Das letzte Windrad-Fundament wurde abgeliefert
Die riesigen Tripods auf der ABC-Halbinsel waren die weithin sichtbaren Zeichen des Offshore-Booms in Bremerhaven. Tripods sind Fundamente, mit denen Offshore-Windanlagen sicher im Meeresboden verankert werden.
Der Bremerhavener Stahlbaubetrieb Weserwind hat 100 dieser Giganten ausgeliefert. Doch nun ist Schluss, ab 1. Januar 2014 sollen die Weserwind-Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen.
Der letzte Tripod wurde längst im Labradorhafen verladen und zur ABC-Halbinsel geschafft, wo er auf seinen Abtransport zum Windpark “Global Tech I” wartet – 180 Kilometer weit draußen vor der Küste.
Seit 2011 produzierte Weserwind die Tripoden für die Nordsee-Windparks “Globel Tech I” und “Borkum” mit bis zu 1000 Mitarbeiter.
Lange Jahre war es schon einmal still in der Fertigungshalle, die früher der insolventen Schichau Seebeckwerft gehörte. Erst als Weserwind in die Halle einzog, war es mit der Stille vorbei. Hebekräne bewegten die großen Stahlbleche, die Schlosser und Schweißer zuschnitten, walzten, formten und zu vielen Meter langen Rohren verschweißten. Doch nun ist auch das vorbei, die Stille ist zurückgekehrt.
Die Anschlussaufträge blieben aus, seit der damalige Bundesumweltminister Peter Altmaier ankündigte, mit einer Kostenbremse der Förderung erneuerbarer Energien zu Leibe zu rücken zu wollen. Das derzeit geltende Vergütungsmodell läuft Ende 2017 aus. Von Bau bis zur Betriebsfähigkeit können aber bis zu fünf Jahre vergehen. Und in ihrem Koalitionsvertrag haben CDU und SPD vereinbart, den Ausbau der Windkraft auf hoher See zu verlangsamen. Statt einer Leistung von 25 Gigawatt sollen bis 2030 nur 15 GW installiert werden.