Verschlagwortet: Weser

Ein Weserstrandbad ohne Badeerlaubnis

Die Dis­kus­si­on um das Weser­strand­bad ohne Bade­er­laub­nis ist bis heu­te nicht zur Ruhe gekom­men. Vor zwei Wochen ist Harm Ahlers, Mit­glied der “Weser­schwim­mer-Bewe­gung”, gemein­sam mit den bei­den FDP-Stadt­ver­ord­ne­ten Jens Gro­te­lüschen und Pro­fes­sor Hau­ke Hilz in die Weser gestie­gen. Wei­te­re „Bade­gäs­ten“ schlos­sen sich an. Sie schwam­men um das Absperr­ge­län­der her­um und erreich­ten beim ers­ten Ver­bots­schild das Ufer. 

Die anhal­ten­de Dis­kus­si­on habe ich zum Anlass genom­men, mei­nen Arti­kel vom 14. Juli 2014 in Erin­ne­rung zu rufen:

Je nach­dem wen man fragt, ist es nun also per­fekt – oder auch nicht. Jeden­falls haben die Stadt­ver­ord­ne­ten der See­stadt Bre­mer­ha­ven mit 26 zu 16 Stim­men ein­deu­tig beschlos­sen, dass das Weser­strand­bad ohne Bad bleibt. Allen­falls ein Sand­bad kann man dort neh­men.Ein Weserstrandbad ohne BadeerlaubnisMeh­re­re Gut­ach­ter haben davor gewarnt, dass bestehen­de Bade­ver­bot auf­zu­he­ben. Auf­grund der unbe­re­chen­ba­ren Strö­mungs­ver­hält­nis­se im Bereich des Weser­strand­ba­des sei das Baden dort unkal­ku­lier­bar gefähr­lich. Selbst mit erheb­li­chen Sicher­heits­maß­nah­men  möch­ten die Poli­ti­ker daher eine Auf­he­bung des Bade­ver­bo­tes nicht ver­ant­wor­ten. Und so wird es auch kei­ne Ein­rich­tung eines abge­grenz­ten und gesi­cher­ten Bade­be­reichs geben.  Eine Ganz­tags-Bade­auf­sicht soll nicht finan­zier­bar sein. Und auch der Vor­schlag, über die Hoch- und Nied­rig­was­ser­zei­ten per Warn­ta­feln zu infor­mie­ren, wur­de gleich mit ver­wor­fen.Ein Weserstrandbad ohne BadeerlaubnisDas Baden im Bereich des Weser­strand­ba­des wäre eigent­lich auch durch die Ver­ord­nung zur Rege­lung des Gemein­ge­brauchs an Gewäs­sern im Land Bre­men nicht ver­bo­ten. Aller­dings erlaubt Para­graf 6 der Ver­ord­nung, dass die Was­ser­be­hör­de unter Umstän­den zusätz­li­che Beschrän­kun­gen des Gemein­ge­brauchs vor­neh­men darf. Und da das Grund­stück Weser­strand­bad im Besitz der Stadt ist, kann sie als Eigen­tü­me­rin ohne­hin frei ent­schei­den, ob geba­det wer­den darf. Nun, sie hat ent­schie­den, das alles blei­ben soll wie es ist: Bade­ver­bot und – natür­lich! — wei­ter­hin Ein­tritts­geld.Ein Weserstrandbad ohne BadeerlaubnisDa hilft es auch nicht, dass die Deut­sche Lebens-Ret­tungs-Gesell­schaft (DLRG) bereits im ver­gan­ge­nen Früh­jahr grund­sätz­lich für eine Auf­he­bung des Bade­ver­bo­tes plä­diert hat. Sie waren zwar auch der Mei­nung, dass das Schwim­men in der Weser auf­grund der vor­herr­schen­den Strö­mungs­ver­hält­nis­se nicht unge­fähr­lich sei, wären aber bereit gewe­sen, sich etwa an den Wochen­en­den tags­über mit einem Was­ser­ret­tungs­dienst im Strand­be­reich zu enga­gie­ren. Aller­dings wäre die Bereit­stel­lung eines Motor-Ret­tungs­boo­tes unab­ding­bar gewe­sen. Nun, die­se Aus­ga­ben blei­ben dem Stadt­käm­me­rer nun auch erspart.Ein Weserstrandbad ohne BadeerlaubnisBade­ver­bot in der Weser – das war nicht immer so. Vie­le Bre­mer­ha­ve­ner erin­nern sich noch ger­ne an die Zeit, als man im Weser­strand­bad noch ein Bad neh­men konn­te. Man­che haben als Kind den gan­zen Som­mer im Weser­strand­bad ver­bracht und ihre Sand­bur­gen gebaut. Damals, als man noch schwim­men durf­te. Als die Schif­fe noch nicht so dicht am Strand vor­bei­fuh­ren und für die Baden­den gefähr­lich wur­den.Ein Weserstrandbad ohne BadeerlaubnisIn den 1950er Jah­ren waren die Som­mer beschei­den, nur weni­ge konn­ten sich eine Rei­se in den Süden leis­ten. So blieb man daheim, bade­te in der Weser und genoss einen Sand­strand wie an der Adria.

Begon­nen hat aber alles sehr viel frü­her. Schon im Jah­re 1866 ent­stand in der Nähe des Alten Hafens eine Män­ner­ba­de­an­stalt. Frau­en muss­ten noch vie­le Jah­re war­ten, bis auch ihnen der Sprung in die Flu­ten erlaubt war – aber abseits von den Män­nern, bit­te schön! Und wen es nicht in die Weser­flu­ten zog, der fla­nier­te über die Pro­me­na­de.Ein Weserstrandbad ohne BadeerlaubnisWer in das Was­ser stieg wuss­te, dass er den im Jah­re 1903 vom Was­ser- und Schiff­fahrts­amt auf­ge­stell­ten Was­ser­stands­an­zei­ger nicht aus den Augen ver­lie­ren durf­te. Auf dem Bild wird ein Was­ser­stand von 3,40 Meter ange­zeigt: Für jeden Meter ein run­der Korb und je 20 Zen­ti­me­ter ein Kegel. Oben war ein Zei­ger ange­bracht, der über Ebbe oder Flut infor­mier­te. Stand ein Sturm bevor, setz­te man einen schwar­zen Ball. Nachts zeig­ten rote Lam­pen die Höhe des Was­ser­stan­des an.Ein Weserstrandbad ohne Badeerlaubnis1926 wur­de aus dem Strand das heu­ti­ge Weser­strand­bad. Man spül­te kräf­tig Sand auf und fer­tig war Bre­mer­ha­vens gern besuch­te Tou­ris­ten­at­trak­ti­on. Ein Steg erlaub­te, auch tro­cke­nen Fußes an das Was­ser zu gelan­gen.Ein Weserstrandbad ohne BadeerlaubnisDas blieb so bis 1967, da bestand die Weser nur noch aus Kloa­ke und Koli­bak­te­ri­en. Das Baden wur­de aus gesund­heit­li­chen Grün­den ver­bo­ten. Heu­te ist die Was­ser­qua­li­tät wie­der ein­wand­frei – aber das Bade­ver­bot bleibt bestehen.

Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom

18.03.2014  | Weser-Strand­bad: Gut­ach­ten liegt vor
25.03.2014 | Stadt will Bade­ver­bot kippen
27.03.2014 | Gro­ße Mehr­heit für Badespaß
03.04.2014 | DLRG bereit zur Weserwache
17.04.2014 | Schnell mal in der Weser abtauchen
19.05.2014 | Ent­schei­dung erneut vertagt
03.06.2014 | Im Strom der Bedenken
24.06.2014 | Die Mehr­heit schwimmt davon
25.06.2014 | Jetzt sind die NZ-Leser dran
10.07.2014 | Das Schwimm­ver­bot bleibt
10.07.2014 | Geteil­te Mei­nung am Strand

Sonderfahrten zum Leuchtturm Roter Sand 2015

Der Leucht­turm Roter Sand ist das bekann­tes­te mari­ti­me Wahr­zei­chen der deut­schen Nord­see­küs­te. Gleich­zei­tig gilt er als das ein­sams­te Hotel Deutsch­lands, das von sei­nen Gäs­ten nur per Schiff erreicht wer­den kann. Den Gäs­te­trans­port über­nimmt seit letz­tem Jahr die “Lev Tai­fun”, deren Eig­ner das im Fische­rei­ha­fen ansäs­si­ge Unter­neh­men Inno­ven ist.

Leuchtturm Roter Sand

Die Über­fahrt von Bre­mer­ha­ven zum Leucht­turm Roter Sand dau­ert mit dem ehe­ma­li­gen Ton­nen­le­ger “Lev Tai­fun” etwa 2,5 Stun­den. Ist der Leucht­turm erreicht, kann das Schiff nur anle­gen, wenn der See­gang nicht höher als ein Meter ist. Andern­falls muss die Anrei­se kurz­fris­tig abge­sagt wer­den. Natür­lich ist auch eine Rück­rei­se nur mög­lich, wenn Wet­ter und See das zulassen.

Lei­der erlau­ben ent­spre­chen­de EU-Richt­li­ni­en nicht, dass die “Lev Tai­fun” mehr als 12 Gäs­te trans­por­tiert. Sechs davon habe die Mög­lich­keit, eine Nacht auf dem Leucht­turm zu ver­brin­gen. Die ande­ren sechs Fahr­gäs­te müs­sen wie­der mit zurück nach Bre­mer­ha­ven fah­ren. Aus die­sem Grund sind die Fahr­ten zum Leucht­turm Roter Sand auch immer schnell ausgebucht.

Leuchtturm Roter Sand

Das Min­dest­al­ter für Besu­cher des Leucht­tur­mes beträgt 12 Jah­re, da der Auf­stieg auf den Turm über eine sechs Meter hohe Außen­lei­ter erfolgt. Wer den Auf­stieg geschafft hat, kann sich auf einen nicht all­täg­li­chen Urlaub in der Weser­mün­dung freu­en. Es steht ein Schlaf­raum mit sechs Eta­gen-Bet­ten, einer Küche und einem Wasch­raum mit Wasch­be­cken zur Verfügung

Die Buchung erfolgt über die Inno­ven Mari­ne Ser­vice GmbH und Co. KG (Tel. 0471/95 84 50 90, rotersand@innoven.de). Die Tages­fahrt kos­tet pro Per­son 90 Euro, die Zwei-Tages-Tour mit Über­nach­tung 560 Euro.

Die Deut­sche Stif­tung Denk­mal­schutz bie­tet in die­ser Sai­son wie­der Son­der­fahr­ten zum Leucht­turm Roter Sand an: 
Ter­mi­ne:
20. Juni 2015
Abfahrt: 7:30 Uhr 6 Tages­gäs­te / 6 Übernachtungsgäste
21. Juni 2015
Abfahrt: 8:00 Uhr 6 Tagesgäste 
4. Juli 2015
Abfahrt: 7.00 Uhr 6 Tages­gäs­te / 6 Übernachtungsgäste
5. Juli 2015
Abfahrt: 7:30 Uhr 6 Tagesgäste 
18. Juli 2015
Abfahrt: 7:00 Uhr 6 Tages­gäs­te / 6 Übernachtungsgäste
19. Juli 2015
Abfahrt: 7:30 Uhr 6 Tagesgäste
8. August 2015
Abfahrt: 11:00 Uhr 6 Tages­gäs­te / 6 Übernachtungsgäste
9. August 2015
Abfahrt: 12:00 Uhr 6 Tagesgäste
22. August 2015
Abfahrt: 9:00 Uhr 6 Tages­gäs­te / 6 Übernachtungsgäste
23. August 2015
Abfahrt: 10:00 Uhr 6 Tagesgäste 

Das Leucht­turm ist auf offe­ner See im Mee­res­grund ver­an­kert. Durch Mee­res­bran­dung und Sturm­flu­ten ist sei­ne Stand­fes­tig­keit gefähr­det. Die “Stif­tung Leucht­turm Roter Sand” der Deut­schen Stif­tung Denk­mal­schutz sucht daher zusätz­li­che Freun­de und För­de­rer zum Erhalt die­ses ein­zig­ar­ti­gen Baudenkmals. 
Quel­le:
Deut­sche Stif­tung Denk­mal­schutz | Pres­se­mel­dung vom 15.06.2015

Wieder Kollision einer Weserfähre mit einem Frachter

Am ver­gan­ge­nen Diens­tag, 25.11.2014 hat es auf der Weser wie­der ein­mal ordent­lich geschep­pert. Es herrsch­te dich­ter Nebel, als um 19.40 Uhr die Weser­fäh­re “Bre­mer­ha­ven” den auf Ree­de lie­gen­den hol­län­di­schen Frach­ter “Fidu­cia” ramm­te. Durch den star­ken Auf­prall stürz­ten zwei Crew­mit­glie­der und ein Fahr­gast und erlit­ten dabei Prel­lun­gen und Stauchungen.

Weserfaehren in bremerhaven

Mit einem etwa 150.000 Euro star­ken Sach­scha­den ver­hol­te die Weser­fäh­re “Bre­mer­ha­ven” selb­stän­dig in die Bre­do-Werft im Fische­rei­ha­fen. Das aus Dan­zig gekom­me­ne Fracht­schiff “Fidu­cia”  über­stand den wuch­ti­gen Auf­prall mit leich­ten Schä­den und konn­te aus eige­ner Kraft den Bra­ker Hafen anlau­fen und dort sei­ne Ladung löschen.

Mög­li­cher­wei­se war ein Fahr­feh­ler des sehr erfah­re­nen Kapi­täns der Fäh­re der Grund der Kol­li­si­on. Even­tu­ell hat er das Radar­bild falsch inter­pre­tiert und ist so im dich­ten Nebel 100 Meter von sei­nem Kurs abge­kom­men. Die Was­ser­schutz­po­li­zei hat ihre Ermitt­lun­gen noch nicht abgeschlossen.

Für die Dau­er der Repa­ra­tur­ar­bei­ten ist ein Son­der­fahr­plan in Kraft. Die Abfahr­ten ab Bre­mer­ha­ven und ab Ble­xen fin­den werk­tags in den Mor­gen­stun­den alle 30 Minu­ten und ab 10:00 Uhr im 40-Minu­ten-Takt statt.

Den Son­der­fahr­plan als pdf gibt es unter www.weserfaehre.de
Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 27. Novem­ber 2014, Sei­te 11
weserfahre.de

Erinnerungsweg alter Leuchttürme zwischen Cuxhaven und Bremerhaven

In der alten See­marsch Land Wurs­ten soll zwi­schen Cux­ha­ven und Bre­mer­ha­ven eine Leucht­turm­stra­ße ent­ste­hen. Dazu möch­te der Wre­mer Hei­mat­ver­ein einen ein­ma­li­gen Leucht­turm aus dem Jah­re 1889 nach­bau­en las­sen. Das bereits 1911 abge­ris­se­ne Quer­mar­ken­feu­er wies den Schif­fen bis zum Jah­re 1905 den Weg.

Leuchttürme in Solthoern

Es soll so um 1886 gewe­sen sein, als im Feri­en­dorf Solt­hörn eine fünf­köp­fi­ge Dele­ga­ti­on aus Bre­men auf­tauch­te. Sie ent­schied, dass hier ein Leucht­turm her muss und bestimm­te auch gleich den genau­en Stand­ort. Die Wurs­ter schlu­gen die Hän­de über den Kopf zusam­men und ver­stan­den nicht, wozu “in die­ser Ein­sam­keit” ein Leucht­turm gebaut wer­den soll.

Den­noch schritt man zur Tat. Aller­dings wur­de zunächst nur ein klei­ner Turm gebaut. Er bestand aus einem kas­ten­för­mi­gen Bau­kör­per, den man auf vier höl­zer­ne Pfäh­le setz­te. In dem Kas­ten wur­de eine Later­ne instal­liert, die mit Rüb­öl oder Petro­le­um gespeist wur­de. Die Trag­wei­te soll für das wei­ße Licht 6,7 See­mei­len betra­gen haben, für das rote Licht 5,6 Seemeilen.

Ver­ächt­lich tauf­ten die Wurs­ter die rund zehn Meter hohe Holz­kon­struk­ti­on “Petro­le­um­ko­cher”. Aber die an der Nord­see­küs­te ein­ma­li­ge Kon­struk­ti­on wies den Schif­fen bis 1905 den siche­ren Weg; bis er von einem stei­ner­nen Turm abge­löst und 1911 schließ­lich abge­ris­sen wurde.

Nach­dem das Feu­er im alten Turm gelöscht war, wur­de gleich dar­auf der neue Solt­hör­ner Leucht­turm in Dienst gestellt. Die­ser eben­falls im Jah­re 1906 erbau­te Turm war nicht mehr aus Holz. Es war ein gemau­er­tes Rund­ge­bäu­de, nach oben leicht ver­jüngt und endend mit einem halb­ku­gel­för­mi­gen Kup­pel­dach mit einer auf­ge­setz­ten Kugel als Krö­nung. Die Ober­kan­te der Kugel liegt 23,50 m über gewöhn­li­chem Hoch­was­ser, das Feu­er brennt 18,70 m über gewöhn­li­chem Hochwasser.

Als Licht­quel­le dien­te eine eiser­ne Later­ne mit einem Petro­le­um­glüh­licht, das in einem Gür­tel­ap­pa­rat von 40 cm Brenn­wei­te brann­te. Beim Ver­sa­gen des Petro­le­um­glüh­lich­tes brann­te zur Aus­hil­fe die bis­her gebräuch­li­che Petro­le­um-Docht­lam­pe, deren Licht eine wesent­lich gel­be­re Fär­bung besaß, als das Petroleumglühlicht.

Auch der neue Leucht­turm war ein Quer­mar­ken­feu­er – also ein Sek­to­ren­feu­er, das quer zum Kurs leuch­tet. Das Solt­hör­ner Feu­er strahl­te meh­re­re rote und wei­ße Sek­to­ren aus. Das Weser­fahr­was­ser mach­te frü­her ober­halb Solt­hörn einen schar­fen Knick nach Nord­wes­ten, vor­bei am Ever­sand führ­te der Weg über das Dwars­gat direkt in die Nordsee.

Auch im Jah­re 1906 wur­de  auf dem Deich am Wre­mer Tief ein wei­te­res Quer­mar­ken­feu­er errich­tet. Die Ein­hei­mi­schen tauf­ten ihn wegen sei­nes schwarz-wei­ßen Anstri­ches auf den Namen “Klei­ner Preu­ße”. Bereits im Jah­re 1930 wur­de er wie­der entfernt.

Der Solt­hör­ner Leucht­turm zeig­te nach dem Abbau sei­ner Later­ne noch vie­le Jah­re ein höl­zer­nes Topp­zei­chen als Tages­sicht­mar­ke. Doch als hier im Jah­re 1967 ein neu­er Deich errich­tet wur­de, muss­ten nicht nur die Orte Solt­hörn und Schmar­ren auf­ge­löst wer­den. Auch der Rumpf des “Eiser­nen Gus­tav” muss­te dem neu­en Deich Platz machen, und so wur­de er gesprengt.

Petroleumkocher Solthörn

Der 1985 gegrün­de­te Wre­mer Hei­mat­kreis setzt sich seit vie­len Jah­ren für die Idee eines “Erin­ne­rungs­we­ges alter Leucht­tür­me zwi­schen Cux­ha­ven und Bre­mer­ha­ven” ein. Bei­de Städ­te sol­len durch eine durch­ge­hen­de Leucht­turm­li­nie ver­bun­den wer­den. Einen erfolg­rei­chen Anfang hat es schon gege­ben: In Wre­men konn­te man mit finan­zi­el­ler Hil­fe des Ver­kehrs­ver­eins den “Klei­nen Preu­ßen” nach­bau­en. Der Nach­bau steht seit fast neun Jah­ren am Nor­den­de des Wre­mer Hafens.

Nun möch­te der Wre­mer Hei­mat­kreis den archi­tek­to­nisch so ori­gi­nel­len ers­ten Leucht­turm im Lan­de Wurs­ten, den “Petro­le­um­ko­cher”, nach­bau­en las­sen. Das soll gut 240.000 Euro kos­ten, Geld, das der Hei­mat­ver­ein nicht auf­brin­gen kann. Zuwen­dun­gen von der Samt­ge­mein­de Land Wurs­ten und der EU wären aber mög­lich, sobald das Spen­den­kon­to des Hei­mat­ver­ei­nes ein Eigen­geld von 60.000 Euro aufweist.

Mit der Rekon­struk­ti­on des “Petro­le­um­ko­chers” in Wre­men-Solt­hörn soll die “Lücke in der Per­len­ket­te der Wurs­ter Leucht­tür­me geschlos­sen wer­den und die Leucht­turm­stra­ße ein High­light im Tou­ris­mus wer­den”. Unter­stüt­zung für ihre Plä­ne erhof­fen sich die Wre­mer auch von der Inter­es­sen­ge­mein­schaft See­zei­chen (IGSZ), die sich den Erhalt von Leucht­tür­men und Feu­er­schif­fen ver­schrie­ben haben.

Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 23.03.2010 und 07.01.2014
Wre­mer Hei­mat­kreis ‘85 e. V.
kleiner-preusse.de
baken-net.de

Ehemaliger Tonnenleger bringt Gäste zum Leuchtturm “Roter Sand“

Gebaut wur­de das ehe­mals auf den Namen “Johann Georg Rep­sold” getauf­te Schiff in den Jah­ren 1963/1964 auf der Hitz­ler-Werft in Lau­en­burg, um es für die Unter­hal­tung der Fahr­was­ser­ton­nen auf der Unter­el­be ein­zu­set­zen. Nun wur­de es im Fische­rei­ha­fen umge­baut und umge­tauft auf den Namen “Lev Tai­fun”, um es als Fahr­zeug für die Off­shore-Wind­kraft­an­la­gen ein­zu­set­zen. Neben­bei soll es Tou­ris­ten mit einer Geschwin­dig­keit von maxi­mal 10 Kno­ten zum Leucht­turm Roter Sand bringen.

LEV Taifun

Bis 2011 war der ehe­ma­li­ge Ber­gungs­schlep­per “Goli­ath” für den Trans­port der Pas­sa­gie­re zum Leucht­turm zustän­dig. Aus tech­ni­schen Grün­den wur­de die “Goli­ath”, die mehr als 40 Pas­sa­gie­re beför­dern durf­te, 2011 außer Dienst gestellt und ver­schrot­tet. Damit war erst mal Schluss mit dem Leucht­turm­tou­ris­mus, es gab ein­fach kein Ersatzschiff.

Leuchtturm "Roter Sand"

Nun gibt es Ent­war­nung für die Lieb­ha­ber des schwarz-rot-weiß gerin­gel­ten Leucht­turms “Roter Sand” der seit dem 1.November 1885 da drau­ßen in der Außen­we­ser auf einem Riff aus rotem Muschel­sand steht – 50 Kilo­me­ter vor Bre­mer­ha­ven. Ab Mai wird das Arbeits­schiff der INNOVEN GmbH auch als “Aus­flugs­damp­fer” ein­ge­setzt und kann pro Fahrt zwölf Pas­sa­gie­re zu der gut 30 Meter (gemes­sen bei Nied­rig­was­ser über dem Mee­res­spie­gel) hohen Stahl­kon­struk­ti­on brin­gen. Das Bau­denk­mal mit sei­nen cha­rak­te­ris­ti­schen Erkern gilt als Meis­ter­werk mari­ti­mer Ingenieurkunst.

Auf­grund der gerin­gen Per­so­nen­zahl, die die “LEV Tai­fun” beför­dern darf, sol­len nach Anga­ben der Bre­mer­ha­ven Tou­ris­tik lei­der bereits alle Ter­mi­ne aus­ge­bucht sein.
Quel­len:
foerderverein-leuchtturm-roter-sand.de
kreiszeitung.de vom 12.04.2014

Wer erinnert sich noch an die Groschenfähre in Bremerhaven?

In Face­book habe ich zuerst davon gehört. Jemand erzähl­te von der vor vie­len Jah­ren still­ge­leg­ten Bre­mer­ha­ve­ner “Gro­schen­fäh­re”. Da ich im Inter­net nur Frag­men­te über die­ses Trans­port­mit­tel gefun­den habe, bat ich eini­ge Grup­pen in Face­book um Hilfe.

Groschenfähre

Und vie­le haben geant­wor­tet und ihre Erin­ne­run­gen an die hie­si­gen “Hafen­gon­do­lie­ren” auf­ge­schrie­ben. Wenn ich alles rich­tig ver­stan­den habe, scheint es wohl meh­re­re “Gro­schen­fäh­ren” gege­ben zu haben.

Eine Fäh­re soll es in Geest­e­mün­de gege­ben haben. Sabi­ne weiß von ihrer Mut­ter, dass die­se als Kind vor dem Krieg mit der “Gro­schen­fäh­re” vom alten Fähr­an­le­ger zum Ton­nen­hof über­setz­te, um in das Weser­bad zu gelan­gen. Heu­te über­quert man die Gees­te ein­fach über die Kennedybrücke.

Groschenfähre

An eine wei­te­re “Gro­schen­fäh­re” erin­nert sich Rein­hard. Die soll im Fische­rei­ha­fen von der Koh­len­pier aus zum Fried­rich-Albert-Pust-Platz über­ge­setzt haben.

Groschenfähre

Es mag wohl noch eine drit­te “Gro­schen­fäh­re” gege­ben haben, die von Hal­le X Nord zum West­kai rüber­fuhr (West­fäh­re). Die Anle­ge­stel­len sol­len noch erkenn­bar sein. Auch im Kai­ser­ha­fen soll Her­berts Erin­ne­rung zufol­ge eine Per­so­nen­fäh­re, die man “Gro­schen­fäh­re nann­te” unter­wegs gewe­sen sein, und zwar vom Zoll­tor Rot­er­sand zur Lloydwerft.

GroschenfähreVie­le wuss­ten zu berich­ten, das es damals kei­nes­falls selbst­ver­ständ­lich war, die Fäh­re  in Anspruch zu neh­men. Man hat­te es sich zwei­mal über­legt, ob man die 10 Pfen­ni­ge inves­tie­ren woll­te oder doch lie­ber zu Fuß ging. Oft­mals sei der Fähr­mann aber auch groß­zü­gig gewe­sen und hat die Kin­der für 5 Pfen­ni­ge zum Weser­bad rüber geru­dert. Doch in der Regel muss­ten die Kin­der den Umweg über die Geest­e­brü­cke zum Weser­bad laufen.

Ich bedan­ke mich bei allen Grup­pen­mit­glie­dern von Face­book für die zahl­rei­chen Erinnerungen.

Wieder mit der Fähre über die Weser

Die Sanie­rungs­ar­bei­ten am Fähr­an­le­ger in Nor­den­ham-Ble­xen wur­den fer­tig gestellt. Ab 1. Mai 2013 kön­nen Fuß­gän­ger, Rad­fah­rer, PKW und auch schwe­re LKW wie­der mit der Fäh­re die Weser zwi­schen Ble­xen und Bre­mer­ha­ven überqueren. 

Weserfähre

Nach­dem die Fähr­ver­bin­dung auf­grund des maro­den Fähr­an­le­gers in Ble­xen am 8. April ein­ge­stellt wer­den muss­te, began­nen die Sanie­rungs­ar­bei­ten. Aus 300 Ton­nen Stahl wur­de in Bre­mer­ha­ven eine neue Brü­cke zusam­men­ge­schweißt. Am 19. April hob Schwimm­kran “Enak” den Haupt­teil der Brü­cke in ihre Hal­te­run­gen. 60 bis 100 Jah­re Lebens­dau­er wird der neu­en Brü­cke pro­gnos­ti­ziert – soweit sie gut gepflegt wird.