Eine Perle in Bremerhavens Rickmersstraße
Auch in Bremerhaven kümmern sich viele Eigentümer nicht mehr um ihre Gründerzeithäuser und lassen manche ehemalige Perle einfach verfallen. Irgendwann ist es dann nicht mehr möglich, das vernachlässigte Gebäude zu retten, und eine weitere Schrottimmobilie verschandelt das Stadtbild und gefährdet die Passanten.
Der Eigentümer dieses Gebäudes in der Rickmersstraße Ecke Körnerstraße jedoch hat sich vorbildlich verhalten und sein Haus aus der Gründerzeit mit viel Liebe und 200.000 Euro sanieren lassen. Gleichzeitig wurden wärmedämmende Arbeiten ausgeführt und das Ecktürmchen rekonstruiert. Das Ergebnis ist ein wahre Augenweide in der sonst so tristen Rickmersstraße. Wer jetzt neugierig geworden ist, kann im 2.Stock eine 80 qm große Ferienwohnung mieten. Im Erdgeschoss befindet sich das portugiesische Restaurant “Bela Ria”.
Ganz anders sieht das gegenüberstehende Mehrfamilienhaus aus, das vermutlich aus der gleichen Zeit stammt, wie das Haus Nr. 48. Hier hat der Zahn der Zeit schon mächtig dran genagt, es hat sich ein erheblicher Investitionsstau gebildet. Zugeklebte Fenster und abbröckelnder Putz zeugen von jahrelanger Vernachlässigung und längst ausgezogenen Mietern. Es ist schade um das schöne Haus.
Die Stadt hat den Schrottimmobilien nun den Kampf angesagt. Ein Immobilienexperte soll den Kontakt zu den Eigentümern gefährdeter Häuser suchen. Hierzu muss der Experte oftmals mühseliger recherchieren, wo sich der Eigentümer aufhält. Dann soll gemeinsam nach einer Lösung gesucht werden, wie man die Häuser wieder bewohnbar machen kann. Vielleicht profitiert ja eines Tages auch das Haus Rickmersstraße 50 davon.