Der Wasserturm von Geestemünde
In meiner Reihe “Wassertürme” möchte ich Euch heute den Wasserturm von Geestemünde vorstellen. An dieser Stelle bedanke ich mich für die freundliche Unterstützung von Herrn Dr. Jens U. Schmidt. Solltet Ihr Lust auf mehr Informationen zu den Wassertürmen bekommen haben, schaut Euch doch mal die Homepage Archiv deutscher Wassertürme an. Dort gibt es auch das wirklich sehr informative Buch Wassertürme in Bremen und Hamburg zu bestellen, aus dem ich die Bilder auf dieser Seite kopieren durfte.
Im 19. Jahrhundert erwies sich die Wasserversorgung in den aufstrebenden Unterwesergemeinden als großes Problem. Der Hafen von Geestemünde erlebte einen schnellen Aufschwung. Es entstanden Schiffswerften und eine Eisenbahnverbindung nach Bremen wurde gebaut. Die Bevölkerung wuchs schnell. Versuche, durch das Bohren von Brunnen an ausreichende Wasservorräte heranzukommen, erwiesen sich nicht als erfolgreich. Um die Wasserversorgung sicherzustellen, ließ die Stadt 1891 auf dem topographisch höchsten Punkt Geestemündes einen Wasserturm mit einer Tagesleistung von 500 m³ errichten.
In seiner historisierenden Bauweise entsprach er dem Geschmack der Zeit und entsprach deshalb stilistisch zahlreichen Wassertürmen, die im damaligen Deutschen Reich entstanden. Durch Angriffe im Zweiten Weltkrieg wurde der 45 Meter hohe Turm schwer beschädigt und die Kuppel durch ein Flachdach ersetzt.
1976 war der Turm schließlich so marode, dass der Abriss drohte. Doch dann wurde das Wahrzeichen von Geestemünde saniert und auch die Kuppel wieder hergestellt. 2003 abermals komplett saniert und umgebaut wurde der Turm für Besucher wieder geöffnet. Der Vorplatz wurde umgestaltet und der Turm wurde mit einem gläsernen Anbau versehen. Ein Restaurant und Café lädt in dem unter Denkmalschutz stehenden Wasserturm zum Verweilen ein.
Wie kann man so ein geschütztes Baudenkmal mit solchen Glaskasten nur verunzieren ???