Aus drei alten Kirchen soll eine neue Kirche werden
Keine schöne Bilanz für Bremerhavens nördliche Kirchengemeinden. Im Jahre 2013 hat die Johanneskirche 107 Mitglieder (53 Austritte) verloren. Die 1955 eingeweihte Markuskirche verlor im gleichen Jahr 25 Mitglieder (17 Austritte) und die 1964 mitten im Neubaugebiet eingeweihte Lukaskirche zählt 61 Mitglieder (28 Austritte) weniger.
Sinkende Mitgliederzahlen bedeuten für die Kirche weniger Einnahmen. Gleichzeitig belasten steigende Kosten für Energie und Instandhaltung der Gebäude die Haushaltskassen der drei Kirchengemeinden. Und so haben sich die Kirchenvorstände Gedanken gemacht, wie sie dieses Ungleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben wieder in die richtige Balance bringen können.
Große Wirtschaftsunternehmen haben es ebenso vorgemacht, wie die regionalen Sparkassen: Reduzierung der laufenden Kosten durch Fusion. Und genau den gleichen Weg wollen die Nord-Gemeinden beschreiten. Weg mit dem Ballast der Vergangenheit. Her mit einem neuen Gemeindezentrum und mit einem neuen Kirchengebäude.
Hinter Leherheides Stadtteilbibliothek liegt eine 10 000 Quadratmeter große städtische Brache. Diesen Platz haben sich die drei bisherigen Kirchengemeinden für ihr neues Gemeindezentrum auserkoren und bereits eine Bauvoranfrage für ein neues Gemeindezentrum mit Kirchengebäude bei der Stadt eingereicht. Allerdings müsste der Bebauungsplan geändert werden, in dem das betreffende Gebiet als Grünfläche ausgewiesen ist.
Lukas‑, Markus- und Johannesgemeinde wollen bis 2018 ihre alten Kirchengebäude und Gemeindezentren aufgegeben haben. Da kommt es wohl gerade gelegen, dass Gutachten vorliegen sollen, die keines der drei alten Gemeindehäuser für sanierungswürdig halten wollen. Eine Sanierung wäre unverhältnismäßig teuer, und das energetische Ergebnis würde nicht dem heutigen Standard entsprechen.
Der Finanzierungsbedarf für das neue Gemeindezentrum soll noch nicht ermittelt worden sein. Allerdings soll ein Volumen von 1,5 Millionen nicht überschritten werden. Die Landeskirche wird sich mit einem Drittel beteiligen, den Rest müssen Kirchenkreis und Gemeinden aufbringen.
Die Zahl ihrer Gemeindemitglieder ist von ehemals 24 000 auf aktuell knapp 11 000 gesunken. Und für 2025 wird eine Mitgliederzahl von nur noch 7 500 prognostiziert. Da wollen die Kirchenvorstände gegensteuern und ihr Schiff rechtzeitig auf den richtigen Kurs bringen.
Quellen:
Nordsee-Zeitung vom 10. Mai 2014
Sonntagsjournal vom 10. Mai 2014