Neuer Friedhof für Jüdische Gemeinde
Der Friedhof der Jüdischen Gemeinde in Bremerhaven an der Kreuzburger Straße wurde im Jahre 1768 angelegt. Etwa ab 1940 gab es in Bremerhaven keine jüdische Gemeinde mehr. Doch seit einigen Jahren bestatten Angehörige dort wieder ihre Verstorbenen. Heute befinden sich auf dem Friedhof 253 Gräber.
Auf einem christlichen Friedhof werden die Gräber nach Ablauf einer Ruhezeit von 25 – 30 Jahre eingeebnet und neu belegt. Das ist auf einem jüdischen Friedhof nicht möglich. Nach dem Propheten Hesekiel warten die Toten auf ihre Auferstehung – und zwar bis zum Ende aller Tage. Daher darf nach jüdischem Glauben ein Toter auch nicht eingeäschert werden.
Heute zählt die jüdische Gemeinde in Bremerhaven erfreulicher Weise wieder 70 Mitglieder. Der sehr überwiegende Teil von ihnen stammt aus den ehemaligen Sowjetrepubliken. Daher entsprechen auch viele der neueren Grabsteine der russischen Tradition.
Aus den geschilderten Gründen wird der Friedhof nun zu klein. So hat die Stadt Bremerhaven einen 1800 Quadratmeter großen Platz auf dem Friedhof Spadener Höhe zur Verfügung gestellt. Das reicht aus für 100 Gräber. Sobald der neue Friedhof von einem Rabbiner gesegnet wurde, können dort Bestattungen vorgenommen werden.
Quelle:
NORDSEE-ZEITUNG vom 15. August 2012