Fahrende Scholaren – Bildung im Mittelalter
“Fahrende Scholaren?“ – Oder: wie sah die Bildungslandschaft im Elbe-Weser-Dreieck in der Vormoderne aus?
Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid
Der fahrenden Scholaren,
Ich will zu guter Sommerszeit
Ins Land der Franken fahren!
Aus dem Lied der Franken von Joseph Victor von Scheffel
Bildung und die dazugehörige Mobilität werden heute als notwendiger Bestandteil unserer Gesellschaft und als wichtiger Wachstumsfaktor für die Entwicklung der Stadt Bremerhaven angesehen. Überregional spielen Bildungslandschaften und ‑verbünde eine große Rolle in der öffentlichen Diskussion. Der Vortrag geht auf diese Diskussionen ein und versucht, größere Entwicklungslinien am Beispiel der Stadt Bremerhaven aufzuzeigen. Dazu gehören die Fragen, wie der schulische und universitäre Alltag vor 500 Jahren aussah, welchen Stellenwert universitäre Bildung in der Gesellschaft besaß und wo es überhaupt die Möglichkeit gab, Bildung zu erwerben.
Als Grundlage werden konkrete Beispiele von Schulen und Studenten aus den Vorgängergemeinden der Stadt Bremerhaven, zum Beispiel aus Lehe und Wulsdorf, herangezogen, einzelne Schulen behandelt und Studienverläufe rekonstruiert. Dahinter steht die Frage, ob es eine vormoderne „Bildungslandschaft Elbe-Weser-Dreieck“ gab und wenn ja, wie diese ausgesehen haben könnte.
Thematisch weist der Vortrag außerdem auf das Reformationsjubiläum 2017 hin, da die Schule in der Vormoderne unter der Aufsicht der Kirche stand und sich somit viele Veränderungen in der Reformationszeit auch auf die Schulen auswirkten.
Deutsches Schiffahrtsmuseum, Hans-Scharoun-Platz 1,
Vortragssaal — Referentin: Dr. Julia Kahleyß
15.10.2015 um 19.30 Uhr