Verschlagwortet: Schifffahrt

Orkan „Christian” peitscht die Nordsee auf

Das war ein Sturm vom Feins­ten heu­te in Bre­mer­ha­ven und umzu. Die Hoch­see­insel Hel­go­land war schon am Mor­gen vom Fest­land abge­schnit­ten. Auch die Fähr­ver­bin­dung über die Elbe zwi­schen Glück­stadt und Wisch­ha­fen wur­de ein­ge­stellt. Es ging abso­lut nichts mehr. 

Deich_Weddewarden

Seit der ver­gan­ge­nen Nacht wir­belt der hef­tigs­te Herbst­sturm seit Jah­ren die bri­ti­schen Inseln mit einer Wind­ge­schwin­dig­keit von bis zu 160 Stun­den­ki­lo­me­ter der­ma­ßen durch­ein­an­der, dass die Fähr­ver­bin­dun­gen über den Ärmel­ka­nal unter­bro­chen wer­den muss­ten. Und jetzt hat das Orkan­tief “Chris­ti­an” auch den Nor­den Deutsch­lands begrüßt.

Heu­te Vor­mit­tag bin ich gegen elf Uhr noch am Deich von Wed­de­war­den gewe­sen, um mir bei ablau­fen­dem Was­ser den Schiffs­ver­kehr in der auf­ge­wühl­ten Nord­see anzu­se­hen. Ich muss­te ganz schön kämp­fen, um die Trep­pen zum Deich hin­auf­zu­stei­gen. Aber dafür bot sich mir ein wirk­lich tol­les Bild. Lei­der hat­te ich mei­ne Kame­ra nicht dabei und mein Smart­phone muss­te aus­hel­fen. Ich habe dann zwei Bil­der zusam­men­ge­schnit­ten, das Ergeb­nis sehr Ihr oben.

Links im Bild sehr Ihr Bre­mer­ha­vens gro­ße Con­tai­ner­brü­cken, rechts im Bild das 2006 gebau­te Con­tai­ner­schiff “Gerd Maersk”, das zur Gud­run Mærsk-Klas­se gehört, auf sei­nem Weg nach Felix­sto­we (Eng­land). Dort wird die “Gerd Maersk” am kom­men­den Mitt­woch gegen 16 Uhr erwartet.

Heute vor 100 Jahren

Am 9. Okto­ber 1913 bricht auf dem 1906 in Dienst gestell­ten Pas­sa­gier­damp­fer “Vol­tur­no” mit­ten auf dem Nord­at­lan­tik ein Feu­er aus. 136 Men­schen fin­den den Tod, das Schiff wird durch das ver­hee­ren­de Feu­er zerstört.

New York Times

Die am 5. Sep­tem­ber 1906 vom Sta­pel gelau­fe­ne “Vol­tur­no” wur­de von der schot­ti­schen Schiffs­werft Fair­field Ship­buil­ding & Engi­nee­ring Com­pa­ny in Glas­gow gebaut und fuhr ab 1909 für die Ura­ni­um Line auf der Rou­te Rot­ter­dam-Hali­fax-New York.

Am Don­ners­tag, dem 2. Okto­ber 1913, ver­ließ die “Vol­tur­no” unter dem Kom­man­do des 36-jäh­ri­gen Kapi­täns Fran­cis James Dani­el Inch mit 657 Per­so­nen an Bord den Hafen von Rot­ter­dam und nahm Kurs auf New York. Auf der Pas­sa­gier­lis­te waren 564 Per­so­nen ein­ge­tra­gen, die nach Ame­ri­ka aus­wan­dern woll­ten, sich auf einer Hoch­zeits- oder Urlaubs­rei­se befan­den oder auf Geschäfts­rei­se waren. Unter ihnen waren vie­le Kin­der. Das Schiff hat­te eine aus­rei­chen­de Anzahl von Ret­tungs­boo­ten, Schimm­wes­ten und Ret­tungs­bo­jen an Bord.

Das west­wärts damp­fen­de Schiff war bereits eine Woche auf See und hat­te mit einem schwe­ren Sturm und hohen Wel­len­ber­gen zu kämp­fen, als am Don­ners­tag­mor­gen, dem 09.10.1913, ver­mut­lich durch eine acht­los weg­ge­wor­fe­ne Ziga­ret­te früh­mor­gens um 05.50 Uhr ein Feu­er aus­brach. Schnell hat­te das Feu­er die Kes­sel­räu­me erreicht und die Kes­sel zur Explo­si­on gebracht. Durch den gewal­ti­gen Knall wur­de der Brand bemerkt und um 06.00 Uhr Feu­er­alarm gegeben.

Schon um 08.00 Uhr war dem Kapi­tän klar, dass man das Feu­er nicht mehr unter Kon­trol­le brin­gen konn­te. Er ließ SOS fun­ken und die Ret­tungs­boo­te fie­ren. Die­se wur­den jedoch von der schwe­ren See zer­stört. Die Insas­sen ertran­ken, und dass Aus­boo­ten wur­de ein­ge­stellt. Zwei wei­te­re Explo­sio­nen zer­stör­ten Maschi­nen und Kom­pass, die “Vol­tur­no” wur­de manövrierunfähig.

"Grosser Kurfürst"

Elf in der Nähe befind­li­chen Schif­fe eil­ten der “Vol­tur­no” zu Hil­fe und betei­lig­ten sich an einer der größ­ten Ret­tungs­ak­tio­nen im Atlan­tik. Eines davon war die “Gros­ser Kur­fürst” unter dem Kom­man­do von Kapi­tän Span­gen­berg. 541 Men­schen konn­ten geret­tet wer­den. Das aus­ge­brann­te Wrack ließ man trei­ben. Am 17. Okto­ber wur­de es von einem nie­der­län­di­schen Tan­ker gesich­tet. Der Kapi­tän ließ den noch rau­chen­den Hava­ris­ten am 18. Okto­ber ver­sen­ken, um einer Kol­li­si­on mit ande­ren Schif­fen vorzubeugen.

Quel­len und wei­te­re Informationen:
Nord­see-Zei­tung vom 10.10.2013
einestages.spiegel.de
searlecanada.org

Heute vor 75 Jahren

Am 27.09.1938 läuft die ers­te
Queen Eliza­beth vom Stapel.

Queen Elisabeth

Als die 314 Meter lan­ge RMS Queen Eliza­beth am 27. Sep­tem­ber 1938 in ihrer Bau­werft John Brown & Com­pa­ny vom Sta­pel lief, war sie mit ihrem Gewicht von 83.000 Ton­nen das größ­te Pas­sa­gier­dampf­schiff der Welt – und hielt die­sen Rekord bis 1996. Und mit einer Geschwin­dig­keit von bis zu 32 Kno­ten galt sie auch als das schnells­te Pas­sa­gier­schiff der tra­di­ti­ons­rei­chen Ree­de­rei Cunard Lines aus Southampton.

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Als sie am 3. März 1940 zu ihrer Jung­fern­fahrt in See stach, war der Zwei­te Welt­krieg bereits aus­ge­bro­chen. Auf­grund ihrer Grö­ße wur­de sie als Trup­pen­trans­por­ter ein­ge­setzt. Die hohe Geschwin­dig­keit erlaub­te es, dass sie außer­halb eines Kon­vois fah­ren konn­te, ohne von U‑Booten bedroht zu werden. 

Nach dem Krieg trans­por­tier­te sie auf mehr als 900 Fahr­ten mehr als zwei Mil­lio­nen Pas­sa­gie­re über den Atlan­tik. 1968 fuhr sie ein letz­tes Mal als Pas­sa­gier­schiff von New York nach Sout­hamp­ton. Es war ihre 908. Atlantiküberquerung. 

1970 wur­de die Queen Eli­sa­beth außer Dienst gestellt und nach Hong­kong gebracht, wo sie auf den Namen Sea­wi­se Uni­ver­si­ty umge­tauft und in eine schwim­men­de Uni­ver­si­tät umge­wan­delt wer­den soll­te. Ver­mut­lich durch Brand­stif­tung wur­de sie am 9. Janu­ar 1972 durch ein Feu­er schwer beschä­digt. Gro­ße Men­gen Lösch­was­ser brach­ten das Schiff zum Ken­tern. 1975 wur­de wur­de die ers­te Queen Eli­sa­beth schließ­lich abgewrackt. 

Mehr zum The­ma:

europeonline-magazine.eu/ 
lostliners.de

Japanischer Marineverband in Kiel

Vom 12. bis zum 14. August 2013 besucht ein Schul­schiff­ver­band der japa­ni­schen Mari­ne die schles­wig-hol­stei­ni­sche Lan­des­haupt­stadt Kiel.

Japanischer Marine-Ausbildungsverband

Der aus dem Schul­schiff “Kashi­ma” und den typ­glei­chen Zer­stö­rern “Isoy­u­ki” und “Shirayu­ki” bestehen­de Ver­band befin­det sich auf einer Aus­bil­dungs­rei­se rund um den Glo­bus. Befeh­ligt wird er von Kon­ter­ad­mi­ral Fum­i­y­u­ki Kitag­awa, dem Kom­man­deur der 3. Geleit­flot­til­le der japa­ni­schen Mari­ne. Rund 750 Besat­zungs­mit­glie­der gehö­ren zum Ver­band, dar­un­ter etwa 180 Kadetten. 

Nach Besu­chen in den Ost­see­hä­fen Hel­sin­ki, St. Peters­burg und Gdin­gen wer­den die drei Mari­ne­schif­fe am Sonn­tag, den 11. August, zunächst in der Stran­der Bucht vor Anker gehen. Für den frü­hen Mor­gen des 12. August ist das Ein­lau­fen in den Kie­ler Hafen geplant. Fest­ma­chen wer­den die Schif­fe an der Tirpitz­mo­le im Mari­ne­stütz­punkt. Unmit­tel­bar vor dem Ein­lau­fen, zwi­schen 7 Uhr und 7.30 Uhr, wird das Flagg­schiff “Kashi­ma” zur Begrü­ßung 21 Schuss Salut abfeu­ern. Der Salut wird in glei­cher Form durch die Fre­gat­te “Karls­ru­he”, die als Gast­schiff für die Dau­er des Besu­ches eben­falls in Kiel wei­len wird, beant­wor­tet wer­den. wei­ter­le­sen

Einen Eisbrecher vom Fischhändler

Es ist schon erstaun­lich, was es manch­mal für Zufäl­le gibt. Im Fische­rei­ha­fen wickel­te man mir mei­nen Fisch in Papier ein, dass mit dem Text der “Nord­west­deut­schen Zei­tung” vom 6. Juli 1906 bedruckt war. Die Zei­tung berich­te­te damals von der Indienst­stel­lung eines Eis­bre­cher- und Seezeichendampfers.

alter Zeitungsbericht

Die “Nord­west­deut­sche Zei­tung” gibt es heu­te noch – es ist die Nord­see-Zei­tung. Auch über den his­to­ri­schen Lebens­lauf der Schiff­bau-Gesell­schaft Unter­we­ser AG gibt es reich­lich Auf­zeich­nun­gen. Es war damals eine der bedeu­tends­ten Werf­ten Nord­deutsch­lands, die ins­be­son­de­re Fisch­damp­fer bau­ten. Aber auch Fracht­damp­fer und Spe­zi­al­schif­fe wur­den abgeliefert.

Aktie

Nun woll­te ich natür­lich auch etwas über die Iden­ti­tät und den Ver­bleib des See­zei­chen­damp­fers wis­sen. Ich ver­mu­te, dass es sich um den “Bus­sard” han­deln muss­te, der in dem obi­gen Zei­tungs­ar­ti­kel Ein­gang fand. Aller­dings soll der “Bus­sard” zwar 1906 als Ton­nen­le­ger abge­lie­fert wor­den, aber  nicht von der Schiff­bau-Gesell­schaft Unter­we­ser AG son­dern von der Mey­er-Werft in Papen­burg. Gleich­wohl bin ich über­zeugt, dass es sich bei dem Eis­bre­cher- und See­zei­chen­damp­fer um den “Bus­sard” gehan­delt haben wird. Ich hal­te es für unwahr­schein­lich, dass 1906 zwei Schif­fe glei­chen Namens und mit dem glei­chen Ver­wen­dungs­zweck gebaut wur­den. Auf jeden Fall hat mir der Foto­graf Hel­mut Seger ein schö­nes Bild zur Ver­fü­gung gestellt, dass den damp­fen­den  “Bus­sard” in Fahrt zeigt.

"Bussard"

Finkenwerder Hochseekutter wird 110 Jahre alt

Man sieht ihr das hohe Alter wirk­lich nicht an. Und den­noch, die Gaf­fel­ketsch “Astar­te” ist 110 Jah­re alt gewor­den. Und da gibt es natür­lich eine gro­ße Par­ty – wäh­rend der Fest­wo­che wird Geburts­tag gefeiert.

Astarte
1903 wur­de der Fin­ken­wer­der Hoch­see­kut­ter “Astar­te” in einer klei­nen Werft an der Süd­er­el­be in Ham­burg gebaut. Die Schif­fer­gil­de Bre­mer­ha­ven erwarb das Schiff 1978 vom Wil­helms­ha­ve­ner Sen­cken­berg-Insti­tut zu einem Kauf­preis von 41.000 DM und sanier­te es in mühe­vol­ler Klein­ar­beit nach und nach. Heu­te sieht der Kut­ter wie­der so aus, wie er die Werft von August Albers 1903 ver­las­sen hat. Und ist nach wie vor mit dem tra­di­tio­nel­len Fin­ken­wer­der Fische­rei­zei­chen HF 244 unterwegs.

Zur Bre­mer­ha­ve­ner Fest­wo­che vom 24. Juli bis 28. Juli 2013 kommt die “Astar­te” wie­der nach Bremerhaven.

Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 9. Juli 2013

Heute vor 104 Jahren

Die RMS Sla­vo­nia setz­te den welt­weit ers­ten SOS-Not­ruf ab.

SOS Notruf Das 1903 fer­tig­ge­stell­te Pas­sa­gier­schiff RMS Sla­vo­nia ver­ließ mit 410 Pas­sa­gie­ren an Bord am 3. Juni 1909 New York mit dem Ziel Gibral­tar. Am 9. Juni pas­sier­te der Damp­fer die Azo­ren­in­sel Flo­res, kam in dich­tem Nebel vom Kurs ab und lief am 10. Juni 2009 im Süd­wes­ten von Flo­res auf die Klip­pen der Ilhéu da Baixa Rasa. Der Kapi­tän ließ erst­mals das seit 1908 inter­na­tio­nal gül­ti­ge SOS fun­ken.
Quel­le:
wikipedia.org

Hamburger Hafengeburtstag 2013

An der Ham­bur­ger Hafen­mei­le fei­ern die­ses Jahr Hun­dert­tau­sen­de Besu­cher den 824. Hafen­ge­burts­tag. Mit­ten drin, direkt an den Lan­dungs­brü­cken, liegt die Cap San Die­go, das größ­te fahr­tüch­ti­ge Muse­ums­schiff der Welt.

Hafengeburtstag Hamburg

Der Ham­bur­ger Hafen­ge­burts­tag, eines der Ver­an­stal­tungs-High­lights der Elb­me­tro­po­le, ist das größ­te Hafen­fest welt­weit — das sind vier Tage span­nen­de und unter­halt­sa­me Attrak­tio­nen zu Was­ser, zu Land und in der Luft. Sport­li­che Boo­te, impo­san­te Seg­ler und alt­ehr­wür­di­ge Frach­ter tum­meln sich Jahr für Jahr im Hafen­be­cken, wäh­rend rund 1,5 Mil­lio­nen Besu­cher das mun­te­re Trei­ben an Land und zu Was­ser genie­ßen. Krö­nen­der Auf­takt und Abschluss sind die ein­drucks­vol­len Ein- und Aus­lauf­pa­ra­den der Segel­schif­fe und das abend­li­che Feu­er­werk. Ein wei­te­res High­light auf der Elbe sind die beein­dru­cken­den Oze­an­rie­sen, wie die AIDA­sol, Queen Mary 2 oder Star Fly­er, die die Han­se­stadt und ihre Besu­cher wie­der ein­mal ins Stau­nen ver­set­zen werden.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen:
Alles über den Hafen­ge­burts­tag und tol­le Bil­der
Cap San Die­go wird Cap San Dis­co
Das Pro­gramm