Einen Eisbrecher vom Fischhändler

Es ist schon erstaun­lich, was es manch­mal für Zufäl­le gibt. Im Fische­rei­ha­fen wickel­te man mir mei­nen Fisch in Papier ein, dass mit dem Text der “Nord­west­deut­schen Zei­tung” vom 6. Juli 1906 bedruckt war. Die Zei­tung berich­te­te damals von der Indienst­stel­lung eines Eis­bre­cher- und Seezeichendampfers.

alter Zeitungsbericht

Die “Nord­west­deut­sche Zei­tung” gibt es heu­te noch – es ist die Nord­see-Zei­tung. Auch über den his­to­ri­schen Lebens­lauf der Schiff­bau-Gesell­schaft Unter­we­ser AG gibt es reich­lich Auf­zeich­nun­gen. Es war damals eine der bedeu­tends­ten Werf­ten Nord­deutsch­lands, die ins­be­son­de­re Fisch­damp­fer bau­ten. Aber auch Fracht­damp­fer und Spe­zi­al­schif­fe wur­den abgeliefert.

Aktie

Nun woll­te ich natür­lich auch etwas über die Iden­ti­tät und den Ver­bleib des See­zei­chen­damp­fers wis­sen. Ich ver­mu­te, dass es sich um den “Bus­sard” han­deln muss­te, der in dem obi­gen Zei­tungs­ar­ti­kel Ein­gang fand. Aller­dings soll der “Bus­sard” zwar 1906 als Ton­nen­le­ger abge­lie­fert wor­den, aber  nicht von der Schiff­bau-Gesell­schaft Unter­we­ser AG son­dern von der Mey­er-Werft in Papen­burg. Gleich­wohl bin ich über­zeugt, dass es sich bei dem Eis­bre­cher- und See­zei­chen­damp­fer um den “Bus­sard” gehan­delt haben wird. Ich hal­te es für unwahr­schein­lich, dass 1906 zwei Schif­fe glei­chen Namens und mit dem glei­chen Ver­wen­dungs­zweck gebaut wur­den. Auf jeden Fall hat mir der Foto­graf Hel­mut Seger ein schö­nes Bild zur Ver­fü­gung gestellt, dass den damp­fen­den  “Bus­sard” in Fahrt zeigt.

"Bussard"

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