Verschlagwortet: Straße

In Bremerhaven-Lehe steht ein Geisterrad

Er war 84 Jah­re alt, als der Rad­fah­rer im März 2013 auf der Mel­chi­or-Schwoon-Stra­ße von einem Auto erfasst und 40 Meter mit­ge­schleift wur­de. Im Kran­ken­haus starb er an sei­nen schwe­ren Ver­let­zun­gen. Ein Unbe­kann­ter hat am Unglücks­ort ein “Geis­ter­fahr­rad” auf­ge­stellt, dass mehr Rück­sicht im Stra­ßen­ver­kehr anmah­nen soll. 

"Geisterfahrrad"

Die Idee, vom Rei­fen bis zum Sat­tel weiß gestri­che­ne Fahr­rä­der als Mahn­ma­le für im Stra­ßen­ver­kehr ver­un­glück­te Rad­fah­rer auf­zu­stel­len, stammt aus St. Lou­is (Mis­sou­ri) und hat sich welt­weit an mehr als 570 Stel­len in über 200 Städ­ten ver­brei­tet. Ein “Ghost Bike” soll glei­cher­ma­ßen Gedenk­stät­te sein und auf erkann­te Gefah­ren­stel­len hinweisen.

In Ber­lin und Köln hat sich der All­ge­mei­ne Deut­sche Fahr­rad­club dar­an betei­ligt, die Mahn­ma­le auf­zu­stel­len. In Bre­mer­ha­ven tat es ein Mit­bür­ger, der anonym blei­ben möchte.

Quel­len:
nordsee-zeitung.de
adfc-berlin.de
ghostbikes.org/

Giganten auf der Landstraße

Bau­tei­le einer Test­an­la­ge für Wind­parks auf dem Meer wer­den nachts auf einem 20-ach­si­gen Spe­zi­al­an­hän­ger transportiert.

Giganten auf der Straße

Für den Trans­port die­ser rie­si­gen Bau­tei­le, die teil­wei­se so groß sind wie ein  Zwei­fa­mi­li­en­haus, ist eine Son­der­ge­neh­mi­gung erfor­der­lich. Nor­ma­ler­wei­se dür­fen eini­ge Brü­cken nur mit zehn Ton­nen Achs­last befah­ren werden.

Ab 1931 waren die Görlitzer Postautos elektrisch

Schon 1899 tes­te­te die Reichs­post Elek­tro­wa­gen, und bereits ab 1920 fuh­ren sie nach und nach in allen deut­schen Städ­ten. In Gör­litz wur­den die Pfer­de­ge­span­ne 1931 in Ren­te geschickt, auch hier wur­den die Pake­te jetzt mit den moder­nen elek­tri­schen Auto­mo­bi­len der Ber­li­ner Fir­ma Berg­mann zugestellt.

Suppentriesel

Schon von Wei­tem hör­te man das cha­rak­te­ris­ti­sche Sur­ren der Antriebs­ket­ten, wenn sich die robus­ten Post­au­tos – auch “Sup­pent­rie­sel” genannt —  mit einer Geschwin­dig­keit von bis zu 30 Stun­den­ki­lo­me­ter näher­ten. Schon damals reich­te die Kapa­zi­tät der Bat­te­rien für eine Stre­cke von 30 Kilometer.

Paketauto

Durch Gör­litz kurv­ten sechs die­ser elek­tri­schen Post­las­ter, und zwar noch bis Mit­te der 1960er Jah­re. Ein Zei­chen für die gute Qua­li­tät der Fahr­zeu­ge. Lei­der wur­den in Gör­litz alle Las­ter ver­schrot­tet.
Quel­le:
Säch­si­sche Zei­tung vom 05.01.2013

Porsche 356 B T6 oder Super 90 Coupé?

In den Jah­ren 1948 bis 1965 baut Por­sche sein ers­tes Seri­en­au­to, den 356, 356 A, 356 B und schließ­lich den 356 C. Statt des ursprüng­li­chen Mit­tel­mo­tors wur­de ein Heck­mo­tor eingebaut. 

Porsche 356 Por­sche 356 B  1600 mit 4‑Zy­lin­der-Boxer­mo­tor , Hub­raum 1582 cm³ 

Äußer­lich unter­schied sich der 356 B vom A‑Modell haupt­säch­lich durch die höher ein­ge­setz­ten Schein­wer­fer. Dadurch bedingt war die Linie der vor­de­ren Kot­flü­gel  weni­ger gerun­det. Der Por­sche 356 B war außer­dem mit den neu­en Trom­mel­brem­sen aus Leicht­me­tall aus­ge­stat­tet. Um in der Front­schür­ze Luft­ein­läs­se für die Brem­sen­küh­lung unter­brin­gen zu kön­nen, muss­ten die Stoß­stan­gen eini­ge Zen­ti­me­ter nach oben rutschen.

Porsche 356

Am 356 C wur­den nicht mehr viel Ände­run­gen vor­ge­nom­men. Nur durch die geän­der­ten Loch­schei­ben­rä­der mit neu­en Rad­kap­pen ohne Por­sche-Wap­pen ist er von sei­nem Vor­gän­ger, dem 356 B, zu unter­schei­den. Die Loch­schei­ben­rä­der wur­den tech­nisch erfor­der­lich, da der Por­sche jetzt an allen vier Rädern mit Schei­ben­brem­sen aus­ge­stat­tet wurde.

Porsche 356 B

Par­al­lel zum 356 C bzw. 356 SC lief 1963 die Pro­duk­ti­on des legen­dä­ren Por­sche 901 an. Ins­ge­samt 82 Exem­pla­re wur­den bis 1964 unter die­ser Typen­be­zeich­nung aus­ge­lie­fert. Doch als das Fahr­zeug im Okto­ber 1964 auf dem Pari­ser Auto­mo­bil­sa­lon prä­sen­tiert wur­de, erhob die fran­zö­si­sche Auto­mo­bil­fir­ma Peu­geot gegen die Typen­be­zeich­nung Ein­spruch, da sie sich in den 1920er Jah­ren alle Typen­num­mern mit Null in der Mit­te hat­te schüt­zen las­sen. Por­sche tauf­te das Fahr­zeug kur­zer­hand in 911 um – jene drei­stel­li­ge Zif­fer, die bis heu­te bei jedem Sport­wa­gen­freund Herz­klop­fen hervorruft.

Der 911 ist der ältes­te und legen­därs­te Sport­wa­gen. War­um es so kam und so blei­ben wird, beschreibt der noto­ri­scher Por­sche-Fan Ulf Pos­ch­ardt in sei­nem Auf­satz Por­sche-Fah­rer gehö­ren auf eine tie­fer­ge­leg­te Couch.

Laternenparker sollten alle zwei Tage nach ihrem Auto sehen

Ein abge­schlepp­tes Auto — das kann teu­er wer­den. Beson­ders ärger­lich ist es, wenn das Ver­bots­schild erst nach dem Par­ken dort auf­ge­stellt und nicht bemerkt wurde.

Laternenparker

Wer sein Auto über Nacht nicht in einer Gara­ge, son­dern auf der Stra­ße abstellt, soll­te es ab und zu nach dem Rech­ten zu sehen. Denn manch­mal wer­den Stra­ßen­ab­schnit­te gesperrt. Later­nen­par­ker schau­en am bes­ten min­des­tens alle zwei Tage nach ihrem Auto.

Was ist aus Bremerhavens Straßenbahnen geworden?

In Bre­mer­ha­ven fuhr die Stra­ßen­bahn bis zum 30. Juli 1982. Über eine Zeit­span­ne von mehr als hun­dert Jah­ren wur­den die Bre­mer­ha­ve­ner auf Glei­sen zu ihren Zie­len befördert.

Hansa-Kurzgelenkbahn

Alles begann 1881 mit einer Pfer­de­bahn, die das Gebiet der heu­ti­gen Städ­te Bre­mer­ha­ven und Lan­gen als öffent­li­ches Trans­port­mit­tel ver­sorg­te. Schon 1908 erfolg­te die Umrüs­tung zu einer elek­tri­schen Straßenbahn. 

Bremerhavener Straßenbahn1960 gab es noch zwei Lini­en. Linie 2 befuhr die Stre­cke von der Stadt­gren­ze Lan­gen über Lehe und den Ernst-Reu­ter-Platz zum Haupt­bahn­hof. Linie 3 star­te­te am Bahn­hof Lehe und fuhr über Rot­er­sand und Weser­lust zum Stra­ßen­bahn­hof Wuls­dorf. Die Linie 3 wur­de 1960 ein­ge­stellt. Seit 1982 wer­den die Pas­sa­gie­re im Stadt­ge­biet nur noch in Bus­sen befördert.

Straßenbahn BremerhavenDas Ster­ben der Stra­ßen­bahn in Bre­mer­ha­ven war ein über 20 Jah­re dau­ern­der Pro­zess, der damals wohl aus wirt­schaft­li­cher Not­wen­dig­keit voll­zo­gen wer­den muss­te. Die kom­plet­te Gleis­stre­cke war sanie­rungs­be­dürf­tig, die Fahr­zeu­ge ver­schlis­sen und die Fahr­gast­zah­len rück­läu­fig: Man muss­te den Betrieb einstellen. 

StraßenbahnIn einem Arti­kel der Nord­see-Zei­tung vom 28. April 2012 ver­trat der Vor­stand von Bre­mer­ha­ven Bus die Auf­fas­sung, dass sich die Wie­der­ein­füh­rung einer Stra­ßen­bahn für Bre­mer­ha­ven nicht rech­net. Für eine Stadt mit etwas mehr als 100 000 Ein­woh­nern soll man eine Stra­ßen­bahn nicht wirt­schaft­lich betrei­ben können.

Viel­leicht, so der Vor­stand in der Nord­see-Zei­tung, wird es aus Umwelt­schutz­grün­den und wegen der stei­gen­den Die­sel­prei­se mal Trol­ley­bus­se geben. Dafür müss­ten wären aber wie­der Ober­lei­tun­gen erforderlich.

Im ost­säch­si­schen Gör­litz ver­kehrt die Stra­ßen­bahn seit dem 25. Mai 1882. Man begann wie in Bre­mer­ha­ven mit einer Pfer­de­bahn. Am 1. Dezem­ber 1897 wur­de der elek­tri­sche Stra­ßen­bahn­be­trieb eröff­net. Auch hier wur­den im Lau­fe der Jahr­zehn­te eini­gen Stre­cken still­ge­legt, gleich­wohl gibt es hier heu­te noch zwei Lini­en auf einem Stre­cken­netz von ca. 12 Kilo­me­tern. Das Netz  die Gör­lit­zer Kern­stadt und deren Stadt­tei­le. Bei der etwa 55 000 Ein­woh­ner zäh­len­den Bevöl­ke­rung ist die Stra­ßen­bahn sehr beliebt. 

Quel­len und wei­te­re Infor­ma­tio­nen:
Ver­ein Bre­mer­ha­ve­ner-Stra­ßen­bahn
Sonn­tags­jour­nal vom 29.07.2012
Nord­see-Zei­tung vom 28.04.2012
de.wikipedia.org
Bre­mer­ha­ven­sei­ten