Steuerte der Kapitän den Autotransporter mit Absicht auf die Sandbank?
Der Autotransporter “Höegh Osake” sollte eigentlich am Montag, 05.01.2015, in Bremerhaven festmachen. Doch dazu kam es nicht. Das Schiff lief am 03.01.2015 gegen 21:30 Uhr Ortszeit im Solent (eine Meerenge im Ärmelkanal zwischen der Südküste Englands und der Isle of Wight) auf eine Sandbank. Dort strandete es mit starker Schlagseite.
Möglicherweise hat der Kapitän die “Höegh Osaka” absichtlich auf die Sandbank gesetzt. Zeitungen berichteten, dass das Schiff bereits kurz nach Verlassen des Hafens von Southhampton Schlagseite gehabt habe. Der Kapitän wollte wohl verhindern, dass das Schiff kentert und hat als letzten Ausweg eine Havarie auf der Sandbank gewählt. Die Besatzung ist wohlauf, sie wurde mit Hubschraubern und Booten an Land gebracht.
Nachdem der Frachter von der Flut wieder aufgeschwemmt wurde, hat man ihn nach Spitbank (Portsmouth Harbour) geschleppt.
An Bord des im Jahre 2000 in Japan gebauten 180 Meter langen Autotransporter sollen sich 1.400 für den Mittleren Osten bestimmte Autos befinden, die in Bremerhaven am BLG-Autoterminal umgeschlagen werden sollten. Darunter rund 1200 Jaguar-Sportwagen und Land-Rover-Geländewagen. Auch 65 BMW Minis, eine Luxuslimousine vom Typ Rolls-Royce Wraith und 150 Bagger soll das Schiff geladen haben.
Da für Bremerhaven nur etwa 200 Autos bestimmt warne, hat der Ausfall des Schiffes für die BLG keine nennenswerte Folgen. Allerdings müssen 600 Autos, die die “Höegh Osaka” mitnehmen sollte, nun auf ein anderes Schiff verladen werden.
Medien berichteten, dass der Wert der Fahrzeuge bei rund 44,8 Millionen Euro liegen soll. Obwohl die Fahrzeuge gut gesichert sind, hat die extreme Neigung des Schiffes von mehr als 45 Grad möglicherweise Schäden an einer Anzahl der Fahrzeuge verursacht. Das werden nun Versicherungsexperten klären, die sich das Schiff und die Ladung vor Ort anschauen.
Quellen:
Nordsee-Zeitung vom 06.01.2014
welt.de vom 08.01.2015