Verschlagwortet: Pestalozzistraße

Eine neue Heimat für Flüchtlinge

Seit mehr als einem Jahr sucht die Stadt Bre­mer­ha­ven nach Unter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten für die Flücht­lin­ge. Die städ­ti­schen Unter­künf­te sind längst über­füllt. So ist das Sozi­al­amt schon lan­ge im Gespräch mit dem Bund, um den ehe­ma­li­gen Gebäu­de­kom­plex der Bun­des­wehr in der Wie­ner Stra­ße 12 anzumieten.

Heim für die Flüchtlinge

Frü­her war in dem Z‑förmigen Back­stein-Kom­plex auf dem 7.200 Qua­drat­me­ter gro­ßen Eck­grund­stück zwi­schen der Pes­ta­loz­zi- und der Wie­ner Stra­ße die Trans­port­dienst­stel­le See der Bun­des­wehr unter­ge­bracht. Die Dienst­stel­le hat­te unter ande­rem die Auf­ga­be, für mili­tä­ri­sche Trans­por­te die ent­spre­chen­den zivi­len Schif­fe zu char­tern. Aber auch diver­se ande­re Bun­des­wehr­dienst­stel­len waren in die­sem Gebäu­de beheimatet.

Nach dem Ende des Kal­ten Krie­ges wur­de die Trans­port­dienst­stel­le zunächst dem Flot­ten­kom­man­do unter­stellt. Im Jah­re 2012 wur­de das Flot­ten­kom­man­do auf­ge­löst und die Bre­mer­ha­ve­ner Trans­port­dienst­stel­le See geschlos­sen. Den Gebäu­de­kom­plex nutz­te die Bun­des­wehr aber noch bis in das Jahr 2013 als Dienst­leis­tungs­zen­tra­le für die zivi­le Ver­wal­tung. Seit­her steht das Haus leer.

Heim für die Flüchtlinge

Auf der “Lis­te der mili­tä­ri­schen Lie­gen­schaf­ten in Bre­mer­ha­ven” steht das Grund­stück Wie­ner Stra­ße 12 seit­her zum Ver­kauf. Und schon seit gut zwei Jah­re bemüht sich die Stadt beim Bund um den gro­ßen Gebäu­de­kom­plex für die Flücht­lin­ge. Dabei war der jet­zi­ge Flücht­lings­an­sturm zu der Zeit noch gar nicht abzu­se­hen. So wäg­te die Bun­des­wehr zunächst ab, ob sie das Haus nicht wie­der selbst nut­zen möchte.

Doch nun ist es ent­schie­den. Die Fir­ma See­stadt Immo­bi­li­en der Stadt Bre­mer­ha­ven hat das kom­plet­te Grund­stück ange­mie­tet und einen Gebäu­de­trakt an das Sozi­al­amt über­ge­ben. Da die­ser ohne grö­ße­re Umbau­ten zu Wohn­zwe­cke genutzt wer­den kann, wer­den in den nächs­ten Wochen bis zu 70 vor­wie­gend männ­li­che Asyl­be­wer­ber in dem Haus Wie­ner Stra­ße 12 eine neue Blei­be finden.

Da aber wöchent­lich etwa 100 neue Asyl­be­wer­ber in die See­stadt kom­men, will See­stadt-Immo­bi­li­en die Mög­lich­keit prü­fen, das gesam­te Gebäu­de zu Wohn­nut­zung frei­zu­ge­ben. Bre­mer­ha­ven muss in die­sem Jahr von den 12.000 Flücht­lin­gen, die das Land Bre­men auf­neh­men muss, 2.400 Flücht­lin­ge unter­brin­gen.
Quel­len:
S. Schwan, Die Stadt sucht für Flücht­lin­ge Hei­me, Nord­see-Zei­tung, 12.12.2014
S. Schwan, Mili­tär­ge­bäu­de für die Flücht­lin­ge, Nord­see-Zei­tung, 22.08.2015
Neu­es Wohn­heim für Flücht­lin­ge, Nord­see-Zei­tung vom 08.10.2015

Die Geschichtswerkstatt Lehe erzählt

Die Geschichts­werk­statt Lehe erzählt

Regel­mä­ßig tref­fen sich die Mit­glie­der der Geschichts­werk­statt Lehe, die der Kul­tur­wis­sen­schaft­ler Dr. Burk­hard Her­ge­sell im Jah­re 2006 gegrün­det hat. Heu­te sind es rund ein Dut­zend Hob­by­his­to­ri­ker, die Geschich­ten aus einer Zeit zusam­men­tra­gen, in der es Lehe noch gut ging.Die Geschichtswerkstatt Lehe erzähltIn den Jah­ren 1880 bis 1914 ent­stand in Lehe ein Wohn­quar­tier, dass heu­te als Goe­the­stra­ßen-Quar­tier bekannt ist. “Es kamen täg­lich Leu­te an, woll­ten ihren Fami­li­en ein bes­se­res Leben ermög­li­chen”, so Dr. Her­ge­sell im Sonn­tags­jour­nal vom 04.01.2015. Die um die Wen­de zum zwan­zigs­ten Jahr­hun­dert vor­herr­schen­de posi­ti­ve Grund­hal­tung der Zuwan­de­rer ist lei­der längst ver­flo­gen. Woh­nungs­leer­stän­de und Schrott­im­mo­bi­li­en prä­gen heu­te das Bild rund um die Goe­the­stra­ße. Doch wenn die sehr dif­fe­ren­zier­te sozia­le Schich­tung in die­sem Gebiet auch nicht ein­fach ist, vie­le hier leben­de Men­schen möch­ten sich für “ihr” Quar­tier posi­tiv enga­gie­ren.Die Geschichtswerkstatt Lehe erzähltSo tref­fen sich die Mit­glie­der der Geschichts­werk­statt Lehe alle vier­zehn Tage im Treff­punkt “Kog­ge” in der Goe­the­stra­ße 23. Die Tref­fen sind aber nicht dem all­ge­mei­nen Zeit­ver­treib gewid­met. Hier wird ernst­haft die Geschich­te des Stadt­teils Lehe auf­ge­ar­bei­tet. Geschich­ten aus der Zeit, als Lehe noch ein boo­men­der Stadt­teil war, wer­den erin­nert und zusammengetragen.

Im Jah­re 1800 war Lehe noch eine klei­ne Gemein­de mit nur 1.300 Ein­woh­nern. Die indus­tri­el­le Revo­lu­ti­on spül­te aber auch nach Lehe Men­schen, die in den neu­en Werf­ten, Fabri­ken und Hafen­an­la­gen Arbeit fan­den. Im Jah­re 1900 hat­ten in Lehe, die 1920 eine kreis­freie Stadt wur­de, 28.000 Ein­woh­ner ihre Heimat.

Die fast ver­ges­se­nen Ein­zel­schick­sa­le der Men­schen die­ser Stadt und die­ser Zeit wie­der­be­le­ben, dass ist das Ziel der Mit­glie­der der Geschichts­werk­statt Lehe. Die klei­nen Geschich­ten der ein­zel­nen Men­schen wer­den ein­ge­bet­tet in die gro­ße Geschich­te jener Zeit und in die sozia­len Ver­hält­nis­se, die damals unab­än­der­lich das Leben der Kin­der und Erwach­se­nen, der Män­ner und Frau­en bestimm­ten.Die Geschichtswerkstatt Lehe erzähltIn der Geschichts­werk­statt denkt man auch dar­über nach, wie man das Quar­tier Goe­the­stra­ße wie­der auf­wer­ten könn­te. Als ers­ten Schritt hat  im ver­gan­ge­nen Jahr eine für das Quar­tier Goe­the­stra­ße zustän­di­ge Quar­tier­ma­na­ge­rin ihre Arbeit auf­ge­nom­men. Sie soll eng mit der Immo­bi­li­en­wirt­schaft zusam­men­ar­bei­te und dafür Sor­ge tra­gen, dass das Quar­tier wie­der als Wohn­ge­biet attrak­tiv wird.
Quel­len:
Sonn­tags­jour­nal vom
04.01.2015
geschichtswerkstatt-lehe.de
burkhard-hergesell.de
meinlehe.de
esglehe.de