Calvin im Gepäck. Hugenotten auf der Flucht nach Deutschland
Am Sonntag, 17. April 2016, bietet das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven um 10.30 Uhr einen thematischen Rundgang durch Dauerausstellung über die hugenottischen Glaubensflüchtlinge auf ihrem Weg nach Deutschland an.
Hugenotten waren französische Protestanten mit überwiegend calvinistischer Glaubensrichtung. Sonnenkönig Ludwig XIV. stellt die Hugenotten 1685 vor die Wahl: Entweder sie konvertieren zum katholischen Glauben, oder aber sie erleiden Verfolgung, Haft oder gar den Tod. Trotz eines mit der Todesstrafe belegten Ausreiseverbotes verlassen daraufhin 150.000 französische Protestanten illegal das Land.
Ungefähr 40.000 Hugenotten suchten ihr Heil in den deutschen Territorien. Davon ließen sich etwa 20.000 in Brandenburg-Preußen nieder. Das im Jahre 1685 von Kurfürst Friedrich Wilhelm – selbst Anhänger des calvinistischen Bekenntnisses — erlassene “Edikt von Potsdam” versprach den Hugenotten ungehinderte Ausübung ihrer Religion, Niederlassungsfreiheit und viele wirtschaftliche Vorteile. Sie erhielten kostenloses Baumaterial, Steuererleichterungen, und für Handwerker gab es Anschubfinanzierungen.
Aber auch für Brandenburg-Preußen brachte die Einwanderung unschätzbare Vorteile. Viele Hugenotten waren auf die Herstellung von Luxusartikeln spezialisierte Fachleute, die dazu beitrugen, die Wirtschaft des im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Brandenburg zu beleben. In der thematischen Führung wird von dem Fluchtweg der Hugenotten sowie ihrer Ankunft und Aufnahme in Deutschland erzählt.
Die Führung “Calvin im Gepäck. Hugenotten auf dem Weg nach Deutschland” beginnt um 10.30 Uhr im Foyer des Deutschen Auswandererhauses. Eine Anmeldung ist erwünscht unter der Rufnummer 0471/90220–0 oder an der Kasse.
Weitere Informationen:
www.dah-bremerhaven.de
Deutsches Auswandererhaus
Columbusstraße 65
27568 Bremerhaven
E‑Mail: presse@dah-bremerhaven.de
Presseinformation vom 12. April 2016