Verschlagwortet: Schifffahrt

Die „Cap San Diego“ wieder in Bremerhaven

Die „Cap San Die­go“ wie­der in Bremerhaven

Ham­burgs Muse­ums­schiff “Cap San Die­go” hat­te am ver­gan­ge­nen Sonn­tag sei­nen Lie­ge­platz an der Über­see­brü­cke ver­las­sen und sich auf den Weg nach Bre­mer­ha­ven gemacht. Hier ist sie am Mon­tag­mor­gen ein­ge­trof­fen. In der Werft “Bre­do Dry Docks” soll das Schiff zwei Wochen lang auf Herz und Nie­ren geprüft werden.

„Cap San Diego“

Damit der Stück­gut­frach­ter — der Eig­ner die Stif­tung Ham­bur­ger Admi­ra­li­tät — sei­ne Fahr­erlaub­nis nicht ver­liert, muss er alle fünf Jah­re über­holt wer­den. Zuletzt war das Schiff im Früh­jahr 2016 beim Werf­ten­ver­bund “Ger­man Dry Docks” im Kai­ser­ha­fen für Über­ho­lungs­ar­bei­ten gedockt.

Schiffs-TüV alle fünf Jahre

In die­sem Jahr ste­hen etwa 200 Werft­punk­te auf dem Plan für die Erneue­rung der Klas­se. Das ist der alle fünf Jah­re vor­ge­schrie­be­ne Schiffs-TüV, ohne den ein Schiff nicht am Schiffs­ver­kehr teil­neh­men darf. Neben der Sicher­heits­über­prü­fung wer­den auch umfang­rei­che Repa­ra­tur­ar­bei­ten in den “Bre­do Dry Docks” in Bre­mer­ha­ven vor­ge­nom­men. Ins­ge­samt belau­fen sol­len die Kos­ten für den Werft­auf­ent­haltcet­wa 1,4 Mil­lio­nen Euro betragen.

Laut Plan sol­len in der Werft auch die Tanks ent­ros­tet und kon­ser­viert wer­den. Für den Zugang zu den Tanks muß ein Loch in die Außen­heit geschnit­ten wer­den. Wei­ter­hin wird das Lade­ge­schirr des ehe­ma­li­gen Stück­gut­frach­ters gewar­tet, und die Hal­te­run­gen der Ret­tungs­boo­te sowie ein Teil des Holz­decks wer­den aus­ge­wech­selt. Auch der weiß-rote Anstrich des Ham­bur­ger Wahr­zei­chens wird erneuert.

Viele Ehrenamtliche kümmern sich um das Schiff

Bir­ger Möl­ler ist ein erfah­re­ner Kapi­tän. 1976 begann er als Decks­jun­ge auf dem Schwes­ter­schiff “Cap San Anto­nia”. Dort war er für den Lade­raum zustän­dig. Spä­ter ist er auf allen fünf Schwes­ter­schif­fen gefah­ren und hat sich schließ­lich bis zum Kapi­tän hoch­ge­ar­bei­tet. Auf dem Schiff wur­den nie­mals Bana­nen trans­por­tiert. Bana­nen kom­men aus der Kari­bik, und dort ist die “Cap San Die­go” nie gewe­sen. Das Schiff hat Fleisch und Fisch trans­por­tiert und Obst, Kaf­fee, Kakao, Baum­wol­le, Honig und ver­schie­de­ne Öle.

Nun, am Ende sei­ner Lauf­bahn, ist Bir­ger Möl­ler bereits seit zwei Jah­ren ehren­amt­lich Kapi­tän auf dem Muse­ums­schiff. Chef-Inge­nieur Joa­chim Stü­ber küm­mert sich um den Maschi­nen­raum. Er ist eben­so ehren­amt­lich tätig, wie vie­le wei­te­re Arbei­ter, die sich um das in die Jah­re gekom­me­ne Schiff küm­mern. Auf dem Muse­ums­schiff ist alles sehr his­to­risch, die Navi­ga­ti­ons­tech­ni­ken und die Elek­tro­nik sind aber vor­schrifts­mä­ßig auf dem neu­es­ten Stand.

Heu­te dient die “Cap San Die­go” als Muse­um und Hotel. Auf­grund der guten War­tung ist das Schiff see­tüch­tig geblie­ben und fährt jedes Jahr mit bis zu 500 Pas­sa­gie­ren auf die Nord- oder Ost­see hinaus.

Cap San Diego” feiert Jubiläum

Am 9. April soll das Muse­ums­schiff “Cap San Die­go” wie­der im Ham­bur­ger Hafen ein­lau­fen und an ihrem Lie­ge­platz an der Über­see­brü­cke fest­ma­chen. Am 10. April wird es eine gro­ße Jubi­lä­ums­fei­er geben. Der 10. April 2021 ist der 60. Jah­res­tag der „Kiel­le­gung“ des Schif­fes, das in der Deut­schen Werft in Fin­ken­wer­der vom Sta­pel lief.

Lei­der kann das Schiff wegen der Coro­na-Pan­de­mie der­zeit nicht besich­tigt wer­den, aber viel­leicht ist es nach dem Werft­auf­ent­halt wie­der möglich.
Quel­len:
M. Wenn­hold: “Wahr­zei­chen sagt tschüß — Dar­um hat die Cap San Die­go Ham­burg ver­las­sen” mopo.de vom 14.3.2021
W. Scheer: “Schiffs-TÜV für die “Cap San Die­go”, Nord­see-Zei­tung vom 16.3.2021

Die Schicksalsfahrt des Geestemünder Heringsdampfers “Friedrich Albert”

Die Schick­sals­fahrt des Geest­e­mün­der Herings­damp­fers “Fried­rich Albert”

Am 10. Febru­ar 1903 mel­de­te die Nord­west­deut­sche Zeitung:
Geest­e­mün­de: Herings­damp­fers “Fried­rich Albert”, der hie­si­gen Herings- und Hoch­see­fi­sche­rei-Akt-Ges. gehö­rig, ist in der Nacht vom 13. zum 14. Janu­ar zum Frisch­fisch­fang nach Island in See gegan­gen und ist bis heu­te weder zurück­ge­kehrt, noch von irgend­ei­nem ande­ren Damp­fer oder Fahr­zeug wäh­rend die­ser Zeit gese­hen wor­den. Es muß daher mit ziem­li­cher Bestimmt­heit ange­nom­men wer­den, daß der “Fried­rich Albert” gleich dem “St. Johann” dem vom 13. bis 17. Janu­ar im größ­ten Tei­le der Nord­see vor­herr­schend gewe­se­nen Süd­west­sturm zum Opfer gefal­len ist. Der Damp­fer hat­te 12 Mann Besat­zung, dar­un­ter in Kapi­tän Büschen einen tüch­ti­gen erfah­re­nen Führer…

Heringsdampfers "Friedrich Albert"

Am 19. Febru­ar 1903 mel­de­te die Thor­ner Pres­se:
Der ver­miß­te Herings­damp­fer “Fried­rich Albert” ist nach einem Tele­gramm aus Leith an der Süd­küs­te Islands gestran­det und total wrack gewor­den. Der Steu­er­mann, der ers­te Maschi­nist und ein Mann der Besat­zung, des­sen Name noch nicht fest­ge­stellt ist, sind ums Leben gekom­men. Die übri­gen neun Mann der Besat­zung wur­den gerettet.

Heringsdampfers "Friedrich Albert"

Am 15. April 1903 mel­de­te die Tages­zei­tung India­na Tri­bü­ne:
Geest­e­mün­de: An der Süd­küs­te von Island ist der hie­si­ge Herings­damp­fer “Fried­rich Albert” gestran­det und total wrack gewor­den. Der Steu­er­mann, der ers­te Maschi­nist und ein Matro­se unbe­kann­ten Namens sind um’s Leben gekom­men. Die ande­ren neun Per­so­nen der Besat­zung wur­den geret­tet. Die Namen des ertrun­ke­nen Steu­er­manns bzw. des Maschi­nis­ten sind Rudolph Bojahr und Her­mann Stick­ler, bei­de von hier.

Heringsdampfers "Friedrich Albert"

Auch die in Glei­witz her­aus­ge­brach­te Zei­tung Der ober­schle­si­sche Wan­de­rer berich­te­te über einen im glei­chen Win­ter ver­miß­ten Herings­damp­fer. Die “Georg Adolf” ist eben­falls von einer Fan­g­rei­se nicht zurück­ge­kehrt und wahr­schein­lich untergegangen.

Heringsdampfers "Friedrich Albert"

Das Seeamt Bremerhaven

Was war gesche­hen? Das hat das See­amt Bre­mer­ha­ven in einer Unter­su­chung am 3. Okto­ber 1903 fest­ge­stellt. Die Unter­su­chung war ein­fach, kom­pli­zier­te Tat­be­stän­de gab es nicht. An die­sem Tag wur­den sechs See­amts­sprü­che gefällt, es gab kei­ne Schuld­sprü­che, kei­ne Paten­te wur­den entzogen.

Auf den Zuhö­rer­bän­ken saßen die Müt­ter und Frau­en der Besat­zungs­mit­glie­der von sechs Fisch­damp­fern. Die See­amts­sprü­che ste­hen in den Akten des See­am­tes von Bre­mer­ha­ven. Die Urtei­le wei­chen kaum von­ein­an­der ab. Das Schick­sal von 65 See­leu­ten wur­de an die­sem Tage geklärt. Ihre Schif­fe sind in Orka­nen gesun­ken, die in den Win­ter­mo­na­ten des Jah­res 1903 in gna­den­lo­ser Hef­tig­keit den Atlan­tik aufpeitschten.

Es war der Fisch­damp­fer “St. Johann”, der am 3. Janu­ar den Fische­rei­ha­fen von Geest­e­mün­de ver­las­sen hat, um vor Island zu fischen. Am 13. Janu­ar 1903 hat­te der deut­sche Fisch­damp­fer “Sophie” vor Island Sicht­kon­takt mit der “St. Johann”. Dann ver­lor sich jede Spur, das Schiff galt als ver­schol­len. Aber auch die Fisch­damp­fer “Balt­rum” (auf Fan­g­rei­se nach Island), die “Georg Adolf” (zuletzt unter Island gesich­tet), die “Neck” (Fan­g­rei­se in der Nord­see), die “Kom­man­dant” (zuletzt nörd­lich von Horn­riff gesich­tet), die Ura­nus (Fan­g­rei­se in der Nord­see) gin­gen ver­lo­ren, blie­ben verschollen.

Der islän­di­sche Fil­me­ma­cher Magnús Magnús­son möch­te in einem Spiel­film die Geschich­te der Män­ner des Herings­damp­fers “Fried­rich Albert” erzäh­len. Seit Jah­ren ist er in Archi­ven unter­wegs, damit die Geschich­te mög­lichst authen­tisch wird. Nach mehr als 117 Jah­ren hat er noch Nach­fah­ren der See­leu­te auf­spü­ren kön­nen, die 1903 mit dem Herings­damp­fer “Fried­rich Albert” vor Island gestran­det sind.

Das Schiff und seine Besatzung:

Heringsdampfer "Friedrich Albert"

Fried­rich Albert PG 58“ (PG steht für Preu­ßen Geest­e­mün­de) Bau­jahr 1898
Ree­de­rei Geest­e­mün­der Herings- und Hoch­see­fi­sche­rei AG
Unter­schei­dungs­si­gnal KRHV
192,88 Regis­ter­ton­nen, Län­ge 39,18 m, Brei­te 6,45 m, Tie­fe 3,28 m.
3fach Expan­si­ons­dampf­ma­schi­ne, 320 PS
Kapi­tän Georg Büschen
Steu­er­mann Rud. Bojahr (Best­mann ohne Patent)
1. Maschi­nist H. Stickler
2. Maschi­nist Carl Merker
Assis­tent Emil Lange
Hei­zer Fritz Wutzow
Netz­ma­cher F. Nahrwold
Matro­se Richard Richter
Matro­se F. Hage­mei­er, War­ber (ver­mut­lich Vater von Ernst Hagemeier)
Matro­se August Pitt­ke, Rusbend
Matro­se W. Wesemann, Haselhorn
Koch Wilh. Wilke

Die Abreise

Heringsdampfer "Friedrich Albert" aus Geestemünde

Am 13. Janu­ar 1903 liegt der Fisch­damp­fer “Fried­rich Albert” an der Kaje in der Gees­te. Auf dem erst fünf Jah­re alten Hering­s­traw­ler wer­den die letz­ten Vor­be­rei­tun­gen für die anste­hen­de Fan­g­rei­se vor Island getrof­fen. Es ist früh­mor­gens um 3 Uhr, als der knapp 40 Meter lan­ge Fisch­damp­fer am 14. Janu­ar 1903 ablegt und den Hafen von Geest­e­mün­de hin­ter sich läßt. An Bord sind der 34 Jah­re alte Kapi­tän Georg Buschen, der Steu­er­mann Rud. Bojahr und zehn wei­te­re See­leu­te. Eine Drei­fach-Expan­si­ons­dampf­ma­schi­ne treibt das Schiff mit 320 PS auf die See hinaus.

Die Strandung

Der Segen des Meeres wird geborgen

Am 18. Janu­ar stand der Damp­fer vor der Süd­west­spit­ze von Island vor Kap Port­land (heu­te Dyr­hólaey) und begann um 11.30 Uhr mit dem Schlepp­netz­fi­schen. Die Aus­beu­te war nur gering. Die “Fried­rich Albert”  der “Geest­e­mün­der Herings- und Hoch­see­fi­sche­rei AG” woll­te am nächs­ten Abend einen ande­ren Fang­platz aufsuchen.

Für das See­gei­et bei Port­land gab es weder ver­läß­li­chen See­kar­ten noch hat­te man Anga­ben über die ört­lich vor­herr­schen­den stark auf­lan­di­gen Strö­mungs­ver­hält­nis­se. Die Was­ser­tie­fe wur­de mit einem Hand­lot gemes­sen. Bedingt durch die Win­ter­zeit gab es nur weni­ge Stun­den Tageslicht.

Steu­er­mann Bojahr hat­te an die­sem Abend Wache. Der zunächst mäßi­ge Wind ent­wi­ckel­te sich spä­ter zu einem Sturm aus süd­li­cher Rich­tung und brach­te Schnee, Hagel und Lava­sand mit. Gleich­ze­iti­ig ver­setz­te eine star­ke Strö­mung das Schiff. Irgend­wann nach 21 Uhr bemerk­te der Steu­er­mann, daß der Damp­fer in einen Sog gera­ten ist, der ihn immer stär­ker Rich­tung Küs­te zieht. Für Gegen­maß­nah­men ist es längst zu spät. Gegen 21.45 Uhr kam die “Fried­rich Albert” fest und wur­de von der anrol­len­den See quer auf den Strand geworfen.

Unab­läs­sig krach­te die gewal­ti­ge Bran­dung auf den Herings­damp­fer und zer­schlug das Ret­tungs­boot. Schutz­su­chend kau­er­ten sich die Män­ner hin­ter dem Brü­cken­haus an Deck. Doch als der Maschi­nen­raum über­flu­tet wur­de, muß­te das Schiff auf­ge­ge­ben wer­den. Die Besat­zung ret­te­te sich auf den Strand.

Teil­wei­se nur mit Unter­wä­sche beklei­det, ver­such­ten die Män­ner zwei Tage lang, fes­tes Land zu errei­chen. Doch Sumpf, Lava­sand und stark strö­men­des Glet­scher­was­ser konn­ten sie nicht über­win­den. Sie bra­chen das Unter­neh­men ab. Am 23. Janu­ar such­ten die Män­ner noch ein­mal das Wrack auf. Unter gro­ßen Mühen konn­ten sie zwei Ton­nen Hart­brot und etwas Schmalz vom Hava­ris­ten ber­gen. Anschlie­ßend unter­nah­men sie einen wei­te­ren Ver­such, bei jetzt stür­mi­schen Wet­ter das Fest­land zu erreichen.

Kampf gegen die Kälte

Gegen 9.30 Uhr erreich­ten die Män­ner ein gro­ßes Gewäs­ser, und sie kamen nicht wei­ter. So über­nach­te­ten sie auf dem ver­eis­ten Schnee­feld, auf dem sie sich gera­de befan­den. Jeder Mann bekam mor­gens und abends eine Hand­voll von dem mit­ge­nom­me­nen Hart­brot. In der schreck­lich kal­ten Nacht ließ der Kapi­tän sei­ne Leu­te zunächst dicht zusam­men­rü­cken, damit sie sich gegen­sei­tig wär­men konn­ten. Aber an Schlaf war nicht zu den­ken. Alle 20 Minu­ten ließ der Kapi­tän sei­ne Män­ner Lauf­schritt machen, damit die Durch­blu­tung intakt blieb und ein Erfrie­ren im Schlaf ver­hü­tet wur­de. Am 25. Janu­ar mor­gens um 6 Uhr aber starb der Maschi­nist H. Stick­ler, nach­dem er bereits wäh­rend der Nacht das Bewußt­sein verlor. 

Die Besat­zung hat­te sich in die­sen Tagen in zwei Grup­pen geteilt. Eine Grup­pe woll­te zurück zum Schiffs­wrack. Im kal­ten Was­ser ste­hend starb der Matro­se H. Wesemann aus Hasel­horn. Am Mor­gen des 26. Janu­ar setz­te die Grup­pe den Fuß­marsch zum Wrack der “Fried­rich Albert” fort. Längst war der Pro­vi­ant auf­ge­braucht. Eini­ge Grup­pen­mit­glie­der konn­ten kei­ne Schu­he mehr tra­gen. Nur ein paar Lap­pen schütz­ten ihre erfro­re­nen Füße. Trotz die­ser unsag­ba­ren Stra­pa­zen erreich­ten die Über­le­ben­den abends um 6 Uhr wie­der die Stran­dungs­stel­le. Der Best­mann Rud. Bojahr ging auf das Wrack und starb dort. 

Die ande­ren Leu­te bau­ten aus den Wrack­tei­len ein Boot, um damit die rei­ßen­den eis­kal­ten Glet­scher­strö­me zu über­que­ren. Am Nach­mit­tag des 29. Janu­ar begann man mit der Über­fahrt und setz­te die Wan­de­rung nach Nor­den fort. Am nächs­ten Tag, es war der elf­te Tag nach der Stran­dung der “Fried­rich Albert”, hat­ten alle erfro­re­ne Hän­de und Füße. Trotz­dem gin­gen sie unter quä­len­den Schmer­zen wei­ter, bis sie am 30. Janu­ar mit letz­ter Kraft das Gehöft Orm­sta­dur erreich­ten, das 50 Kilo­me­ter vom Wrack ent­fernt liegt.

Die Rettung

Es waren sehr arme Leu­te, die den Schiff­brü­chi­gen nun ein Dach über den Kopf boten und ihnen Essen und Trin­ken reich­ten. Der Bau­er und sei­ne Frau ver­sorg­ten die erfro­re­nen Glie­der der Schiff­brü­chi­gen. Zwei Tage spä­ter kam ein Arzt, der die Schiff­brü­chi­gen medi­zi­nisch ver­sorg­te. Tags dar­auf wur­den sie zur wei­te­ren Behand­lung in den klei­nen Ort Brei­da­böls­stad gebracht. Die Matro­sen Hage­mei­er und Pitt­ke müs­sen wegen Erfrie­run­gen ärzt­lich behan­delt und dem Hei­zer Wut­zo bei­de erfro­re­nen Bei­ne abge­nom­men werden.

Am 1. Febru­ar erreich­ten alle den Ort Skap­terf­jeld. Von hier tra­ten die ers­ten vier Leu­te auf Island­pfer­den die acht­tä­gi­ge Rei­se nach Reykja­vik an. Über Sta­van­ger und Ham­burg erreich­ten sie am 1. März 1903 wie­der Geestemünde.

Ein Gedenkstein in Vik auf Island

Blick auf die Trawlerflotte im Fischereihafen

Die deut­sche Hoch­see­fi­sche­rei ist mit Island untrenn­bar ver­bun­den. Zwi­schen 1898 und 1952 gin­gen vor Island 83 deut­sche Fisch­damp­fer ver­lo­ren, und über 1.200 See­leu­te haben ihr Leben ver­lo­ren. Die einen erlit­ten töd­li­che Unfäl­le auf ihren Schif­fen, ande­re gin­gen bei schwe­ren Stür­men über Bord, kamen bei Stran­dun­gen und Schiffs­un­ter­gän­gen ums Leben oder sind mit ihren Schif­fen verschollen. 

Bei Stran­dun­gen an der Süd­küs­te Islands gelang es den See­leu­ten häu­fig, das Land zu errei­chen. Damit waren sie aber nicht geret­tet. Die Strän­de aus Lava­ge­röll erstre­cken sich über eine Län­ge von etwa 200 Kilo­me­ter, und die islän­di­schen Gehöf­te lagen bis zu 20 Kilo­me­ter von der Küs­te ent­fernt. Glet­scher­strö­me stel­len ein zusätz­li­ches Hin­der­nis dar. Die Kata­stro­phe der “Fried­rich Albert” führ­te 1905 zum Bau von Schutz­hüt­ten, die Nah­rungs­mit­tel und Brenn­ma­te­ri­al sowie Aus­rüs­tung zur medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung enthielten. 

In Vik an der Süd­spit­ze Islands erin­nert eine Gedenk­stät­te an die Ver­un­glück­ten und an die bei­spiel­lo­se Hilfs­be­reit­schaft der Isländer.

Filmprojekt

Der islän­di­sche Fil­me­ma­cher Einar Magnús Magnús­son ist der Geschich­te der Män­ner des Herings­damp­fers “Fried­rich Albert” seit sechs Jah­ren auf der Spur. In einer acht­tei­li­gen Fern­seh­se­rie soll die Geschich­te des 1903 vor Island gestran­de­ten Geest­e­mün­der Herings­damp­fers erzählt wer­den. Der Fil­me­ma­cher will am 22. Janu­ar 2021 eine Expe­di­ti­on zu dem Ort machen, an dem die “Fried­rich Albert” am 19. Janu­ar 1903 auf Grund lief. Er möch­te die schwe­ren Bedin­gun­gen ken­nen­ler­nen, mit denen die Schiff­brü­chi­gen vor mehr als 100 Jah­ren zu kämp­fen hat­ten. Vom Wrack des Herings­damp­fers “Fried­rich Albert” soll heu­te aller­dings nichts mehr zu sehen sein.

Nähe­re Infor­ma­tio­nen zum Film sind auf der Inter­net­sei­te www.schwarzersand.com zu sehen.
Quel­len:
H. Wöl­bing und J. Röse­mann Die Island­fi­sche­rei in den Jah­ren 1885 bis 1995 See­funk­ka­me­rad­schaft e. V. Bremen
H, Gab­cke: Bre­mer­ha­ven in zwei Jahr­hun­der­ten 1827–1918, Sei­te 170
J. Rab­bel: Neun Mann ent­kom­men dem Tod Nord­see-Zei­tung vom 11.08.2018
J. Rab­bel: Eine Geschich­te, die bewegt Nord­see-Zei­tung vom 29.08.2018
J. Rab­bel: In eisi­ger Käl­te ums Über­le­ben gekämpft Nord­see-Zei­tung vom 4.1.2021
J. Rab­bel: See­leu­te 1903 geret­tet: Fil­me­ma­cher sucht Nach­fah­ren in Bre­mer­ha­ven nord24.de vom 11.08.2018
Erik Hoops Ein Gedenk­stein in Vik auf Island Deut­sches Schif­fahrts­mu­se­um Info Nr. 05/02 vom 13.03.2002

Die Steganlage im Neuen Hafen wird erneuert

Die Steg­an­la­ge im Neu­en Hafen wird erneuert

Schon seit gerau­mer Zeit ist die Steg­an­la­ge im Neu­en Hafen ver­waist. Statt­des­sen liegt dort der rie­si­ge Trä­ger­pon­ton “Fei­er­för­de” ver­täut an der Kaje. Die Schif­fe der Schif­fer­gil­de und sei­ner Mit­glie­der sind vor­über­ge­hend in den Alten Hafen umgezogen.

Die Steganlage im Neuen Hafen wird erneuert

Nor­ma­ler­wei­se bevöl­kern Tou­ris­ten den süd­li­chen Kopf des Neu­en Hafens, um die his­to­ri­schen Muse­ums­schif­fe der Schif­fer­gil­de zu bewun­dern. Auch die bei­den Bar­kas­sen laden hier ihre Gäs­te zu den Hafen­rund­fahr­ten ein. Doch nun muss die im Jah­re 2003 instal­lier­te Steg­an­la­ge erneu­ert werden.

Aus Grün­den des Umwelt­schut­zes dür­fen die erst 15 Jah­re alten Holz­ste­ge nicht mit Holz­schutz behan­delt wer­den. Das Holz ist maro­de gewor­den, und Pil­ze und Muscheln haben sich ange­sie­delt. Jetzt wer­den die Holz­plan­ken mit­samt der Unter­kon­struk­ti­on kom­plett entsorgt.

Die Steganlage im Neuen Hafen wird erneuert

Für rund 1,2 Mil­lio­nen Euro sol­len 5,20 Meter brei­te Pon­tons aus Stahl­be­ton instal­liert wer­den. Sie sol­len kipp­si­cher und bar­rie­re­frei sein und eine Lebens­zeit von bis zu 50 Jah­ren haben.

Bis dahin lässt die HaRuFa Mari­ti­me Tou­ris­mus GmbH ihre Bar­kas­sen “Lady Suns­hi­ne” und “Hein Mück” von der Klapp­brü­cke zur Hafen­rund­fahrt ablegen.

In der letz­ten März­wo­che haben Arbei­ter damit begon­nen, die ers­ten Tei­le der vom Pilz zer­fres­se­ne Steg­an­la­ge zu ent­fer­nen. Auf dem Trä­ger­pon­ton “Fei­er­för­de” steht der gro­ße Seil­bag­ger “690” aus der Maschi­nen­fa­brik Sen­ne­bo­gen bereit, um die gro­ßen Pfäh­le mit einem spe­zi­el­len Vibra­ti­ons­ver­fah­ren aus dem Boden zu ziehen.

Die Steganlage im Neuen Hafen wird erneuert

Der Bag­ger ver­fügt über einen soge­nann­ten “Vibra­ti­ons­bä­ren”. Mit sei­ner Klaue ver­setzt der “Vibra­ti­ons­bär” die Pfäh­le in Schwin­gun­gen. Dadurch wer­den die 15 Meter tief sit­zen­den Pfäh­le gelöst und kön­nen aus dem Hafen­be­cken gezo­gen wer­den. Im glei­chen Ver­fah­ren sol­len anschlie­ßend die neu­en Stahl­pfei­ler gesetzt werden.

Hoch­fre­quenz­vi­bra­ti­ons­ram­men mit varia­bler Momen­ten­ver­stel­lung” ist der Fach­aus­druck für die­ses spe­zi­el­le Ver­fah­ren. Die varia­ble Moment­ver­stel­lung ver­hin­dert, dass sich die Schwin­gun­gen zu weit aus­brei­ten und benach­bar­te Gebäu­de beschädigen.

Die Steganlage im Neuen Hafen wird erneuert

Eigent­lich soll­ten die Arbei­ten an der Steg­an­la­ge recht­zei­tig zum See­stadt­fest been­det sein. Doch eini­ge Fir­men sol­len der­art feh­ler­haf­te Ange­bo­te abge­ge­ben haben, dass ihnen der Zuschlag ver­sagt wer­den musste.

Nun kann das See­stadt­fest Ende nicht auf der neu­en Anla­ge eröff­net wer­den. Und durch die feh­len­den Anle­ge­mög­lich­kei­ten am Neu­en Hafen könn­te es für die zum See­stadt­fest kom­men­den Was­ser­fahr­zeu­ge eng wer­den. Die Betriebs­ge­sell­schaft Alter und Neu­er Hafen (BEAN) will ein Pro­vi­so­ri­um ins Hafen­be­cken schlep­pen las­sen. Das soll dann so lan­ge dort blei­ben, bis die neu­en Pon­tons gelie­fert wer­den — wahr­schein­lich im Juli.

Die Schif­fer­gil­de muss sich also noch etwas in Geduld üben, bis sie ihre Boo­te an der neu­en Anla­ge ver­täu­en kann. Die Sanie­rungs­maß­nah­men sol­len aber recht­zei­tig zur Sail 2020 abge­schlos­sen sein. 
Quel­len:
M. Wes­so­low­ski: “Bag­ger lässt Pfäh­le vibrie­ren”, Nord­see-Zei­tung vom 27.3.2019

M. Wes­so­low­ski: “Steg­an­la­ge wird nicht fer­tig”, Nord­see-Zei­tung vom 8.3.2019
M. Wes­so­low­ski: “Steg­an­la­ge am Neu­en Hafen… wird abge­ris­sen”, Nord24.de vom 17.3.2019
K. Mün­de­lein: “Bre­mer­ha­ven: Schif­fer­gil­de ver­liert Kampf…”, Nord24.de vom 15.12.2018
K. Mün­de­lein: “Stahl­be­ton-Pon­tons für Bre­mer­ha­vens Neu­en Hafen”, Nord24.de vom 10.9.2018
S. Schwan: “Bre­mer­ha­ven: Pilz zer­setzt die Holz­ste­ge im Neu­en Hafen”, Nord24.de vom 22.2.2018

Lürssen-Dock schwimmt wieder

Lürs­sen-Dock schwimmt wieder

Ein Groß­brand hat das 219 Meter lan­ge und 45 Meter brei­te Schwimm­dock der Bre­mer Lürs­sen-Werft im Sep­tem­ber 2018 schwer beschä­digt. Man brach­te es  zur Instand­set­zung nach Hamburg.

Lürssen-Dock schwimmt wieder

Die Ham­bur­ger Werft Blohm + Voss gehört seit 2016 zur Lürs­sen Werf­ten­grup­pe. Im Werft­ha­fen von Blohm + Voss wur­de das gel­be Lürs­sen-Dock repa­riert. Die Repa­ra­tur­kos­ten sol­len sich in einem hohen drei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich bewegen.

Ges­tern befand sich das Schwimm­dock auf dem Weg zurück nach Bre­men-Vege­sack. Am Vor­mit­tag pas­sier­te der Schlepp­ver­band auf sei­nem Weg weser­auf­wärts Bre­mer­ha­ven. Bug­sier 2 und Bug­sier 5 zogen das Dock, Bug­sier 9 über­nahm die Steuerung.

Bei dem Groß­brand lag die 146 Meter lan­ge Luxus-Yacht “Sas­si” im Dock. Sie brann­te voll­stän­dig aus. Der Brand hat den Ein­satz von mehr als 180 Feu­er­wehr­leu­ten erfor­dert und konn­te erst  nach drei Tagen gelöscht wer­den. Die Brand­ur­sa­che scheint bis­her unge­klärt zu sein.
Quel­len:
P. Hanusch­ke: “Schwimm­dock der Lürs­sen­werft wie­der in Vege­sack”, Die Nord­deut­sche vom 27.03.2019
“Schwimm­dock der Lürs­sen­werft auf dem Weg zurück nach Vege­sack”, buten und bin­nen vom 27.03.2019

Spectrum of the Seas” in Bremerhaven

Spec­trum of the Seas” in Bremerhaven

Für einen Tag hat die “Spec­trum of the Seas” am Mitt­woch in Bre­mer­ha­ven am Kreuz­fahrt­ter­mi­nal fest­ge­macht. Die Mey­er Werft in Papen­burg hat das rie­si­ge Schiff für mehr als 4200 Pas­sa­gie­re gebaut. Im April soll das Kreuz­fahrt­schiff in Bre­mer­ha­ven abge­lie­fert werden.

Am Don­ners­tag um 18 Uhr geht es bis zum 3. April auf Pro­be­fahrt nach Skan­di­na­vi­en. Danach kommt die “Spec­trum of the Seas” zurück nach Bre­mer­ha­ven und bleibt bis zum 12. April. In die­ser Zeit wird das Schiff voll­stän­dig aus­ge­stat­tet. Dann wer­den auch die letz­ten Crew­mit­glie­der an Bord gehen. 

Der Luxus­li­ner hat wirk­lich gigan­ti­sche Aus­ma­ße. Mit sei­nen 347 Metern ist er län­ger als der Eif­fel­turm hoch ist. Am Heck des Schif­fes befin­det sich auf Deck 16 eine gro­ße gel­be Kugel. Muti­ge Pas­sa­gie­re kön­nen dar­in einen vir­tu­el­len Bun­gee-Sprung wagen. Rei­sen­de kön­nen sich aber auch mit einem Surf- und Fall­schirm­sprung-Simu­la­tor die Zeit ver­trei­ben. Außer­dem gibt es Auto­scoo­ter, eine Klet­ter­wand und einen schwenk­ba­ren Aus­sichts­turm. Rund 200 Köche sol­len die Gäs­te in den 23 Restau­rants ver­wöh­nen. Was bedeu­tet da schon ein Robo­ter, der Drinks mixt. Natür­lich gibt es auch jede Men­ge Pools für die Passagiere.

Die “Spec­trum of the Seas” ist das ers­te Schiff der “Quan­tum-Ultra-Klas­se”. Es ist spe­zi­ell für den asia­ti­schen Markt ent­wor­fen und soll von Chi­na aus zu Kurz­rei­sen ablegen.
Quel­len:
T. Brock­mann: “Nur ein kur­zer Zwi­schen­stopp”, Nord­see-Zei­tung vom 28.03.2019
“Spec­trum of the Seas legt in Bre­mer­ha­ven an”, buten und bin­nen vom 27.03.2019

Mein Schiff 5” legt am Columbus Cruises Center an

Am Sonn­tag, 28. August 2016, legt “Mein Schiff 5” mor­gens um 5.30 Uhr am Colum­bus Crui­se Cen­ter in Bre­mer­ha­ven an. Das 295 Meter lan­ge Schiff ist der jüngs­te Neu­bau der Ree­de­rei TUI Crui­ses. Für 5000 ankom­men­de und abfah­ren­de Pas­sa­gie­re wer­den den gan­zen Tag über Kof­fer über Kof­fer und Unmen­gen von Lebens­mit­tel ver­la­den. Fans von gro­ßen Kreuz­fahrt­schif­fen kön­nen von der Besu­cher­ga­le­rie aus das Trei­ben auf der Colum­bus­ka­je verfolgen.

"Mein Schiff 5"Bild: wiki­me­dia HenS­ti |Auf­nah­me vom 24.06.2016 | Lizenz: CC BY-SA 4.0 |

Wer des Zuschau­ens auf der Kaje müde gewor­den ist, kann sich dem bun­ten Pro­gramm zuwen­den, das die Erleb­nis Bre­mer­ha­ven GmbH den Kreuz­fah­rern im Colum­bus Crui­ses Cen­ter anbie­tet: Fan­ta­sie­voll geklei­de­te Stel­zen­läu­fer und zwei Akkor­de­on­spie­ler sor­gen für mari­ti­mes Flair, ein Bal­lon­künst­ler wird die war­ten­den Pas­sa­gie­re zusätz­lich unter­hal­ten und das See­fisch­koch­stu­dio macht mit klei­nen Köst­lich­kei­ten auf die kuli­na­ri­sche Stär­ke Bre­mer­ha­vens auf­merk­sam. Auch Smoothies wer­den angeboten.

Um 19 Uhr legt das aus­ge­buch­te Schiff wie­der ab und nimmt Kurs auf Eng­land und Frank­reich. 14 Shan­ty­chö­re mit ins­ge­samt 350 Sän­ge­rin­nen und Sän­ger aus Bre­men, Del­men­horst, Nor­den­ham, dem Land Wurs­ten, der See­stadt und dem Umland Bre­mer­ha­vens wer­den eine Eta­ge unter­halb der Besu­cher­ga­le­rie im Colum­bus­bahn­hof ihre Plät­ze ein­neh­men und ab 18.40 Uhr für mari­ti­me Stim­mung sor­gen. Die Shan­tys wer­den glei­cher­ma­ßen auf der Besu­cher­ga­le­rie und an Bord des Schif­fes zu hören sein.

In Koope­ra­ti­on mit dem All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad­club Deutsch­land (ADFC) hat sich die Erleb­nis Bre­mer­ha­ven GmbH eine beson­de­re Ver­ab­schie­dung der “Mein Schiff 5” ein­fal­len las­sen: Um 16.30 Uhr wer­den sich an der Lin­den­al­lee Ecke Weser­stra­ße Rad­fah­rer tref­fen, um gemein­sam durch die Stadt zu radeln. Um 18 Uhr soll der Platz vor dem Bana­nen­ga­te erreicht sein. Die ers­ten 230 Rad­ler erhal­ten dort Müt­zen und eine Fahr­rad­klin­gel, mit der sie mit einem gro­ßen Klin­gel­kon­zert den Kreuz­fahrt­rie­sen ver­ab­schie­den sollen.

Wer sich nicht in das Gedrän­ge am Colum­bus Crui­se Cen­ter bege­ben mag, kann die “Mein Schiff 5” auch von der Was­ser­sei­te aus anschau­en. Die “Geest­e­mün­de” legt an die­sem Tag um 11 und um 14 Uhr zu einer “Dicke Pöt­te Tour” ab.

Dass die Ree­de­rei TUI Crui­ses noch stär­ker als bis­her auf Bre­mer­ha­ven als An- und Abfahrts­ha­fen setzt, erfreut Ober­bür­ger­meis­ter Melf Grantz beson­ders: „TUI Crui­ses als Kun­den für den Kreuz­fahrt­stand­ort Bre­mer­ha­ven zu gewin­nen, ist eine erfolg­rei­che Ent­wick­lung und gleich­zei­tig Bestä­ti­gung für die Qua­li­tät des Colum­bus Crui­se Cen­ters Bre­mer­ha­ven (CCCB). Der Erst­an­lauf von „Mein Schiff 5“ an der Colum­bus-Kaje mar­kiert einen Mei­len­stein in der wei­te­ren posi­ti­ven Ent­wick­lung des Kreuz­fahrt­mark­tes in Bre­mer­ha­ven und wird noch mehr Kreuz­fahrt­fans in die Stadt locken. Ich freue mich und bin stolz dar­auf, dass wir zukünf­tig die bekann­ten und belieb­ten Schif­fe von TUI Crui­ses in Bre­mer­ha­ven abfer­ti­gen und die Pas­sa­gie­re auch als Tages­gäs­te in unse­rer Stadt begrü­ßen können.“

Kriegsfischkutter “Seelust” verschrottet

Seit dem Jah­re 2013 konn­te man den auf­ge­bock­ten Kriegs­fisch­kut­ter “See­lust” auf dem Grund­stück Dorn­hai­stra­ße Ecke Kaper­stra­ße fin­den. Das ist nun vor­bei. Die Fische­rei­ha­fen-Betriebs­ge­sell­schaft hat den alten Kahn abwra­cken lassen.

Kriegsfischkutter "Seelust"

Der Kriegs­fisch­kut­ter “See­lust” lief im Jah­re 1942 auf der Bur­mes­ter Werft in Swi­ne­mün­de vom Sta­pel. Kriegs­fisch­kut­ter dien­ten als klei­ne Hilfs­kriegs­schif­fe der Kriegs­ma­ri­ne. Sie wur­den im Zwei­ten Welt­krieg als Vor­pos­ten- und Siche­rungs­boo­te an den Küs­ten ein­ge­setzt. Die “See­lust” gehör­te zum Minen­such­ge­schwa­der 42. Sie blieb bis zum Kriegs­en­de in der Ost­see. Nach dem Krieg wur­de die “See­lust” zu Minen­räum­ar­bei­ten in Nord- und Ost­see eingesetzt.

Kriegsfischkutter "Seelust"

Bis 1987 war die “See­lust” als Fische­rei­fahr­zeug im Dienst, ein­ge­tra­gen im Schiffs­re­gis­ter Bre­mer­ha­ven mit dem Fische­rei­kenn­zei­chen BX 542. Dann soll­te sie abge­wrackt wer­den. Um das zu ver­hin­dern, kauf­te der gemein­nüt­zi­ge Ver­ein Deut­sche Sport­ma­ri­ne e.V. in Bre­mer­ha­ven das Schiff im Jah­re 1989. Dort wur­de die “See­lust” als Ver­eins- und Aus­bil­dungs­schiff für den Sport­boot­füh­rer­schein für Fort­ge­schrit­te­ne ein­ge­setzt. Ver­mut­lich infol­ge einer defek­ten Lenz­pum­pe ist der Old­ti­mer am 31. August 2013 an sei­nem Lie­ge­platz im Fische­rei­ha­fen gesun­ken. Das Wrack wur­de aus dem Was­ser geho­ben und auf dem Eck­grund­stück Dorn­hai-/Ka­per­stra­ße abgesetzt.

2014-07-01_Kriegsfischkutter

Da der Ver­ein Deut­sche Sport­ma­ri­ne e.V. das Wrack bis­her sich selbst über­las­sen hat, kam nun vom Umwelt­amt die Auf­for­de­rung, den Kut­ter zu besei­ti­gen. Dar­um hat sich jetzt auf eige­ne Kos­ten die Fische­rei­ha­fen-Betriebs­ge­sell­schaft geküm­mert, da sie für das Grund­stück zustän­dig ist.

Die “See­lust” ist nicht der ers­te Kriegs­fisch­kut­ter, der in Bre­mer­ha­ven abge­wrackt wur­de. Ihm vor­aus gin­gen die “Thor” und die “Wil­helm Peter”.
Quel­len:
Schiff mit beweg­ter Geschich­te”, Nord­see-Zei­tung vom 12.09.2000
Fried­hof der Fisch­kut­ter”, Nord­see-Zei­tung vom 01.07.2014
Kut­ter ‘See­lust’ abge­wrackt”, Nord­see-Zei­tung vom 23.07.2016
Hel­mut Seger: schiffbilder.de

Mit Dampf-Eisbrecher “Wal” nach Wilhelmshaven zum Jadewochenende

Auch in die­sem Jahr fährt der Dampf-Eis­bre­cher “Wal” nach Wil­helms­ha­ven, um an der mari­ti­men Tra­di­ti­ons­ver­an­stal­tung “Wochen­en­de an der Jade” teil­zu­neh­men. Vom 1. bis 4. Juli wird sie wie­der neben dem Dampf-Ton­nen­le­ger “Kapi­tän Mey­er” am Wil­helms­ha­ve­ner Bon­te­kai lie­gen.Dampf-Eisbrecher "Wal" nach WilhelmshavenDer Dampf-Eis­bre­cher “Wal” wur­de im Som­mer 1938 von der Stet­ti­ner Oder­wer­ke AG an das Rends­bur­ger Was­ser­stra­ßen-Maschi­nen­amt abge­lie­fert. Dort bekam sie den Auf­trag, die welt­weit meist­be­fah­re­ne künst­li­che Was­ser­stra­ße, den knapp 100 Kilo­me­ter lan­gen Nord-Ost­see-Kanal, im Win­ter befahr­bar zu hal­ten. Bis 1989 war die “Wal” auf dem Nord-Ost­see-Kanal (bis 1948 Kai­ser-Wil­helm-Kanal) zum Eis­bre­chen unter­wegs. Dann begann er aus Alters- und Kos­ten­grün­den unwirt­schaft­lich zu wer­den, wur­de auf­ge­legt und 1990 an die heu­ti­ge Schif­fahrts- Com­pa­gnie Bre­mer­ha­ven e. V. ver­kauft. Hier dient der Dampf-Eis­bre­cher “Wal” seit­her als akti­ves Muse­ums­schiff und wird von einer ehren­amt­li­chen Stamm­be­sat­zung “unter Feu­er gehalten”.

Nun steht wie­der das “Wochen­en­de an der Jade” auf dem Pro­gramm. Da wird auch die “Wal” dran teil­neh­men. Und wer Lust hat, kann sich ein­schif­fen und sich mit der “Wal” auf den Weg in die tra­di­ti­ons­rei­che Mari­ne­stadt Wil­helms­ha­ven machen. Gewohnt wird in Doppelkabinen.

Der Kurs führt durch die Deut­sche Bucht hin­ein in den Jade­bu­sen, vor­bei an den schöns­ten Leucht­tür­men und Sand­bän­ken mit See­hun­den im Natio­nal­park Wat­ten­meer. Natür­lich ist der Dampf-Eis­bre­cher “Wal” kein Kreuz­fahrt- son­dern ein akti­ves Muse­ums­schiff, das nach den gesetz­li­chen Regeln der Tra­di­ti­ons­schiff­fahrt betrie­ben wird. Für den Rei­se­preis erhält man einen Kojen­platz in einer Dop­pel­ka­bi­ne inklu­si­ve Voll­ver­pfle­gung an Bord. Lei­der besteht kei­ne Mög­lich­keit, Roll­stuhl­fah­rer an Bord zu neh­men. Bau­be­dingt besteht kei­ne Mög­lich­keit, das Tra­di­ti­ons­schiff behin­der­ten­ge­recht umzugestalten.

Die “Wal” fährt 1. Juli 2016 von ihrem Lie­ge­platz Ost­sei­te Neu­er Hafen um 11 Uhr ab. Wer möch­te, kann am Mon­tag, 4. Juli, um 12 Uhr mit der “Wal” auch die Rück­rei­se vom Jade­bu­sen an die Weser antreten.

Es sol­len noch ein paar Plät­ze frei sein für die Rou­te Bremerhaven–Wilhelmshaven–Bremerhaven. Das Ticket kos­tet 420,00 Euro. Dar­in ent­hal­ten ist die Voll­ver­pfle­gung an Bord.

Wer  nur als Tages­gast von der Weser an die Jade  mit­fah­ren möch­te bezahlt für den Tages­törn 45,00  Euro ohne Bus­rück­fahrt. Mit Bus­rück­fahrt kos­tet das Ver­gnü­gen 58,00 Euro.

Alle Rei­sen kön­nen bei der Geschäfts­stel­le der SCB Schif­fahrts-Com­pa­gnie Bre­mer­ha­ven e.V mon­tags, mitt­wochs und frei­tags von 8–12 Uhr gebucht wer­den. Tele­fon: 0471/9269110.