Die Windjammer kommen – Teil 9
Bei der Aufzählung all der schönen Windjammer, die zur Sail Bremerhaven 2015 kommen, darf man ein Segler natürlich nicht vergessen – die 1926 als “Padua” auf der Geestemünder Tecklenborg-Werft gebaute “Krusenstern”.
Die 114,50 Meter lange russische Viermastbark “Krusenstern” lief als “Padua” im Jahre 1926 als letzte der nahezu baugleichen Viermast-Barken “Pamir” und “Passat” vom Stapel. Wie die meisten Segler der Hamburger Reederei F. Laeisz wurde auch sie als Kap-Hoorn-Segler gebaut und fuhr als einer der berühmten „Flying-P-Liner” in der Salpeter-Fahrt nach Südamerika und später in der Weizenfahrt nach Australien. Im Jahre 1933/34 bewältigte sie die Strecke von Hamburg nach Port Lincoln in Süd-Australien in einer Rekordzeit von 67 Tagen.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges lag die “Padua” in Flensburg, wurde im Jahre 1946 nach Swinemünde verholt und als Reparationsgut an die UdSSR abgeliefert. Hier galt sie genau wie die “Sedov” (ex “Kommodore Johnsen) lange Jahre als verschollen.
Umgetauft auf den neuen Namen “Krusenstern” kam der Großsegler unter sowjetischer Flagge wieder in Fahrt und bietet jungen Seeleuten die Möglichkeit, das Segelhandwerk zu erlernen. In diesem Rahmen begab sich der Windjammer im Jahre 1996 auf eine Weltumsegelung, um den Spuren ihres berühmten Namengebers Adam Johann Ritter von Krusenstern (1770 — 1846) zu folgen.
Die in Kaliningrad (Königsberg) beheimatete “Krusenstern” hat eine Segelfläche von 3.427 Quadratmeter, verteilt auf vier Masten. Sie unternimmt nicht nur Ausbildungsfahrten, sondern ist seit vielen Jahren in der größten Regatta-Klasse von STI auch Teilnehmer an den internationalen Regatten. Noch heute gehört sie zu den schnellsten existierenden alten Rahseglern.
Ihre imposanten Ausmaße machen die “Krusenstern”, die mit 220 Mann Besatzung gefahren wird, immer wieder zu einem Hauptanziehungspunkt bei jedem Treffen der letzten großen Rahsegler. Zur Sail Bremerhaven 2015 wird die “Krusenstern” an ihrem Stammplatz an der Seebäderkaje liegen.
Quellen:
Buch “Sail 2000 Bremerhaven“
bremerhaven.de
wikipedia