Die Deutsche Seemannsmission hilft Seeleuten seit 113 Jahren
Schon 1848 mahnte Pastor Johann Hinrich Wichern auf dem ersten Kirchentag in der Lutherstadt Wittenberg, sich aller Notleidenden anzunehmen – es war sozusagen die Gründungsrede der Inneren Mission. Unter diesem Dach entstand neben vielen anderen Vereinen, Anstalten, Heime und Stifte auch die Deutsche Seemannsmission.
Pastor Wichern prangerte in seiner Reede auch die die sittliche Verwahrlosung in den Hafenstädten an. Dieses sowie die Abhängigkeit der Matrosen von Reedern und Wirtsleuten waren die Hauptmotive, in Deutschland Seemannsmissionen zu gründen. Der Verein Deutsche Seemannsmission existiert seit 1898 mit Hauptsitz in Bremen und ist eng verbunden mit der evangelischen Kirche. Die knapp 40 in- und ausländischen Standorte stehen allen Seeleuten offen, ungeachtet der sozialen, nationalen, kulturellen oder religiösen Herkunft.
Die Bremerhavener Seemannsmission hat sich zur Aufgabe gemacht, das geistige und leibliche Wohl der Seeleute zu fördern, sie zu unterstützen und kirchlich zu versorgen.
Die Containerschifffahrt hat den Beruf der Seeleute stark verändert. Heute liegen die Schiffe nur noch für kurze Zeit im Hafen. Sobald die Fracht geladen oder gelöscht wurde, legen die Schiffe wieder ab – manchmal schon nach wenigen Stunden.
Die heutigen Seeleute haben also keine Zeit, im Hafen soziale Kontakte zu knüpfen – sie vereinsamen. Lange Anfahrtswege vom Liegeplatz in die Stadt und teilweise restriktive Einreiseregelungen für die ausländischen Seemänner verhindern nicht selten, dass sie den Hafen verlassen können oder dürfen.
So kommen auch die ehrenamtlichen Helfer der Deutschen Seemannsmission Bremerhaven an Bord der Schiffe, um Gespräche anzubieten oder internationale Zeitungen mitzubringen. Auch Telefonkarten haben sie dabei, damit die Männer ihre Familien zuhause anrufen können.
Wer die Arbeit der Bremerhavener Seemannsmission mit einer Geldspende unterstützen möchte, findet hier die Bankverbindung.
Lesetipp:
„lass fallen anker — Blätter der Deutschen Seemannsmission“ erscheint vier Mal im Jahr und kann kostenlos heruntergeladen werden.