Heute vor 100 Jahren

Am 9. Okto­ber 1913 bricht auf dem 1906 in Dienst gestell­ten Pas­sa­gier­damp­fer “Vol­tur­no” mit­ten auf dem Nord­at­lan­tik ein Feu­er aus. 136 Men­schen fin­den den Tod, das Schiff wird durch das ver­hee­ren­de Feu­er zerstört.

New York Times

Die am 5. Sep­tem­ber 1906 vom Sta­pel gelau­fe­ne “Vol­tur­no” wur­de von der schot­ti­schen Schiffs­werft Fair­field Ship­buil­ding & Engi­nee­ring Com­pa­ny in Glas­gow gebaut und fuhr ab 1909 für die Ura­ni­um Line auf der Rou­te Rot­ter­dam-Hali­fax-New York.

Am Don­ners­tag, dem 2. Okto­ber 1913, ver­ließ die “Vol­tur­no” unter dem Kom­man­do des 36-jäh­ri­gen Kapi­täns Fran­cis James Dani­el Inch mit 657 Per­so­nen an Bord den Hafen von Rot­ter­dam und nahm Kurs auf New York. Auf der Pas­sa­gier­lis­te waren 564 Per­so­nen ein­ge­tra­gen, die nach Ame­ri­ka aus­wan­dern woll­ten, sich auf einer Hoch­zeits- oder Urlaubs­rei­se befan­den oder auf Geschäfts­rei­se waren. Unter ihnen waren vie­le Kin­der. Das Schiff hat­te eine aus­rei­chen­de Anzahl von Ret­tungs­boo­ten, Schimm­wes­ten und Ret­tungs­bo­jen an Bord.

Das west­wärts damp­fen­de Schiff war bereits eine Woche auf See und hat­te mit einem schwe­ren Sturm und hohen Wel­len­ber­gen zu kämp­fen, als am Don­ners­tag­mor­gen, dem 09.10.1913, ver­mut­lich durch eine acht­los weg­ge­wor­fe­ne Ziga­ret­te früh­mor­gens um 05.50 Uhr ein Feu­er aus­brach. Schnell hat­te das Feu­er die Kes­sel­räu­me erreicht und die Kes­sel zur Explo­si­on gebracht. Durch den gewal­ti­gen Knall wur­de der Brand bemerkt und um 06.00 Uhr Feu­er­alarm gegeben.

Schon um 08.00 Uhr war dem Kapi­tän klar, dass man das Feu­er nicht mehr unter Kon­trol­le brin­gen konn­te. Er ließ SOS fun­ken und die Ret­tungs­boo­te fie­ren. Die­se wur­den jedoch von der schwe­ren See zer­stört. Die Insas­sen ertran­ken, und dass Aus­boo­ten wur­de ein­ge­stellt. Zwei wei­te­re Explo­sio­nen zer­stör­ten Maschi­nen und Kom­pass, die “Vol­tur­no” wur­de manövrierunfähig.

"Grosser Kurfürst"

Elf in der Nähe befind­li­chen Schif­fe eil­ten der “Vol­tur­no” zu Hil­fe und betei­lig­ten sich an einer der größ­ten Ret­tungs­ak­tio­nen im Atlan­tik. Eines davon war die “Gros­ser Kur­fürst” unter dem Kom­man­do von Kapi­tän Span­gen­berg. 541 Men­schen konn­ten geret­tet wer­den. Das aus­ge­brann­te Wrack ließ man trei­ben. Am 17. Okto­ber wur­de es von einem nie­der­län­di­schen Tan­ker gesich­tet. Der Kapi­tän ließ den noch rau­chen­den Hava­ris­ten am 18. Okto­ber ver­sen­ken, um einer Kol­li­si­on mit ande­ren Schif­fen vorzubeugen.

Quel­len und wei­te­re Informationen:
Nord­see-Zei­tung vom 10.10.2013
einestages.spiegel.de
searlecanada.org

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