Geestemünde in alten und neuen Ansichten – Teil 8

Eine Serie wid­met der Deich­SPIE­GEL “Geest­e­mün­de in alten und neu­en Ansich­ten”.  Heu­te möch­te ich Euch Moti­ve aus dem Teil der süd­li­chen Bül­ken­stra­ße zei­gen, der par­al­lel zum Neu­markt ver­läuft. Mein beson­de­rer Dank gilt hier­bei der Face­book-Grup­pe “Du kommst aus Bre­mer­ha­ven wenn…”, die mich immer wie­der mit Bild­ma­te­ri­al und guten Rat­schlä­gen unterstützt.

Bülkenstrasse 40 im Jahre 1909

Schon  zur Zeit der Ent­ste­hung des Geest­e­mün­der Neu­mark­tes vor über 125 Jah­ren  hat­te  es  öffent­li­che  Debat­ten um die Anla­ge die­ser groß­zü­gig dimen­sio­nier­ten  Freiflä­che  gege­ben. Durch die Errich­tung des weit­hin sicht­ba­ren Geest­e­mün­der Was­ser­turms im Jah­re 1891 und nicht zuletzt durch eine reprä­sen­ta­ti­ve Bebau­ung gewann der Markt­platz schnell an städ­te­bau­li­cher Sta­tur. Lei­der soll­te hier­von nach den schreck­li­chen Luft­an­grif­fen im Jah­re 1944 nicht viel übrig bleiben.

Gleich­wohl gelang es den Stadt­pla­nern, dem Neu­markt im Rah­men des Wie­der­auf­bau­es sei­ne ange­stamm­te Funk­ti­on zurückzugeben.

Aller­dings sind mit der Zer­stö­rung der Markt­hal­le und der Neu­markt­schu­le – aber auch der par­al­lel zum Neu­markt ver­lau­fen­den Häu­ser­zei­le der Bül­ken­stra­ße – vie­le prä­gen­de Ele­men­te unwi­der­ruf­lich ver­lo­ren gegangen.

Bülkenstrasse 40 im Jahre 2014

Das Bild ganz oben stammt aus dem Jah­re 1909. Es zeigt das frü­he­re Eck­haus mit der Kolo­ni­al­wa­ren- und Deli­ka­tes­sen-Hand­lung Ernst Mül­ler an der Bül­ken­stra­ße 40 zur Johan­nes­stra­ße, das auch im Krieg zer­stört wur­de. Das Bild dar­un­ter zeigt die glei­che Ecke — mit der heu­ti­gen Bebau­ung nicht wiederzuerkennen.

Bülkenstrasse damals

Auch die­ses Bild ver­mit­telt uns einen sehr schö­nen Ein­druck, wie es in den Anfangs­jah­ren in der Bül­ken­stra­ße aus­ge­se­hen haben mag. Schö­ne Grün­der­zeit­häu­ser beherrsch­ten die Straße.

Bülkenstrasse damals und heute

Wäh­rend beson­ders öst­lich des Neu­mark­tes, der 1980 offi­zi­ell in Kon­rad-Ade­nau­er-Platz umbe­nannt wur­de, nun die schmuck­lo­sen Fas­sa­den der Nach­kriegs­bau­ten das Bild beherr­schen, konn­te wenigs­tens der eben­falls beschä­dig­te Was­ser­turm im Jah­re 1978 wie­der her­ge­stellt werden.

Lilienthalstrasse 2 im Jahre 2014

Sehr erfreu­lich ist, dass das Eck­haus Bül­ken­stra­ße-Lili­en­thal­stra­ße 2 – nun ohne Bal­ko­ne — die Bom­ben­an­grif­fe über­stan­den hat.

Quel­len:
Dr. Hart­mut Bickel­mann: Nie­der­deut­sches Hei­mat­blatt Nr. 757 vom Janu­ar 2013
Nord­see-Zei­tung vom 16. August 2013
Face­book-Grup­pe