Verschlagwortet: Stadtentwicklung

Von der Seebeck-Villa zum Café

Der aus Bra­ke stam­men­de Werft­be­sit­zer Georg Diet­rich See­beck (1845–1928) ließ die Vil­la im Jahr 1908 in einer Mischung von Neu­ba­rock und Jugend­stil errich­ten. Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de die Vil­la stark beschä­digt und erhielt danach ein im Ver­gleich zu vor­her schlich­tes Dach.

Seebeck-Villa in Bremerhaven

Seit 2007 steht das mar­kan­te Gebäu­de neben der alten Geest­brü­cke schon leer. Die Fens­ter im Erd­ge­schoß zuge­na­gelt, bot die Vil­la einen erbärm­li­chen Anblick. Aber damit soll es schon bald vor­bei sein. Die unter Denk­mal­schutz ste­hen­de See­beck-Vil­la wird umge­baut. Das Erd­ge­schoss wird in ein Café mit Win­ter­gar­ten umge­wan­delt, und in der ers­ten Eta­ge und im Dach­ge­schoss sol­len Feri­en­woh­nun­gen entstehen.

Der einst auf­wen­di­ge Dach­auf­bau wur­de im Krieg zer­stört und spä­ter durch ein schlich­tes Dach ersetzt wor­den. Im Rah­men der jet­zi­gen Umbau­maß­nah­men soll auch das Dach wie­der soweit wie mög­lich in den Ursprungs­zu­stand zurück­ver­setzt wer­den. Aus Kos­ten­grün­den wird das Dach aber kei­ne Gau­ben zurück­er­hal­ten. Doch die Kugel, die ursprüng­lich ein­mal den Dach­first zier­te, soll nach­ge­bil­det wer­den.
Quel­le:
NORDSEE-ZEITUNG vom 30.06.2009, 23.04.2010, 22.06.2011 und 14.04.2012

Bremerhavener “Café National” öffnet wieder

Wie sich die Nach­rich­ten und Bil­der doch glei­chen! In Gör­litz hat das Café “Cen­tral” neu eröff­net, und die Bre­mer­ha­ve­ner wer­den dem­nächst wie­der in ihrem Café “Natio­nal” sit­zen können.

"Café National" in Bremerhaven

Das Tra­di­ti­ons­ca­fé Natio­nal in Bre­mer­ha­ven befin­det sich im Erd­ge­schoss des in den 50er Jah­ren erstell­ten sie­ben­ge­schos­si­gen Hau­ses Lloyd­stra­ße 34. Am 18. Dezem­ber letz­ten Jah­res muss­te das Cafè am Ende der Fuß­gän­ger­zo­ne schlie­ßen. Die ver­kehrs­rei­che Kreu­zung erlaub­te kei­ne Bewir­tung drau­ßen vor dem Lokal. So blie­ben trotz lecke­rer Tor­ten immer mehr Stamm­gäs­te aus, bis die Betrei­ber schließ­lich auf­ge­ben mussten. 

Doch nun, ein knap­pes hal­bes Jahr spä­ter, tut sich wie­der etwas in und vor dem Lokal. Es gibt eine neue Päch­te­rin, und alles wird geputzt. Der Eigen­tü­mer lässt die Fas­sa­de mit dem rund­um­lau­fen­den Fens­ter­vor­bau ori­gi­nal­ge­treu sanie­ren. Sogar den alten Neon­schrift­zug aus den fünf­zi­ger Jah­ren er von einem Spe­zia­lis­ten ori­gi­nal­ge­treu nachbauen.

Am 6. Juni soll mit neu­em Schwung und zehn neu­en gut aus­ge­bil­de­ten Mit­ar­bei­tern eröff­net wer­den. Ein Kon­di­tor­meis­ter über­nimmt die Ver­ant­wor­tung für Tor­ten, Elsäs­ser Flamm­ku­chen und Crê­pes.
Quel­le:
Nord­see-Zei­tung vom 9.12.2011 und 30.5.2012

Wird die Schillerstraße wieder attraktiv?

Schillerstraße_Bremerhaven

So belebt wie auf dem Foto aus dem Jah­re 1906 sah die Bre­mer­ha­ve­ner Schil­ler­stra­ße um die Jahr­hun­dert­wen­de aus. Heu­te ist das anders, vie­le Laden­lo­ka­le ste­hen leer. Erst im März hat ein Her­ren­aus­stat­ter, der hier in Geest­e­mün­de seit 1923 sei­ne Waren anbot, die Schil­ler­stra­ße verlassen.

Stand­ort­ma­na­ger Tho­mas Ventzke will nun gegen­steu­ern und ver­su­chen, die leer­ste­hen­den Läden wie­der mit Leben erfül­len. So will er gemein­sam mit den Haus­ei­gen­tü­mern und dem Stadt­pla­nungs­amt ent­spre­chen­de Ideen sam­meln. Tho­mas Ventzke fin­det, dass Geest­e­mün­de durch sei­nen Wochen­markt und sei­ner Nähe zum Was­ser ein sehr attrak­ti­ves Vier­tel ist.

Quel­le: NORDSEE-ZEITUNG vom 21. Mai 2012

Lehe legt los

In der Hafen­stra­ße habe ich kürz­lich die­ses Pla­kat gese­hen. Das fin­de ich mal eine tol­le Idee, wie vor dem Markt­platz für Bre­mer­ha­vens Stadt­teil Lehe gewor­ben wird.

Lehe-legt-los

Kraftwerk

altes_Kraftwerk.jpgAltes Kraftwerk Kaiserschleuse

Als ich das Alte Kraft­werk zum ers­ten Mal aus der Fer­ne sah, glaub­te ich, es sei ein Tor mit zwei Säu­len. Es ist aber kein Tor son­dern der Ein­gang zu einem alten Kraft­werk. Hier wur­de ab 1897 bis in die 1950er Jah­re hin­ein Dampf erzeugt. Mit dem Dampf wur­de eine hydrau­li­sche Kraft für den Betrieb der Kai­ser­schleu­se erzeugt. Der Dampf trieb zusätz­lich auch ein Aggre­gat zur Strom­erzeu­gung für die elek­tri­sche Beleuch­tung an.

Das deko­ra­ti­ve Kraft­werk­ge­bäu­des wur­de im Stil des His­to­ris­mus gestal­tet, eine Stil­rich­tung des 19. Jahr­hun­derts, die etwa ab 1860 weit ver­brei­tet war, bis sie von dem um 1895 begin­nen­den Jugend­stil ver­drängt wurde.

Der in der Kraft­zen­tra­le erzeug­te Strom speis­te die elek­tri­sche Beleuch­tung. Die bei­den Tür­me mit dem auf­fäl­li­gen Fach­werk nah­men Gegen­ge­wich­te auf, die für den not­wen­di­gen Druck auf den Rohr­lei­tun­gen sorg­ten. In den 1950er Jah­ren wur­de der Schleu­sen­be­trieb auf Elek­tro­be­trieb umge­stellt, das Kraft­werk wur­de über­flüs­sig. Das Gebäu­de steht heu­te unter Denk­mal­schutz und dient dem För­der­ver­ein Mari­ti­mer Denk­mal­schutz als Aus­stel­lungs- und Veranstaltungsgebäude.

Mehr zum Thema:
www.bremerhaven.de
www.nordsee-zeitung.de

Hotel, Kino, Abriss

Abriss

Das Atlan­tis Gar­ni-Hotel befin­det sich in die­sem Gebäu­de in der Bre­mer­ha­ve­ner Hafen­stra­ße 144 sicher schon lan­ge nicht mehr. Gleich­wohl kann man hier noch Kri­ti­ken schrei­ben —  auch wenn es sicher­lich nie­mand mehr wis­sen will. 

Wenn Ihr das Bild genau anschaut, könnt Ihr die Bau­sün­den ver­gan­ge­ner Jah­re noch gut erken­nen. Ver­mut­lich wur­de das Gebäu­de mal im Jugend­stil erstellt. Aber irgend­wann hat man die kom­plet­te Fas­sa­de ein­fach mit Plat­ten zuge­kleis­tert. Die Alu­mi­ni­um­schie­nen, an denen die Plat­ten befes­tigt waren, sind noch gut zu erken­nen. Nun wird alles abge­ris­sen, der dann freie Platz ist für Park­plät­ze und für die Erwei­te­rung des Leher Stadt­parkes vorgesehen.

Wer sich für die Geschich­te des Gebäu­des Bre­mer­ha­ven, Hafen­stra­ße 144 inter­es­siert, soll­te mal den Arti­kel Der Unter­gang des “Atlan­tis”  auf Juwi’s Blog lesen.

Wieder freier Blick auf die Sparkasse in Lehe

Das reno­vier­te Spar­kas­sen­ge­bäu­de in der Hafen­stra­ße in Lehe ist wirk­lich ein Schmuck­stück gewor­den. Nach­dem nun Gerüst und Bau­pla­nen ent­fernt sind, ist der Blick frei auf die  schö­ne Klin­ker-Fas­sa­de. Wo frü­her die Haupt­kas­se war, dort steht jetzt ein ver­glas­tes Trep­pen­haus.Wieder freier Blick auf die Sparkasse in LeheNeun Mil­lio­nen Euro soll laut Bericht der NORDSEE-ZEITUNG der Umbau gekos­tet haben. Auf­grund der Sanie­rungs­maß­nah­me konn­ten vie­le Men­schen beschäf­tigt wer­den. Sie haben Steu­ern gezahlt, konn­ten ihre Fami­lie ernäh­ren. Ich den­ke, eine sehr gute Investion.Das Leher Spar­kas­sen–  und Post­ge­bäu­de wur­de auf den Platz des Eits­schen Was­ser­tur­mes gebaut. Mit dem Bau wur­de 1915 begon­nen, und am 11. August 1917 konn­te die Leher Spar­kas­se ihr Haus an der Hafen­stra­ße beziehen.

Der Ent­wurf des Gebäu­des stammt vom Archi­tek­ten Pro­fes­sor Wil­helm Kreis aus Düs­sel­dorf. Der zwei­te Welt­krieg füg­te dem Gebäu­de kei­ne oder nur unwe­sent­li­che Schä­den bei.
Quel­le und Fotos:
Nordsee-Zeitung