Das Aue-Viertel — ein verschwiegener Winkel in Lehe

Als ich an einem Som­mer­mor­gen früh mor­gens um sechs Uhr das Aue-Vier­tel betrat, schien mir, ich sei in eine Welt gekom­men, in der die Zeit ste­hen­ge­blie­ben ist. Fast wie auf Zehen­spit­zen schlich ich durch die stil­le Oase der Ruhe. Kei­nes­falls woll­te ich den Bewoh­nern die­ser so stil­len Gas­sen den Schlaf steh­len.  Nur die Anwe­sen­heit einer alten Dame, die mit ihrem Dackel gedan­ken­ver­lo­ren mit­ten auf der Stra­ße stand, bürg­te dafür, dass das Aue-Vier­tel noch bewohnt ist.

Das Aue-Viertel

Öst­lich der lau­ten Bre­mer­ha­ve­ner Hafen­stra­ße fin­det der Suchen­de die stil­le Oase — das Aue-Vier­tel. Das aus vie­len klei­nen Gas­sen bestehen­de alte Wohn­ge­biet wird im Osten von der bis an den Geest­e­bo­gen her­an rei­chen­den Werft­stra­ße begrenzt. Im Nor­den bil­det die Aue­stra­ße den Abschluss des Vier­tels, wäh­rend der süd­li­che Teil des Aue-Vier­tels eben­falls auf die dort in die Hafen­stra­ße ein­mün­den­de Werft­stra­ße trifft.

Auestrasse

Hier waren die Werft­ar­bei­ter Zuhau­se, die auf den anlie­gen­den ers­ten Geest­e­werf­ten ihr Geld ver­dien­ten. Die­se Arbei­ter­häu­ser sind nicht so pom­pös wie die mehr­stö­cki­gen Grün­der­zeit­häu­ser, die an der Hafen­stra­ße oder in der Goe­the­stra­ße ste­hen. Nein, es sind klei­ne spitz­gie­b­li­ge Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­ser, von denen die ers­ten wohl schon um 1850 gebaut wor­den sein mögen.

Gorch-Fock-Strasse

Vor­bei an den Häu­sern zie­hen sich die alten Gas­sen. Da ist zum Bei­spiel die Gorch-Fock-Stra­ße, die von der Hafen­stra­ße kom­mend heu­te kurz vor der Werft­stra­ße endet und wahr­schein­lich schon um 1880 ange­legt wur­de. Aber damals hieß sie noch Geest­stra­ße und behei­ma­te­te im Jah­re 1893 schon 20 Häu­ser. Erst im Jah­re 1925 bekam die Stra­ße ihren heu­ti­gen Namen.

Am Schafdeich

Die Werft­stra­ße ist aus einem alten Geest­edeich, dem soge­nann­ten Schaf­deich, her­vor­ge­gan­gen. Namens­ge­ber der Werft­stra­ße war die ehe­ma­li­ge Schiff­bau­ge­sell­schaft Unter­we­ser AG. An der Süd­sei­te der Werft­stra­ße fin­det man das Fir­men­ge­län­de der unter­ge­gan­ge­nen Bau­ge­sell­schaft H. F. Kis­te­ner.

Auf den Sülten

Zwi­schen Werft- und Gorch-Fock-Stra­ße ver­läuft par­al­lel die eben­falls sehr alte Stra­ße:  Auf den Sül­ten ist wohl eher als Gas­se zu bezeich­nen, die um 1860 ange­legt wur­de. Eben­falls um 1960 wur­de eine Stra­ße ange­legt, die im Jah­re 1875 den Namen Gra­ben­stra­ße bekam. Seit 1925 heißt die Stra­ße Was­ser­weg, sie ver­bin­det die Gorch-Fock-Stra­ße mit Auf den Sülten.

Thorner Strasse

Zwi­schen all die­sen Stra­ßen gibt es noch vie­le wei­te­re klei­ne Gas­sen: Aue­stra­ße, Thor­ner Stra­ße, Am Siel und die Lui­sen­stra­ße, die der Eisen­bahn­be­am­te Carl Cor­des mit den ers­ten Häu­sern bebau­te. So mach­te er den Vor­schlag, der Stra­ße den Vor­na­men sei­ner Nach­bars­toch­ter Loui­se Roentsch zu geben.

Gaststaette Ihlemann

Es scheint, als haben wohl auch die Bre­mer­ha­ve­ner Stadt­vä­ter das Aue-Vier­tel neu ent­deckt. Jeden­falls berich­te­te die Nord­see-Zei­tung, das die­ses “Netz aus klei­nen Sei­ten­gas­sen auf his­to­ri­schem Boden” auf­ge­wer­tet wer­den soll. Dabei ist dem Stadt­pla­nungs­amt die seit 15 Jah­ren dahingam­meln­de Knei­pe an der Ecke Was­ser­weg zur Gorch-Fock-Stra­ße ein Dorn im Auge. Das Gebäu­de soll – wenn es nicht zu sanie­ren ist – abge­ris­sen wer­den. Ein Abriss wäre schade.

Gaststaette Ihlemann

Über vie­le Jahr­zehn­te war die­se Tra­di­ti­ons-Gast­wirt­schaft eine der Stamm­knei­pen der Werft­ar­bei­ter. Der Bre­mer­ha­ve­ner G. Leh­mann erzähl­te mir am Tele­fon von den vie­len Knei­pen und klei­nen Geschäf­ten, die es in den 1950er Jah­ren im Aue-Vier­tel gege­ben hat. Und er schwärm­te von der Zeit, als er regel­mä­ßig in “sei­ne Stamm­knei­pe” Gast­stät­te Ihle­mann ging. Natür­lich war die Gast­stät­te Ihle­mann nicht iden­tisch mit dem Lokal “Del­phin”, das sich ja in der Stra­ße Auf den Sül­ten befand.

Auf den Sülten

Die Werf­ten haben ihre Tore schon vor lan­ger Zeit für immer geschlos­sen, und vie­le Häu­ser haben ihr ursprüng­li­ches Ant­litz längst ver­lo­ren. Aber das, was noch an alten Bau­ten vor­han­den ist, hält der Lan­des­denk­mal­pfle­ger für erhal­tens­wert. In Zusam­men­ar­beit mit der Eigen­tü­mer-Stand­ort­ge­mein­schaft ESG Lehe soll nun das Aue-Vier­tel im Rah­men des Stadt­um­bau­pro­gramms Lehe kar­tiert und geprüft wer­den. Was nicht mehr erhal­tens­wert ist, soll abge­ris­sen wer­den. Die Stadt­pla­ner hof­fen, dass von der Bele­bung des Kist­ner-Gelän­des auch das Aue-Vier­tel pro­fi­tie­ren wird.

Sei­nen Namen hat das Aue-Vier­tel von dem klei­nen Flüss­chen Aue, das sich vom Nor­den kom­mend durch das Vier­tel schlän­gel­te, um sich an sei­nem Ende bei Ebbe in die Gees­te zu ergie­ßen. Bei Flut wur­de die Mün­dung der Aue durch Siel­to­re ver­schlos­sen. In den 1960er Jah­ren wur­de das Flüss­chen sei­nes Bet­tes beraubt und durch Roh­re gelei­tet. 1971 wur­de die Aue zugeschüttet.
Quel­len:
Susan­ne Schwan, “Auf­trieb fürs alte Aue-Vier­tel”, Nord­see-Zei­tung vom 21.05.2016
Her­bert Kört­ge, “Die Stra­ßen­na­men der  See­stadt Bremerhaven”

Mit der Viermastbark “Sedov” nach Bremen

Eigent­lich soll­te die Gene­ral­über­ho­lung der rus­si­schen Vier­mast­bark “Sedov” in der Svet­ly Werft bei Königs­berg bereits im Mai abge­schlos­sen gewe­sen sein. Aber man­che Din­ge dau­ern eben län­ger als man geplant hat. Und bei einem Tra­di­ti­ons­seg­ler muss man immer mit Über­ra­schun­gen rechnen. 

Viermastbark "Sedov"Auf­grund des ver­län­ger­ten Werft­auf­ent­hal­tes muss­te die Vier­mast­bark “Sedov” ihre ers­ten drei Törns 2016 (Kali­nin­grad-Kiel, Kiel-Wil­helms­ha­ven, und Wil­helms­ha­ven-Ant­wer­pen) strei­chen. Laut Törn­plan wird das größ­te noch segeln­de tra­di­tio­nel­le Segel­schiff der Welt aber pünkt­lich in Ant­wer­pen sein und von dort aus den regu­lä­ren Fahr­plan wie­der auf­neh­men.   Von Ant­wer­pen aus segelt die “Sedov” nach Brest. Von dort soll es wei­ter­ge­hen nach Bre­mer­ha­ven. Hier wird die Bark plan­mä­ßig am 28.07.2016 erwar­tet. Bis zum 30.07.2016 soll das im Jah­re 1921 auf der Kie­ler Ger­ma­nia­werft vom Sta­pel gelau­fe­ne 117,5 Meter lan­ge Schiff an der See­bä­der­ka­je lie­gen. Open Ship ist für 3 Euro möglich.

Am Sonn­abend, 30.07.2016, legt die “Sedov” um 10 Uhr ab. Es geht weser­auf­wärts Rich­tung Süden. Gegen 16 Uhr erreicht der Vier­mas­ter die Han­se­stadt Bre­men. Segel wer­den auf die­ser Tages­tour nicht gesetzt.

Die Fahrt kos­tet 100 Euro pro Per­son, inklu­si­ve Sup­pe, Kaf­fee und Kuchen. Die Tickets sowie wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es unter Tele­fon 0421/176 02 14 oder Email sedov@geuther.com.

Am 03.08.2016 ver­lässt die “Sedov” die Han­se­stadt Bre­men und nimmt Kurs auf War­ne­mün­de. Hier wird sie an ihrem Lie­ge­platz P 7 – 8 am Pas­sa­gier­kai  schon mit Freu­de zur 26. Han­se-Sail, die vom 11. – 14. August 2016 statt­fin­det, erwartet.

Dokumentartheater inszeniert “Flucht — Ucieczka”

Das Thea­ter Das Letz­te Klein­od insze­niert Geschich­ten von Orten und Men­schen, die in Ver­ges­sen­heit gera­ten sind. Die doku­men­ta­ri­schen Insze­nie­run­gen wer­den meist nach den Erzäh­lun­gen von Zeit­zeu­gen gestal­tet und an den ori­gi­na­len Schau­plät­zen auf­ge­führt. Die Stü­cke spie­len am Strand, in Lager­räu­men oder ver­las­se­nen Guts­hö­fen.Dokumentartheater inszeniert "Flucht – Ucieczka"Der  Zwei­te Welt­krieg  ver­trieb  Mil­lio­nen  von  Men­schen  aus  ihrer  Hei­mat.  Das  Thea­ter  Das  Letz­te  Klein­od  ging zusam­men mit dem pol­ni­schen Thea­ter Gdy­nia Głów­na auf Spu­ren­su­che in Russ­land, Polen und Deutsch­land und befrag­te Zeit­zeu­gen, wie sie als Kind ihre Flucht erlebt haben. Aus den Geschich­ten ent­stand ein doku­men­ta­ri­sches Thea­ter­stück, das in die­sem Som­mer in einem Güter­zug vom 15. Juli bis 26. August 2016 an zehn Bahn­hö­fen in Polen und Deutsch­land gespielt wird.

Der  jun­ge  Rot­ar­mist  soll­te  ein  Lebens­mit­tel­la­ger  in  der  Nähe  der  umkämpf­ten  Stadt  Ber­lin  bewa­chen.  Aber  er ver­teil­te  das  Dosen­fleisch  statt­des­sen  an  die  hun­gern­den  Flücht­lin­ge.  Ein  rus­si­sches  Mäd­chen  flüch­te­te  mit  ihrer Fami­lie  vor  den  Deut­schen  aus  dem  zer­stör­ten  Wald­ai  und  bekam  schließ­lich  eine  Woh­nung  in  Königs­berg zuge­wie­sen. Doch zuerst muss­ten sie ein totes Pferd zur Sei­te schaf­fen, das im Trep­pen­haus des neu­en Quar­tiers lag. Eine Frank­fur­te­rin hat­te als klei­nes Kind mit­er­lebt, wie sich die kom­plet­te Beleg­schaft eines Guts­ho­fes in Ost­preu­ßen auf dem Dach­bo­den der Scheu­ne auf­häng­te. Auch ihre eige­ne Mut­ter nahm sich dabei das Leben. Das sind nur drei von Dut­zen­den von Geschich­ten, wel­che die Thea­ter­ma­cher auf ihrer Recher­che­rei­se sammelten.

Noch  heu­te  sind  die­se  Erleb­nis­se  bei  der  älte­ren  Gene­ra­ti­on  all­ge­gen­wär­tig.  Zeit­zeu­gen  in  Kali­nin­grad,  Gdy­nia, Frankfurt/Oder und Nie­der­sach­sen erzähl­ten von ihren trau­ma­ti­schen Erin­ne­run­gen. Jetzt sol­len die­se Erzäh­lun­gen an einem Ort insze­niert wer­den, der wie kein ande­rer für die Geschich­te der Flucht steht. Fast jeder der Zeit­zeu­gen erzähl­te von tage­lan­gen Trans­por­ten auf der Eisen­bahn. Das Stück wird des­halb in alten Güter­wag­gons auf­ge­führt, die für das Thea­ter­stück von einer slo­wa­ki­schen Bahn­ge­sell­schaft ange­mie­tet wur­den. Die Auf­füh­run­gen wer­den von Dar­stel­lern und Dar­stel­le­rin­nen aus Polen, Deutsch­land und Russ­land gespielt und fin­den an Güter­bahn­hö­fen zwi­schen Pom­mern und Nie­der­sach­sen statt. Die Vor­stel­lung wird vor­wie­gend in deut­scher Spra­che gespielt.

Dokumentartheater inszeniert "Flucht – Ucieczka"

An zehn Bahn­hö­fen macht der Zug Sta­ti­on, um das Stück zu prä­sen­tie­ren. Die Pre­mie­re fin­det am 15. Juli 2016 in Gdy­nia Orlo­wo statt. Dann geht es wei­ter nach  Pila, Poz­nán, Frankfurt/Oder und Berlin.

Am 9., 10. und 11. August steht das rol­len­de Thea­ter auf den Glei­sen des Lüne­bur­ger Muse­ums­bahn­ho­fes, An der Sol­tau­er Bahn. Anschlie­ßend steht Han­no­ver auf dem Spielplan.

Vom 18. bis zum 22. August macht der Zug auf der Colum­bus­ka­je in Bre­mer­ha­ven Sta­ti­on. Es fol­gen je zwei Aben­de im Muse­ums­bahn­hof Bad Beder­ke­sa (23. und 24. August 2016)und im Hei­mat­bahn­hof Geest­enseth (25. und 26. August 2016).

Alle Vor­stel­lun­gen begin­nen um 19 Uhr und um 20.30 Uhr. Tickets gibt es ab 26,40 €.

Alexander von Humboldt II” hat im Neuen Hafen festgemacht

Ges­tern, am 30.06.2016 um 16 Uhr, hat die “Alex­an­der von Hum­boldt II” im Neu­en Hafen in Bre­mer­ha­ven fest­ge­macht. Die Drei­mast­bark wird aus­ge­rüs­tet für ihre Wei­ter­rei­se zu den Kanaren.

"Alexander von Humboldt II" hat im Neuen Hafen festgemacht

Am Sonn­tag wer­den die neu­en Gäs­te an Bord gehen. Dort wer­den sie vom Kapi­tän emp­fan­gen. Er gibt eine Ein­füh­rung in das Schiff und in die Geschich­te des Windjammers.

Am Mon­tag, 04.07.2016, heißt es dann gegen 10 Uhr “Lei­nen los”. Alle Gäs­te fas­sen mit an und hel­fen der ehren­amt­li­chen Crew, das Schiff sicher nach Ant­wer­pen in Bel­gi­en zu segeln.

Für die­ses Jahr ist es die letz­te Mög­lich­keit, der “Alex­an­der von Hum­boldt II” einen Besuch abzu­stat­ten. Sie wird erst im Sep­tem­ber 2017 wie­der in Bre­mer­ha­ven sein.

Schlachtermeister Dobschinski mag nicht mehr

Nun mag auch Schlach­ter­meis­ter Bern­hard Dobsch­in­ski nicht mehr. Wenn sich in die­sem Jahr kein Nach­fol­ger fin­det, will er den Flei­scher­la­den im Colum­bus-Cen­ter schlie­ßen. Lang­sam aber sicher ster­ben in der See­stadt die Flei­scher­fach­ge­schäf­te aus.

Schlachtermeister Dobschinski

Rund 70 Flei­scher­lä­den gab es in den 1960er Jah­ren in Bre­mer­ha­ven. Jetzt ist es kei­ne Hand­voll mehr: Flei­sche­rei Fischer in der Bucht­stra­ße, Flei­sche­rei Stel­ter in der Georg­stra­ße und Flei­sche­rei Stehr mit dem Stamm­haus am Ber­li­ner Platz und den Filia­len in der Bahn­hofs­pas­sa­ge und in der Lan­ge­ner Land­stra­ße – nicht viel für eine Großstadt!

Schon lan­ge bie­ten die Super­märk­te – und neu­er­dings auch die Dis­coun­ter – Fleisch an. Und die Kun­den ori­en­tie­ren sich eben weni­ger an der Qua­li­tät und mehr am Preis. Kein Flei­scher­meis­ter kann mit den Nied­rig­prei­sen kon­kur­rie­ren. Und so ver­schwin­det ein Flei­scher­la­den nach dem ande­ren aus dem Stadtbild.

Der frü­he­re Innungs­meis­ter steht seit mehr als 50 Jah­ren hin­ter dem Tre­sen. Und sei­ne Ehe­frau ist auch schon seit 1980 dabei. Als Bern­hard und Ruth Dobsch­in­ski Bre­men-Nord ver­lie­ßen und nach Bre­mer­ha­ven kamen, eröff­ne­ten sie zunächst einen Flei­scher­la­den in der Hafen­stra­ße. Zwar wur­de nicht mehr selbst geschlach­tet, aber Fleisch und Wurst wur­de noch selbst hergestellt.

Im Mai 1990 gab es dann einen Umbruch: Der Betrieb muss­te das Gebäu­de ver­las­sen, weil der Ver­päch­ter ande­re Plä­ne hat­te und den Pacht­ver­trag nicht ver­län­gern woll­te. Als dem Flei­sche­r­ehe­paar ein Laden­ge­schäft im Colum­bus Cen­ter ange­bo­ten wur­de, grif­fen sie zu. Ein Jahr spä­ter muss­te auch die Pro­duk­ti­on die Räu­me in der Hafen­stra­ße ver­las­sen. Also zog man in die leer ste­hen­den Räu­me einer ehe­ma­li­gen Flei­sche­rei in der Alten Bür­ger und stell­te dort die Fleisch- und Wurst­wa­ren her. Das ging so bis zum Jah­re 2005. Dann lief der Pacht­ver­trag eben­falls aus, und das Fili­al­ge­schäft wur­de samt Pro­duk­ti­ons­be­trieb geschlossen.

Obwohl der Laden im Colum­bus Cen­ter einen regen Zulauf hat, wol­len Bern­hard und Ruth Dobsch­in­ski nun aus Alters­grün­den auf­hö­ren. Doch das ist gar nicht so ein­fach, es gibt kei­nen Nach­fol­ger, der Betrieb über­neh­men möch­te. Anzei­gen in regio­na­len Zei­tun­gen blie­ben eben­so ohne Reso­nanz wie Nach­fra­gen bei der Hand­wer­ker­schaft. Wenn sich im Lau­fe des Jah­res kein Nach­fol­ger fin­det, wird das Geschäft geschlos­sen – und die Stamm­kun­den müs­sen sich umori­en­tie­ren. Vie­le Mög­lich­kei­ten haben sie nicht.
Quel­len:
G.-D. Mei­er, “Flei­sche­rei­en wer­den Man­gel­wa­re”, Nord­see-Zei­tung vom 16.01.2013
Chris­toph Bohn, “Stei­ni­ger Weg in den Ruhe­stand…”, Sonn­tags­jour­nal vom 19.06.2016

Künstlerische Impressionen von Heiner Palinkas

Im His­to­ri­schen Muse­um wird die Son­der­aus­stel­lung “Von Bre­mer­ha­ven in die Welt – Künst­le­ri­sche Impres­sio­nen von Hei­ner Palin­kas” noch bis Sonn­tag, 30. Okto­ber 2016 gezeigt.Künstlerische Impressionen von Heiner PalinkasHei­ner Palin­kas (1913 Lehe – 2004 Ber­lin) hat­te zwei Beru­fe. Er war zeit­le­bens Maler aus Lei­den­schaft, muss­te aber den Lebens­un­ter­halt für sich und sei­ne fünf­köp­fi­ge Fami­lie als See­mann ver­die­nen. Auf den unter­schied­lichs­ten Schif­fen bereis­te er als Fun­ker und Zahl­meis­ter in den Jah­ren von 1937 bis 1975 von Bre­mer­ha­ven aus die Welt. Mit den Schif­fen, die von hier aus ver­kehr­ten, brach­te er im See­sack sei­ne künst­le­ri­schen Rei­se­ein­drü­cke aus fer­nen Län­dern mit. Die Land­gän­ge nutz­te Palin­kas zum Erkun­den der frem­den Land­schaf­ten und ihrer Bewohner.

Das Werk von Hei­ner Palin­kas beein­druckt durch sei­nen expres­si­ven Mal­stil. Vie­le sei­ner Arbei­ten zeich­nen sich durch eine gro­ße Inten­si­tät und aus­drucks­star­ke Far­big­keit aus. Zugleich doku­men­tie­ren sie das unste­te Leben eines See­manns, der alle Kon­ti­nen­te der Erde bereis­te. Erleb­nis­se aus der See­fahrt fan­den auch ihren Aus­druck auf zahl­rei­chen humo­ris­ti­schen Zeich­nun­gen und Skizzen.

Die Son­der­aus­stel­lung
Grund­la­ge der Aus­stel­lung ist der umfang­rei­che Nach­lass von Hei­ner Palin­kas, den das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven von des­sen Kin­dern gestif­tet bekam. Der Nach­lass umfasst meh­re­re hun­dert Gemäl­de, Aqua­rel­le, Dru­cke und Zeich­nun­gen sowie pri­va­te Doku­men­te und Fotos. In einem Bio­gra­fi­schen Kabi­nett wird in der Aus­stel­lung das künst­le­ri­sche Werk von Hei­ner Palin­kas in Bezie­hung zum beweg­ten Leben des Malers gesetzt.

Zum einen lädt die Aus­stel­lung zu einer künst­le­ri­schen Rei­se um die Welt ein, bei der man frem­de Häfen und Kul­tu­ren ent­de­cken kann. Zum ande­ren wirft sie einen Blick auf ein See­manns­le­ben im 20. Jahr­hun­dert. Die Arbeits­wel­ten der Hoch­see­fi­sche­rei, Mari­ne, Pas­sa­gier- und Fracht­schiff­fahrt bil­den die Basis für den künst­le­ri­schen Dis­kurs im Werk von Hei­ner Palin­kas.
Pres­se­mit­tei­lung:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 27/16 – 20.06.2016

Ferienspaß im Historischen Museum Bremerhaven

His­to­ri­sches Muse­um Bre­mer­ha­ven sucht Mit­tel­al­ter-Fans und Detektive

Für alle Schul­kin­der, die in der ers­ten Feri­en­wo­che etwas Span­nen­des erle­ben wol­len, bie­tet das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven zwei Ver­an­stal­tun­gen an.

Ferienspaß im Historischen Museum Bremerhaven

Am Mitt­woch, den 29. Juni 2016 um 10.00 Uhr wer­den Detek­ti­ve gesucht. Das Detek­tiv­bü­ro „Wat­son & Co.“ benö­tigt Ver­stär­kung für einen Spe­zi­al­auf­trag. Die Nach­wuchs­de­tek­ti­ve erhal­ten zunächst eine Schu­lung und gehen anschlie­ßend in der Dau­er­aus­stel­lung auf Spu­ren­su­che. Foto­aus­schnit­te müs­sen zuge­ord­net und Geheim­schrif­ten ent­zif­fert wer­den. Wer fin­det die Hin­wei­se auf die Täter im Museum?

Eine beson­de­re Zeit­rei­se steht am Frei­tag, den 1. Juli 2016 um 10.00 Uhr unter dem Mot­to „Will­kom­men im Mit­tel­al­ter“ auf dem Pro­gramm. Mit Muse­ums­päd­ago­gin Dr. Kers­tin Ras-Dür­sch­ner ent­de­cken die Kin­der, wie das Leben vor 1000 Jah­ren aus­sah. Im Muse­um gibt es span­nen­de Ori­gi­na­le aus die­ser Zeit zu sehen. Mit ver­schie­de­nen Spie­len und kur­zen Thea­ter­stü­cken in pas­sen­der Klei­dung erle­ben die Kin­der den All­tag von Bau­ern, Rit­tern, Kauf­leu­ten und Adeligen.

Die Pro­gram­me sind für Kin­der ab neun Jah­ren geeig­net. Eine Anmel­dung ist nicht nötig. Für Kin­der mit einem Feri­en­pass der Stadt Bre­mer­ha­ven ist die Teil­nah­me kos­ten­frei. Ansons­ten beträgt der Ein­tritt 2,20 Euro. Wer einen Feri­en­pass besitzt, kann außer­dem wäh­rend der Som­mer­fe­ri­en ein­mal kos­ten­los das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven und das Muse­ums­schiff FMS “Gera” besich­ti­gen.
Pres­se­mit­tei­lung:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 28/16 – 21.06.2016

Ferienprogramm im Deutschen Auswandererhaus

Neu: Radio-Workshops für Jugendliche

Feri­en­zeit ist Rei­se­zeit. Im Deut­schen Aus­wan­der­er­haus Bre­mer­ha­ven führt die Rei­se in die Ver­gan­gen­heit. Das preis­ge­krön­te Erleb­nis­mu­se­um schickt sei­ne Besu­cher auf eine span­nen­de Zeit­rei­se durch 300 Jah­re Aus- und Ein­wan­de­rungs­ge­schich­te und bie­tet in den Som­mer­fe­ri­en vie­le Pro­gramm­punk­te für Kin­der und Fami­li­en – sowie neu in die­sem Jahr auch für Jugend­li­che.Ferienprogramm im Deutschen AuswandererhausDas Deut­sche Aus­wan­der­er­haus hat sein Feri­en­pro­gramm in die­sem Som­mer erwei­tert: Für Mäd­chen und Jun­gen zwi­schen 14 und 16 Jah­ren fin­den an vier Mon­ta­gen in den Feri­en (11. Juli, 18. Juli, 25. Juli, 1. August) um 10.30 Uhr Radio-Work­shops statt. Dabei schlüp­fen die Jugend­li­chen in die Rol­le eines Hör­funk-Jour­na­lis­ten und pro­du­zie­ren eine eige­ne Repor­ta­ge zum The­ma „Ein­wan­de­rungs­land Deutsch­land“. Recher­che, Redak­ti­on, Pro­duk­ti­on und Mode­ra­ti­on – die jun­gen Teil­neh­mer sind an allen Schrit­ten bis zur fer­ti­gen Repor­ta­ge eingebunden.

Auch für die Jün­ge­ren fin­den in dem Erleb­nis­mu­se­um alters­ge­rech­te Ange­bo­te statt: In der Kin­der­füh­rung „Klei­ne Aus­wan­de­rer“ erfah­ren Mäd­chen und Jun­gen zwi­schen sechs und acht Jah­ren jeweils diens­tags um 10.30 Uhr wäh­rend der Feri­en mehr über die Rei­se in die Neue Welt und das Leben in der Frem­de. Die klei­nen Aben­teu­rer ertas­ten den Pro­vi­ant, erra­ten Medi­ka­men­te aus der Bord­apo­the­ke und lösen wäh­rend des spie­le­ri­schen Rund­gangs vie­le wei­te­re kniff­li­ge Auf­ga­ben. Kin­der zwi­schen acht und zwölf Jah­ren bege­ben sich don­ners­tags in den Feri­en um 10.30 Uhr auf eine span­nen­de Ent­de­ckungs­tour. Dabei ler­nen sie, war­um so vie­le Men­schen aus­wan­der­ten und müs­sen beim Erstel­len von See­manns­kno­ten selbst ihr Geschick unter Beweis stellen.

Mitt­wochs und frei­tags unter­neh­men Kin­der und (Groß-)Eltern die Zeit­rei­se in den Fami­li­en­füh­run­gen gemein­sam. Klei­ne Wel­ten­bumm­ler bekom­men spie­le­ri­sche Ein­bli­cke in das Rei­se­ge­päck und ler­nen etwas über die Grün­de einer Aus­wan­de­rung. Wäh­rend­des­sen kön­nen sich die gro­ßen Geschichts­freun­de an den Hör­sta­tio­nen in die Lebens­we­ge der Aus­wan­de­rer vertiefen.

Eine Anmel­dung zu den Füh­run­gen ist erfor­der­lich tele­fo­nisch unter 0471/9022 0–0, per E‑Mail an info@dah-bremerhaven.de oder an der Muse­ums­kas­se. Für die Radio-Work­shops für Jugend­li­che endet die Anmel­de­frist jeweils am Frei­tag vor­her um 17.00 Uhr.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen:
www.dah-bremerhaven.de
pres­se@dah-bremerhaven.de
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I
lka Seer (Lei­tung), Tel.: 0471/90 22 0 – 207
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Deut­sches Aus­wan­der­er­haus
Colum­bus­stra­ße 65
27568 Bre­mer­ha­ven