Verschlagwortet: was geschah damals?

Die Zeitung sucht Zeitzeugen, die sich an den Bombenangriff vom 18.9.1944 erinnern

Durch den schreck­li­chen Luft­an­griff am 18. Sep­tem­ber 1944 zer­stör­ten 480 Spreng­bom­ben, 420.000 Stab­brand­bom­ben und 31 Luft­mi­nen inner­halb von 20 Minu­ten den dama­li­gen Stadt­teil Weser­mün­de Mit­te zu 97 Pro­zent und Geest­e­mün­de zu 75 Prozent.

Bombenangriff auf Wesermünde

Der Angriff der 5. Bom­ber­flot­te der Roy­al Air Force hat sich tief in das kol­lek­ti­ve Gedächt­nis der Bewoh­ner unse­rer Stadt gegra­ben. 618 Men­schen fan­den den Tod, 1.193 erlit­ten Ver­let­zun­gen. Die Bom­ber ver­nich­te­ten 2.670 Häu­ser, und 30.000 Bür­ger wur­den obdachlos.

In der Nacht vom 18./19. Okto­ber fie­len noch ein­mal 867 Ton­nen Bom­ben auf die bereits zer­stör­te Stadt, deren kom­plet­te Zer­stö­rung sich die Alli­ier­ten als Ziel gesetzt hatten.

Die Nord­see-Zei­tung sucht jetzt Zeit­zeu­gen, die über ihre Erin­ne­run­gen an das Dra­ma vor 70 Jah­ren erzäh­len möch­ten. Bit­te mel­det Euch bei der

Nord­see-Zei­tung
Lokal­re­dak­ti­on
Hafen­stra­ße 140
27576 Bre­mer­ha­ven
Tele­fon: 0471/597 270
Email: bremerhaven@nordsee-zeitung.de

Als Wesermünde brannte — unbekannte Fotos aufgetaucht

Als Weser­mün­de brann­te — unbe­kann­te Fotos aufgetaucht

Es gibt schö­ne Erin­ne­run­gen und böse Erin­ne­run­gen. Die schö­nen Erin­ne­run­gen sind manch­mal ver­blasst, ver­schüt­tet in den Tie­fen unse­res Gedächt­nis. Scha­de! Aber es gibt auch die quä­len­den Erin­ne­run­gen, die tag­ein und tag­aus prä­sent sind, die man nie los wird. Sie sind immer da — die bösen Erinnerungen.

Bre­mer­ha­vens Stadt­his­to­ri­ker Dr. Man­fred Ernst hat über böse Erin­ne­run­gen ein Buch geschrie­ben. Ein Buch über böse kol­lek­ti­ve Erin­ne­run­gen. Es ist ein Buch über die Bre­mer­ha­ve­ner Bom­ben­nacht vom 18. Sep­tem­ber 1944.

Dr. Ernst hat kei­ne eige­nen Erin­ne­run­gen an die Nacht, in der die gro­ße Kata­stro­phe über Bre­mer­ha­ven (Weser­mün­de) her­ein­brach. Aber er kann sich an die Erzäh­lun­gen sei­ner Groß­el­tern erin­nern. Viel­leicht ja auch an Erzäh­lun­gen ande­rer Men­schen. Jeden­falls weiß Dr. Ernst zu berich­ten, dass sei­ne Groß­el­tern in der Keil­stra­ße 25 ein Geschäft hat­ten. Milch, But­ter und Käse konn­te man hier kau­fen. Aber nur bis zum 18. Sep­tem­ber 1944. Danach gab es kein Geschäft mehr — und auch kei­ne Milch, kei­ne But­ter und kein Käse mehr. Danach war das Nichts.Als Wesermünde brannte - unbekannte Fotos aufgetauchtDr. Ernst erzählt, dass er in der Bom­ben­nacht mit sei­nen Ange­hö­ri­gen im Kel­ler des Hau­ses Keil­stra­ße 25 geses­sen hat. Und als der Luft­an­griff vor­über war, gab es kei­ne St. Mari­en­kir­che mehr, und auch das Milch­ge­schäft war über den Köp­fen der im Kel­ler aus­har­ren­den Schutz­su­chen­den zusam­men­ge­bro­chen. Ohne frem­de Hil­fe hät­te es kein Ent­rin­nen gege­ben. Ein Mari­ne­sol­dat war es, der die Mut­ter, die Groß­el­tern und den ein­jäh­ri­gen Man­fred befreit hat. Anschlie­ßend ist die Fami­lie zur Klapp­brü­cke gelau­fen, dort fand sie Unter­schlupf in einem Röh­ren­bun­ker. Der Mari­ne­sol­dat, der unbe­kann­te Lebens­ret­ter, ist nie wie­der auf­ge­taucht, nie­mand weiß, woher er kam und wohin er ging.Als Wesermünde brannte - unbekannte Fotos aufgetauchtDr. Ernst hat nun vie­le Erin­ne­run­gen, pri­va­te und kol­lek­ti­ve, zu einem Buch zusam­men­ge­fasst. Es sind Erin­ne­run­gen von Lesern, die ihre ergrei­fen­den Erleb­nis­se auf­ge­schrie­ben und zum 60. Jah­res­tag des schreck­li­chen Luft­an­grif­fes an die Nord­see-Zei­tung gesandt haben.

Wer das Buch liest kann viel­leicht die Situa­ti­on der Men­schen vor dem Bom­ben­alarm nach­füh­len. Der Leser kann viel­leicht auch die Panik nach­emp­fin­den, die  die Men­schen über­kam, als die Bom­ben auf den Schutz­raum fie­len. Und viel­leicht kann er auch die Fas­sungs­lo­sig­keit der Men­schen begrei­fen, die voll­kom­men ori­en­tie­rungs­los waren, als sie wie­der ans Tages­licht kamen.Als Wesermünde brannte - unbekannte Fotos aufgetauchtDr. Man­fred Ernst wur­de bei sei­nen Recher­chen eben­so vom Bre­mer­ha­ve­ner Stadt­ar­chiv unter­stützt wie vom Hei­mat­bund der Män­ner vom Mor­gen­stern. Auch mit aus pri­va­ten Samm­lun­gen stam­men­des Bild­ma­te­ri­al konn­te Dr. Ernst sei­ne Recher­chen kom­plet­tie­ren. Gleich­wohl muss­te Dr. Ernst gegen­über der Nord­see-Zei­tung bedau­ern, dass eini­ge Fra­gen unge­klärt blie­ben: “Es gibt eini­ge Auf­nah­men, da konn­te mir bis­her nie­mand sagen, wo sie foto­gra­fiert wur­den, um wel­che Stra­ßen und Gebäu­de es sich han­delt. Viel­leicht gibt es ja noch Augen­zeu­gen, die sich erin­nern. Zwei Bil­der zei­gen Rui­nen irgend­wo in der Stadt, auf einem Bild ist eine Dro­ge­rie zu erken­nen – mög­li­cher­wei­se in Geest­e­mün­de. Und auf dem vier­ten Bild sei ein Platz abge­bil­det, auf dem zer­stör­te Fahr­zeu­ge gesam­melt wurden.”

Viel­leicht kön­nen Deich­SPIE­GEL-Leser wei­ter­hel­fen. Dann wäre es schön, wenn Ihr mit mir Kon­takt auf­neh­men würdet.

Der in einer Auf­la­ge von 1.500 Stück am 11. Sep­tem­ber 2014 erschie­ne­ne Gedenk­band ent­hält vie­le Brie­fe und Doku­men­te und mehr als 70 Fotos. 
Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 18.07.2014
Dr. Man­fred ErnstAls die Stadt brann­te — Der 18. Sep­tem­ber 1944 in Bre­mer­ha­ven- Wesermünde
128 Sei­ten (gebun­de­ne Ausgabe)
Carl Schü­ne­mann Ver­lag | 19,90 Euro
ISBN 978–3–944552-31–6

Nordsee-Zeitung sucht alte Eisbären-Fotos

Für einen Zei­tungs­ar­ti­kel sucht die Nord­see-Zei­tung Erin­ne­rungs­fo­tos von Eurem Zoo­be­such in Bre­mer­ha­ven. Und ganz toll wäre es, wenn auf die­sen Fotos die Tier­grot­ten mit Eis­bä­ren abge­bil­det wären. Es soll näm­lich nicht nur ein Arti­kel in der Zei­tung erschei­nen, nein, auch ein Eis­bä­ren-Buch soll in Druck gege­ben werden.

Zoo am Meer

Der Zoo ist wirk­lich eine ein­ma­li­ge Sehens­wür­dig­keit in der See­stadt. Tou­ris­ten, Schul­klas­sen, Fami­li­en – alle pil­gern hin – regel­mä­ßig und immer wie­der. Gera­de in die­sen Tagen ist der Zoo­be­such ein “Muss”. Jeder will den Star ein­mal gese­hen haben:  Die klei­ne Eis­bä­rin Lale, die hier im Zoo am Meer das Licht der Welt erblickt hat.

Wer kommt heu­te nach einem Zoo­be­such noch ohne Bil­der heim? Eine Digi­tal­ka­me­ra hat wohl fast jeder dabei. Aber frü­her, als es noch kei­ne Digi­tal­ka­me­ras gab, war es anders. Ana­lo­ge Foto­ap­pa­ra­te waren teu­er, nicht jeder konn­te sich einen leis­ten. Und auch die Foto­ab­zü­ge waren mit oft­mals uner­schwing­li­chen Kos­ten ver­bun­den. Da foto­gra­fier­te man spar­sam oder gar nicht.

Ostern 1971

Das hat sich wohl auch die Redak­ti­on der Nord­see-Zei­tung Bre­mer­ha­ven gedacht, als sie die Idee hat­te, alte Fotos zu suchen, die im Zoo am Meer ent­stan­den sind. Und so bit­tet sie Euch, Eure Bil­der zur Zei­tung zu schi­cken. Ein­zi­ge Vor­aus­set­zung für das Foto ist, dass Ihr allei­ne oder mit der Schul­klas­se oder mit Eurer Fami­lie auf dem Foto zu sehen seid. Aber nicht mit einem Pin­gu­in im Hin­ter­grund. Nein, es muss ein Eis­bär auf dem Bild zu sehen sein. Dann habt Ihr gute Chan­cen, dass Euer Foto in den kom­men­den Wochen in der Zei­tung zu sehen sein wird. Und viel­leicht fin­det Euer Foto ja auch einen Platz in dem spä­ter erschei­nen­den Bild­band, der in Zusam­men­ar­beit mit dem Zoo am Meer ent­ste­hen soll.

Wer an die­ser Akti­on teil­neh­men möch­te, soll­te sei­ne Bil­der mit Namen, Anschrift, Tele­fon­num­mer und Ent­ste­hungs­da­tum ver­se­hen und schi­cken an:

Per Post
Nord­see-Zei­tung
Redak­ti­on Bremerhaven
Stich­wort Eisbärenfoto
Hafen­stra­ße 140
27576 Bremerhaven
Per Mail
zoo@nordsee-zeitung.de

Vor 90 Jahren brannte im Riesengebirge die Schnurrbartbaude nieder

Frü­her gab es beson­ders im Rie­sen­ge­bir­ge vie­le Schutz­hüt­ten, die man Berg­bau­den nann­te (tsche­chisch: Hor­ská bou­da). Die­se meist aus über­ein­an­der geleg­ten Bal­ken bestehen­den und mit Schin­del­dä­cher ver­se­he­nen Hüt­ten befan­den sich in höhe­ren Gebirgs­la­gen und wur­den im Som­mer von Hir­ten und Holz­fäl­lern benutzt. In der Regel befan­den sich in den Hüt­ten ein Stall und zwei Zimmer.

Schnurrbartbaude

Lan­ge Zeit zogen die Wan­de­rer an die Hüt­ten acht­los vor­über. Doch gegen Ende des 19. Jahr­hun­derts fand eine Wand­lung statt. Viel­leicht auch durch die in die­ser Zeit begin­nen­de Wan­der­vo­gel­be­we­gung stieg auch im  Rie­sen­ge­bir­ge die Zahl der Tou­ris­ten ste­tig an. Um den Bedarf an Über­nach­tungs­mög­lich­kei­ten zu decken, wur­den vie­le Schutz­hüt­ten zu Her­ber­gen umge­wan­delt und oft­mals auch erwei­tert. Teil­wei­se wur­den die alten Bau­den auch abge­ris­sen und durch grö­ße­re und moder­ne­re ersetzt.

So ent­stan­den im Rie­sen­ge­bir­ge mit der Zeit vie­le Hun­dert Ein­zel­häu­ser, ver­streut über die Käm­me und Abhän­ge des gan­zen Gebir­ges – eine Eigen­art, die man anders­wo kaum fin­den wird. Die größ­ten unter den Bau­den wie­sen Hotel­cha­rak­ter auf und waren erst­klas­sig ein­ge­rich­tet. Die Prei­se waren natür­lich dem­entspre­chend hoch.

Vie­le Bau­den waren schon sehr alt und wur­den Opfer eines Feu­ers, oft­mals her­vor­ge­ru­fen durch Fahr­läs­sig­keit der Tou­ris­ten. Im Herbst 1923 erwisch­te es  die über 200 Jah­re alte auf einem son­ni­gen Wie­sen­plan am Sau­me des Hoch­wal­des bei Ober-Krumm­hü­bel gele­ge­ne Rübe­zahl-Schnurr­bart­bau­de. Sie brann­te voll­stän­dig ab, für die Feu­er­weh­ren gab es nicht viel zu ret­ten. Tro­cke­nes Heu und Stroh gaben dem Feu­er reich­lich Nahrung.

Schnurrbartbaude

Die damals in Rei­chen­au (heu­te Boga­ty­nia) erschei­nen­de “Ober­lau­sit­zer Hei­mat­zei­tung” klag­te bit­ter: “Mit der Schnurr­bart­bau­de ist wie­der eine der alten gemüt­li­chen Gast­stät­ten des Rie­sen­ge­bir­ges ver­schwun­den.” Aber noch im glei­chen Jahr wur­de die Schnurr­bart­bau­de wie­der auf­ge­baut – aller­dings nur noch als Neben­haus der Teich­mann­bau­de, die von dem Groß­feu­er vor 90 Jah­ren ver­schont blieb.

Es wird erzählt, dass der Bau­den-Name auf einen frü­he­ren Besit­zer zurück­geht, der einen statt­li­chen Schnurr­bart trug und sehr eitel gewe­sen sein soll.  
Quel­len:
Bekann­te Bau­den im Rie­sen­ge­bir­ge
sz-online.de vom 08.03.2014

Vor 50 Jahren lief das erste Schiff in den Neustädter Hafen ein

Die “Rie­der­stein” des Nord­deut­schen Lloyd (NDL) war am 5. Febru­ar 1964 das ers­te Schiff, das in das Becken des Neu­städ­ter Hafens auf der lin­ken Weser­sei­te ein­lief. Mehr als das Becken gab es damals noch nicht. Schup­pen und Krä­ne wur­den erst anschlie­ßend auf­ge­baut, zunächst auf der West­sei­te und spä­ter nach und nach auch auf der Ostseite. 

Riederstein

Schon wäh­rend der Bau­pha­se sorg­te der Hafen für Furo­re, als die Bag­ger 1962 in der Weser auf zahl­rei­che Über­res­te einer Han­se­kog­ge stie­ßen. Ihr Bau wur­de spä­ter auf die Zeit um 1380 datiert. Nie zuvor hat­te es einen sol­chen Fund gege­ben. Erst­mals konn­te man Auf­schluss über die tat­säch­li­che Bau­art der Kog­gen, über Grö­ße und Trag­fä­hig­keit gewin­nen. Die Fund­stü­cke wur­den zusam­men­ge­setzt, auf­wen­dig kon­ser­viert und haben heu­te ihren fes­ten Platz im Deut­schen Schiff­fahrts­mu­se­um in Bremerhaven.

Die “Rie­der­stein” lösch­te bei ihrem ers­ten Besuch im Neu­städ­ter Hafen einen schwe­ren Kata­ly­sa­tor mit bord­ei­ge­nem Geschirr. Das Schiff war in Ham­burg gebaut und im Novem­ber 1960 an den NDL abge­lie­fert wor­den. Der 161 Meter lan­ge und 20 Meter brei­te kon­ven­tio­nel­le Stück­gut­frach­ter war mit 10.992 BRT ver­mes­sen. 44 Mann Besat­zung waren damals für den Betrieb erfor­der­lich. Zusätz­lich gab es Platz für neun Passagiere.

Im Zuge der Fusi­on des NDL mit der Ham­bur­ger Ree­de­rei Hapag im Jahr 1970 wur­de die “Rie­der­stein” an einen aus­län­di­schen Ree­der ver­kauft. Umbau für Con­tai­ner Mit­te der 1960er Jah­re zeich­ne­te sich ab, dass die ame­ri­ka­ni­sche Ree­de­rei Sea-Land einen Con­tai­ner­li­ni­en­dienst über den Atlan­tik auf­bau­en woll­te und dafür pas­sen­de Häfen an der Nord­see­küs­te such­te. Bre­men und Rot­ter­dam erhiel­ten schließ­lich den Zuschlag. Aller­dings muss­te der Neu­städ­ter Hafen wäh­rend der noch lau­fen­den Bau­ar­bei­ten für den Con­tai­ner­um­schlag umge­plant wer­den. So ent­stand der Con­tai­ner­ter­mi­nal Bre­men. 1967 wur­de dort die ers­te noch aus Ame­ri­ka ein­ge­führ­te Con­tai­ner­brü­cke auf­ge­baut. Die wei­te­ren Brü­cken lie­fer­te die Bre­mer Fir­ma Kocks, die mit ihrer eige­nen Kon­struk­ti­on auch auf dem Welt­markt gute Erfol­ge fei­ern konn­te, bevor asia­ti­sche Her­stel­ler schließ­lich den Wett­be­werb für sich ent­schie­den. Für die Neu­städ­ter Häfen waren ursprüng­lich drei Hafen­be­cken und ein Wen­de­be­cken geplant wor­den. Rea­li­siert wur­de dann aber nur das Becken II mit dem Lan­ken­au­er Hafen und das Wen­de­be­cken. Auf den 1,1 Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ßen Ter­mi­nal­flä­chen wur­den kon­ven­tio­nel­le Stück­gü­ter und zuneh­mend Con­tai­ner umge­schla­gen. Mit dem rasan­ten Wachs­tum der Con­tai­ner­ver­keh­re fiel in Bre­men die Ent­schei­dung, eine völ­lig neue Anla­ge in Bre­mer­ha­ven zu bau­en, weil dort aus­rei­chend Flä­chen für ein Ter­mi­nal und für den künf­ti­gen Aus­bau ver­füg­bar waren. Zudem waren die nau­ti­schen Bedin­gun­gen für die immer grö­ßer wer­den­den Con­tai­ner­schif­fe bes­ser. So wan­der­ten ab Mit­te der 1980er Jah­re alle Con­tai­ner­ver­keh­re nach Bre­mer­ha­ven ab. Uni­ver­sal­ha­fen mit her­vor­ra­gen­der Anbin­dung Heu­te wird in dem Hafen eine gro­ße Band­brei­te an kon­ven­tio­nel­lem Stück­gut umge­schla­gen. Schwer­punk­te sind Stahl- und Forst­pro­duk­te, Schie­nen­fahr­zeu­ge, Maschi­nen und Anla­gen sowie Pro­jekt­la­dung. Dazu gehö­ren auch rie­si­ge Bau­tei­le von Gas­auf­be­rei­tungs­an­la­gen, kom­plet­te Pro­duk­ti­ons­li­ni­en oder zer­leg­te Fabrik­an­la­gen. Zudem wird der Stand­ort ver­mehrt dazu genutzt, Indus­trie­an­la­gen direkt am see­schiff­tie­fen Was­ser zu mon­tie­ren. So wer­den regel­mä­ßig groß­vo­lu­mi­ge Kom­po­nen­ten mit meh­re­ren hun­dert Ton­nen Gewicht ver­la­den. Lini­en­schif­fe ver­bin­den den Neu­städ­ter Hafen regel­mä­ßig mit Häfen in aller Welt, spe­zi­ell in den USA, im gesam­ten Mit­tel­meer­raum und Fern­ost. Der Neu­städ­ter Hafen ist ein Uni­ver­sal­ha­fen mit her­vor­ra­gen­den Ver­kehrs­an­bin­dun­gen per Stra­ße, Schie­ne und Was­ser. Ein wei­te­rer Vor­teil ist die direk­te Anbin­dung an das Güter­ver­kehrs­zen­trum (GVZ), wo zahl­rei­che Spe­di­teu­re und Logis­tik­un­ter­neh­men ange­sie­delt sind. Am und im GVZ ist die BLG gleich mit meh­re­ren Logis­tik­zen­tren ver­tre­ten. Von dort aus wer­den haupt­säch­lich Fahr­zeug­tei­le in Con­tai­nern nach Über­see ver­schifft. Aus einem der größ­ten Hoch­re­gal­lä­ger Euro­pas wer­den alle Tchi­bo-Ver­kaufs­stel­len mit Gebrauchs­ar­ti­keln ver­sorgt und die Online-Bestel­ler direkt bedient.

Quel­le:
Pres­se­mel­dung der BLG Logi­stics vom 4. Febru­ar 2014

Nordsee-Zeitung sucht Zeitzeugen für neue Serie

Sie sagen,sie haben “beim Ame­ri­ka­ner” gear­bei­tet. Seit dem Ende des Krie­ges waren die US-Streit­kräf­te in der Stadt ein so belieb­ter Arbeit­ge­ber, dass dar­über seit­her unzäh­li­ge Mythen kur­sie­ren. “Beim Ami” ver­dien­te man nicht nur bes­ser. Viel­mehr hin­ter­ließ der locke­re Umgangs­ton und die infor­mel­le Arbeits­at­mo­sphä­re einen blei­ben­den Ein­druck bei den Deutschen.

1947 Gorch-Fock-Heim Bremerhaven

So waren zum Bei­spiel in der EPS (Engi­nee­ring, Plans and Ser­vices) 40 tech­ni­sche Zeich­ner, Bau­tech­ni­ker und Bau­in­spek­teu­re, Inge­nieu­re, Bau­sta­ti­ker und Archi­tek­ten beschäf­tigt. Es waren alles Deut­sche, nur der Haupt­lei­ter war ein Amerikaner.

Die EPS küm­mer­te sich um die sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Gebäu­de in der Carl-Schulz-Kaser­ne oder um die Wohn­sied­lun­gen “Blink” und “Engen­moor”.

Beim Ami” kam es nicht so sehr dar­auf an, ob jemand einen Abschluss vor­wei­sen konn­te. “Lear­ning by doing” hieß das neue Zau­ber­wort, damit hat­te jeder eine Chance.

Zwar emp­fan­den vie­le die Regu­la­ri­en der US-Armee noch stren­ger als es die deut­sche Büro­kra­tie schon war, aber alles ging so freund­lich zu, dass sich vie­le heu­te noch ger­ne zurück­er­in­nern. In der Bre­mer­ha­ve­ner Kaser­ne gab es alles, was es auch in Ame­ri­ka gab. Sogar die Stra­ßen hat­ten ame­ri­ka­ni­sche Namen. 

Erin­nert Ihr Euch auch noch an die Zeit, als die Ame­ri­ka­ner in Bre­mer­ha­ven sta­tio­niert waren? Hat jemand von Euch viel­leicht selbst “beim Ami” gear­bei­tet, die ame­ri­ka­ni­schen Clubs besucht oder sogar einen GI gehei­ra­tet? Dann war­tet die Nord­see-Zei­tung auf Euer Foto. Für eine Serie über Ame­ri­ka­ner in Bre­mer­ha­ven wer­den Zeit­zeu­gen gesucht. Schickt Eure Fotos und auf­ge­schrie­be­nen Erin­ne­run­gen an die

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Vor 60 Jahren stand eine Görlitzer Volltuchfabrik in Flammen

Den 23. Dezem­ber 1953 soll­ten vie­le Gör­lit­zer noch lan­ge in Erin­ne­rung behal­ten. Auf der Rothen­bur­ger Stra­ße 39 hat sich das Werk III der Voll­tuch­fa­brik Gör­litz in ein Flam­men­meer verwandelt.

Görlitzer Volltuchwerk in Flammen

Kurz vor 18 Uhr war die Gör­lit­zer Berufs­feu­er­wehr am Ein­satz­ort in der Rothen­bur­ger Stra­ße (heu­te: “An der Tisch­brü­cke”). Die Arbei­ter der Spät­schicht waren die ers­ten, die den Brand bemerk­ten. Brand­ge­ruch und ers­te Flam­men unter­bra­chen ihre gera­de begon­ne­ne Pau­se an die­sem Vor­tag zum Hei­li­gen Abend. Schnell wur­de die Feu­er­wehr alarmiert.

Allen vor Ort war sofort klar, dass es schwie­rig wer­den wür­de, die­sen Brand in Schach zu hal­ten. Jede Men­ge brenn­ba­rer Tex­ti­li­en, Fasern, Staub und die Holz­bal­ken­de­cken gaben dem Feu­er stän­dig neue Nah­rung. Sofort wur­den alle erreich­ba­ren wei­te­ren Feu­er­weh­ren zur Unter­stüt­zung her­bei­ge­ru­fen, auch aus den umlie­gen­den Dör­fern eil­ten Hel­fer her­bei. Doch nie­mand konn­te das Feu­er aufhalten.

Alles stand in Flam­men, vom Kel­ler bis ins Dach­ge­schoss zün­gel­ten die Flam­men durch die Räu­men und fra­ßen alles, was sich ihnen in den Weg stell­te. Plötz­lich explo­dier­te der Faser­staub und schleu­der­te die noch vor­han­de­nen Frag­men­te des Daches in die Höhe. Bis zu den Grund­mau­ern brann­te alles ab. Da nütz­te es auch nichts, dass bis zum Mor­gen­grau­en uner­müd­lich Was­ser aus der Nei­ße in das töd­lich ver­wun­de­te Gebäu­de gepumpt wur­de. Die Feu­er­wehr muss­te dem Trei­ben des Feu­ers ohn­mäch­tig zuse­hen. Brand­wa­chen konn­ten nur noch ver­hin­dern, dass das Feu­er aus Glut­nes­tern wie­der neu aufflammt.

Zunächst ver­mu­te­ten die sofort ein­ge­setz­ten Ermitt­lern eine Sabo­ta­ge und nah­men flugs vier Per­so­nen fest – auch den Ein­satz­lei­ter der Feu­er­wehr. Der Juni-Auf­stand die­ses Jah­res war schließ­lich noch nicht ver­ges­sen. Doch nach Weih­nach­ten durf­ten alle Ver­däch­tig­ten ihre Zel­len wie­der ver­las­sen. Ein Kurz­schluss hat­te das Feu­er ent­facht, Brand­schutz­vor­schrif­ten wur­den sträf­lich vernachlässigt.

Bereits im Fol­ge­jahr wur­de der Betrieb wie­der auf­ge­baut.
Quel­le:
Säch­si­sche Zei­tung/Ralph Scher­mann

Vor 140 Jahren wurde die Stadt Görlitz kreisfrei

Stadt­krei­se gab es frü­her nur im König­reich Preu­ßen. Bei der 1816 erfolg­ten Glie­de­rung Preu­ßens in Krei­se wur­den die Pro­vinz­haupt­städ­te der unmit­tel­ba­ren Kon­trol­le der Pro­vinz­re­gie­rung unter­stellt, sie wur­den Imme­di­at­städ­te. 

Historische Karte Schlesiens 1905

Auf­grund der Indus­tria­li­sie­rung wuch­sen vie­le Städ­te schnell. Die For­de­run­gen an die preu­ßi­sche Regie­rung, die Krei­se neu zu ord­nen und Imme­di­at­städ­te zu bil­den, wur­den immer dring­li­cher. 1872 stimm­te die Regie­rung der Neu­bil­dung von Imme­di­at­städ­ten zu. Nach Erfurt, Düs­sel­dorf und Kre­feld wur­de am 1. Juli 1873 auch Gör­litz neue Imme­di­at­stadt. Ab 1. April 1887 wur­de die Bezeich­nung “Imme­di­at­stadt” abge­schafft und durch “Stadt­kreis” ersetzt. Gör­litz soll­te bis 2008 kreis­frei bleiben.

Mit Auf­lö­sung der Pro­vinz Schle­si­en zum 8. Novem­ber 1919 wur­de aus den Regie­rungs­be­zir­ken Bres­lau und Lie­gnitz die neue Pro­vinz Nie­der­schle­si­en gebil­det. Schließ­lich nahm man im Jah­re 1925 die Land­ge­mein­den Rausch­wal­de und Moys aus dem Land­kreis Gör­litz her­aus und schlug sie dem Stadt­kreis Gör­litz zu.