Verschlagwortet: Denkmäler

Alte Privilegierte Apotheke Bremerhaven

Alte Pri­vi­le­gier­te Apo­the­ke Bremerhaven

Seit über 320 Jah­ren ist die Alte Pri­vi­le­gier­te Apo­the­ke Bre­mer­ha­ven unun­ter­bro­chen an glei­cher Stel­le im “Dienst”. Am 8. Dezem­ber 1680 stell­te der Gou­ver­neur des schwe­di­schen Königs in Sta­de ein Pri­vi­leg aus für den Betrieb einer Apo­the­ke zum Woh­le der Bevöl­ke­rung in Lehe und den umlie­gen­den Orten sowie nicht zuletzt der Besat­zung der Karlsburg.

Alte Apotheke in Lehe

Alte Apotheke in Lehe-heute

 

 

 

 

 

Die Alte Apo­the­ke in Lehe ist sicher der ältes­te Betrieb in einem der ältes­ten Gebäu­de der heu­ti­gen Stadt Bre­mer­ha­ven. Sie ist schon vor1680 errich­tet wor­den. Die Fun­da­men­te, die Kel­ler­ge­wöl­be und ande­re Bau­ele­men­te stam­men aus der Schwe­den­zeit, auch der Grund­riss ist erhal­ten geblieben.

Eini­ge Ver­än­de­run­gen gab es nach dem gro­ßen Brand Lehes im Jah­re 1801, dem neben der Apo­the­ke auch die Dio­ny­si­us­kir­che (Alte Kir­che) und wei­te­re 53 Häu­ser in Lehe zum Opfer fie­len. Aus die­ser Zeit stam­men der Trep­pen­auf­gang von 1802, die Kräu­ter­kam­mer und die höl­zer­ne Rück­wand in der Apotheke.

Schon vor 1675 wur­de ein Schutz­brief für eine Apo­the­ke in Lehe aus­ge­stellt, bei der es sich wohl nur um die Alte Apo­the­ke gehan­delt haben kann. His­to­risch völ­lig gesi­chert ist der 8. Dezem­ber 1680 als Geburts­tag der Alten Pri­vi­le­gier­ten Apo­the­ke. Mit die­sem Tag erhielt der Apo­the­ker Petrus Schom­bart ein Apo­the­ken­pri­vi­leg von dem Gou­ver­neur des schwe­di­schen Königs in Sta­de, für das sich nicht zuletzt auch der Kom­man­dant der schwe­di­schen Fes­tung Carls­burg ein­ge­setzt hat­te. Seit die­sem Tag ist eine kon­ti­nu­ier­li­che Ent­wick­lung der Alten Apo­the­ke belegt.

Quel­le: Home­page der Apotheke

Anfang die­ses Jah­res hat die NORDSEE-ZEITUNG das Bild oben links ver­öf­fent­licht. Ich bin gleich in die Lan­ge Stra­ße mar­schiert und habe das rech­te Bild foto­gra­fiert. Der Stand­ort dürf­te nahe­zu iden­tisch sein. Der Foto­graf des alten Bil­des mag aber mehr Muße zum Foto­gra­fie­ren gehabt haben. Ich muss­te mich beei­len, einen auto­frei­en Moment zu erwischen.

Der Wasserturm von Bremerhaven-Lehe

Mehr als 150 Jah­re ist er inzwi­schen alt, der Was­ser­turm von Bre­mer­ha­ven-Lehe. Groß und trut­zig ragt der unter Denk­mal­schutz ste­hen­de Turm aus den Anfän­gen der Bre­mer­ha­ve­ner Was­ser­ver­sor­gung im Leher Stadt­park an der Hafen­stra­ße zum Him­mel empor. Erbaut hat ihn Mel­chi­or Schwoon in den Jah­ren 1852/1853 nach den Plä­nen des Bre­mer Archi­tek­ten Simon Loschen.

Bremerhaven Lehe_1

Die Kan­ten­län­ge der qua­dra­ti­sche Grund­form beträgt im unte­ren Teil 11,5 m. Dar­an leh­nen sich mit stei­len Pult­dä­chern ver­se­he­ne ehe­ma­li­ge Wohn- und Lager­räu­me an. Wei­ter oben ver­jüngt sich der Turm zu einem Acht­eck, ver­schönt durch Blen­d­ar­ka­den mit klei­nen Spitz­bo­gen­fens­tern. Der run­de Was­ser­be­häl­ter, der mit einem Kegel­dach geschlos­sen wur­de, scheint aus dem acht­ecki­gen Bau­kör­per herauszuwachsen.

Nun, in die Jah­re gekom­men, soll der Was­ser­spei­cher saniert wer­den. Gleich­zei­tig wird die im Erd­ge­schoss bele­ge­ne Maschi­nen­hal­le zu einem Ver­an­stal­tungs­raum umge­baut. Um den Stadt­park auch optisch mit dem Turm zu ver­bin­den, bekommt die­ser an sei­ner Süd­sei­te eine Terrasse.Bremerhaven Lehe

Für die von den zustän­di­gen Denk­mal­pfle­gern beglei­te­te Sanie­rung wer­den 325 000 Euro bereit­ge­stellt. Die Stadt über­nimmt hier­von etwa 120 000 Euro. Hier­in sind 40 000 Euro Bun­des­mit­tel aus dem För­der­topf “Stadt­um­bau-West” ent­hal­ten. Die Eigen­tü­mer tra­gen rund 200 000 Euro selbst. Für das Geld wird der Was­ser­turm bis auf Ori­gi­nal­roh­re und Pfei­ler kom­plett ent­kernt und Hei­zung, Beleuch­tung und Toi­let­te instal­liert. So ist man auf die künf­ti­ge Nut­zung – Lesun­gen, Kon­zer­te, Gesprächs­fo­ren – gut vorbereitet.

Zum dies­jäh­ri­gen Stadt­park­fest ist ein Tag der offe­nen Tür geplant.

Die­ser Bericht soll der Auf­takt zu einer Rei­he Was­ser­tür­me sein, die ich in loser Fol­ge mit freund­li­cher Unter­stüt­zung von Herrn Dr. Jens U. Schmidt erstel­len will. Ich kann Euch die Was­ser­tür­me natür­lich immer nur grob vor­stel­len als Ergeb­nis mei­ner jewei­li­gen Inter­net­re­cher­chen. Soll­te ich bei Euch Inter­es­sen geweckt und soll­tet Ihr Lust auf mehr Infor­ma­tio­nen bekom­men haben, schaut Euch doch mal die Home­page Archiv deut­scher Was­ser­tür­me an. Dort gibt es auch das wirk­lich sehr infor­ma­ti­ve Buch Was­ser­tür­me in Bre­men und Ham­burg zu bestellen.

Kraftwerk

altes_Kraftwerk.jpgAltes Kraftwerk Kaiserschleuse

Als ich das Alte Kraft­werk zum ers­ten Mal aus der Fer­ne sah, glaub­te ich, es sei ein Tor mit zwei Säu­len. Es ist aber kein Tor son­dern der Ein­gang zu einem alten Kraft­werk. Hier wur­de ab 1897 bis in die 1950er Jah­re hin­ein Dampf erzeugt. Mit dem Dampf wur­de eine hydrau­li­sche Kraft für den Betrieb der Kai­ser­schleu­se erzeugt. Der Dampf trieb zusätz­lich auch ein Aggre­gat zur Strom­erzeu­gung für die elek­tri­sche Beleuch­tung an.

Das deko­ra­ti­ve Kraft­werk­ge­bäu­des wur­de im Stil des His­to­ris­mus gestal­tet, eine Stil­rich­tung des 19. Jahr­hun­derts, die etwa ab 1860 weit ver­brei­tet war, bis sie von dem um 1895 begin­nen­den Jugend­stil ver­drängt wurde.

Der in der Kraft­zen­tra­le erzeug­te Strom speis­te die elek­tri­sche Beleuch­tung. Die bei­den Tür­me mit dem auf­fäl­li­gen Fach­werk nah­men Gegen­ge­wich­te auf, die für den not­wen­di­gen Druck auf den Rohr­lei­tun­gen sorg­ten. In den 1950er Jah­ren wur­de der Schleu­sen­be­trieb auf Elek­tro­be­trieb umge­stellt, das Kraft­werk wur­de über­flüs­sig. Das Gebäu­de steht heu­te unter Denk­mal­schutz und dient dem För­der­ver­ein Mari­ti­mer Denk­mal­schutz als Aus­stel­lungs- und Veranstaltungsgebäude.

Mehr zum Thema:
www.bremerhaven.de
www.nordsee-zeitung.de

Steuerborddampfmaschine im Wohnzimmer

Bereisungsdampfer "Welle"

Wo ist die zwei­te Dampf­ma­schi­ne des Berei­sungs- und Schlepp­damp­fers Wel­le? Nach­dem die Steu­er­bord­ma­schi­ne im Wohn­zim­mer einer Vil­la auf­ge­fun­den wur­de, sucht der Ver­ein Wel­le welt­weit nach der Back­bord­ma­schi­ne. Denn der Dop­pel­schrau­ben-Damp­fer wird seit dem Jah­re 2000 im Bre­mer­ha­ve­ner Fische­rei­ha­ven restauriert.

Bereisungsdampfer_WelleABM-Kräf­te, Ein-Euro-Job­ber, MAE’s und wie sie alle hei­ßen, die Begrif­fe für für arbeits­markt­po­li­ti­sche Maß­nah­men, alle Men­schen, die hin­ter die­sen Begrif­fen ste­hen, haben mit ange­packt und packen mit an, den Damp­fer wie­der auf Vor­der­mann zu brin­gen. Das 37,40 Meter lan­ge und 7,20 Meter brei­te Schiff, 1915 bei der Atlas-Wer­ke Akti­en­ge­sell­schaft in Bre­men für die Unter­we­ser­kor­rek­ti­on gebaut,  soll nach den Plä­nen von 1915 rekon­stru­iert werden.

Ein­ge­setzt wur­de das Schiff auf der Weser als Berei­sungs­schiff, Schlep­per und Hilfs­eis­bre­cher, bis es am 17. Janu­ar 1975 außer Dienst gestellt und für unter­schied­li­che pri­va­te Zwe­cke ver­wen­det wur­de. Zwei Brän­de und ein Unter­gang am Lie­ge­platz lie­ßen von der Wel­le nicht mehr viel übrig.

1998 kauf­te der neu­ge­grün­de­te Ver­ein “Damp­fer Wel­le e. V.“ das Schiff und begann mit der Sanie­rung. Wer den Ver­ein mit einer Spen­de unter­stüt­zen möch­te, fin­det hier eine Kon­to­ver­bin­dung und wei­te­re inter­es­san­te Infor­ma­tio­nen über das Schiff.

Quel­len: NORDSEE-ZEITUNG vom 04.02.2012
Wikipedia
“Damp­fer Wel­le e. V.“