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Die Marienkirche in Geestemünde – eine wechselvolle Geschichte, Teil 3

Grab­stät­ten wur­den bereits in der frü­hen Stein­zeit ange­legt. Sie gehö­ren zu den ältes­ten Zeug­nis­sen mensch­li­cher Zivi­li­sa­ti­on. Wur­den in der Anti­ke die Toten an Orten bestat­tet, die sich außer­halb des städ­ti­schen Lebens befan­den, ver­la­ger­te man im Mit­tel­al­ter die Fried­hö­fe in den Bereich der Kirchengebäude.

1950, ausgebrannte Marienkirche in Geestemünde

Wäh­rend im All­ge­mei­nen nur kirch­li­che Wür­den­trä­ger oder Köni­ge und Fürs­ten in den Genuss kamen, direkt im Kir­chen­ge­bäu­de bestat­tet zu wer­den, hat­te die dama­li­ge “Mit­tel­schicht” immer­hin eine Chan­ce, auf eine Bestat­tung in geweih­ter Erde auf dem Kirch­hof. Exkom­mu­ni­zier­te, Kri­mi­nel­le, Gauk­ler, Tage­die­be und Bett­ler fan­den kei­nen Platz auf dem Kirch­hof. Sie muss­ten sich außer­halb der Stadt­mau­ern zur letz­ten Ruhe begeben.

Grabplatte Marienkirche Geestemünde

Eine Lese­rin des “Deich­SPIE­GEL” ließ nicht locker, sie bestand dar­auf, vor dem Krieg auch um die Geest­e­mün­der Mari­en­kir­che her­um Grab­stei­ne gese­hen zu haben. So mach­te ich mich noch­mals auf die Suche nach den Grab­plat­ten und wand­te mich an die Küs­te­rin, die mir freund­li­cher­wei­se die Kir­chen­tür auf­schloss. Und dort habe ich Res­te frü­he­rer Grä­ber entdeckt.

Grabplatte Marienkirche Geestemünde

Ver­mut­lich sind bei dem gro­ßen Brand in der Bom­ben­nacht vom 18. Sep­tem­ber 1944 auch die umlie­gen­den Grä­ber zer­stört wor­den. Die Küs­te­rin konn­te mir jeden­falls kei­ne Aus­kunft geben, woher die drei Grab­plat­ten stam­men, die im Ein­gangs­be­reich der Mari­en­kir­che auf­ge­stellt wor­den sind.

Grabplatte Marienkirche Geestemünde

Inner­halb der Kir­che wird der Besu­cher gefan­gen von der schlich­ten Schön­heit der goti­schen Archi­tek­tur. Die weiß gekalk­ten Wän­de sehen aus, als hät­ten die Hand­wer­ker erst ges­tern ihre Arbeit voll­endet. Dabei war es bereits das Jahr 1979, in dem das Gewöl­be mit wun­der­schö­nen Orna­men­ten ver­ziert wur­de. Die Fens­ter mit ihrer anti­ken Blei­ver­gla­sung und die dunk­len Kir­chen­bän­ke bil­den einen schö­nen Kon­trast zu den wei­ßen Wän­den. Bestimmt mag die Kir­che vor hun­dert Jah­ren anders aus­ge­schaut haben, als jetzt nach der Besei­ti­gung der Feu­er­schä­den. Aber schön ist sie auch heute.

Altar Marienkirche Geestemünde

Lässt der Besu­cher sei­nen Blick schwei­fen, erfasst sein Auge den schlich­ten Altar auf dem sich eine von Pro­fes­sor Karl-Hen­ning See­mann ange­fer­tig­te Plas­tik befin­det. Der Künst­ler hat auch die Bron­ze­plas­tik über der Kir­chen­tür — Arche Noah mit der Frie­dens­tau­be – angefertigt.

Orgel Marienkirche Geestemünde

Dreht der nun vor dem Altar ste­hen­de Besu­cher sich um und schaut Rich­tung Aus­gang, ent­deckt er über die­sem die mit 16 Regis­tern und wohl 1000 Pfei­fen bestück­te Schleif­la­den­or­gel. Die Pfei­fen die­ser neu­en Orgel konn­te man erst­mals am 6. Okto­ber 1957 in einem Got­tes­dienst hören.

Bei you­tube kann man sich das Kir­chen­ge­läut anhören.

Die Marienkirche in Geestemünde – eine wechselvolle Geschichte, Teil 2

Seit der Anti­ke sind Kir­chen beein­dru­cken­de Zeug­nis­se christ­li­chen Glau­bens. In Euro­pa wer­den christ­li­che Kir­chen seit etwa 1700 Jah­ren gebaut, in voll­kom­men unter­schied­li­cher Form und Aus­stat­tung. Kir­chen­ge­bäu­de die­nen uns auch in unse­rer heu­ti­gen moder­nen Zeit oft als topo­gra­fi­sche Orientierungmarken.

Marienkirche Geestemuende

Besucht man eine frem­de Stadt, erkun­det man dort nicht sel­ten zuerst die Kir­chen, da sie uns Gebor­gen­heit ver­mit­teln. Schon die äuße­re Archi­tek­tur eines Got­tes­hau­ses kann uns in ihren Bann zie­hen und stun­den­lang beschäf­ti­gen. Aber sie sind auch stil­le Orte der spi­ri­tu­el­len Ein­kehr, las­sen uns inne­hal­ten und ein Gebet sprechen.

Marienkirche Geestemuende

Wenn wir uns an beson­de­re Orte unse­rer Kind­heit erin­nern, ist mit Sicher­heit auch die Kir­che dar­un­ter, in der wir im Kin­der­got­tes­dienst saßen und uns vor Lan­ge­wei­le die bunt bemal­ten Fens­ter anschau­ten, in der wir unse­re Kon­fir­man­den­zeit ver­brach­ten und gemein­sam geki­chert haben, und in der wir schließ­lich kon­fir­miert und ins Erwach­se­nen­le­ben ent­las­sen wur­den. Die Kir­chen unse­rer Kind­heit blei­ben uns ein Leben lang im Gedächtnis.

Marienkirche Geestemuende

So mögen es wohl auch eini­ge Leser mei­nes Bei­tra­ges “Die Mari­en­kir­chen – eine wech­sel­vol­le Geschich­te” emp­fun­den haben. Ich war wirk­lich über­rascht über die gro­ße Reso­nanz, die durch die Bit­te zum Aus­druck kam, noch wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Bil­der über die Mari­en­kir­che Geest­e­mün­de zu ver­öf­fent­li­chen. Natür­lich möch­te ich Euch den Wunsch erfül­len und habe die Kir­che heu­te von ver­schie­de­nen Stand­or­ten fotografiert.

Marienkirche Geestemuende

Wenn man sich dem Got­tes­haus vom lau­ten Kon­rad-Ade­nau­er-Platz kom­mend nähert, erblickt man plötz­lich an der Ecke Mushardstraße/An der Müh­le, geduckt hin­ter hohen Bäu­men, die uralte Mari­en­kir­che. Trut­zig steht sie dort, strahlt eine gro­ße Ruhe aus und scheint wie aus der Zeit gefal­len zu sein.

Marienkirche Geestemuende

Aber der Ein­druck täuscht, die Mari­en­kir­che weiß seit min­des­tens 1742, was die Stun­de geschla­gen hat. In dem Jahr hat sie näm­lich ihre Son­nen­uhr bekom­men, obwohl sie nach­weis­lich bereits damals mit einer Uhr aus­ge­stat­tet gewe­sen sein soll. War­um sie nun noch zusätz­lich eine Son­nen­uhr haben muss­te, konn­te ich nicht in Erfah­rung bringen.

Marienkirche Geestemuende

Ein Tou­rist konn­te sei­ne Begeis­te­rung über die an der Süd­sei­te ange­brach­te Erklä­rungs­ta­fel nicht unter­drü­cken. Er schrieb in sei­nem Inter­net­auf­tritt: “Sehr zu rüh­men und zu prei­sen ist die Kir­chen­ge­mein­de für die­se gut ver­ständ­li­che Erklä­rungs­ta­fel zum Able­sen der Son­nen­uhr und der Umwand­lung der Wer­te auf der Son­nen­uhr in die Wer­te der mit­tel­eu­ro­päi­schen Zeit und der mit­tel­eu­ro­päi­schen Sommerzeit!”

Über­haupt, die schlich­te Mari­en­kir­che ist klein, aber sie steht im Ran­ge einer Super­in­ten­dentenkir­che (ver­gleich­bar einer katho­li­schen Bischofs­kir­che). Und in ihr fin­den wun­der­ba­re klei­ne Kon­zer­te statt, die der Orga­nist Roger Mat­schei­zik auf der Füh­rer-Orgel zum Bes­ten gibt. So hat die Rei­he “Das Ave Maria und sei­ne Kom­po­nis­ten“ schon meh­re­re Fol­gen erlebt. Der Saxo­fon- und der Gitar­ren­kreis der Gemein­de sind von die­ser wun­der­ba­ren Nischen­kir­che eben­so begeis­tert wie das übri­ge Publikum.

Die Marienkirche in Geestemünde — eine wechselvolle Geschichte

Wie alt genau die evan­ge­lisch-luthe­ri­sche Mari­en­kir­che in Geest­e­mün­de ist, weiß wohl nie­mand. Man ver­mu­tet aber, dass die im dama­li­gen Geest­en­thorp leben­den Bau­ern zu Beginn des 13. Jahr­hun­derts eine klei­ne Kapel­le zu Ehren der Hei­li­gen Jung­frau Maria errich­tet haben.Marienkirche GeestemündeAlte Quel­len aus dem Jah­re 1420 berich­ten jeden­falls über eine Kapel­le in “Gesz­ten­dorp­pe”, die sich in einem sehr schlech­ten Zustand befun­den haben soll. Und Papst Eugen IV. soll sie in einer auf den 20. Sep­tem­ber 1436 datier­ten Urkun­de als Rui­ne bezeich­net haben.

Ansons­ten liegt die Ver­gan­gen­heit der Mari­en­kir­che im Dun­keln. Wann genau das Kir­chen­schiff ver­grö­ßert wur­de ist eben­so unbe­kannt wie das Datum des Turm­baus, des­sen Fun­da­ment aus gro­ßen Find­lin­gen besteht. Man weiß aber, dass die Kir­che wäh­rend des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges stark beschä­digt und 1663 repa­riert wurde.

Marienkirche Geestemünde

Die Mari­en­kir­che soll­te aber auch den Zwei­ten Welt­krieg nicht unbe­scha­det über­ste­hen. In der Bom­ben­nacht vom 18. Sep­tem­ber 1944 brann­ten das Kir­chen­schiff und der Turm voll­kom­men aus, nur noch die Grund­mau­ern blie­ben zurück. Schon 1951 wur­de die Kir­che soweit wie­der­her­ge­stellt, dass man bis zum Jah­res­en­de das Dach ein­de­cken konn­te. Die ers­te neue Glo­cke wur­de am 17. Novem­ber 1953 im Turm ein­ge­baut. End­lich, am 7. März 1954, konn­te Lan­des­su­per­in­ten­dent Hans Hoyer die Kir­che wie­der ein­wei­hen und so ihrer Bestim­mung über­ge­ben – gut zehn Jah­re nach der schreck­li­chen Bombennacht.

Marienkirche Geestemünde

Wohl nie wie­der soll­te die Kir­che so gut besucht wor­den sein, wie zu die­sem Got­tes­dienst. Eine Chro­nis­tin weiß zu berich­ten, dass damals nicht alle Leu­te in die Kir­che pass­ten und der Got­tes­dienst nach drau­ßen über­tra­gen wurde.

Am 1. Oster­tag des Jah­re 1964 wur­den zwei wei­te­re Glo­cken, die der Mari­en­kir­che von der Bevöl­ke­rung gespen­det wur­den, fei­er­lich geweiht, und der Drei­klang war wie­der kom­plett. Bei­de Glo­cken hat­te die Kir­che im Krieg ver­lo­ren. Eine wur­de bereits 1940 für die Rüs­tung ein­ge­schmol­zen, die ande­re ist in der Bom­ben­nacht in den bren­nen­den Kir­chen­turm gestürzt.

Vor 35 Jah­ren wur­de das Gebäu­de gründ­lich reno­viert. Alle Wän­de und auch das Gewöl­be erhiel­ten nach der Rei­ni­gung einen Anstrich mit Mine­ral­far­be. Ein von dem Stutt­gar­ter Künst­ler Karl-Hen­ning See­mann geschaf­fe­ner bron­ze­ner Altar­auf­satz gehört seit­her zum Kircheninventar.

Schließ­lich hat die Mari­en­kir­che im Okto­ber 1994 eine wei­te­re neue Glo­cke erhal­ten. Die Leih­glo­cke vom Ham­bur­ger Glo­cken­fried­hof, die seit 1953 im Turm hing, hat­te einen Riss bekom­men und ihren Klang verloren.

Die Mari­en­kir­che steht seit 1977 unter Denkmalschutz.
Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 12.März 2014
de.wikipedia.org

Geestemünde in alten und neuen Ansichten – Teil 8

Eine Serie wid­met der Deich­SPIE­GEL “Geest­e­mün­de in alten und neu­en Ansich­ten”.  Heu­te möch­te ich Euch Moti­ve aus dem Teil der süd­li­chen Bül­ken­stra­ße zei­gen, der par­al­lel zum Neu­markt ver­läuft. Mein beson­de­rer Dank gilt hier­bei der Face­book-Grup­pe “Du kommst aus Bre­mer­ha­ven wenn…”, die mich immer wie­der mit Bild­ma­te­ri­al und guten Rat­schlä­gen unterstützt.

Bülkenstrasse 40 im Jahre 1909

Schon  zur Zeit der Ent­ste­hung des Geest­e­mün­der Neu­mark­tes vor über 125 Jah­ren  hat­te  es  öffent­li­che  Debat­ten um die Anla­ge die­ser groß­zü­gig dimen­sio­nier­ten  Freiflä­che  gege­ben. Durch die Errich­tung des weit­hin sicht­ba­ren Geest­e­mün­der Was­ser­turms im Jah­re 1891 und nicht zuletzt durch eine reprä­sen­ta­ti­ve Bebau­ung gewann der Markt­platz schnell an städ­te­bau­li­cher Sta­tur. Lei­der soll­te hier­von nach den schreck­li­chen Luft­an­grif­fen im Jah­re 1944 nicht viel übrig bleiben.

Gleich­wohl gelang es den Stadt­pla­nern, dem Neu­markt im Rah­men des Wie­der­auf­bau­es sei­ne ange­stamm­te Funk­ti­on zurückzugeben.

Aller­dings sind mit der Zer­stö­rung der Markt­hal­le und der Neu­markt­schu­le – aber auch der par­al­lel zum Neu­markt ver­lau­fen­den Häu­ser­zei­le der Bül­ken­stra­ße – vie­le prä­gen­de Ele­men­te unwi­der­ruf­lich ver­lo­ren gegangen.

Bülkenstrasse 40 im Jahre 2014

Das Bild ganz oben stammt aus dem Jah­re 1909. Es zeigt das frü­he­re Eck­haus mit der Kolo­ni­al­wa­ren- und Deli­ka­tes­sen-Hand­lung Ernst Mül­ler an der Bül­ken­stra­ße 40 zur Johan­nes­stra­ße, das auch im Krieg zer­stört wur­de. Das Bild dar­un­ter zeigt die glei­che Ecke — mit der heu­ti­gen Bebau­ung nicht wiederzuerkennen.

Bülkenstrasse damals

Auch die­ses Bild ver­mit­telt uns einen sehr schö­nen Ein­druck, wie es in den Anfangs­jah­ren in der Bül­ken­stra­ße aus­ge­se­hen haben mag. Schö­ne Grün­der­zeit­häu­ser beherrsch­ten die Straße.

Bülkenstrasse damals und heute

Wäh­rend beson­ders öst­lich des Neu­mark­tes, der 1980 offi­zi­ell in Kon­rad-Ade­nau­er-Platz umbe­nannt wur­de, nun die schmuck­lo­sen Fas­sa­den der Nach­kriegs­bau­ten das Bild beherr­schen, konn­te wenigs­tens der eben­falls beschä­dig­te Was­ser­turm im Jah­re 1978 wie­der her­ge­stellt werden.

Lilienthalstrasse 2 im Jahre 2014

Sehr erfreu­lich ist, dass das Eck­haus Bül­ken­stra­ße-Lili­en­thal­stra­ße 2 – nun ohne Bal­ko­ne — die Bom­ben­an­grif­fe über­stan­den hat.

Quel­len:
Dr. Hart­mut Bickel­mann: Nie­der­deut­sches Hei­mat­blatt Nr. 757 vom Janu­ar 2013
Nord­see-Zei­tung vom 16. August 2013
Face­book-Grup­pe

Nun wieder mit Turmaufsatz — das Gebäude der IHK Bremerhaven wurde saniert

Das mehr als 100 Jah­re alte Gebäu­de der Indus­trie- und Han­dels­kam­mer Bre­mer­ha­ven wur­de auf­wän­dig restau­riert und saniert. Nicht nur der durch einen Luft­an­griff im Zwei­ten Welt­krieg ver­lo­ren­ge­gan­ge­ne Turm­auf­satz wur­de lie­be­voll nach­ge­bil­det, auch eine neue Schiff-Wet­ter­fah­ne wur­de auf die neue Turm­spit­ze gesetzt.Gebäude der Industrie- und Handelskammer BremerhavenVon 1908 bis 1909 wur­de für die Han­dels­kam­mer zu Geest­e­mün­de ein reprä­sen­ta­ti­ver Neu­bau im Stil der Neo­re­nais­sance als Eck­ge­bäu­de Hohen­zol­lern­ring (heu­te Fried­rich-Ebert-Stra­ße) /Hohenstaufenstraße errich­tet. Im neu­en Dienst­ge­bäu­de befan­den sich die Geschäfts­stel­le der Kam­mer, meh­re­re Ver­samm­lungs­räu­men und zwei Dienst­woh­nun­gen sowie Büros für die Reichs­bank. Die Bank erhielt spä­ter ein eige­nes Gebäu­de auf der ande­ren Sei­te des Hohen­zol­lern­rings. Der Sockel und die Fach­wer­ke sind imi­tie­ren­de Glie­de­run­gen der Fas­sa­de in rotem Zie­gel. Das ers­te und zwei­te Geschoss wur­de mit grau und das drit­te Geschoss mit gelb ein­ge­färb­tem Kalk­sand­stein verkleidet.

Bei  dem  seit 2010 unter  Denk­mal­schutz  ste­hen­den Gebäu­de  wur­de  in  enger  Zusam­men­ar­beit mit dem Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge das äuße­re Erschei­nungs­bild wie­der her­ge­stellt. Im  Zwei­ten  Welt­krieg  wur­de  das  Dach teil­wei­se zer­stört. Nun wur­de es in sei­nem Ori­gi­nal­zu­stand rekon­stru­iert. Dazu gehört auch ein mar­kan­ter Turm auf der Ecke des Gebäu­des.  His­to­ri­sche  Auf­nah­men  des  Hau­ses stan­den dafür Modell. Das  mehr­far­big  aus­ge­führ­te  Mau­er­werk der Fas­sa­de wur­de gerei­nigt und vom alten Acryl­lack befreit.

2014-03-05 IHK-Gebäude Bremerhaven

Mit Lie­be zum Detail wur­de seit 2009 auch im Innern Eta­ge für Eta­ge moder­ni­siert. So wur­den etwa alte Kas­set­ten­tü­ren, die irgend­wann ein­mal mit Sperr­holz­plat­ten “moder­ni­siert” wur­den, in den Ori­gi­nal­zu­stand zurück ver­setzt. Auch wur­de die kom­plet­te Elek­trik und die Was­ser­lei­tun­gen erneuert.

Ins­ge­samt inves­tier­te die Kam­mer rund 800.000 Euro in das alte Gebäu­de, die aus über vie­le Jah­re hin­weg gebil­de­te Rück­la­gen finan­ziert wurden.
Quel­len:
Maga­zin 03.2014 der IHK Bre­mer­ha­ven
Nord­see-Zei­tung vom 17.01.2014
de.wikipedia.org

Geestemünde in alten und neuen Ansichten — Teil 7

Geestemünde in alten und neuen Ansichten — Teil 7

Eine Serie wid­met der Deich­SPIE­GEL “Geest­e­mün­de in alten und neu­en Ansich­ten”.  Heu­te möch­te ich Euch den sehr belieb­ten Holz­ha­fen vorstellen.

Geestemünde in alten und neuen Ansichten | Holzhafen

Gründerjahre

In der zwei­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts war Holz an der Unter­we­ser ein sehr gefrag­ter Bau­stoff. Grund war der unge­heu­re Bau­boom in den auf­stre­ben­den Unter­we­ser­or­ten. Es war die Zeit der Grün­der­jah­re. Deutsch­land dik­tier­te Frank­reich nach dem gewon­ne­nen Deutsch-Fran­zö­si­schen Krieg (1870/1871) eine Repa­ra­ti­ons­zah­lung in Höhe von fünf Mil­li­ar­den Francs in Gold. Die­ses Geld floss in die deut­sche Wirt­schaft und brach­te sie zum Blü­hen. Gleich­zei­tig befand sich — nicht zuletzt durch den Eisen­bahn­bau — die Indus­tria­li­sie­rung auf ihrem Höhe­punkt. Mas­sen­haft wan­der­ten die Land­be­woh­ner in die Städ­te, weil ihnen hier das Leben leich­ter erschien.

Natür­lich wuchs damit auch der Bedarf an Wohn­raum, und über­all ent­stan­den neue Stadt­vier­tel mit den soge­nann­ten Grün­der­zeit­häu­sern. Sie hat­ten vier bis sechs Stock­wer­ke und reich deko­rier­te Fassaden.

Karte Holzhafen alt

Holz für den Schiffsbau

Auch die auf­stre­ben­den Unter­we­ser­or­te erleb­ten einen unge­heu­ren Bau­boom. Für den Haus­bau – aber beson­ders in Geest­e­mün­de auch für den Schiffs­bau – wur­den rie­si­ge Men­gen an Holz benö­tigt, das per Schiff nach Geest­e­mün­de trans­por­tiert wur­de. Die tiden­ab­hän­gi­ge Fluss­ka­je an der Gees­te war dem ste­tig zuneh­men­den Schiffsan­lan­dun­gen bald nicht mehr gewach­sen. Ein Schleu­sen­ha­fen soll­te Abhil­fe schaf­fen. Und so wur­de in den Jah­ren 1857 — 1863 der heu­ti­ge Han­dels­ha­fen gebaut. Gleich­zei­tig ent­stan­den der Haupt­ka­nal, der heu­te als Yacht­ha­fen dient, als auch der Quer­ka­nal, von dem am Elb­in­ger Platz nur noch ein kur­zer Ansatz erkenn­bar ist.  An der Stel­le des heu­ti­gen Elb­in­ger Plat­zes führ­te damals eine Brü­cke über einen Stich­ka­nal – dort hin­über fuhr auch die Eisen­bahn nach Bremerhaven.

Holzhafen in Geestemünde

Die Schif­fe lösch­ten ihre teil­wei­se sogar aus Skan­di­na­vi­en und Russ­land impor­tier­te Holz­fracht nun tiden­un­ab­hän­gig im Han­dels­ha­fen. Um das Holz zwi­schen­zu­la­gern wur­de in den Jah­ren 1875 bis 1877 direkt gegen­über der neu erbau­ten neu­go­ti­schen Chris­tus­kir­che der 36.000 Qua­drat­me­ter gro­ße Holz­ha­fen gebaut. Das 1,20 Meter tie­fe Hafen­be­cken wur­de mit einem Stich­ka­nal an den Haupt­ka­nal ange­schlos­sen. Damals war das Hafen­be­cken natür­lich weit­aus grö­ßer als heu­te, es erstreck­te sich über das gesam­te Are­al, das von der Bis­marck­stra­ße, Am Holz­ha­fen und der Rhein­stra­ße begrenzt wur­de. Natür­lich konn­te ein Hafen­be­cken von so gerin­ger Was­ser­tie­fe kei­ne Schif­fe auf­neh­men. Aber die Was­ser­flä­che war ja auch nur zum Flö­ßen und Zwi­schen­la­gern des Hol­zes gedacht.

1915 Querkanal Geestemünde

Neuer Holzhafen

Am 25. Mai 1877 war es dann soweit, der neue Holz­ha­fen wur­de ein­ge­weiht. Eigent­lich war es ja eher ein Holz­la­ger­be­cken, das, wie auch der Haupt­ka­nal, fast immer mit Baum­stäm­men zuge­deckt war. Manch ein wage­mu­ti­ger “Geest­e­mün­der But­jer” konn­te es sich nicht ver­knei­fen, auf den schwim­men­den Stäm­men herumzuturnen.

Nach und nach sie­del­ten sich beson­ders am Nord­ufer des neu­en Holz­ha­fens immer mehr holz­be­ar­bei­ten­de Fir­men an. Gleich­wohl ging nach der Wen­de vom neun­zehn­ten in das zwan­zigs­te Jahr­hun­dert der Holz­um­schlag ste­tig zurück. Als auch das Becken immer wie­der zu ver­schli­cken droh­te, schlug schon 1925 ein von der Stadt beauf­trag­ter Gut­ach­ter vor, den Holz­ha­fen und den Haupt­ka­nal zuzu­schüt­ten und in eine Grün­an­la­ge umzu­wan­deln. Aber erst ein Groß­brand soll­te die Wen­de bringen.

Grossfeuer am Holzhafen Geestemünde

Großbrand im Sägewerk

Am Nach­mit­tag des 23. Mai 1934 brach in dem Säge- und Hobel­werk Chris­ti­an Kül­ken, Am Holz­ha­fen 1, der größ­ten Holz­im­port- und Holz­ver­ar­bei­tungs­fir­ma der Unter­we­ser­or­te, in der zuletzt 100 Per­so­nen beschäf­tigt wur­den, ein Groß­feu­er aus, das sich mit unglaub­li­cher Schnel­lig­keit aus­dehn­te und fast den gesam­ten Betrieb in Schutt und Asche leg­te. Die gro­ßen Werk­an­la­gen, das Maschi­nen­haus, die bedeu­ten­den Vor­rä­te an Holz und sons­ti­gen Mate­ria­li­en, das gesam­te Inven­tar, Arbeits­ge­rät usw. sind ein Opfer der Flam­men gewor­den. Ledig­lich das Kont­or­ge­bäu­de und ein in der Nähe befind­li­ches Lager von Edel­höl­zern konn­te geret­tet werden.

Holzhafen Geestemünde

Da vor dem Ers­ten Welt­krieg um den Holz­ha­fen her­um auch immer mehr Wohn­häu­ser gebaut wur­den, muss­ten die hier ansäs­si­gen Gewer­be­be­trie­be nach und nach ihren Stand­ort auf­ge­ben. Schließ­lich wur­de der Holz­ha­fen nicht mehr benö­tigt. 1937 begann man damit, das Hafen­be­cken auf ein Drit­tel sei­ner ursprüng­li­chen Flä­che zu ver­klei­nern und zu einem Zier­teich umzu­ge­stal­ten. Eine park­ähn­li­che Umbau­ung spen­de­te der Bevöl­ke­rung eine Oase der Ruhe. Lei­der wur­de auch die­ses Gebiet ein Opfer des gro­ßen Bom­ben­an­grif­fes vom 18. Sep­tem­ber 1944.

Uferböschung muß saniert werden

So schön, wie der Rest des alten Holz­ha­fens sich dem Besu­cher heu­te auch prä­sen­tiert, unter der Was­ser­ober­flä­che ist er krank. Die höl­zer­ne Unter­kon­struk­ti­on, auf der die geklin­ker­te Ufer­bö­schung rund um den Holz­ha­fen ruht, ist so maro­de, das auf­grund des Böschungs­ge­wich­tes das Pflas­ter abzu­sa­cken droht. Soll­te die­ses ein­tre­ten, wären auch die angren­zen­den Grün­flä­chen und Wege nicht­mehr sicher. Dar­um hat das Gar­ten­bau­amt beschlos­sen, die Ufer­kan­te zu sanie­ren. Die erfor­der­li­chen 184.000 Euro wur­den schon ent­spre­chend in den Haus­halt eingestellt.

Holzhafen Geestemünde

Neben dem Bür­ger­park zählt der Holz­ha­fen, der eigent­lich nur noch aus einem gro­ßen Was­ser­be­cken besteht, zu den belieb­tes­ten Treff­punk­ten der Bre­mer­ha­ve­ner Bevöl­ke­rung — mit blühenden Kirsch­bäu­men, ein­la­den­den Grün­flä­chen und einem impo­san­ten Spring­brun­nen in sei­ner Mit­te. Und damals, als die Win­ter noch kalt waren und der Holz­ha­fen zufror, traf man sich hier auch zum Schlittschuhlaufen.

Heu­te befin­det sich dort, wo einst der Haupt­ka­nal in den Holz­ha­fen mün­de­te, der Elb­in­ger Platz — einer der ver­kehrs­reichs­ten Stra­ßen in Bremerhaven.
Quel­len:
feuerwehr-bremerhaven.de
bremerhaven.de
laufpass.com

 

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Geestemünde in alten und neuen Ansichten — Teil 6

Eine Serie wid­met der Deich­SPIE­GEL “Geest­e­mün­de in alten und neu­en Ansich­ten”.  Mein ganz beson­de­rer Dank gilt Frau Oda Kelch. Sie hat ihre alten Bil­der und Erin­ne­run­gen auf ihrer Face­book-Sei­te ver­öf­fent­licht, so dass ich Euch heu­te das Bre­mer­ha­ve­ner Haus Georg­stra­ße 43 zei­gen kann.

Geestemünde in alten und neuen Ansichten

Etwa aus dem Jah­re 1904 stammt die­ses Bild mit dem  schö­nen Grün­der­zeit­haus Georg­stra­ße 43 in Geest­e­mün­de. Alle haben sich für den Foto­gra­fen schick gemacht und schmü­cken mit ihrer Anwe­sen­heit stolz die Fas­sa­de. Vom Bal­kon schaut die Urgroß­mutter von Oda Kelch, Hele­ne Knob­lauch mit ihren Kin­dern Ber­tha und Dora her­ab. Hele­ne war mit dem Uhr­ma­cher  Bern­hard Knob­lauch ver­hei­ra­tet, dem Urgroß­va­ter von Oda Kelch, der sich in der Mit­te des Ein­gan­ges pos­tiert hat. Die spä­te­re Eigen­tü­me­rin, Oda Kelch, war zu die­sem Zeit­punkt noch nicht auf der Welt.

Allein, die zufäl­lig vor­über­ge­hen­den Pas­san­ten blei­ben vom Foto­shoo­ting völ­lig unbeeindruckt.

1944 | Eckhaus Georgstraße 45

Inter­es­sant anzu­schau­en auf die­sem Bild sind die Stra­ßen­bahn­glei­se, die es ja heu­te nicht mehr gibt. Und die Dame auf dem Fahr­rad wür­de für das Vehi­kel heu­te sicher­lich nur noch einen Old­ti­mer­preis gewin­nen. Damals aber war das Fahr­rad bestimmt ein Ver­mö­gen wert.

In der Bild­mit­te sieht man das noch vor­han­de­ne mit “Zweig­stel­le” beschrif­te­te Eck­haus Georg­stra­ße 45. Das Haus war ein zu dama­li­ger Zeit so genann­tes “Gesell­schafts­haus”, das neben einem nor­ma­len Gast­stät­ten­be­trieb auch die Aus­rich­tung grö­ße­rer Fes­te ermög­lich­te. Hier wur­den flot­te Tän­ze aufs Par­kett gelegt – die Musik war bis auf den Hin­ter­hof von Uhr­ma­cher Knob­lauch zu hören, wo die klei­nen Mäd­chen dann auch ihre ers­ten Tanz­schrit­te einübten.

1909 | Georgstraße 45

Irgend­wann wur­de das Gebäu­de zum Kino “Metro­pol” umge­baut. Das Fami­li­en­ki­no mit dem Film­vor­füh­rer Her­mann Brink­mann war bei den Geest­e­mün­dern sehr beliebt. Sonn­tags um 14 Uhr gab es hier eine Kin­der­vor­stel­lung. Da stan­den die heu­ti­gen Kult­fil­me Dick und Doof, Pat und Pata­chon und auch Char­lie Chap­lin auf dem Programm.

In den Abend­vor­stel­lun­gen wur­den die komi­schen Fil­me mit Heinz Rüh­mann oder Theo Lin­gen vor­ge­führt. Und auf dem Hin­ter­hof des Nach­bar­hau­ses von Uhr­ma­cher Knob­lauch war­te­ten die Kin­der auf die nächs­te Lach­sal­ve der Zuschau­er. Natür­lich woll­ten die Kin­der auch in das Kino gelan­gen und ver­such­ten, sich durch ein even­tu­ell offen­ste­hen­des Toi­let­ten­fens­ter ein­zu­schmug­geln. Aber es gelang ihnen nie, die Fens­ter waren ein­fach zu hoch.

1944 Haus Georgstraße 43 in Geestemünde

Lei­der über­stand auch das “Geest­e­mün­der Schau­spiel­haus”, Haus Nr.45, die Bom­ben­nacht des 18. Sep­tem­ber 1944 nicht. Und nach dem Krieg bau­te man es auch nicht wie­der auf, statt des­sen wur­de die Gras­hoff­stra­ße verbreitert.

Georgstraße 43 in Geestemünde nach dem Wiederaufbau

Das Haus Nr. 43 jedoch wur­de zwi­schen 1952 und 1954 wie­der auf­ge­baut. Als der Schutt weg­ge­räumt und die Bau­ar­bei­ten abge­schlos­sen waren, erstrahl­te das Haus in neu­em Glanz. Es hat­te ein drit­tes Stock­werk bekom­men, und auch in das Dach­ge­schoss wur­den jetzt Woh­nun­gen ein­ge­baut. Durch den Luft­an­griff haben vie­le Geest­e­mün­der ihr Zuhau­se ver­lo­ren. Und die Nach­kriegs­zeit spül­te auch nach Bre­mer­ha­ven Flücht­lings­fa­mi­li­en, die die ver­lo­re­nen deut­schen Ost­ge­bie­te ver­las­sen muss­ten. So war es not­wen­dig, mög­lichst schnell neu­en Wohn­raum zu schaffen.

2014 Georgstraße in Geestemuende

Nach­dem das “Geest­e­mün­der Schau­spiel­haus” für immer ver­schwand, wird die nun frei­ste­hen­de Gie­bel­wand des Hau­ses Nr. 43 als Wer­be­flä­che ver­ge­wal­tigt. Auch die Stra­ßen­bahn­glei­se sind in der Ver­gan­gen­heit geblie­ben, es gibt nur noch den schwar­zen Asphalt,  über den der Durch­gangs­ver­kehr don­nert. Nur hin und wie­der ist es mög­lich, eine “auto­freie” Lücke für ein Bild zu fin­den.
Noch ein­mal vie­len Dank an Frau Oda Kelch, die mir mit Ihren Bil­dern und Erin­ne­run­gen sehr gehol­fen hat, die­sen Arti­kel zu schreiben.

Wer erinnert sich noch an die Groschenfähre in Bremerhaven?

In Face­book habe ich zuerst davon gehört. Jemand erzähl­te von der vor vie­len Jah­ren still­ge­leg­ten Bre­mer­ha­ve­ner “Gro­schen­fäh­re”. Da ich im Inter­net nur Frag­men­te über die­ses Trans­port­mit­tel gefun­den habe, bat ich eini­ge Grup­pen in Face­book um Hilfe.

Groschenfähre

Und vie­le haben geant­wor­tet und ihre Erin­ne­run­gen an die hie­si­gen “Hafen­gon­do­lie­ren” auf­ge­schrie­ben. Wenn ich alles rich­tig ver­stan­den habe, scheint es wohl meh­re­re “Gro­schen­fäh­ren” gege­ben zu haben.

Eine Fäh­re soll es in Geest­e­mün­de gege­ben haben. Sabi­ne weiß von ihrer Mut­ter, dass die­se als Kind vor dem Krieg mit der “Gro­schen­fäh­re” vom alten Fähr­an­le­ger zum Ton­nen­hof über­setz­te, um in das Weser­bad zu gelan­gen. Heu­te über­quert man die Gees­te ein­fach über die Kennedybrücke.

Groschenfähre

An eine wei­te­re “Gro­schen­fäh­re” erin­nert sich Rein­hard. Die soll im Fische­rei­ha­fen von der Koh­len­pier aus zum Fried­rich-Albert-Pust-Platz über­ge­setzt haben.

Groschenfähre

Es mag wohl noch eine drit­te “Gro­schen­fäh­re” gege­ben haben, die von Hal­le X Nord zum West­kai rüber­fuhr (West­fäh­re). Die Anle­ge­stel­len sol­len noch erkenn­bar sein. Auch im Kai­ser­ha­fen soll Her­berts Erin­ne­rung zufol­ge eine Per­so­nen­fäh­re, die man “Gro­schen­fäh­re nann­te” unter­wegs gewe­sen sein, und zwar vom Zoll­tor Rot­er­sand zur Lloydwerft.

GroschenfähreVie­le wuss­ten zu berich­ten, das es damals kei­nes­falls selbst­ver­ständ­lich war, die Fäh­re  in Anspruch zu neh­men. Man hat­te es sich zwei­mal über­legt, ob man die 10 Pfen­ni­ge inves­tie­ren woll­te oder doch lie­ber zu Fuß ging. Oft­mals sei der Fähr­mann aber auch groß­zü­gig gewe­sen und hat die Kin­der für 5 Pfen­ni­ge zum Weser­bad rüber geru­dert. Doch in der Regel muss­ten die Kin­der den Umweg über die Geest­e­brü­cke zum Weser­bad laufen.

Ich bedan­ke mich bei allen Grup­pen­mit­glie­dern von Face­book für die zahl­rei­chen Erinnerungen.