“Alexander von Humboldt” – vom einst stolzen Segler zum Gastronomieschiff
Jede Karriere geht einmal vorüber – auch die Karrieren stolzer Segelschiffe. Zum Schluss stand der Windjammer, der einst mit seinen grünen Segeln für Becks-Bier Reklame segelte, in den Ebay-Kleinanzeigen zum Verkauf. Was für ein Abstieg auf der ehemaligen Erfolgsleiter!
Nun hat sich mit dem Goslaer Unternehmer Heiko Rataj ein Käufer gefunden. Auslaufen wird das Ende September 2011 außer Dienst gestellte Schulschiff “Alex” zwar nicht mehr, aber die Bremerhavener BVT-Werft soll es zu einem Gastronomieschiff umbauen. Hierzu soll der Innenbereich entkernt, Elektrik und Fußböden erneuert und mit WC und Dusche ausgestattete Doppelkabinen eingebaut werden.
Anschließend, so die Pläne, soll die Bark, die mehr als 100 Jahren auf allen Weltmeeren zu sehen war, in Bremens Altstadt an der historischen Weserpromenade Schlachte einen Dauerliegeplatz erhalten. Hierbei hat man an Pontons gedacht, die gleichzeitig die Funktion als “Weserterrasse” für eine Außengastronomie übernehmen könnten.
Bevor der Dreimaster dann aber an der Schlachte festmachen kann, sind noch etliche Vorbereitungen zu treffen. Zunächst müsste eine “Wanne” ausgebaggert werden, damit das Schiff bei Ebbe nicht trocken fällt. Da die Weser eine Bundeswasserstraße ist, sind hierfür jede Menge Genehmigungen einzuholen und Auflagen zu erfüllen. Auf jeden Fall ist das Bremer Wirtschaftsressort in die Planungen eingebunden und steht hinter dem Projekt. Bis zum Herbst soll die Entscheidung über den neuen Liegeplatz getroffen sein.
Die “Alexander von Humboldt” wurde 1906 als Feuerschiff in Bremen gebaut und bis 1986 auf Nord- und Ostsee eingesetzt. Nach dem Umbau zur Bark übernahm 1988 die Deutsche Stiftung Sail Training (DSST) das Schiff.
Quellen:
bvt-bremen.de vom 10.07.2014
kreiszeitung.de vom 11.07.2014
ndr.de vom 10.07.2014