Mit Dampf-Eisbrecher “Wal” nach Wilhelmshaven zum Jadewochenende

Auch in die­sem Jahr fährt der Dampf-Eis­bre­cher “Wal” nach Wil­helms­ha­ven, um an der mari­ti­men Tra­di­ti­ons­ver­an­stal­tung “Wochen­en­de an der Jade” teil­zu­neh­men. Vom 1. bis 4. Juli wird sie wie­der neben dem Dampf-Ton­nen­le­ger “Kapi­tän Mey­er” am Wil­helms­ha­ve­ner Bon­te­kai lie­gen.Dampf-Eisbrecher "Wal" nach WilhelmshavenDer Dampf-Eis­bre­cher “Wal” wur­de im Som­mer 1938 von der Stet­ti­ner Oder­wer­ke AG an das Rends­bur­ger Was­ser­stra­ßen-Maschi­nen­amt abge­lie­fert. Dort bekam sie den Auf­trag, die welt­weit meist­be­fah­re­ne künst­li­che Was­ser­stra­ße, den knapp 100 Kilo­me­ter lan­gen Nord-Ost­see-Kanal, im Win­ter befahr­bar zu hal­ten. Bis 1989 war die “Wal” auf dem Nord-Ost­see-Kanal (bis 1948 Kai­ser-Wil­helm-Kanal) zum Eis­bre­chen unter­wegs. Dann begann er aus Alters- und Kos­ten­grün­den unwirt­schaft­lich zu wer­den, wur­de auf­ge­legt und 1990 an die heu­ti­ge Schif­fahrts- Com­pa­gnie Bre­mer­ha­ven e. V. ver­kauft. Hier dient der Dampf-Eis­bre­cher “Wal” seit­her als akti­ves Muse­ums­schiff und wird von einer ehren­amt­li­chen Stamm­be­sat­zung “unter Feu­er gehalten”.

Nun steht wie­der das “Wochen­en­de an der Jade” auf dem Pro­gramm. Da wird auch die “Wal” dran teil­neh­men. Und wer Lust hat, kann sich ein­schif­fen und sich mit der “Wal” auf den Weg in die tra­di­ti­ons­rei­che Mari­ne­stadt Wil­helms­ha­ven machen. Gewohnt wird in Doppelkabinen.

Der Kurs führt durch die Deut­sche Bucht hin­ein in den Jade­bu­sen, vor­bei an den schöns­ten Leucht­tür­men und Sand­bän­ken mit See­hun­den im Natio­nal­park Wat­ten­meer. Natür­lich ist der Dampf-Eis­bre­cher “Wal” kein Kreuz­fahrt- son­dern ein akti­ves Muse­ums­schiff, das nach den gesetz­li­chen Regeln der Tra­di­ti­ons­schiff­fahrt betrie­ben wird. Für den Rei­se­preis erhält man einen Kojen­platz in einer Dop­pel­ka­bi­ne inklu­si­ve Voll­ver­pfle­gung an Bord. Lei­der besteht kei­ne Mög­lich­keit, Roll­stuhl­fah­rer an Bord zu neh­men. Bau­be­dingt besteht kei­ne Mög­lich­keit, das Tra­di­ti­ons­schiff behin­der­ten­ge­recht umzugestalten.

Die “Wal” fährt 1. Juli 2016 von ihrem Lie­ge­platz Ost­sei­te Neu­er Hafen um 11 Uhr ab. Wer möch­te, kann am Mon­tag, 4. Juli, um 12 Uhr mit der “Wal” auch die Rück­rei­se vom Jade­bu­sen an die Weser antreten.

Es sol­len noch ein paar Plät­ze frei sein für die Rou­te Bremerhaven–Wilhelmshaven–Bremerhaven. Das Ticket kos­tet 420,00 Euro. Dar­in ent­hal­ten ist die Voll­ver­pfle­gung an Bord.

Wer  nur als Tages­gast von der Weser an die Jade  mit­fah­ren möch­te bezahlt für den Tages­törn 45,00  Euro ohne Bus­rück­fahrt. Mit Bus­rück­fahrt kos­tet das Ver­gnü­gen 58,00 Euro.

Alle Rei­sen kön­nen bei der Geschäfts­stel­le der SCB Schif­fahrts-Com­pa­gnie Bre­mer­ha­ven e.V mon­tags, mitt­wochs und frei­tags von 8–12 Uhr gebucht wer­den. Tele­fon: 0471/9269110.

Der Görlitzer Tuchfabrikant Carl Samuel Geißler

Der Görlitzer Tuchfabrikant Carl Samuel Geißler

Die Monats­zeit­schrift Stadt­BILD hat in ihrer Aus­ga­be Nr.  65 vom Novem­ber 2008 einen Auf­satz von Herrn Wolf­gang Stil­ler über den bekann­ten Gör­lit­zer Tuch­fa­bri­kant Carl Samu­el Geiß­ler (28.3.1775 bis 4.2.1878) ver­öf­fent­licht. Carl Samu­el Geiß­ler leb­te in der Furt­stra­ße. Er war ein Bru­der von Ernst Fried­rich Geiß­ler, Besit­zer der Vierradenmühle.

Der Görlitzer Tuchfabrikant Carl Samuel Geißler

Preußische Zucht und Ordnung — Es war um 1850 schwierig, Görlitzer Bürger zu werden

Carl Samu­el Geiß­ler war könig­li­cher Kom­mer­zi­en­rat und von 1835 bis 1877 mit einer 2 jäh­ri­gen Unter­bre­chung Stadt­rat bzw. Stadt­ver­ord­ne­ter, Stadt­äl­tes­ter und Trä­ger des Roten Adler Ordens 4. Klas­se. Carl Samu­el Geiß­ler hat­te 8 Kin­der, dar­un­ter 5 Mädchen.

Sei­ne Toch­ter Agnes The­re­se Geiß­ler (23.2.1825 — 13.12. 1907) ver­lieb­te sich in einen Chris­ti­an Franz Adolph Webel (6.2.1823 — 8.5.1875), Sohn eines Buch­händ­lers und Dru­cke­rei­be­sit­zers in Leip­zig. Zwei sehr inter­es­san­te Lie­bes­brie­fe, die Adolph 1847 an sei­ne Gelieb­te schrieb, sind in mei­nem Besitz. Nun soll­te ja gehei­ra­tet wer­den, und Adolph woll­te Bür­ger von Gör­litz wer­den. Der zukünf­ti­ge Schwie­ger­va­ter Carl Samu­el Geiß­ler schrieb dar­auf­hin am 12. Juli 1847 nach­fol­gen­den Brief an Adolph Webel nach Leipzig:

Der Görlitzer Tuchfabrikant Carl Samuel Geißler

Aus Ihrem Geehr­ten erse­he ich Ihren fes­ten und erns­ten Ent­schluss, daher auch der mei­ne fest­steht, und zu ihrem und Agnes wei­te­rem Gedei­hen, als Vater nur herz­lich Glück wün­schen kann.

Hof­fend, daß Sie sich mit ernst­li­chem Eifer bemü­hen wer­den, in den Geschäfts­kreis tätig bei­zu­tra­gen, vor­wärts schrei­ten zu suchen, wie es selbst bei mir und jedem täti­gen Geschäfts­man­nes Pflicht ist, den Sor­gen­trä­ger durch das Leben ver­än­dern, wo dann auch Fleiß und Mühe nicht unbe­lohnt blei­ben wird.

Herr­mann Oet­tel das freund­schaft­li­che Wort zu geben, mit Ihrer oben ange­führ­ten Bit­te, hal­te ich für Pflicht und Artig­keit. Wegen dem nun zu erlan­gen­den Bür­ger­recht haben Sie nun die nöti­gen Attes­te, als Tauf‑, Lehr‑, Mili­tär- und Füh­rungs­at­test Ihres letz­ten Her­ren bei­zu­fü­gen, und durch Gesuch ein­zu­rei­chen, haben Sie sol­ches aus­ge­fer­tigt, kön­nen Sie es an mich über­schi­cken, da ich es selbst abge­ben will. Inlie­gend ein For­mu­lar, in wel­cher Art Sie es unge­fähr anfer­ti­gen kön­nen. Glück­auf mit fro­hem Mut grüßt Ihnen freund­schaft­lich C.S.Geißler”.

Der Görlitzer Tuchfabrikant Carl Samuel Geißler

Am 11.04 1848 wur­de dann gehei­ra­tet. Im Jah­re 1854 gelang­te das Grund­stück Brü­der­stra­ße 13 in den Besitz von Adolph Webel und Frau Agnes The­re­se Webel geb. Geiß­ler (Ein­gang Schwar­ze Gas­se 4).

Bei Richard Jechts “Topo­gra­phie der Stadt Gör­litz” ist auf Sei­te 384 nach­fol­gen­des ver­merkt: “Brü­der­stra­ße 13 (Über­bau­ung der Schwar­ze Gas­se). Die Brau­hö­fe Brü­der­stra­ße 13 (Hyph. Nr. 13) und Brü­der­gas­se 12 (Hyph. Nr. 10) haben seit 1770 einen gemein­sa­men Über­bau über dem Schwar­zen Gäss­chen; damit kam man über­ein, als der Advo­kat und Käm­me­rer und Hei­de­ver­wal­ter Georg Geiß­ler Nr.13 bau­te, dass ihm die obe­ren zwei Fens­ter, dem Besit­zer der Nr. 12, dem Schöp­pen Georg Loch­mann, aber die unte­ren zwei Fens­ter ein­ge­räumt wur­den. Den Dach­bo­den soll­te jeder zur Hälf­te haben. So ist der Besitz­stand noch heu­te (1934).

Der Görlitzer Tuchfabrikant Carl Samuel Geißler

Die Besit­zer las­sen sich bis 1427 nach­wei­sen, u.a. 1755 wohn­te als Mie­ter in die­sem Haus der Buch­dru­cker Sig­mund Ehren­fried Rich­ter (Anm. Carl Samu­el Geiß­ler hei­ra­te­te eine Ama­lie The­re­se Rich­ter (1798 — 1876), und sein Bru­der Ernst Fried­rich hei­ra­te­te auch eine Emi­lie Rich­ter (1812 – 1901), ob die Ehe aus die­ser Fami­lie stammt, konn­te ich noch nicht ermitteln.

Wei­ter schreibt Richard Jecht: 1854 – 1908 war es im Besitz von Adolph Webel und Frau Agnes The­re­sa Webel, geb. Geiß­ler. Ab 1908 ist Besit­zer der Kauf­mann Lou­is Karger.”

Adolph Webel

Die Fami­lie Adolph Webel rich­te­te in die­sem Grund­stück ein Tex­til­ge­schäft ein. Vor­ste­hen­de Annon­ce aus dem Neu­en Gör­lit­zer Anzei­ger (NGA Nr. 294 Sei­te 2092 vom 15.12.1878) zeigt das Ange­bot in die­sem Geschäft. Jetzt befin­det sich in die­sem Laden die “Schle­si­sche Schatztruhe”.

Nachbemerkung:

Aus der Ehe von Adolph Webel mit Agnes The­re­se Geiß­ler gin­gen drei Söh­ne her­vor. Einer der bekann­tes­ten war Stadt­rat Felix Webel (1848 — 1918). Felix Webel begrün­de­te sein Tex­til­ge­schäft auf dem Post­platz 14/15 (Webel­haus und Bras­se­rie). In zwei­ter Ehe war Felix Webel mit Hele­ne Reh­feld, ver­wit­we­te Rös­ler (1852 – 1943), vermählt.

Felix Webel und seine 2. Ehefrau Helene Rehfeld

Carl Samu­el Geiß­ler war der Groß­va­ter von Hele­ne. Deren Eltern waren Emma The­re­se Reh­feld, gebo­re­ne Geiß­ler (1822 –1896) und der Fabrik­be­sit­zer Karl Reh­feld (1814 – 1889).
Nach­druck
Text und Bil­der mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Stadt­BILD-Ver­la­ges Gör­litz und Herrn Wolf­gang Stiller.

Leidenschaft aus Italien. Wie das Eis nach Deutschland kam

Am Sonn­tag, 19. Juni 2016, bie­tet das Deut­sche Aus­wan­der­er­haus Bre­mer­ha­ven um 10.30 Uhr einen the­ma­ti­schen Rund­gang durch Dau­er­aus­stel­lung über die ita­lie­ni­schen Eis­ma­cher in Deutsch­land an.

Wie das Eis nach Deutschland kam

Spei­se­eis gehört für die meis­ten Men­schen zu einem war­men Tag dazu. Doch nur weni­ge wis­sen, dass die ita­lie­ni­schen Eis­ma­cher in Deutsch­land eine lan­ge Tra­di­ti­on haben. Bereits Ende des 19. Jahr­hun­derts sie­del­ten sich Gela­tie­ri aus den Tälern der Dolo­mi­ten mit ihren Eis­wa­gen in den Nor­den. Im Zuge des deut­schen Wirt­schafts­wun­ders in den 1950er Jah­ren erleb­te das ita­lie­ni­sche Eis­hand­werk in Deutsch­land eine ein­zig­ar­ti­ge Blü­te. Bei dem Rund­gang durch die Dau­er­aus­stel­lung des Deut­schen Aus­wan­der­er­hau­ses wird die­sem Aspekt der Migra­ti­on nachgegangen.

Die the­ma­ti­sche Füh­rung beginnt um 10.30 Uhr im Foy­er des Deut­schen Aus­wan­der­er­hau­ses, Colum­bus­stra­ße 65, 27568 Bre­mer­ha­ven. Eine Anmel­dung ist erwünscht unter der Ruf­num­mer 0471/90 22 0–0 oder an der Kasse.

Preis: Ein­tritt in die Dau­er­aus­stel­lung zzgl. 3,00 €.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen:
www.dah-bremerhaven.de
Deut­sches Aus­wan­der­er­haus
Colum­bus­stra­ße 65
27568 Bre­mer­ha­ven

Dreimastbark “Cuauhtémoc” besucht Bremerhaven

Mexi­ka­ni­sche Drei­mast­bark “Cuauh­té­moc” besucht Bremerhaven

Die mexi­ka­ni­sche Drei­mast­bark “Cuauh­té­moc” zählt zu den schöns­ten Rah­seg­lern der Welt. Sie trägt den Namen des letz­ten azte­ki­schen Herr­schers, Kai­ser Cuauh­té­moc, der 1525 von den Spa­ni­ern gefan­gen genom­men und hin­ge­rich­tet wur­de. Der Schiffs­na­me und die Gal­li­ons­fi­gur drü­cken die Ver­eh­rung der mexi­ka­ni­schen Mari­ne für einen Hel­den ihrer Geschich­te aus.

Mexikanische Dreimastbark "Cuauhtémoc"Selten in Bremerhaven

Das 90 Meter lan­ge Segel­schul­schiff der mexi­ka­ni­schen Mari­ne nimmt regel­mä­ßig an Tall Ships Races um die gan­ze Welt teil. Jedoch ist es nicht oft in Bre­mer­ha­ven zu Gast. Zuletzt lag sie im Jah­re 2008 zur “Lüt­ten Sail” im Neu­en Hafen. Ihren Besuch für die Sail Bre­mer­ha­ven 2015 muss­te die im mexi­ka­ni­schen Aca­pul­co behei­ma­te­te Bark kurz­fris­tig wie­der absa­gen. Nun soll der in der Werft Cela­ya im spa­ni­schen Bil­bao im Jah­re 1982 vom Sta­pel gelau­fe­ne Groß­seg­ler am 23.06.2016 end­lich wie­der nach Bre­mer­ha­ven kommen.

Am Mor­gen des 12.03.2016 setz­te das Segel­schul­schiff “Cuauh­té­mo” die Segel und ver­ließ sei­nen Hei­mat­ha­fen Aca­pul­co, um am Trai­ning Crui­se “Ibe­ro Atlan­tic 2016” teil­zu­neh­men. Das Schiff wird 18 Häfen in 14 Län­der besu­chen mit dem Auf­trag, die freund­schaft­li­chen Bezie­hun­gen zwi­schen den Völ­kern zu stär­ken und aka­de­mi­sche und kul­tu­rel­le Bezie­hun­gen mit den Streit­kräf­ten der besuch­ten Natio­nen auszutauschen.

Am 22. März 2016 begeis­ter­te die beein­dru­cken­de Drei­mast­bark mit ihren 23 Segeln die Men­schen, als sie im Hafen von Bal­boa in Pana­ma City ein­lief. Wei­te­re Sta­tio­nen waren Car­ta­ge­na de Indi­as (Kolum­bi­en), Havan­na (Kuba), Bal­ti­more und New Lon­don (USA), Hali­fax (Kana­da) und Lon­don (Groß­bri­tan­ni­en).

Vom 17.06. – 22.06. wird die Bark zu Gast in Ham­burg sein. Vom 18. — 21.6. kann ist von 11 bis 18 Uhr Open Ship. Am 23.06. bie­tet die “Cuauh­té­mo” ein beson­de­res Bild, weil beim Ein­lau­fen in den Hafen die Kadet­ten auf den Rahen ste­hen. Das Schiff wird mor­gens um 10 Uhr im Neu­en Hafen erwar­tet, Besich­ti­gung ist vom 24.6. — 27.6. von 10 bis 20 Uhr möglich.

Nach Bre­mer­ha­ven ste­hen noch fol­gen­de Häfen auf dem Rei­se­plan: Ams­ter­dam (Neder­lan­de), Ambe­res (Bel­gi­en), Brest (Frank­reich), Lis­sa­bon (Por­tu­gal), Cadiz und Las Pal­mas (Spa­ni­en), San­to Dom­in­go (Domi­ni­ka­ni­sche Repu­blik), Bal­boa (Pana­ma) und am 3.10.2016 soll schließ­lich der Hei­mat­ha­fen Aca­pul­co in Mexi­co erreicht werden.
Quel­len:
Mexi­ka­ni­sche Bot­schaft in Deutschland
forum-Schiff.de

Frischer Fisch aus Bremerhaven

Bei der nächs­ten Extra-Tour “Fri­scher Fisch aus Bre­mer­ha­ven — Zur Geschich­te von Hoch­see­fi­sche­rei und Fisch­wirt­schaft” steht der Fisch im Mit­tel­punkt.  Ursel Mil­de erläu­tert am Sonn­tag, 19. Juni 2016 um 15 Uhr, den Weg des Fisches vom Fang über die Ver­ar­bei­tung bis zum Ver­kauf aus his­to­ri­scher Sicht.

Fisch aus Bremerhaven

Der Rund­gang star­tet mit dem ers­ten deut­schen Fisch­damp­fer, der auf der Wen­cke-Werft an der Gees­te gebaut und 1885 als “Sagit­ta” in Dienst gestellt wur­de. Anhand der aus­ge­stell­ten Schiffs­mo­del­le kann die Ent­wick­lung vom Sei­ten- zum Heck­traw­ler gut nach­voll­zo­gen wer­den. Ein beson­de­res High­light der Füh­rung ist das groß­for­ma­ti­ge Fische­rei­ha­fen­mo­dell aus dem Jahr 1936, auf dem die vie­len Anla­gen für die Anlan­dung und Ver­ar­bei­tung von Fisch in Fische­rei­ha­fen I und II zu sehen sind.

Anschlie­ßend wird die Käl­te­ma­schi­ne in Betrieb genom­men. Mit ihr stell­ten die Geest­e­mün­der Eis­wer­ke von 1929 bis 1986 Plat­ten­eis für die Küh­lung von Fisch her. Das Eis wur­de in Elek­tro-Eiskip­pern zu den Schif­fen und Auk­ti­ons­hal­len gebracht. Die Wei­ter­ver­ar­bei­tung des Fisches wird anhand der drei Bei­spie­le Räu­chern, Mari­nie­ren und Klipp­fisch-Pro­duk­ti­on vor­ge­stellt. Eine kom­plett ein­ge­rich­te­te Bött­cher­werk­statt gibt einen Ein­blick in einen wich­ti­gen Zulie­fer­be­trieb für die Fisch­wirt­schaft. Die Besu­cher/-innen betre­ten schließ­lich einen his­to­ri­schen Fisch­la­den, in dem das gesam­te Sor­ti­ment von Frisch- über Räu­cher­fisch und Kon­ser­ven ange­bo­ten wird.

Die Füh­rung ist im Ein­tritts­preis ent­hal­ten. Treff­punkt ist das Foy­er.
Pres­se­mit­tei­lung:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 26/16 – 09.06.2016

90 Jahre Viermaststahlbark “Kruzenshtern”

Als die Vier­mast­stahl­bark “Kru­zensh­tern” am 24. Juni 1926 in der Schiffs­werft Joh. C. Teck­len­borg in Weser­mün­de vom Sta­pel lief, hieß sie noch “Padua”. Gebaut wur­de sie für die Ham­bur­ger Ree­de­rei Laeisz. Mit der “Pamir” und der “Pas­sat” gehör­te sie zu den berühm­ten Fly­ing P‑Linern, die für ihre Geschwin­dig­keit und Zuver­läs­sig­keit berühmt waren. Die Fly­ing P‑Liner waren in den Far­ben der Ree­de­rei gestri­chen: schwar­zes Über­was­ser­schiff, rotes Unter­was­ser­schiff und wei­ße Wasserlinie.

Viermaststahlbark "Kruzenshtern"

Eigent­lich war die Zeit der Segel­schif­fe schon vor­bei, als der Ree­der Carl Hein­rich Laeisz der Teck­len­borg-Werft den Auf­trag erteil­te, eine Vier­mast­bark zu bau­en. Längst ver­dräng­ten Damp­fer und Motor­schif­fe die Wind­jam­mer von den Welt­mee­ren. So soll­te die “Padua” auch das letz­te fracht­fah­ren­de Segel­schiff der Welt sein, dass ganz ohne Motor gebaut wur­de. Die Ree­de­rei Laeisz benö­tig­te den Rah­seg­ler in der Sal­pe­ter­fahrt nach Chi­le und zum Trans­port von Wei­zen von Aus­tra­li­en nach Euro­pa. Aber auch als Aus­bil­dungs­schiff für ange­hen­de Schiffs­of­fi­zie­re und Kapi­tä­ne soll­te die “Padua” dienen.

Also mach­te man sich auf der Teck­len­borg-Werft an die Arbeit und kon­zi­pier­te eine Vier­mast­bark als fracht­fah­ren­des Segel­schul­schiff. Dazu bedien­ten sich die Schiffs­bau­er der Ris­se der im Jah­re 1903 vom Sta­pel gelau­fe­nen “Pan­gani”, die im Janu­ar 1913 nach einem Zusam­men­stoß mit einem fran­zö­si­schen Damp­fer sank. Die etwa 114 Meter lan­ge und 14 Meter brei­te “Padua” wur­de als Vier­mast­bark geta­kelt. 34 Segel mit einer Segel­flä­che von rund 3.400 Qua­drat­me­ter ver­lei­hen dem Wind­jam­mer eine Geschwin­dig­keit von bis zu 17,4 Kno­ten. Die Jung­fern­fahrt führ­te das Schiff in 87 Tagen nach Tal­ca­hua­no in Chi­le. Zwei Jah­re spä­ter star­te­te sie in Ham­burg und erreich­te den glei­chen Ziel­ha­fen in nur 76 Tagen.

Viermaststahlbark "Kruzenshtern"

Die letz­te Fahrt unter deut­scher Flag­ge führ­te die “Padua” 1938/1939 von Bre­men über Val­pa­rai­so nach Port Lin­coln in Aus­tra­li­en, um von dort Wei­zen zu holen. Die­se Stre­cke bewäl­tig­te sie bereits 1933/1934 in der Rekord­zeit von 67 Tagen. Nach sei­ner Rück­kehr wur­de der Wind­jam­mer als Schul­schiff in der Ost­see ein­ge­setzt. Zum Ende des Zwei­ten Welt­krie­ges lag er im Flens­bur­ger Hafen und fuhr über Kiel und Lübeck nach Swi­ne­mün­de, wo er im Janu­ar 1946 als Repa­ra­ti­ons­zah­lung an die dama­li­ge UdSSR abge­ge­ben wer­den muss­te. Die sowje­ti­schen Behör­den lie­ßen die Bark nach Kron­stadt schlep­pen, über­hol­ten sie und tauf­ten sie um auf den heu­ti­gen Namen “Kru­zensh­tern”. Der Hei­mat­ha­fen ist nun Kaliningrad.

Bis 1961 liegt die “Kru­zensh­tern” im Hafen, irgend­wann in die­ser Zeit erhält sie ihren ers­ten Motor. Schließ­lich wird der Seg­ler dem Hydro­gra­fi­schen Insti­tut zuge­teilt und unter­nimmt als ozea­no­gra­fi­sches For­schungs­schiff Fahr­ten in den Atlan­tik, die Kari­bik und in das Mittelmeer.

Nach­dem in den Jah­ren 1968 bis 1971 wei­te­re Umbau­ten und Moder­ni­sie­run­gen aus­ge­führt wur­den, fin­det die “Kru­zensh­tern” wie­der als Schul­schiff für Offi­ziers­an­wär­ter Ver­wen­dung. Als regel­mä­ßi­ge Teil­neh­me­rin an Regat­ten auf der gan­zen Welt hat sie vie­le Prei­se und Aus­zeich­nun­gen erwor­ben. Anläss­lich des 300-jäh­ri­gen Bestehens der rus­si­schen Flot­te nahm die “Kru­zensh­tern” 1995/1996 an einer Welt­um­se­ge­lung teil. Die Rei­se soll­te sie welt­be­rühmt machen – sie leg­te in 308 Tagen 39.000 See­mei­len zurück. Und auf der “Colum­bus 1992”, einem Trans­at­lan­tik-Ren­nen, dass zu Ehren der Ent­de­ckung Ame­ri­kas ver­an­stal­tet wur­de, erreich­te der Vier­mas­ter auf der Fahrt von Bos­ton nach Liver­pool eine Spit­zen­ge­schwin­dig­keit von 17,4 Knoten.

Heu­te kön­nen sich auch Trai­nees um eine Mit­fahrt auf dem Schiff bewer­ben. Die Ein­nah­men sol­len zum Unter­halt des Schif­fes bei­tra­gen. Und immer wie­der ist die “Kru­zensh­tern” ein gern gese­he­ner Gast in Bre­mer­ha­ven, der kaum eine Wind­jam­mer­pa­ra­de aus­lässt und regel­mä­ßig zum “Open Ship” einlädt.
Quel­len:
Har­ry Gab­cke: Bre­mer­ha­ven in zwei Jahr­hun­der­ten 1919–1947, Sei­te 40
Kruzenshtern.info
wikipedia.de

Großer Erfolg für den Kreuzfahrtstandort Bremerhaven

Der wich­tigs­te Fach-Kon­gress der euro­päi­schen Kreuz­fahrt­bran­che kommt ins Bun­des­land Bre­men. Das Colum­bus Crui­se Cen­ter (CCCB) hat auf der Crui­se Euro­pe Jah­res­ta­gung in Dub­lin den Zuschlag für die begehr­te Ver­an­stal­tung bekom­men und sich damit gegen zwei wei­te­re Bewer­ber durch­ge­setzt. Damit fin­det der Crui­se Euro­pe Kon­gress zum ers­ten Mal seit 25 Jah­ren in Deutsch­land statt. 

Kreuzfahrtstandort Bremerhaven

Der Koope­ra­ti­ons­ge­mein­schaft “Crui­se Euro­pe” gehö­ren rund 120 Häfen aus Nord­eu­ro­pa an. „Das ist ein gro­ßer Erfolg für den Kreuz­fahrt­stand­ort Bre­mer­ha­ven und das Bun­des­land Bre­men“, sag­te Ober­bür­ger­meis­ter Melf Grantz (SPD). „Der Zuschlag für die See­stadt bestä­tigt den stei­gen­den Wert unse­res Kreuz­fahrt­ter­mi­nals und der Desti­na­ti­on Bre­mer­ha­ven in der Bran­che. Ein tol­les Signal, das unse­re Stadt als loh­nen­den Kreuz­fahrt-Kno­ten­punkt in den Bran­chen-Fokus rückt.“

Ins­ge­samt wer­den vom 25. April bis zum 27. April 2017 bis zu 200 Hafen­ver­tre­ter und Mit­glie­der von Ree­de­rei­en in Bre­men und Bre­mer­ha­ven sein. Es wer­den auch Ver­tre­ter von US-Ree­de­rei­en erwar­tet, die sich für den euro­päi­schen Kreuz­fahrt­markt inter­es­sie­ren. „Durch den Crui­se Euro­pe Kon­gress erfährt Bre­mer­ha­ven als Kreuz­fahrt­stand­ort noch mehr inter­na­tio­na­le Beach­tung. Ich freue mich sehr, dass wir für die­se bedeu­ten­de Fach­ta­gung aus­ge­wählt wur­den und erhof­fe mir davon vie­le Impul­se für Bre­mer­ha­ven“, sag­te Veit Hürd­ler, Geschäfts­füh­rer des CCCB.

Geplant sei für die Kon­gress­teil­neh­mer zunächst am 25. April ein Tages­auf­ent­halt mit Pro­gramm in Bre­men und eine anschlie­ßend Abend­ver­an­stal­tung in Bre­mer­ha­ven. Bis zum 27. April sind die Tagungs­gäs­te dann in Bre­mer­ha­ven und unter­neh­men auch Exkur­sio­nen ins Umland.

Bewor­ben hat­te sich das CCCB um die Aus­tra­gung des Fach­kon­gress mit einem Image-Film. Unter­stützt wur­de die Bewer­bung maß­geb­lich von der Stadt Bre­mer­ha­ven, dem Sena­tor für Wirt­schaft, Arbeit und Häfen, der Hafen­ge­sell­schaft Bre­men­ports sowie der Hotel­bran­che und wei­te­ren Unternehmen.

Das Colum­bus Crui­se Cen­ter Bre­mer­ha­ven erwar­tet in die­sem Jahr rund 95.000 Pas­sa­gie­re und ver­zeich­net stei­gen­de Zah­len. In 2017 rech­net das Colum­bus Crui­se Cen­ter zur­zeit mit rund 130.000 Pas­sa­gie­ren und knackt damit erst­mals seit 2009 wie­der die Gren­ze von 100.000 Pas­sa­gie­ren.
Pres­se­mit­tei­lung vom 03.06.2016 | See­stadt Bremerhaven

Neues Arbeitsschiff “Seeadler” kann emissionsfrei fahren

Neu­es Arbeits­schiff “See­ad­ler” kann emis­si­ons­frei fahren

Die Direk­to­rin des Alfred-Wege­ner-Insti­tuts für Polar- und Mee­res­for­schung, Prof. Dr. Karin Loch­te, hat am letz­ten Mai-Wochen­en­de ein neu­es Arbeits­schiff von bre­men­ports getauft. Zahl­rei­che Men­schen schau­ten zu, als die Fla­sche am Bug des Peil- und Ver­mes­sungs­schiffs „See­ad­ler“ zer­schell­te. Die Hafen­ge­sell­schaft hat­te als Rah­men für den Tauf­akt die tou­ris­ti­sche Groß­ver­an­stal­tung „See­stadt­fest“ gewählt.

Neues Arbeitsschiff "Seeadler" kann emissionsfrei fahren

Mit dem Neu­bau setzt bre­men­ports die öko­lo­gi­sche Moder­ni­sie­rung sei­ner aus etwa 20 Schif­fen bestehen­den Flot­te fort. Der moder­ne Die­sel­mo­tor von MS „See­ad­ler“ senkt den Kraft­stoff­ver­brauch um 25 Pro­zent. Beson­der­heit: Die Bat­te­rien kön­nen über­schüs­si­ge Ener­gie spei­chern. Im Bat­te­rie­be­trieb ist es dann mög­lich, das Schiff auf kur­zen Stre­cken völ­lig emis­si­ons­frei zu fah­ren. Die inno­va­ti­ve Antriebs­tech­nik ver­rin­gert den Aus­stoß von Stick­oxi­den um etwa 85 Pro­zent, beim Koh­len­di­oxid sind es bis zu 20 Prozent.

MS „See­ad­ler“ wur­de vom Werft­be­trieb Her­mann Bart­hel in Der­ben an der Elbe gebaut und kos­te­te etwa 1,4 Mil­lio­nen Euro. Das Arbeits­schiff ist 16,10 Meter lang und 4,94 Meter breit (Tief­gang: 1,30 Meter). Zu den Auf­ga­ben gehört die Ver­mes­sung der Was­ser­tie­fen, die Ortung von Objek­ten am Grund der Hafen­be­cken und die Unter­was­ser­kon­trol­le von Hafenbauwerken.
Pres­se­mit­tei­lung vom 29.05.2016 | bremenports