Verschlagwortet: Stadtentwicklung

Die älteste Gaststube in Bremerhaven

Wer nach Bre­mer­ha­ven kommt, der soll­te dort unbe­dingt ein­mal in die ältes­te Gast­stät­te der Stadt ein­keh­ren. Die­sen guten Rat befolg­ten bereits im 19. Jahr­hun­dert die Schau­stel­ler, denen das 1839 erbau­te Wirts­haus als Her­ber­ge und Win­ter­quar­tier diente.Gaststätte Alt-Bremerhaven 1956Gaststätte Alt-Bremerhaven im Januar 2013

Aber auch Kut­scher, See­leu­te und Gesin­del kamen in das dama­li­ge Ver­gnü­gungs­vier­tel, um hier im Gast­haus Alt-Bre­mer­ha­ven ihr Bier zu trin­ken und Neu­ig­kei­ten aus­zu­tau­schen. Damals hieß die Stra­ße, in der sich Knei­pe an Knei­pe reih­te, noch Lan­ge Stra­ße. Erst nach dem 2. Welt­krieg wur­de die Stra­ße umge­tauft und heißt seit­her Pra­ger Straße.

Heu­te betrei­ben Axel Nocke und Joa­chim Flick die seit 1978 unter Denk­mal­schutz ste­hen­de voll­stän­dig sanier­te “bes­te Knei­pe der Welt” “mit Herz und See­le” und bie­ten ihre Geträn­ke und Spei­sen zu durch­aus mode­ra­ten Prei­sen an.

Öff­nungs­zei­ten:
Mo. —  Do. 18.00 Uhr — 02.00 Uhr
Fr.  —  Sa.  18.00 Uhr — open End

Ein neuer Palast für die AOK in Bremerhaven

Auf diesem Parkplatz soll der neue Sitz der AOK entstehen. Die heutige Zentrale (im Hintergrund) wird dann abgerissen. | Foto: Nordsee-Zeitung/eer vom 30.12.2011Die AOK Bre­mer­ha­ven braucht ein neu­es Ver­wal­tungs­ge­bäu­de. Was soll man dazu sagen? Wer ver­wal­ten muss, der benö­tigt Räu­me. Also baut die AOK sich neue Räume.

Ande­re Ersatz­kas­sen mie­ten sich Ver­wal­tungs­räu­me, die AOK als Kör­per­schaft des öffent­li­chen Rechts baut sich das Gebäu­de mal gleich selbst. Zwar ist die AOK Bremen/Bremerhaven unter den 12 deut­schen AOK kleins­te, aber die etwa 220.000 Ver­si­cher­ten wer­den die Inves­ti­ti­ons­sum­me von 7,9 Mil­lio­nen Euro mit ihren Bei­trä­gen schon zusam­men­brin­gen. Man gönnt sich ja sonst nichts!

Auf dem jet­zi­gen Park­platz an der Ecke Bor­ries- und Colum­bus­stra­ße soll die neue Zen­tra­le dann ste­hen. Dafür hat man an ein schö­nes Gebäu­de gedacht und gleich mal einen Archi­tek­ten­wett­be­werb aus­ge­lobt. Das alte Gebäu­de – erst 45 Jah­re alt — wird dann abgerissen.

Die 30 Mie­ter, die gegen­über in ihren jetzt hel­len Woh­nun­gen leben, freu­en sich auch schon. Denn dann wird es vor­bei sein mit den son­ni­gen Bal­ko­nen und der frei­en Sicht bis zur Stadt­gren­ze. Der neue acht Stock­wer­ke hohe Beton­klotz wird dafür sor­gen, dass die Bewoh­ner statt Son­ne und Bäu­me nur noch die Ange­stell­ten der AOK an ihrem Arbeits­platz sehen werden.

Ein Hausgiebel aus dem Weltall

Das 1908 errichtete Gründerzeitgebäude Potsdamer Straße 10 wurde abgerissen. | Foto: Nordsee-Zeitung/ls vom 20. März 2012

Es half alles nichts. Das 1908 erbau­te Eck­haus gegen­über des Leher Pau­sen­ho­fes, Pots­da­mer Stra­ße 10 in Bre­mer­ha­ven, muss­te im ver­gan­ge­nen Früh­jahr lei­der abge­ris­sen wer­den. Das Haus wäre sonst womög­lich irgend­wann eingestürzt.

Nach dem Abriss des Hauses an der Ecke Eupener und Potsdamer Straße musste das Haus links vorübergehend evakuiert werden. Die Giebelwand war nicht mehr standsicher. | Foto: Nordsee-Zeitung/ls vom 11. Juli 2012Der Ver­fall des drei­stö­cki­gen 8‑Fa­mi­li­en-Wohn­hau­ses aus der Grün­der­zeit war nicht mehr auf­zu­hal­ten. Die Erker waren voll­kom­men maro­de und droh­ten auf die Stra­ße zu stür­zen. Lose Dach­pfan­nen und brö­ckeln­des Mau­er­werk gefähr­de­ten die Pas­san­ten. Der Bür­ger­steig muss­te schon 2009 für Fuß­gän­ger gesperrt werden.

Nach dem Abriss zeig­te sich, dass das Eck­haus doch noch eine Funk­ti­on hat­te: Es stütz­te die Nach­bar­häu­ser. Das lin­ke Gebäu­de begann zu wackeln, und auf­grund ver­ros­te­ter Stahl­trä­ger droh­te der Gie­bel ein­zu­stür­zen. Bis zur Sta­bi­li­sie­rung des Wand muss­ten die Eigen­tü­mer ihr Haus verlassen.

Ein wunderschön gestalteter Giebel mit Elementen aus dem Universum verschönt die Potsdamer Straße. | Foto: Hermann SchwiebertSeit dem Ver­schwin­den des Eck­hau­ses bli­cken Vor­über­ge­hen­de auf graue Wän­de, die einen trau­ri­gen Ein­druck hin­ter­las­sen. Doch für das rech­te Haus in der Pots­da­mer Stra­ße hat sich das Stadt­pla­nungs­amt etwas ein­fal­len las­sen. Die Behör­de hat den Bre­mer­ha­ve­ner Graf­fi­ti-Künst­ler Chris­ti­an Aretz beauf­tragt, die Gie­bel­wand künst­le­risch zu gestal­ten. Der hat sich vom Welt­all inspi­rie­ren las­sen und die Fas­sa­de mit wun­der­schö­nen Ele­men­ten des Uni­ver­sums hergerichtet.

Restaurant Lehrke löscht das Herdfeuer

Restau­rant Lehr­ke löscht das Herdfeuer

Es ist mal gera­de drei Wochen her, da habe ich einen Jubi­lä­ums­gruß über das Tra­di­ti­ons­re­stau­rant Lehr­ke in Bre­mer­ha­ven gepos­tet: Vom Hotel zur Schif­fer­klau­se. Und nun berich­tet die Nord­see-Zei­tung ver­gan­ge­nen Sams­tag, Restau­rant Lehr­ke löscht das Herd­feu­er am 30. Sep­tem­ber 2012.

Manch­mal über­schla­gen sich die Ereig­nis­se, und nichts ist so alt, wie eine Nach­richt von ges­tern. Ein Leser der Nord­see-Zei­tung frag­te sich, ob das tra­di­ti­ons­rei­che Restau­rant viel­leicht einer moder­nen Wohn­be­bau­ung mit Blick zum Was­ser geop­fert wer­den soll. Wer weiß!

Frü­her steu­er­te Show­mas­ter Hans-Joa­chim Kuh­len­kampff gele­gent­lich die Schif­fer­klau­se Lehr­ke an und ging an der Gees­te 19 mit sei­nem Drei­mas­ter längs­seits. Dann sol­len Gäs­te, die drau­ßen vor dem Lokal saßen, von der Wir­tin hin­weg kom­pli­men­tiert wor­den sein: “Sie sit­zen lei­der am Tisch von Herrn Kulen­kampff, und der ist jetzt da.”

Kuh­len­kampff kommt schon lan­ge nicht mehr — er ist 1998 ver­stor­ben. Und wenn die Kun­den aus­blei­ben, hat auch das schöns­te Restau­rant kei­ne Chan­ce. Von ein paar ein­hei­mi­schen Gele­gen­heits­gäs­ten und von Tou­ris­ten, die sich zufäl­lig zum Restau­rant ver­ir­ren, kann in der Gas­tro­no­mie kein Betrieb über­le­ben. Und Segel­boo­te machen hier auch nicht mehr fest. Die legen schon lan­ge in der Mari­na am Neu­en Hafen an.

Nun will der Eigen­tü­mer das Gebäu­de einer ande­ren Nut­zung zufüh­ren: Ver­wal­tungs­räu­me und eini­ge Woh­nun­gen im Dach­ge­schoss sol­len ent­ste­hen. Die his­to­ri­sche Fas­sa­de soll auf jeden Fall erhal­ten bleiben. 

Aber erst ein­mal wird vom 31. August bis zum 2. Sep­tem­ber das “Wochen­en­de an der Gees­te” gefei­ert. Frü­her war das “Wochen­en­de an der Gees­te” ein Volks­fest für Ein­hei­mi­sche. In die­sem Jahr soll das Fest dem 150-jäh­ri­gen Bestehen von “Lehr­kes Fisch­re­stau­rant” und der Neu­eröff­nung der Vil­la See­beck gewid­met wer­den. Die Gäs­te wer­den mit Klein­kunst, Akro­ba­tik und Zau­be­rei unterhalten.

Nach­trag 24.06.2019
Für ein paar Mona­te wer­den eini­ge Bewoh­ner der Buss­e­stra­ße einen tol­len Blick auf die Gees­te und auf den Ton­nen­hof haben. Die Gebäu­de An der Gees­te 19 und 20 wer­den abge­ris­sen. Natür­lich wird auch die his­to­ri­sche Fas­sa­de, die doch erhal­ten wer­den soll­te, Opfer des Abriss­bag­gers.Restaurant Lehrke löscht das HerdfeuerDas Haus An der Gees­te 19 beher­berg­te die Ende August 2012 auf­ge­ge­be­ne Schif­fer­klau­se Lehr­ke. Im Nach­bar­haus 20 befand sich frü­her die ehe­ma­li­ge Krab­ben­hand­lung Ehler­ding. Seit Früh­jahr 2016 lud die “Taver­ne 202″ hier ihre Gäs­te ein.

Nach­trag vom 13.01.2020
Seit gerau­mer Zeit ist den Bewoh­nern der Buss­e­stra­ße die “Durch­sicht” zur Gees­te wie­der ver­sperrt. An der Gees­te wer­den für rund 5 Mil­lio­nen Euro zwei wei­te­re Spei­cher­häu­ser mit 18 Woh­nun­gen mit einer Grö­ße zwi­schen 55 und 110 Qua­drat­me­tern gebaut.Restaurant Lehrke löscht das HerdfeuerHier­zu wur­den 57 Grün­dungs­pfäh­le bis zu 25 Meter tief in den Unter­grund gebohrt. Das Erd­ge­schoss ist für Gara­gen vor­ge­se­hen. „Archi­tek­to­nisch haben wir uns an den vor­han­de­nen Häu­sern ori­en­tiert“, soll Inves­tor Die­ter Petram betont haben
Quel­len:
J. Rab­bel: Neue Spei­cher­häu­ser in bes­ter Lage, Nord24.de vom 10.7.2019

Charmeoffensive nur für junge Neubürger?

NORDSEE-ZEITUNG.de vom 22.08.2012

So so, Bre­mer­ha­ven fährt als eine Charme-Offen­si­ve. Da sahen mei­ne Erfah­run­gen als Neu­bür­ger aber doch anders aus.

Ich bin Anfang Sep­tem­ber letz­ten Jah­res nach Bre­mer­ha­ven gezo­gen. Etwa drei Mona­te vor­her bat ich per Email dar­um, mir etwas Info­ma­te­ri­al zuzu­sen­den, damit ich mich an mei­nem neu­en Wohn­ort schnel­ler zurecht fin­de. Viel­leicht hat Bre­mer­ha­ven nicht den Charme, wie es ande­re Städ­te – beson­ders im Osten der Repu­blik – zu machen, und Info­ma­te­ri­al zu ver­sen­den. Aber eine klei­ne Ant­wort wäre schön gewe­sen. Doch dar­auf war­te ich heu­te noch.

Irgend­wann schlu­gen mei­ne Frau und ich dann ja im Bür­ger­bü­ro auf, um uns anzu­mel­den. Eine sehr net­te Dame begrüß­te und beriet uns vor­bild­lich und sehr höf­lich. Mei­ne Fra­ge nach der aus­blei­ben­den Ant­wort auf mei­ne Email woll­te sie auch gleich wei­ter­lei­ten. Ich bin sicher, dass sie das auch nicht ver­säumt hat. Nur es gab kei­ne  Ant­wort. Aber wir beka­men end­lich unser Info-Mate­ri­al in einer blau­en Stoff­ta­sche über­reicht. Da haben wir uns sehr drü­ber gefreut, beson­ders über die Gut­schei­ne für Loka­le, Zoo­be­su­che usw. Komi­scher­wei­se gab es die Gut­schei­ne aber nur für eine Per­son. Wenn zwei Ein­zel­per­so­nen nach Bre­mer­ha­ven zie­hen, bekommt jeder eine Tasche. Ehe­paa­re bekom­men die Gut­schei­ne nur für eine Per­son? Naja.

In der Tasche befand sich auch ein Zet­tel mit einem Hin­weis auf das Beschwer­de­ma­nage­ment der Stadt: 

Ideen- und Beschwer­de-Stel­le
Wir sind für Sie da!
Bit­te wäh­len Sie 0471 590‑3030

Flugs habe ich ange­ru­fen. Die Dame am Tele­fon war sehr ver­bind­lich, freund­lich und höf­lich. Sie stimm­te mir zu, dass der Vor­gang nicht schön abge­lau­fen ist und bedank­te sich für mei­nen Anruf. Natür­lich soll mei­ne Email beant­wor­tet wer­den. Nun ich war­te jetzt ein knap­pes Jahr. Ob der Anruf wohl noch kommt?

Wir schaf­fen Anrei­ze für Neu­bür­ger durch neue Kita-Plät­ze für unter Drei­jäh­ri­ge und wir haben ein gutes Schul­an­ge­bot”, sagt Grantz – so steht es in der Zei­tung. Also, ich bin Rent­ner, wel­che Anrei­ze hat die Stadt für Rent­ner im Köcher? Ande­re Städ­te haben da einen vol­len Köcher anzu­bie­ten, und Herr Grantz erwähnt die Rent­ner gar nicht erst? 

Wir sind nach Bre­mer­ha­ven gezo­gen, weil Bre­mer­ha­ven zen­tral nahe der Nord­see­küs­te liegt, ein schö­nes Umland hat, eine gute medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung bie­tet, einen guten Nah­ver­kehr bie­tet und, und, und. Auf die­se Din­ge soll­te sich Herr Grantz auch mal besin­nen und unter Her­aus­stel­lung die­ser Vor­tei­le mal eine Charme­of­fen­si­ve für Rent­ner star­ten. Oder sich mal bera­ten las­sen, wie man die Vor­zü­ge einer Stadt hervorhebt.

Orangefarbener Baumarkt und rote Tür

OBI in BremerhavenDa passt das Bau­ord­nungs­amt in Bre­mer­ha­ven jetzt aber mit aller Macht auf. So etwas wie die oran­ge­far­be­nen Obi-Gebäu­de soll nie, nie wie­der vor­kom­men. Was hat man sich doch erschro­cken über die Grö­ße des Bau­markt­ge­bäu­des mit­ten in der Stadt. Und das alles in einem oran­gen Farb­ton daher­kommt, nein, das hat auf dem Amt auch nie­mand für mög­lich gehal­ten. Doch nun schau­en alle nach vor­ne und wol­len sich nicht noch ein­mal bla­mie­ren. Des­halb kann und will das Amt auch unter kei­nen Umstän­den Herrn Komor­ecks dun­kel­ro­te Haus­tür in der Sied­lung “Am Bür­ger­park” tole­rie­ren! Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder gegen das Orts­ge­setz über die “Gestal­tung von Gebäu­den und bau­li­chen Anla­gen in der Sied­lung Am Bür­ger­park” ver­sto­ßen wür­de.  Dar­in ist doch alles genau gere­gelt, auch für Haus­tü­ren: ent­we­der Weiß oder Naturholzfarben. 

Auf die­ses Gesetz sind die Her­ren vom Amt sehr stolz! Nein, nein, die Tür muss weg und bas­ta. Kos­te es Herrn Komor­eck was es wol­le. Also her mit der roten Kar­te für die rote Tür. 

HaustürNatür­lich kennt der gute Herr Komor­eck die Sat­zung auch. Dar­um hat er sich von der Her­stel­ler­fir­ma extra bestä­ti­gen las­sen, dass der rote Farb­ton in tro­pi­schen Höl­zern vor­kommt. Aber da hat er natür­lich die Rech­nung ohne das Bau­ord­nungs­amt gemacht: Nie­mand soll an tro­pi­sche Höl­zer gedacht haben, bei der Sat­zung habe man nor­di­sche Höl­zer im Sinn gehabt. Steht da zwar nicht drin, aber ist doch klar.

Der Nach­bar, der ein paar Ecken wei­ter wohnt, hat das schon alles hin­ter sich. Er hat sei­ne rote Haus­tür über­klebt – mit Pack­pa­pier. Natur­far­ben, aus nor­di­schen Höl­zern. Auch das stark sanie­rungs­be­dürf­ti­ge Dach hat er neu ein­ge­deckt damals. Und o weh, die Far­be war falsch. Das ging natür­lich auch nicht, ließ sich aber durch ein Buß­geld von 1.000 Euro regeln: Das Dach kann so bleiben.

Herr Komor­eck will sei­ne Tür jetzt über­la­ckie­ren. Mit einem Farb­ton, den die Her­ren vom Amt geneh­migt haben. Es han­delt sich um eine Sprüh­fo­lie für Autos, die kos­tet 500 Euro. Eine Alter­na­ti­ve gibt es nicht. Denn sein Vor­schlag, die Tür ein­fach anders­rum ein­zu­set­zen – also die wei­ße Innen­sei­te nach außen – wur­de auch abge­schmet­tert. Der Tür­rah­men blie­be dann ja dunkelrot.

Vom Hotel zur Schifferklause

Vom Hotel zur Schifferklause

In einer jun­gen Stadt wie Bre­mer­ha­ven ist ein 150-jäh­ri­ges Jubi­lä­um schon etwas ganz Beson­de­res. 1862 kauf­te Hans-Joa­chim Lehr­ke am Geest­e­mün­der Alt­markt, der 1847 als Herz des jun­gen Hafen­or­tes ange­legt wor­den war, Kon­tor­räu­me und bau­te sie 1862 zu einem Hotel mit zehn Frem­den­zim­mern um. Der Alt­markt erhielt 1959 sei­nen heu­ti­gen Namen “Ber­li­ner Platz“.   Vom Hotel zur Schifferklause1907 stirbt Hans-Joa­chim Lehr­ke, und sein Sohn Johann über­nimmt das Hotel. Bis zum 75-jäh­ri­gen Jubi­lä­um gilt es als das ältes­te Hotel in Weser­mün­de. 1937 erwähnt ein Rei­se­füh­rer, dass das Hotel der Neu­zeit ent­spre­chend ein­ge­rich­tet sei: zen­tral beheizt und mit elek­tri­schem Licht. Bier­hal­le und ein Früh­stücks­lo­kal inklu­si­ve. Als beson­de­ren Ser­vice wer­den die Kof­fer der Hotel­gäs­te mit einem Hand­kar­ren vom Bahn­hof abge­holt. Man reis­te damals natür­lich noch vor­wie­gend mit der Bahn.Vom Hotel zur Schifferklause1944 zer­stör­te ein gro­ßer Luft­an­griff auf Bre­mer­ha­ven das Hotel, und es wur­de nicht wie­der auf­ge­baut. Der Eigen­tü­mer woll­te sich nach dem Krieg ver­klei­nern und eröff­ne­te an der Gees­te das Restau­rant “Schif­fer­klau­se Lehr­ke”. Lei­der gab es auch hier einen Rück­schlag, als 1962 die gro­ße Sturm­flut alles unter Was­ser setz­te und zerstörte.

Noch bis Okto­ber 1973 blieb die Schif­fer­klau­se in Fami­li­en­hand. Dann wur­de sie ver­kauft. Aber auch noch heu­te wer­den dort  “die leckers­ten Brat­kar­tof­feln in Bre­mer­ha­ven” ange­bo­ten. So konn­te das Restau­rant an der Gees­te am 1. August 2012 das gro­ße Fir­men­ju­bi­lä­um fei­ern, und die Gäs­te und alle Bre­mer­ha­ve­ner auf ein gro­ßes Stück Fami­li­en­ge­schich­te zurück­bli­cken. Doch die Zukunft ist schon vor­bei...
Quel­le:
NORDSEE-ZEITUNG vom 1. August 2012

Jahresbericht von IHK und Handelskammer

Die Bre­mi­schen Häfen umfas­sen die Hafen­grup­pen Bre­mer­ha­ven und Bre­men. Die Bre­mi­schen Häfen sind der zweit­größ­te deut­sche Uni­ver­sal­ha­fen. Sie wer­den durch die bre­men­ports GmbH & Co. KG verwaltet.MSC Venezuela am Container-Terminal in Bremerhaven

Über die Hafen­grup­pe Bre­mer­ha­ven wer­den vor­ran­gig Con­tai­ner und Auto­mo­bi­le umge­schla­gen. Dabei ist der See­ha­fen Bre­mer­ha­ven mit Abstand der welt­weit größ­te Umschlag­platz für Auto­mo­bi­le. Die Bre­mi­schen Häfen ste­hen im Wett­be­werb mit den ande­ren Häfen in der süd­li­chen Nord­see, ins­be­son­de­re mit Rot­ter­dam und Antwerpen.

Der Hafen­um­schlag soll im ver­gan­ge­nen Jahr um 21,6 Pro­zent auf 67 Mil­lio­nen Ton­nen gestie­gen sein. Auch der Auto­mo­bil­um­schlag soll 2011 um etwa 30 Pro­zent zuge­legt haben.

Der Tou­ris­mus habe sich gut ent­wi­ckelt, die Inves­ti­tio­nen in das Aus­wan­der­er­haus und in das Kli­ma­haus aber auch in das Schif­fahrts­mu­se­um sol­len sich für die See­stadt Bre­mer­ha­ven gelohnt haben.