Autotransport mit Bananendampfer
Autotransport mit Bananendampfer
Obwohl der Autotransport nach Übersee in den 1950er Jahren stark zunahm, war es noch bis Ende der 1960er Jahre völlig normal, dass Autos mit normalen Frachtschiffen befördert wurden. Per Kran wurden sie einzeln in die Laderäume gehievt.
Anfang der 1970er Jahre änderte sich der Autotransport grundlegend. Die Autos wurden nicht mehr mit Ladegeschirr auf Stückgutfrachter verladen, sondern man baute nun reine Autotransporter. Für die Verladung der Autos benötigt man kein Ladegeschirr mehr, sie werden direkt auf das entsprechen Deck gefahren.
Seit kurzer Zeit werden in Bremerhaven an der Columbuskaje aber wieder Autos per Ladegeschirr auf Stückgutfrachter verladen. So nahm das Kühlschiff “Star Quality” der Reederei Great White Fleet Mitte Februar 180 Audis für Kolumbien, Nicaragua und Costa Rica an Bord, und zwar ganz konventionell per Kran. Die Reederei unterhält einen wöchentlichen Liniendienst nach Bremerhaven und wird voraussichtlich auf jeder Rückreise Fahrzeuge mitnehmen.
Bis Ende vergangenen Jahres lief dieses Geschäft über Antwerpen. “Mit Beginn des Jahres 2015 hat der reguläre Dienst aus den Tropen von Chiquita/Star Reefers die Route ein wenig verändert“, erklärt der Geschäftsleiter der Spedition beim Fruchtlogistiker Heuer.
“Kühlschiffe mit Früchten aus Südamerika finden in Nordeuropa keine entsprechende Rückladung und suchen deshalb nach Alternativen”, erklärt der Sprecher der BLG Logistics Group. Das waren früher oft Autos, und das läuft aktuell auch wieder. Die Autoverladung soll ein regelmäßiger Dienst werden. Es wird mit 100 bis 150 Neufahrzeugen pro Woche gerechnet. Die Verladung muss sehr schnell ablaufen, da die Dienstags einlaufenden Schiffe die Columbuskaje spätestens Mittwochnacht wieder verlassen müssen.
Quellen:
“Autoverladung wie in alten Zeiten”, Nordsee-Zeitung vom 13.02.2015
“Konventioneller Autoexport via Bremerhaven”, BLG-logistics