18. Okto­ber 2015 um 15.00 Uhr die Gele­gen­heit dazu. 

Nachkriegszeit

Ursel Mil­de, lang­jäh­ri­ge freie Mit­ar­bei­te­rin des Muse­ums und Zeit­zeu­gin der Nach­kriegs­zeit in Bre­mer­ha­ven, wird die beein­dru­cken­den Foto­gra­fien von Georg Rog­ge erläu­tern. Die Moti­ve zei­gen sowohl das zer­stör­te Bre­mer­ha­ven als auch die Maß­nah­men des Wie­der­auf­baus im Bereich der mari­ti­men Indus­trie und des öffent­li­chen Woh­nungs­baus. Die Gegen­über­stel­lung der zer­stör­ten Gebäu­de und der neu­en Bau­ten zeigt, wie sich das Gesicht der Stadt lang­sam veränderte.

Die Füh­rung the­ma­ti­siert außer­dem den All­tag der Men­schen in der Nach­kriegs­zeit, die Georg Rog­ge häu­fig foto­gra­fiert hat. Flücht­lin­ge, ame­ri­ka­ni­sche Sol­da­ten, spie­len­de Kin­der, Fisch­ar­bei­te­rin­nen und berühm­te Per­sön­lich­kei­ten zu Besuch in der Hafen­stadt — sie alle bekam Rog­ge vor sei­ne Kame­ra. Mit der Doku­men­ta­ti­on der Beset­zung Hel­go­lands und der Blink-Affä­re hat sich Georg Rog­ge auch bri­san­ten The­men gewid­met und dafür natio­na­le und inter­na­tio­na­le Aner­ken­nung erfah­ren. Mit knapp 300 Fotos zeigt die Aus­stel­lung eine gro­ße Band­brei­te sei­nes Schaffens. 

Die Teil­nah­me an der Extra­Tour ist im Ein­tritt ent­hal­ten. Treff­punkt ist das Muse­ums­foy­er.
Quel­le:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: „HMB aktu­ell 57/15 – 06.10.2015″

Eine neue Heimat für Flüchtlinge

Seit mehr als einem Jahr sucht die Stadt Bre­mer­ha­ven nach Unter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten für die Flücht­lin­ge. Die städ­ti­schen Unter­künf­te sind längst über­füllt. So ist das Sozi­al­amt schon lan­ge im Gespräch mit dem Bund, um den ehe­ma­li­gen Gebäu­de­kom­plex der Bun­des­wehr in der Wie­ner Stra­ße 12 anzumieten.

Heim für die Flüchtlinge

Frü­her war in dem Z‑förmigen Back­stein-Kom­plex auf dem 7.200 Qua­drat­me­ter gro­ßen Eck­grund­stück zwi­schen der Pes­ta­loz­zi- und der Wie­ner Stra­ße die Trans­port­dienst­stel­le See der Bun­des­wehr unter­ge­bracht. Die Dienst­stel­le hat­te unter ande­rem die Auf­ga­be, für mili­tä­ri­sche Trans­por­te die ent­spre­chen­den zivi­len Schif­fe zu char­tern. Aber auch diver­se ande­re Bun­des­wehr­dienst­stel­len waren in die­sem Gebäu­de beheimatet.

Nach dem Ende des Kal­ten Krie­ges wur­de die Trans­port­dienst­stel­le zunächst dem Flot­ten­kom­man­do unter­stellt. Im Jah­re 2012 wur­de das Flot­ten­kom­man­do auf­ge­löst und die Bre­mer­ha­ve­ner Trans­port­dienst­stel­le See geschlos­sen. Den Gebäu­de­kom­plex nutz­te die Bun­des­wehr aber noch bis in das Jahr 2013 als Dienst­leis­tungs­zen­tra­le für die zivi­le Ver­wal­tung. Seit­her steht das Haus leer.

Heim für die Flüchtlinge

Auf der “Lis­te der mili­tä­ri­schen Lie­gen­schaf­ten in Bre­mer­ha­ven” steht das Grund­stück Wie­ner Stra­ße 12 seit­her zum Ver­kauf. Und schon seit gut zwei Jah­re bemüht sich die Stadt beim Bund um den gro­ßen Gebäu­de­kom­plex für die Flücht­lin­ge. Dabei war der jet­zi­ge Flücht­lings­an­sturm zu der Zeit noch gar nicht abzu­se­hen. So wäg­te die Bun­des­wehr zunächst ab, ob sie das Haus nicht wie­der selbst nut­zen möchte.

Doch nun ist es ent­schie­den. Die Fir­ma See­stadt Immo­bi­li­en der Stadt Bre­mer­ha­ven hat das kom­plet­te Grund­stück ange­mie­tet und einen Gebäu­de­trakt an das Sozi­al­amt über­ge­ben. Da die­ser ohne grö­ße­re Umbau­ten zu Wohn­zwe­cke genutzt wer­den kann, wer­den in den nächs­ten Wochen bis zu 70 vor­wie­gend männ­li­che Asyl­be­wer­ber in dem Haus Wie­ner Stra­ße 12 eine neue Blei­be finden.

Da aber wöchent­lich etwa 100 neue Asyl­be­wer­ber in die See­stadt kom­men, will See­stadt-Immo­bi­li­en die Mög­lich­keit prü­fen, das gesam­te Gebäu­de zu Wohn­nut­zung frei­zu­ge­ben. Bre­mer­ha­ven muss in die­sem Jahr von den 12.000 Flücht­lin­gen, die das Land Bre­men auf­neh­men muss, 2.400 Flücht­lin­ge unter­brin­gen.
Quel­len:
S. Schwan, Die Stadt sucht für Flücht­lin­ge Hei­me, Nord­see-Zei­tung, 12.12.2014
S. Schwan, Mili­tär­ge­bäu­de für die Flücht­lin­ge, Nord­see-Zei­tung, 22.08.2015
Neu­es Wohn­heim für Flücht­lin­ge, Nord­see-Zei­tung vom 08.10.2015