Seestadtfest — Landgang Bremerhaven 2016

Aus Altem wur­de Neu­es: In “See­stadt­fest – Land­gang Bre­mer­ha­ven 2016” wur­de die bis­he­ri­ge Bre­mer­ha­ve­ner Fest­wo­che umge­tauft. Gleich­zei­tig wird in die Ver­an­stal­tung um den Alten und Neu­en Hafen nun auch die Fuß­gän­ger­zo­ne ein­be­zo­gen – Land­gang Bre­mer­ha­ven eben. Besu­cher die­ses See­stadt­fes­tes, das vom Don­ners­tag bis Sonn­tag, 26. bis 29. Mai, statt­fin­det, erle­ben eine der größ­ten mari­ti­men Ver­an­stal­tun­gen an der Nordseeküste.

Seestadtfest – Landgang Bremerhaven 2016

Erst­mals fei­ert die See­stadt in die­sem Jahr nicht nur die “Bre­mer­ha­ve­ner Fest­wo­che”. Der mari­ti­me Charme Bre­mer­ha­vens wird nun bis in die Fuß­gän­ger­zo­ne strah­len. “In einer gelun­ge­nen Mischung aus See­stadt-Flair, Volks­fest und Ein­kaufs­er­leb­nis ist nun das gesam­te Gelän­de rund um die Haven­wel­ten mit der Innen­stadt ver­bun­den”, macht Ober­bür­ger­meis­ter Melf Granz mit sei­nem Vor­wort zum “Maga­zin zum See­stadt­fest 2016” Lust auf einen Besuch.

Es wur­de nicht nur der Name “Fest­wo­che”, die stets im Juli ver­an­stal­tet wur­de, gestri­chen. Auch der Ver­an­stal­tungs­ter­min wur­de geän­dert. Das mari­ti­me See­stadt­fest wird nun im letz­ten Mai­wo­chen­en­de statt­fin­den. Durch die zeit­li­che Nähe zum Ham­bur­ger Hafen­ge­burts­tag hat die Tou­ris­mus­ge­sell­schaft grö­ße­re Chan­cen, Wind­jam­mer und ande­re attrak­ti­ve Segel­schif­fe für einen Abste­cher in die See­stadt zu gewin­nen. Und da die Urlaubs­sai­son noch nicht begon­nen hat, hofft man, dass vie­le Gäs­te in der Vor­sai­son noch ger­ne einen Abste­cher nach Bre­mer­ha­ven machen. Zumal es im Mai noch bes­se­re Über­nach­tungs­mög­lich­kei­ten gibt.

Nun zum Pro­gramm vom 26. bis 29. Mai 2016: Shan­ties, Stra­ßen­mu­sik, Schla­ger und Pop wer­den erklin­gen. Für die Kin­der wird die belieb­te Hüpf­burg auf­ge­baut und die Gro­ßen kön­nen wie­der aus einem Rie­sen­rad die See­stadt von oben bestau­nen. Mit Fisch­bröt­chen und inter­na­tio­na­len Spe­zia­li­tä­ten kann der Hun­ger zwi­schen­durch gestillt wer­den. Aus den Haven­wel­ten und der Innen­stadt ent­ste­hen Büh­ne und Kulis­se für eine gro­ße Freiluftgaudi.

Seestadtfest – Landgang Bremerhaven 2016

Und natür­lich dür­fen zu einem See­stadt­fest die Schif­fe nicht feh­len. Vie­le alte “Freun­de” haben sich ange­mel­det. An der See­bä­der­ka­je machen die gro­ßen Wind­jam­mer wie­der fest, Im Alten und Neu­en Hafen wer­den Dampf­schif­fe und Motor­boo­te lie­gen. Auf dem Frei­ge­län­de auf der West­sei­te des Neu­en Hafens wird ein gemisch­tes Musik­pro­gramm geboten.

Wie in jedem Jahr wird das 40 Meter hohe Rie­sen­rad auf dem Haven­platz zwi­schen Deich und Restau­rant “Lloyds” sei­ne Besu­cher erwar­ten. Im Süd­be­reich des Neu­en Hafens lie­gen wie­der die vie­len Tra­di­ti­ons­schif­fe der Schif­fer­gil­de. Natür­lich sind auch die belieb­ten Bör­te­boo­te wie­der dabei. Auf der obe­ren Ebe­ne des Kli­ma­hau­ses und des Medi­ter­ra­ne­os gibt es einen Ver­kaufs­ba­sar mit mari­ti­men Kunst­hand­werk. Und auf der Frei­flä­che vor dem Deut­schen Schif­fahrts­mu­se­um ent­steht ein gro­ßer Bier­gar­ten. Gleich neben­an steht ein Kin­der­zelt. Hier  wer­den die jüngs­ten Besu­cher des See­Stadt­Fes­tes zu Matro­sen, Kapi­tä­nen und Schiffs­bau­ern. In der “Boots­werft” wird gehäm­mert, geschnit­ten, gekno­tet, geklebt und geleimt – eben Boo­te gebaut.

Aber das ist noch lan­ge nicht alles. Vie­le wei­te­re Ver­an­stal­tun­gen für Groß und Klein fin­det der Besu­cher rund um den Alten Hafen, auf dem Theo­dor-Heuss-Platz, auf dem Kirch­platz, in der 900 Meter lan­gen Fuß­gän­ger­zo­ne “Bür­ger”, in der Keil­stra­ße und der Schifferstraße.

Seestadtfest – Landgang Bremerhaven 2016

Die Stars des See­stadt­fes­tes wer­den sicher­lich wie­der die Segel­schif­fe sein. Die Bark “Alex­an­der von Hum­boldt II” ist natür­lich das Flagg­schiff — Bre­mer­ha­ven ist ihr Hei­mat­ha­fen. Dazu gesellt sich die 114 Meter lan­ge rus­si­sche Vier­mast­bark “Kru­sen­s­tern” — eben­falls ein gern gese­he­ner Gast in der See­stadt. Der Rah­seg­ler wur­de vor 90 Jah­ren auf der Geest­e­mün­der Teck­len­borg-Werft “Padua” gebaut.

Seestadtfest – Landgang Bremerhaven 2016

Fast genau­so eng ist das pol­ni­sche Voll­schiff Dar Mlod­zie­zy mit der See­stadt ver­bun­den — der 94 Meter lan­ge Drei­mas­ter war schon bei der Sail 1986 dabei und hat seit­dem einen eige­nen, als Ver­ein ein­ge­tra­ge­nen Freun­des­kreis in der Stadt.

Seestadtfest – Landgang Bremerhaven 2016

Sehr sel­ten sind im Nor­den zu sehen ist der spa­ni­sche Drei­mas­ter “Nao Vic­to­ri”, eine ori­gi­nal­ge­treue Replik jenes Drei­mas­ters, mit dem Fer­di­nand Magel­lan zu Beginn des 16. Jahr­hun­derts die ers­te Welt­um­se­ge­lung absol­vier­te. Auch der por­tu­gie­si­sche 68 Meter lan­ge “San­ta Maria Manue­la” Vier­mast­gaf­fel­scho­ner ist sel­ten an unse­rer Küs­te zu sehen.

Deutsche Auswanderer auf dem Weg nach Lateinamerika im 19. und 20. Jahrhundert

Am Sonn­tag, 15. Mai 2016, bie­tet das Deut­sche Aus­wan­der­er­haus Bre­mer­ha­ven um 10.30 Uhr eine the­ma­ti­sche Füh­rung durch Dau­er­aus­stel­lung “Gober­nar es Poblar – Deut­sche Aus­wan­de­rer auf dem Weg nach Latein­ame­ri­ka im 19. und 20. Jahr­hun­dert” an.

Deutsche Auswanderer auf dem Weg nach Lateinamerika

Regie­ren heißt Bevöl­kern. Dies war das Mot­to der Ein­wan­de­rungs­po­li­tik in Argen­ti­ni­en und Bra­si­li­en. Nicht nur die USA waren im 19. und 20. Jahr­hun­dert Ziel deut­scher Aus­wan­de­rer, son­dern auch Süd­ame­ri­ka zog zahl­rei­che Men­schen aus Deutsch­land an. Bis heu­te zeu­gen Fach­werk­häu­ser und Okto­ber­fes­te in bestimm­ten Regio­nen Bra­si­li­ens, Chi­les und Argen­ti­ni­ens von der deut­schen Besiedlung.

Die the­ma­ti­sche Füh­rung durch die Dau­er­aus­stel­lung erläu­tert die Beweg­grün­de der deut­schen Süd­ame­ri­ka-Aus­wan­de­rer und beleuch­tet dabei auch die Rol­le staat­li­cher Anwerbeprogramme.

Der Rund­gang beginnt um 10.30 Uhr im Foy­er des Deut­schen Aus­wan­der­er­hau­ses, Colum­bus­stra­ße 65, 27568 Bre­mer­ha­ven. Eine Anmel­dung ist erwünscht unter der Ruf­num­mer 0471/90 22 0–0 oder an der Kasse.

Preis: Ein­tritt in die Dau­er­aus­stel­lung zzgl. 3,00 €.
Wei­te­re Infor­ma­tio­nen:
www.dah-bremerhaven.de
Deut­sches Aus­wan­der­er­haus
Colum­bus­stra­ße 65
27568 Bre­mer­ha­ven

Die MS “Fair Lady” nimmt wieder Kurs auf Helgoland

Seit dem 4. Mai 2016 heißt es wie­der täg­lich um 9.30 Uhr „Lei­nen los“ für MS „Fair Lady“. Bis zum 25. Sep­tem­ber nimmt das Schiff ab Bre­mer­ha­vens See­bä­der­ka­je Kurs auf Hel­go­land. Mit die­ser Abfahrts­zeit bie­tet die Ree­de­rei ihren Fahr­gäs­ten eine ange­neh­me Rei­se­ver­bin­dung, die einen lan­gen Tages­auf­ent­halt auf der Insel ermöglicht. 

MS "Fair Lady"

Auf dem See­bä­der­schiff MS “Fair Lady” haben ins­ge­samt 800 Pas­sa­gie­re Platz. Das Schiff ver­fügt über drei kli­ma­ti­sier­te Fahr­gast­räu­me auf zwei Decks. Wäh­rend der Über­fahrt nach Hel­go­land kön­nen die Pas­sa­gie­re in den kom­for­ta­blen Salons das Ange­bot der Bord­gas­tro­no­mie wahr­neh­men oder die Rei­se an der fri­schen Luft auf dem Son­nen­deck genießen.

Wenn die MS “Fair Lady” vor Hel­go­land ankert, heiß­te es für die Pas­sa­gie­re umstei­gen ins Bör­te­boot, und nach kur­zer Fahrt ist die Insel erreicht. Dort kann bei einem Spa­zier­gang das Ober­land erkun­den. Auf dem Klip­pen­rand­weg erreicht man das Wahr­zei­chen Hel­go­lands, den Bunt­sand­stein­fel­sen “Lan­ge Anna”.

Gegen 15.45 Uhr star­tet das letz­te Bör­te­boot an der Lan­dungs­brü­cke, um die Gäs­te wie­der an Bord der MS “Fair Lady” zu brin­gen. Um 16 Uhr star­tet das See­bä­der­schiff sei­ne Rück­rei­se nach Bre­mer­ha­ven.
Pres­se­infor­ma­ti­on vom 27.04.2016:  cassen-eils.de

Schiffe, Häfen und mehr

Mit der Extra­Tour “Schif­fe, Häfen und mehr”, die das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven am 12. Mai 2016 um 15.30 Uhr anbie­tet, unter­nimmt der Besu­cher einen Streif­zug durch die Stadt­ge­schich­te von Bre­mer­ha­ven. Mar­ti­na Otto zeigt bei einem Rund­gang durch die gesam­te Dau­er­aus­stel­lung, wie vor allem Schif­fe und Häfen die Ent­wick­lung der Stadt beeinflussten. 

Schiffe, Häfen und mehr

Die Tour star­tet bei der Grün­dung eines Hafens für Bre­men 1827. In den nächs­ten 100 Jah­ren stieg Bre­mer­ha­ven zum größ­ten Aus­wan­der­er­ha­fen Euro­pas auf. Das Aus­wan­de­rer­ge­schäft begüns­tig­te die Ent­ste­hung von Ree­de­rei­en und Werf­ten, so dass Bre­mer­ha­ven zu einer Hafen­stadt von inter­na­tio­na­lem Rang wur­de. Wei­te­re wich­ti­ge Wirt­schafts­zwei­ge bil­de­ten Hoch­see­fi­sche­rei und Fisch­wirt­schaft. Zeit­wei­se bil­de­te der Fische­rei­ha­fen den größ­ten Fische­rei­ha­fen des euro­päi­schen Kon­ti­nents. In den Häfen wur­den und wer­den eine Viel­zahl an Waren umge­schla­gen, von denen bei­spiel­haft der Bana­nen­um­schlag vor­ge­stellt wird.

Mar­ti­na Otto zeigt den Schiff­bau in Bre­mer­ha­ven anhand einer rekon­stru­ier­ten Werft mit Schiff­bau­platz, Schmie­de, Büros und Werft­ar­bei­ter­wohn­haus. Den Abschluss der Füh­rung bil­det der wei­te­re Ver­lauf der Stadt­ge­schich­te bis in die 1950er Jahre.

Die Füh­rung ist im Ein­tritts­preis ent­hal­ten. Treff­punkt ist das Foy­er.
Pres­se­mit­tei­lung:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 18/16 – 04.05.2016

Erich Sturk: Meine Schulzeit in der Allmersschule

In “Mei­ne Schul­zeit in der All­mers­schu­le” beschreibt der Geest­e­mün­der Erich Sturk sei­nen ers­ten Schul­tag in der All­mers­schu­le und sei­ne Erin­ne­run­gen an die ers­ten Schul­jah­re. Die Gebur­ten­jahr­gän­ge 1930/31, die auf­grund ihres Wohn­sit­zes zum Schul­be­zirk der All­mers­schu­le in Geest­e­mün­de gehör­ten, wur­den Ostern 1937 eingeschult. 

Allmersschule

Der dama­li­gen Klas­sen­fre­quenz ent­spre­chend wur­den zwei Klas­sen gebil­det, die Selek­ti­on wur­de ent­spre­chend den Anfangs­buch­sta­ben der Nach­na­men vor­ge­nom­men. Die Schü­ler mit den Anfangs­buch­sta­ben A — L kamen in die Klas­se 8 a zu Herrn Tin­ne­mey­er, der Rest in die Klas­se 8 b zu Herrn Lan­ge. Lei­ter der All­mers­schu­le war der­zeit Rek­tor Stelljes.

Zur Ein­schu­lung Ostern 1937 bekam ich eine Schul­tü­te, gefüllt mit Süßig­kei­ten, die mir den Ein­tritt in den Ernst des Lebens ver­sü­ßen soll­te. Ich bekam sie aber erst zu Hau­se über­reicht, damit, Zitat mei­ner Eltern, “den armen Kin­dern, die kei­ne bekom­men, nicht das Herz blutet.”

Die Ein­schu­lung begann mit einem Flag­gen­ap­pell, zu dem die gesam­te Schü­ler­schaft auf dem Schul­hof ange­tre­ten war und Rek­tor Stell­jes die Flag­ge hiss­te, wobei das Deutsch­land­lied und das Horst-Wes­sel-Lied gesun­gen wurde.

Der Schul­ran­zen, genannt “Tor­nis­ter”, wur­de auf dem Rücken getra­gen, um die Kör­per­hal­tung zu scho­nen. Er ent­hielt die Schul­fi­bel, (“Oh Hei­ni, bist Du dumm, rührst mit dem gan­zen Fin­ger im Tin­ten­fass her­um…“ und “Feri­en und lesen? Nein, wir sehen SA und SS…“), ein Rechen­buch, den Grif­fel­kas­ten mit ver­schie­de­nen Schie­fer­grif­feln und als Haupt­re­qui­sit die Schie­fer­ta­fel mit Schwamm­do­se und Tafel­lap­pen zum Säu­bern der Schie­fer­ta­fel. Alter­na­ti­ve Mit­schü­ler, die es auch damals schon gab, spuck­ten zu die­sem Zweck auf die Tafel und wisch­ten sie mit dem Ärmel ab.

Erinnerungsfoto

Die Unter­rich­tung wäh­rend der ers­ten vier Grund­schul­jah­re er- folg­te in allen Fächern durch den Klas­sen­leh­rer, in mei­nem Fall durch den Herrn Lan­ge. Ledig­lich der Turn­un­ter­richt erfolg­te zusam­men mit der Par­al­lel­klas­se durch den Herrn Tin­ne­mey­er, spä­ter durch Herrn Schos­sig. Haupt­fä­cher waren Schrei­ben, Lesen, Rech­nen, wobei das Üben der Schön­schrift in Süt­ter­lin erst auf Schie­fer­ta­feln, spä­ter mit Tin­te in Schul­hef­ten ein beson­de­res Ste­cken­pferd des Herrn Lan­ge war.

Neben­fä­cher waren Hei­mat­kun­de, Hei­mat­ge­schich­te und Reli­gi­on, wobei die Flüs­se des Har­zes, auf­ge­zählt in Ost- und West­rich­tung eine beson­de­re Bedeu­tung hat­ten, da Herr Lan­ge hier sei­ne Urlaubs­zeit ver­brach­te. Zur Hei­mat­ge­schich­te zähl­ten die Hei­mat­sa­gen des Hein­rich Mahler, sei­ner­zeit Rek­tor an der Her­mann-Löns-Schu­le. Ich erin­ne­re mich an den Dra­chen­stein in Don­nern und die Zwer­ge von Dünen­fähr, Orte, die ich sonn­tags mit mei­nen Eltern auf dem Fahr­rad auf­such­te, um mir ein Bild zu machen. Die Reli­gi­ons­stun­de lag am Schluss des Unter­rich­tes, wobei die “Gott­lo­sen” (Zitat Wil­helm Lan­ge) und die Katho­li­ken und Juden nach Hau­se gehen durften.

1937 Allmersschule Klassenfoto

Die All­mers­schu­le war eine acht­klas­si­ge Grund­schu­le für Jun­gen. Wer die ent­spre­chen­den Leis­tun­gen brach­te und des­sen Eltern das nöti­ge Schul­geld besa­ßen, konn­te nach der vier­ten Klas­se zur Ober­schu­le für Jun­gen, der heu­ti­gen Wil­helm-Raa­be-Schu­le, über­wech­seln. Die zwei­te Mög­lich­keit der Wei­ter­bil­dung bestand im Wech­sel nach der sechs­ten Klas­se zum Auf­bau­zug der Hum­boldt­schu­le, einer Ein­rich­tung der Reich­mi­nis­ters für Erzie­hung und Wis­sen­schaft als Alter­na­ti­ve zur Ober­schu­le. Zu die­sem Über­gang wur­den ent­spre­chen­de Schul­no­ten, eine Emp­feh­lung des Klas­sen­leh­rers und die erfolg­reich Teil­nah­me an einem zwei­jäh­ri­gen Eng­lisch­kur­sus, zusam­men mit den gleich­alt­ri­gen Mäd­chen der Neu­markt­schu­le, verlangt.

Die Erzie­hung war preu­ßisch streng. Mor­gens bei Schul­be­ginn betrat Herr Lan­ge die Klas­se und auf sei­nen Ruf hin “Zock, drei, vier” muss­ten wir alle gera­de und still mit gekreuz­ten Armen auf unse­rem Platz sit­zen. Das Leh­rer­pult stand auf einem erhöh­ten Podest, dane­ben ein Spuck­napf und ein Stahl­ge­stell mit Wasch­schüs­sel und Sei­fe. Bei­des wur­de vom Haus­meis­ter, dem Herrn Göld­ner, täg­lich gesäu­bert und frisch gefüllt. Über dem Pult hing an der Wand ein Füh­rer­bild, auf das bei ent­spre­chen­den Gele­gen­hei­ten mit den Wor­ten: “… und das im Ange­sich­te eures Füh­rers! Pfui, schämt Euch!“, hin­ge­wie­sen wurde.

Auf dem Klas­sen­schrank lag ein wich­ti­ges Requi­sit, näm­lich ein Rohr­stock, genannt “der Gel­be”. Er dien­te als Zei­ge­stock und zur kör­per­li­chen Züch­ti­gung. War er durch zu häu­fi­ge Benut­zung ver­schlis­sen, wur­de ein Schü­ler zum Eisen­wa­ren­ge­schäft Daetz in die Georg­stra­ße geschickt, um einen neu­en “Gel­ben” zu besor­gen. Neben dem stän­dig gebrauch­tem “Zock drei vier” war es eine Eigen­art unse­res Kas­sen­leh­rers, bei schrift­li­chen Arbei­ten mit dem “Gel­ben” auf die Schü­ler­pul­te zu stei­gen und so, von Pult zu Pult schrei­tend, die Arbei­ten des Ein­zel­nen zu kon­trol­lie­ren und zu korrigieren.

Zuechtigung

Die Päd­ago­gik des Herrn Lan­ge bestand vor­wie­gend aus der “Pauk­me­tho­de”. Aus­wen­dig ler­nen von Gedich­ten und Pro­sa stand an ers­ter Stel­le und soll­te das Gedächt­nis schu­len. Bis jeder in der Klas­se das Gedicht “Die alte Wasch­frau” feh­ler­frei auf­sa­gen konn­te, muss­ten wir es rück­wärts üben und von hin­ten her auf­sa­gen. Die­se Metho­de, die sicher­lich bei jedem zeit­ge­mäß aus­ge­bil­de­ten Päd­ago­gen Kopf­schüt­teln her­vor­ruft, hat­te aber für das prak­ti­sche Leben auch ihre Vor­tei­le. So kann ich heu­te noch alle Prä­po­si­tio­nen und Kon­junk­tio­nen der Rei­he nach im Schlaf auf­sa­gen, die Qua­drat­wur­zel ohne Hil­fe eines Rechen­schie­bers oder eines Taschen­rech­ners zie­hen und Sät­ze “Dro­ben ste­het die Kapel­le, schaut ins tie­fe Tal hin­ab.…” nach Satz­ge­gen­stand und Satz­aus­sa­ge zergliedern.

Mit Kriegs­be­ginn am 1. Sep­tem­ber 1939 änder­te sich auch eini­ges im täg­li­chen Schul­ab­lauf. Im Kel­ler der Schu­le wur­de ein Luft­schutz­raum ein­ge­rich­tet, den wir bei den zuneh­men­den Flie­ger­alar­men auf­su­chen muss­ten, und 1941 fie­len die ers­ten Bom­ben in der Nähe der Schu­le in der Schil­ler- und Klop­stock­stra­ße. Genau gegen­über der Schu­le, in der All­mers­stra­ße, wur­de mit dem Bau eines Hoch­bun­kers begon­nen, der nach dem Krie­ge gesprengt wurde.

Jungvolk

Zum Unter­richt trat das Fach “Luft­schutz­übung” unter der Lei­tung des Leh­rers und stell­ver­tre­ten­den Rek­tors, Herrn Mey­er, hin­zu. Auf dem Schul­hof wur­de der Blind­gän­ger einer Stab­brand­bom­be gezün­det, und Herr Mey­er demons­trier­te, wie man die­se im Anfangs­sta­di­um anfas­sen und fort­wer­fen kann, tauch­te sie in einen Was­ser­ei­mer, ohne dass sie erlosch und deck­te sie dann mit Lösch­sand ab.

Bei nächt­li­chem Flie­ger­alarm nach 22.00 Uhr wur­de der Unter­richts­be­ginn auf 9.30 Uhr ver­legt und der Stun­den­plan in Kurz­stun­den umge­wan­delt. Ab 1943 wur­den die älte­ren Schü­ler zu einer so genann­ten Brand­wa­che ein­ge­teilt, die den Nach­mit­tag in der Schu­le ver­brin­gen muss­te. Die Milch- und Kakao­lie­fe­rung der Mol­ke­rei wur­de ein­ge­stellt, dafür wur­den Knä­cke­brot und Vit­amin­ta­blet­ten ver­teilt, letz­te­re abge­zählt in einer aus­ge­dien­ten Schulkreideverpackung.

Neben der Ein­gangs­trep­pe wur­de ein altes Ölfass auf­ge­stellt und dien­te der Kno­chen­samm­lung für das Win­ter­hilfs­werk, hin­zu kamen Samm­lun­gen von Sta­ni­ol (Sil­ber­pa­pier und alte Zahn­pas­ta­tu­ben) und Heil­kräu­tern. Mit Geld­samm­lun­gen soll­te dem VDA (Ver­ein für das Deutsch­tum im Aus­land) gehol­fen wer­den. Für 20 Pfg. bekam man eine VDA-Pla­ket­te mit den Wap­pen der Städ­te im Sude­ten­land, in Sie­ben­bür­gen, im Banat und in Böh­men und Mähren.

Zur Weih­nachts­zeit wur­de zu dem glei­chen Zweck eine VDA-Ker­ze ange­bo­ten, gro­ße blaue Wachs­ker­zen in einem hand­ge­schnitz­ten Holz­stän­der aus dem Erz­ge­bir­ge, die zu mor­gend­li­chen Fei­er­stun­den auf die Schul­bän­ke gestellt und ange­zün­det wur­den. Dazu wur­den Geschich­ten von Peter Ros­seg­ger (“Als ich das ers­te Mal auf dem Dampf­wa­gen fuhr…”) gele­sen, Gedich­te (Bana­ter Schwa­ben­lied “Es brennt ein Weh’ wie Kin­der­trä­nen bren­nen…”) auf­ge­sagt und Lie­der (“Hohe Nacht der kla­ren Ster­ne…”) gesun­gen. Es war sehr fei­er­lich, und die­se Stun­den sind mir in guter Erinnerung.

Hitlerjugend

Das Schul­ge­bäu­de dien­te nun nicht mehr allein dem schu­li­schen Unter­richt. Im Alter von zehn Jah­ren wur­de ich in das “Deut­sche Jung­volk” auf­ge­nom­men und kam in das Fähn­lein 8, das zur Orts­grup­pe Neu­markt gehör­te und sei­nen Dienst im Bereich der All­mers­schu­le abhielt. Auf dem Schul­hof wur­de exer­ziert, in der Turn­hal­le geturnt und in den Klas­sen­räu­men wur­den die Heima­ben­de abge­hal­ten. Hier­bei kam es oft zu Dif­fe­ren­zen mit dem Haus­meis­ter, der uns für die ihm ange­las­te­te Mehr­ar­beit aus ver­ständ­li­chen Grün­den nicht immer gut geson­nen war.

Auf­grund der sich häu­fen­den Flie­ger­alar­me und gele­gent­li­chen Bom­ben­ab­wür­fen alli­ier­ter Bom­ber begann 1942/43 das Pro­gramm der KLV, der Kin­der­land­ver­schi­ckung. Für mei­ne Klas­se war als Ziel der Kur­ort Zakop­a­ne im süd­li­chen Polen vor­ge­se­hen, und zusam­men mit der Par­al­lel­klas­se ging die Fahrt unter Lei­tung von Rek­tor Stell­jes dort­hin. Damit ging mei­ne Zeit in der All­mers­schu­le dem Ende zu. Ich soll­te auf Wunsch mei­ner Eltern in den Auf­bau­zug der Hum­boldt­schu­le über­wech­seln und erhielt im letz­ten Zeug­nis den gefor­der­ten Eig­nungs­ver­merk dazu.

Allmersschule

Am 18. Sep­tem­ber 1944 wur­de das Gebäu­de der All­mers­schu­le durch den Angriff alli­ier­ter Bom­ber zer­stört und brann­te voll­stän­dig aus. Die erhal­te­ne Rui­ne wur­de erst nach Ende des Krie­ges restau­riert und aus­ge­baut und dient seit dem wie­der der schu­li­schen Erzie­hung.
Bre­mer­ha­ven, im Janu­ar 2001 | Erich Sturk
Vie­len Dank an Herrn Erich Sturk, dass er die Leser des Deich­SPIE­GELS an sei­nen Erin­ne­run­gen an die All­mers­schu­le teil­ha­ben lässt.

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Bremen feiert „50 Jahre Containerumschlag in Deutschland“

Der 5. Mai 1966 ist ein his­to­ri­sches Datum: Es mar­kiert den Beginn der Ära der Con­tai­ner­trans­por­te in Deutsch­land. An jenem Tag vor 50 Jah­ren wur­de im Bre­mer Über­see­ha­fen das ers­te Voll­con­tai­ner­schiff in Deutsch­land gelöscht, und zwar von der Bre­mer Lager­haus-Gesell­schaft (heu­te: BLG Logi­stics). Von da an trat der Con­tai­ner sei­nen Sie­ges­zug an und revo­lu­tio­nier­te die Trans­port- und Han­dels­we­ge. Er trug sei­nen Teil dazu bei, dass Deutsch­land zur Export­na­ti­on auf­stei­gen konn­te. Denn so ein­fach die Idee war, so revo­lu­tio­när war sie auch: Ladung wur­de in eine genorm­te Stahl­box ver­packt und konn­te jeder­zeit über­all auf der Welt auf jeden belie­bi­gen Ver­kehrs­trä­ger umge­la­den werden. 

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Die Stan­dar­di­sie­rung der Abläu­fe beschleu­nig­te die welt­wei­te Trans­port­ket­te und ermög­lich­te die Glo­ba­li­sie­rung. Die Bre­mer Lager­haus-Gesell­schaft leis­te­te dafür in Deutsch­land Pio­nier­ar­beit. Betrach­te­ten vie­le Akteu­re der Schiff­fahrts- und Trans­port­bran­che die neue Stahl­box anfäng­lich mit Skep­sis, so erkann­ten die Ver­ant­wort­li­chen der BLG früh­zei­tig das Poten­zi­al. Aus dem Pio­nier ent­wi­ckel­te sich im Lau­fe der Zeit einer der größ­ten ree­de­rei-unab­hän­gi­gen Con­tai­ner­ter­mi­nal­be­trei­ber, die EURO­GA­TE-Grup­pe. EUROGATE wur­de 1999 als Joint-ven­ture der Con­tai­ner­be­rei­che der BLG Logi­stics, Bre­men, und des Ham­bur­ger Unter­neh­mens EUROKAI gegrün­det, und ist heu­te in elf See­hä­fen in Deutsch­land und Euro­pa tätig, unter ande­rem auch in Deutsch­lands ein­zi­gem Tief­was­ser­ha­fen Wilhelmshaven.

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Mit dem Con­tai­ner-Boom ver­la­ger­te sich der Con­tai­ner­um­schlag von Bre­men nach Bre­mer­ha­ven. Bre­mer­ha­ven ist heu­te der viert­größ­te Con­tai­ner­ha­fen Euro­pas. Seit sei­ner Ent­ste­hung wur­den hier über 100 Mil­lio­nen Stan­dard­con­tai­ner (TEU) umge­schla­gen. Unter der Schirm­herr­schaft des Bre­mer Sena­tors für Wirt­schaft, Arbeit und Häfen, Mar­tin Günth­ner, fei­ern BLG Logi­stics und EUROGATE am 4. Mai 2016 das Jahr­hun­dert­ereig­nis „50 Jah­re Con­tai­ner­um­schlag in Deutsch­land“ im BLG-Forum, Bre­men. Unter­stützt wird die Jubi­lä­ums-Ver­an­stal­tung von der Hafen-Manage­ment­ge­sell­schaft bre­men­ports und wei­te­ren Unternehmen.

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Frank Dree­ke, Vor­stands­vor­sit­zen­der der BLG Logi­stics: „Wäh­rend damals in fast allen euro­päi­schen See­hä­fen und bei den Ree­dern die Skep­sis gegen­über die­ser neu­en Trans­port­art über­wog, leis­tet die BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT in der Geburts­stun­de des Con­tai­ner­ver­kehrs die ent­schei­den­de Start­hil­fe in Deutsch­land. Das war eine muti­ge Ent­schei­dung, denn damals konn­te nie­mand vor­her­se­hen, wie sich die Con­tai­ner­ver­keh­re ent­wi­ckeln wür­den. Es war im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes eine Pio­nier­leis­tung. Ich selbst war damals sechs Jah­re alt und besuch­te an der Hand mei­ner Mut­ter den Umschlag­platz zwi­schen Schup­pen 16 und 18 im Bre­mer Über­see­ha­fen, wo die ers­ten 100 Boxen ent­la­den wur­den und bre­mi­schen Boden berühr­ten. Mein Vater arbei­te­te als Betriebs­lei­ter bei der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT und berei­te­te die Ankunft des ers­ten Con­tai­ner­schiffs vor.“

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Twen­ty-foot Equi­va­lent Unit”, kurz TEU, bezeich­net einen genorm­ten ISO-Stan­dard­con­tai­ner mit den Maßen 20‘ (lang) x 8‘ (breit) x 8‘,6“ (hoch). Der ers­te Con­tai­ner, der 1966 auf deut­schem Boden abge­setzt wur­de, war etwas län­ger als die heu­ti­ge Stan­dard-Box und maß 35‘ (lang) x 8‘ (breit). Die „MS Fair­land“ der US-ame­ri­ka­ni­schen Ree­de­rei Sea-Land-Ser­vice Inc., New Jer­sey, brach­te sie in den Bre­mer Über­see­ha­fen. Die „MS Fair­land“ war ein zu einem Con­tai­ner­schiff umge­bau­tes kon­ven­tio­nel­les Fracht­schiff und konn­te 226 Con­tai­ner trans­por­tie­ren. Sie gehör­te dem „Vater der Con­tai­ne­ri­sie­rung“, Mal­com McLean, wel­cher die Trans­port­box aus Stahl 1956, zehn Jah­re bevor sie nach Deutsch­land kam, in den USA erfun­den hatte.

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Ema­nu­el Schif­fer, Vor­sit­zen­der der EURO­GA­TE-Grup­pen­ge­schäfts­füh­rung: „Der Con­tai­ner revo­lu­tio­nier­te die welt­wei­ten Han­dels- und Trans­port­we­ge. Heu­te sind die gro­ßen Con­tai­ner­ter­mi­nals die zen­tra­len Dreh­schei­ben der Waren­strö­me. Damals wie heu­te beschäf­ti­gen uns die glei­chen Her­aus­for­de­run­gen: Die Anpas­sung des Hafen­aus­baus an die Schiffs­grö­ßen­ent­wick­lung und der Trend zur Alli­an­zen­bil­dung der Ree­de­rei­en ver­lan­gen von uns, immer neue Wege zu gehen. Auf die­se Wei­se ist 1999 EUROGATE ent­stan­den. Heu­te betrei­ben wir Ter­mi­nals in Bre­mer­ha­ven, Wil­helms­ha­ven und Ham­burg. Außer­dem in Ita­li­en, Por­tu­gal, Marok­ko und Russ­land. Und bald auch auf Zypern. Der Con­tai­ner­um­schlag und die See­hä­fen haben eine zen­tra­le Bedeu­tung für die Wirt­schafts­kraft Deutsch­lands und Euro­pas. Wirt­schafts­wachs­tum ist ohne rei­bungs­los funk­tio­nie­ren­de Trans­port- und Logis­tik­ket­ten nicht möglich.“

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Die Con­tai­ne­ri­sie­rung hat dazu geführt, dass das Con­tai­ner­schiff heu­te das Han­dels­schiff ist, wel­ches die höchs­ten Ladungs­vo­lu­mi­na am umwelt­freund­lichs­ten zu den nied­rigs­ten Kos­ten rund um den Glo­bus trans­por­tie­ren kann. Die Haupt­fahrt­rou­ten füh­ren von Nord­eu­ro­pa nach Asi­en. Wäh­rend das ers­te Voll­con­tai­ner­schiff in den USA 1956 erst 58 Stahl­bo­xen laden konn­te, trans­por­tiert das größ­te Con­tai­ner­schiff heu­te über 19.000 Stan­dard­con­tai­ner. Schif­fe mit Trans­port­ka­pa­zi­tä­ten von bis zu 21.000 Stan­dard­con­tai­nern sind bereits bei den Werf­ten in Beauf­tra­gung. Das ist das 328-fache an Trans­port­ka­pa­zi­tä­ten nach nur 60 Jah­ren seit der Erfin­dung des Containers!

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Die deut­schen See­hä­fen, allen vor­an Bre­mer­ha­ven, haben der enor­men Schiffs­grö­ßen­ent­wick­lung in den ver­gan­ge­nen 50 Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich Rech­nung getra­gen und den Aus­bau vor­an­ge­trie­ben. Bre­mer­ha­ven, anfangs ein „green field“-Projekt, wur­de von der dama­li­gen BREMER LAGER­HAUS-Gesell­schaft, spä­ter EUROGATE und dem Land Bre­men schritt­wei­se zum viert­größ­ten Con­tai­ner­ha­fen in Euro­pa aus­ge­baut. Der Bre­mer Senat war ent­schlos­sen, der genorm­ten Trans­port­box eine Chan­ce zu geben. Als die Con­tai­ner­zah­len stie­gen, muss­te eine spe­zi­el­le Anla­ge für den Umschlag der Behäl­ter geschaf­fen wer­den. Im Febru­ar 1968 fand in Bre­mer­ha­ven der ers­te Spa­ten­stich für den Bau einer 700 Meter lan­gen Con­tai­ner­ka­je statt; seit der Fer­tig­stel­lung der letz­ten Aus­bau­stu­fe CT 4 ist sie fast fünf Kilo­me­ter lang – die längs­te in Euro­pa mit viel Platz für die bis zu 400 Meter lan­gen Han­dels­schif­fe, die den Hafen mit der gan­zen Welt verbinden. 50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Als die ers­ten Boxen vor 50 Jah­ren im Bre­mer Über­see­ha­fen von Bord gehievt wur­den, schüt­tel­ten die Skep­ti­ker den Kopf“, sagt Robert Howe, tech­ni­scher Geschäfts­füh­rer der Hafen-Manage­ment­ge­sell­schaft. „Doch schon bald waren die kri­ti­schen Stim­men nicht mehr zu hören. Denn der Con­tai­ner hat­te einen Sie­ges­zug ange­tre­ten, mit dem die Trans­port­welt revo­lu­tio­niert wurde.“

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Der Con­tai­ner habe die Glo­ba­li­sie­rung erst mög­lich gemacht, ergänzt Horst Reh­berg, kauf­män­ni­scher Geschäfts­füh­rer von bre­men­ports. „Plötz­lich muss­te die Indus­trie nicht mehr nahe am Absatz­markt pro­du­zie­ren. Sie konn­te ins Aus­land aus­wei­chen und dabei von nied­ri­gen Her­stel­lungs- und Trans­port­kos­ten pro­fi­tie­ren. Gleich­zei­tig bau­ten Län­der wie Japan, Süd­ko­rea und Chi­na eine leis­tungs­fä­hi­ge Export­wirt­schaft auf und beflü­gel­ten den inter­na­tio­na­len Handels-Boom.“

Nicht nur Bre­mer­ha­ven, auch die ande­ren See­hä­fen pro­fi­tier­ten von dem Con­tai­ner­wachs­tum. Die EURO­GA­TE-Grup­pe, die Con­tai­ner­ter­mi­nals nicht nur in Bre­mer­ha­ven, son­dern auch in Ham­burg und Wil­helms­ha­ven betreibt, hat seit ihrem Bestehen ins­ge­samt 1,4 Mil­li­ar­den Euro in die deut­schen See­hä­fen inves­tiert. EUROGATE hat heu­te 4.347 Beschäf­tig­te in Deutsch­land und 7.739 Beschäf­tig­te inter­na­tio­nal.
Quel­le:
Pres­se­mit­tei­lung BLG Logi­stics vom 20.04.2016

Muttertag im Historischen Museum

Alle Müt­ter sind dazu ein­ge­la­den, am Sonn­tag, den 8. Mai 2016, den Mut­ter­tag im His­to­ri­schen Muse­um zu ver­brin­gen. Von 10 bis 17 Uhr haben sie die Mög­lich­keit, dort einen ent­spann­ten Sonn­tags­spa­zier­gang durch die Stadt­ge­schich­te zu unter­neh­men. Für Müt­ter ist der Ein­tritt an die­sem Tage frei.

Muttertag im Historischen Museum

In der Dau­er­aus­stel­lung erfah­ren die Besu­che­rin­nen, wie aus dem Hafen für Bre­men eine leben­di­ge Groß­stadt an der Gees­te wur­de und wie die Men­schen hier leb­ten und arbei­te­ten. Fas­zi­nie­ren­de Ori­gi­na­le, Model­le, Fil­me und Ton-Dia-Shows machen den Muse­ums­be­such zu einem beson­de­ren Erlebnis.

Im Ober­ge­schoss ist außer­dem die Kabi­nett­aus­stel­lung „Sche­ren­schnit­te und Kera­mik – Has­so Holm und Emil Sowa“ zu sehen. Aus dem Nach­lass der bei­den Bre­mer­ha­ve­ner Künst­ler wer­den fan­ta­sie­vol­le Sche­ren­schnit­te mit unter­schied­li­chen Moti­ven von Has­so Holm sowie kera­mi­sche Arbei­ten und Dru­cke von Emil Sowa prä­sen­tiert.
Quel­le:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 17/16 – 28.04.2016

Alexander von Humboldt II” liegt im Dock

Nach­dem die Bark “Alex­an­der von Hum­boldt II” den Win­ter in wär­me­re Gefil­de ver­bracht hat, ist sie am 20. April 2016 mit 60 Mann Besat­zung sowie zah­len­den Trai­nees an Bord in Bre­mer­ha­ven ein­ge­trof­fen. Zunächst hat der Drei­mas­ter im Neu­en Hafen fest­ge­macht. Doch schon heu­te ging es in die Werft. 

"Alexander von Humboldt II" liegt im Dock

Am 11. April hat die “Alex” das fran­zö­si­sche Saint-Malo ver­las­sen und direk­ten Kurs auf Bre­mer­ha­ven genom­men. Hier steht ihr ers­ter Schiffs-TÜV seit der Indienst­stel­lung im Jah­re 2011 auf der To-do-Lis­te. Dafür hat die Bark heu­te bei Ger­man Dry Docks im Kai­ser­ha­fen I ein­ge­dockt. Hier lag im März die­sen Jah­res auch die “Cap San Die­go” zu Klas­se­ar­bei­ten im Dock.

Bis zum 30. April soll der Groß­seg­ler der Deut­schen Stif­tung Sail Trai­ning (DSST) kom­plett über­holt wer­den. Flei­ßi­ge Hel­fer sind auf der “Alex­an­der von Hum­boldt II” herz­lich will­kom­men. Wenn alle Arbei­ten erle­digt sind, kom­men die Kon­trol­leu­re. Sie prü­fen den gesam­ten Schiffs­rumpf auf sei­nen Erhal­tungs­zu­stand sowie die Antriebs­ma­schi­ne und wei­te­re tech­ni­sche Ein­rich­tun­gen auf ihre Funktionstüchtigkeit.

Für die­se “gro­ße Klas­se­er­neue­rung” muss ein Schiff alle fünf Jah­re gedockt wer­den. Nach der Prü­fung wird ent­schie­den, ob das Schiff sei­ne Klas­se behält oder ob die Klas­se her­ab­ge­stuft oder gar ent­zo­gen wird. Eine Klas­se­er­neue­rung ist für die “Alex­an­der von Hum­boldt II” schon des­halb wich­tig, weil sie im Janu­ar nächs­ten Jah­res auf den Weg in die Kari­bik den Atlan­tik über­que­ren will.

Doch zunächst sol­len die hei­mi­schen Gewäs­ser erkun­det wer­den. Lei­der sind die am 1. Mai begin­nen­den Tages­fahr­ten in der Nord­see schon aus­ge­bucht.  Eben­so die Ein­lauf­pa­ra­de zum Ham­bur­ger Hafen­ge­burts­tag am 5. Mai 2016. Wer Inter­es­se am Mit­se­geln hat, soll­te sich ein­mal den Törn­plan zur Hand neh­men. Mög­li­cher­wei­se ist die Fahrt vom Fische­rei­ha­fen zum Neu­en Hafen am 22.05.2015 noch nicht ausgebucht.
Quel­len:
“Alex­an­der von Hum­boldt II”, Online Törn­plan 2016
“Alex­an­der von Hum­boldt II” auf face­book