Kategorie: Marine

Seefahrt wie vor 100 Jahren: Von Elsfleth aus über den Atlantik

Groß­seg­ler “Eye of the Wind” besucht
drei Kon­ti­nen­te in drei Monaten

"Eye of the Wind"

Euro­pa – Afri­ka – Mit­tel­ame­ri­ka:
Von Okto­ber bis Dezem­ber wird der Tra­di­ti­ons­seg­ler “Eye of the Wind” inner­halb von nur drei Mona­ten die Lei­nen in den Häfen von drei Kon­ti­nen­ten fest­ma­chen. Aus­gangs­punkt der gro­ßen Atlan­tik-Rei­se ist – genau wie in den Vor­jah­ren – Els­fleth in der Wesermarsch. 

Mehr als nur eine Durch­gangs-Sta­ti­on“
Zur­zeit befin­det sich der Zwei­mas­ter zur plan­mä­ßi­gen Über­ho­lung in einem Werft­be­trieb im Els­fle­ther Süden. Nur weni­ge Fluss­ki­lo­me­ter weser­ab­wärts, in Ober­ham­mel­war­den, war das Schiff im Jahr 1911 bei der berühm­ten Lüh­ring-Werft erbaut und unter dem Namen “Fried­rich“ vom Sta­pel gelau­fen. Seit mehr als 100 Jah­ren wird die­se Legen­de der tra­di­tio­nel­len Segel­schiff­fahrt somit durch schiff­bau­li­ches Know-how von der Unter­we­ser in Fahrt gehal­ten. Der Schwei­zer Cor­nel Greth ist Kapi­tän des Wind­jam­mers und koor­di­niert die Werft-Arbei­ten im Tro­cken­dock. Er erklärt: “Els­fleth ist für uns weit­aus mehr als nur eine Durch­gangs-Sta­ti­on im jähr­li­chen Segel­plan. Hier fin­den wir nicht nur die per­fek­te Infra­struk­tur für unse­re tur­nus­mä­ßi­gen Werft-Auf­ent­hal­te, son­dern unse­re gesam­te Crew fühlt sich hier sehr wohl.“ Ger­ne erin­nert er sich in die­sem Zusam­men­hang an eine “open ship“-Veranstaltung im Mai die­ses Jah­res zurück: „Das see­män­ni­sche Fach­wis­sen hier in Els­fleth ist beein­dru­ckend! Die meis­ten unse­rer Besu­cher an Bord wuss­ten über die his­to­ri­sche Ver­bin­dung der “Eye of the Wind” zur Unter­we­ser-Regi­on bes­tens Bescheid.“ 

Zwi­schen Kana­ren, Kap Ver­de und Kari­bik:
Segel-Aben­teu­er auf drei Kon­ti­nen­ten
Am Sams­tag, 31. August, gilt für die Besat­zung des zivi­len Segel­schul­schif­fes an der Els­fle­ther Kaje wie­der das Kom­man­do “Lei­nen los!“. Nach der Pas­sa­ge von Ärmel­ka­nal, Bis­ka­ya und der Stra­ße von Gibral­tar fol­gen zunächst eini­ge Mit­tel­meer-Törns vor der Cos­ta del Sol und rund um die Balea­ren. Von dort aus beginnt das gro­ße Segel-Aben­teu­er: Kurs auf drei Kon­ti­nen­te in drei Mona­ten! Einen beson­de­ren Höhe­punkt stellt dabei die Ent­de­cker-Rei­se von den Kana­ren hin zu den zu Afri­ka gehö­ren­den Kap­ver­di­schen Inseln im Okto­ber und Novem­ber dar. Anfang Dezem­ber geht es wei­ter nach Wes­ten: Von Kap Ver­de aus führt die Rei­se über den Zen­tral­at­lan­tik bis nach Bar­ba­dos. Mit­seg­ler und “Trai­nees“ sind jeder­zeit an Bord der Brigg will­kom­men – seg­le­ri­sche Vor­kennt­nis­se sind für eine Rei­se-Teil­nah­me nicht notwendig. 

Nächs­ter Besuch zum Tref­fen der Groß­seg­ler
Auch für das Jahr 2014 ist min­des­tens ein Besuch der “Eye of the Wind” in Els­fleth ein­ge­plant. Kapi­tän Greth ver­rät: “Die nor­we­gi­sche Bark “Stats­raad Lehm­kuhl” fei­ert vor­aus­sicht­lich Ende Juni ihren 100. Geburts­tag in Els­fleth. Wir sind zu den Fei­er­lich­kei­ten ein­ge­la­den wor­den und wer­den auch ger­ne teil­neh­men, sofern es unser Törn­plan zulässt!“

Steck­brief “Eye of the Wind”
· Schiffs­typ: Brigg
· Bau­jahr 1911
· Län­ge 40,23 m, Brei­te 7,01 m
· 2 Mas­ten; 750 m² Segel­flä­che
· 6 kom­for­ta­ble Kabi­nen für 12 Gäs­te
www.eyeofthewind.net

Crew packt im Dock auf der „Alexander von Humboldt II“ an

Grü­ner Rumpf, wei­ße Segel – und an Bord eine Mann­schaft, die alles für ihr Schiff tut: So ken­nen nicht nur die Bre­mer­ha­ve­ner die „Alex­an­der von Hum­boldt II“. Aus ganz Deutsch­land sind Crew-Mit­glie­der ange­reist, um ihre „Alex“ wie­der fit für die neu­en Rei­sen zu machen. Zur­zeit liegt die Bark der Deut­schen Stif­tung Sail Trai­ning (DSST) im Dock der Bre­do-Werft im Fische­rei­ha­fen. Von Jür­gen Rabbel

"Alex II" im Dock

Seit ihrer Indienst­stel­lung 2011 liegt die „Alex II“ zum ers­ten Mal im Dock. „Alles tipp­topp. Das Unter­was­ser­schiff sieht bes­tens aus“, freut sich nicht nur Klaus Ricke, einer der Alex-Kapi­tä­ne. „Das liegt an der spe­zi­el­len Far­be. Die haben wir auch schon bei der alten ‚Alex‘ ver­wen­det“, erzählt der 76-Jäh­ri­ge, der seit 1990 für die DSST aktiv ist. „Es muss­te nur wenig Bewuchs und etwas Muschel­kalk ent­fernt wer­den“, ergänzt Jens Mid­den­dorf vom DSST-Vor­stand. Nur im Bereich des soge­nann­ten Was­ser­pas­ses müs­se jeweils 50 Zen­ti­me­ter über und unter der Was­ser­li­nie gestri­chen werden.

Viel Zeit für die Arbei­ten an Bord ist nicht mehr. Bereits am Mitt­woch, 28. August, sticht die Bark zu neu­en Ufern in See, Kurs Vigo (Spa­ni­en). Unter­wegs ist die „Alex II“ dann auch als Bot­schaf­ter. Der Grund: Auf dem neu­en Ober­mars­se­gel prangt das Logo für die Sail 2015. Mit an Bord ist außer­dem ein 200-Liter-Fass Jamaica-Rum…

Für die Törns im Win­ter­halb­jahr „haben wir für Mit­seg­ler immer noch Kojen frei“, wirbt der Vor­stands­spre­cher. Ob Mit­tel­meer oder Kana­ren, Kap­ver­den, Atlan­tik­über­que­rung, Tri­ni­dad & Toba­go oder Kuba und Baha­mas: „Die Törns haben alle ihren beson­de­ren Reiz.“

Großsegler-Luft schnuppern auf der „ALEXANDER von HUMBOLT II

Noch freie Plät­ze für Insel­hop­ping und Tages­törn ab San­ta Cruz de Tenerife

Obwohl erst 2011 in Dienst gestellt, ist das zivi­le Segel­schul­schiff „Alex­an­der von Hum­boldt II“ in San­ta Cruz de Tene­ri­fe fast schon eine alte Bekann­te. Mehr­mals lag der Drei­mas­ter mit dem grü­nen Rumpf ver­gan­ge­nen Win­ter im Hafen der Insel­haupt­stadt, meist im Rah­men ein- oder zwei­wö­chi­ger Rei­sen im Kana­ri­schen Archi­pel. Für alle, die die „Alex II“ bis­her trotz­dem noch nicht ken­nen ler­nen konn­ten, gibt es nun gleich zwei gute Gele­gen­hei­ten: Am 30. Novem­ber und 14. Dezem­ber star­tet die Bark von San­ta Cruz aus zu ein­wö­chi­gen Insel­hop­ping-Törns rund um die Kanaren. 

Alex II

Bei­de Rei­sen enden in Las Pal­mas de Gran Cana­ria, wo am 7. Dezem­ber ein wei­te­rer Törn mit Ziel­ha­fen San­ta Cruz de Tene­ri­fe beginnt. Wer zum „Schnup­pern“ nicht gleich für eine gan­ze Woche an Bord gehen möch­te, der kann es auch erst mal mit einem Tages­törn pro­bie­ren: Am 1. Dezem­ber läuft die Bark gegen 12 Uhr aus und kehrt um 18 Uhr nach San­ta Cruz zurück. Buchung und wei­te­re Infor­ma­tio­nen bei der Deut­schen Stif­tung Sail Trai­ning in Bre­mer­ha­ven, Tele­fon +49 471 945 880, E‑Mail info@alex‑2.com.

Momen­tan wird die „Alex­an­der von Hum­boldt II“ bei einem rou­ti­ne­mä­ßi­gen Werft­auf­ent­halt im Hei­mat­ha­fen Bre­mer­ha­ven fit­ge­macht für den Win­ter. Nach einem kur­zen Nord­see­törn legt der Groß­seg­ler am 8. Novem­ber zur Aus­rei­se ins Win­ter­quar­tier ab. Bei einem Zwi­schen­stopp im spa­ni­schen Vigo wech­selt die ehren­amt­li­che Besat­zung, dann geht es wei­ter nach Tene­rif­fa. Nach dem Tages­törn Anfang Dezem­ber und den ein­wö­chi­gen Insel­hop­ping-Rei­sen fei­ern Crew und Mit­seg­ler den Jah­res­wech­sel in San­ta Cruz. Für alle genann­ten Törns sind noch Kojen an Bord frei, eben­so für die fol­gen­de Atlan­tik­über­que­rung und eini­ge Rei­sen in der Kari­bik. Auf man­chen Törns wer­den an Bord zusätz­lich Spa­nisch- und Eng­lisch­kur­se sowie Funk- und Astro­na­vi­ga­ti­ons­se­mi­na­re angeboten.

Die „Alex­an­der von Hum­boldt II“ hat im Herbst 2011 das Erbe der alten „Alex­an­der von Hum­boldt“ ange­tre­ten, die mit ihren grü­nen Segeln seit Ende der acht­zi­ger Jah­re im Sail­trai­ning-Ein­satz war. Kurz nach Ablie­fe­rung des Neu­baus wur­de die alte „Alex“ ver­kauft, der neue Eigen­tü­mer setzt sie für Tages­törns in der Kari­bik ein.

Die gemein­nüt­zi­ge Deut­sche Stif­tung Sail Trai­ning ver­folgt mit der „Alex II, wie schon mir ihrer Vor­gän­ge­rin, das Ziel, allen Inter­es­sier­ten die Kennt­nis­se und Wer­te tra­di­tio­nel­ler See­mann­schaft auf hoher See nahe zu brin­gen. Ein beson­de­rer Fokus liegt dabei auf der Jugend­ar­beit. Wer als Trai­nee an Bord kommt, wird Teil der Besat­zung und lernt den Schiffs­be­trieb ken­nen: Die ehren­amt­li­che Stamm­crew weist alle Neu­lin­ge ins Segel­set­zen, Ruder und Aus­guck gehen ein. Wer möch­te, darf sogar einen Aus­flug in die Take­la­ge unter­neh­men und sich das Schiff von oben anschau­en. Mit­se­geln kön­nen auf der „Alex­an­der von Hum­boldt II“ alle Inter­es­sier­ten ab 14 Jah­ren, Vor­kennt­nis­se sind nicht erfor­der­lich. Schiffs­da­ten „Alex­an­der von Hum­boldt II
Län­ge 65 Meter
Brei­te 10 Meter
Höhe Groß­mast 37,80 Meter über Wasserlinie
Tief­gang 5 Meter
Segel­flä­che 1.350 Qua­drat­me­ter, 24 Segel
Motor­leis­tung 550 kW (748 PS)
Geschwin­dig­keit unter Segeln ca. 13 Knoten
Geschwin­dig­keit unter Maschi­ne ca. 10 Knoten
Besat­zung 79 Per­so­nen (davon 25 Stammcrew)

Kon­takt:
Deut­sche Stif­tung Sail Training
H.-H.-Meier-Str. 6 b
27568 Bremerhaven
Tel. 0471 / 94 588–0
Fax 0471 / 94 588–45
E‑Mail presse@alex‑2.de
Inter­net www.alex‑2.de

Japanischer Marineverband in Kiel

Vom 12. bis zum 14. August 2013 besucht ein Schul­schiff­ver­band der japa­ni­schen Mari­ne die schles­wig-hol­stei­ni­sche Lan­des­haupt­stadt Kiel.

Japanischer Marine-Ausbildungsverband

Der aus dem Schul­schiff “Kashi­ma” und den typ­glei­chen Zer­stö­rern “Isoy­u­ki” und “Shirayu­ki” bestehen­de Ver­band befin­det sich auf einer Aus­bil­dungs­rei­se rund um den Glo­bus. Befeh­ligt wird er von Kon­ter­ad­mi­ral Fum­i­y­u­ki Kitag­awa, dem Kom­man­deur der 3. Geleit­flot­til­le der japa­ni­schen Mari­ne. Rund 750 Besat­zungs­mit­glie­der gehö­ren zum Ver­band, dar­un­ter etwa 180 Kadetten. 

Nach Besu­chen in den Ost­see­hä­fen Hel­sin­ki, St. Peters­burg und Gdin­gen wer­den die drei Mari­ne­schif­fe am Sonn­tag, den 11. August, zunächst in der Stran­der Bucht vor Anker gehen. Für den frü­hen Mor­gen des 12. August ist das Ein­lau­fen in den Kie­ler Hafen geplant. Fest­ma­chen wer­den die Schif­fe an der Tirpitz­mo­le im Mari­ne­stütz­punkt. Unmit­tel­bar vor dem Ein­lau­fen, zwi­schen 7 Uhr und 7.30 Uhr, wird das Flagg­schiff “Kashi­ma” zur Begrü­ßung 21 Schuss Salut abfeu­ern. Der Salut wird in glei­cher Form durch die Fre­gat­te “Karls­ru­he”, die als Gast­schiff für die Dau­er des Besu­ches eben­falls in Kiel wei­len wird, beant­wor­tet wer­den. wei­ter­le­sen

Die 39. Festwoche in Bremerhaven ist zu Ende

In Bre­mer­ha­ven wur­de am ver­gan­ge­nen Mitt­woch die am ver­gan­ge­nen Mitt­woch­mit Schüs­sen aus einer Salut-Bat­te­rie eröff­net. Bis Sonn­tag luden Fre­gat­ten, Muse­ums­schif­fe und Kog­gen zur Besich­ti­gung ein. 

39. Festwoche Bremerhaven

Neben Ton­nen­le­ger “Nor­der­grün­de” und Mari­ne-See­schlep­per “Wan­ger­oo­ge” zähl­te natür­lich auch wie­der das Drei­mast­voll­schiff “Dar Mlod­zie­zy” zu den treu­en Gäs­ten der Fest­wo­che. Und auch die Deut­sche Mari­ne ließ sich nicht lan­ge bit­ten und ent­sand­te die Fre­gat­te “Bre­men”, die dem­nächst außer Dienst gestellt wird.

Stol­ze 200 000 Zuschau­er kamen in den ver­gan­ge­nen fünf Tage nach Bre­mer­ha­ven zum Mit­fei­ern. Wer nicht recht­zei­tig buch­te, der hat­te Schwie­rig­kei­ten, an die­sen Tagen eine Über­nach­tungs­mög­lich­keit zu bekommen.

Über­haupt war es wie­der ein Fest der Super­la­ti­ve. Man konn­te alte und neue Schif­fe gucken, ein Rie­sen­rad war auf­ge­baut, es gab Buden mit Essen und Trin­ken, Musik wur­de dar­ge­bo­ten. Das Wet­ter mein­te es so gut mit den Fest­be­su­chern, dass es nur wenig schat­ti­ge Plät­ze zum Ver­schnau­fen gab.

Gaffelschoner “Albert Johannes”

Am Sams­tag­abend gab es noch ein­mal hel­le Auf­re­gung kurz nach Been­di­gung des Feu­er­wer­kes. Der mit 59 Per­so­nen besetz­te 46,50 Meter lan­ge Gaf­fel­scho­ner “Albert-Johan­nes” hat­te es eilig, in die Sport­boot­schleu­se zu kom­men.  Ver­mut­lich hat der Kapi­tän nicht mit dem durch das ablau­fen­de Was­ser star­ken Sog gerech­net. Jeden­falls knall­te der Klü­ver­baum gegen die Spund­wand, brach ab und ging mit­samt Segel und Tau­werk unter. Zum Glück gab es kei­ne Per­so­nen­schä­den und kein Was­ser­ein­bruch, und der Hava­rist konn­te an sei­nem Lie­ge­platz längs­seits gehen.
Quel­le:
Nord­see-Zei­tung vom 29. Juli 2013

Einen Eisbrecher vom Fischhändler

Es ist schon erstaun­lich, was es manch­mal für Zufäl­le gibt. Im Fische­rei­ha­fen wickel­te man mir mei­nen Fisch in Papier ein, dass mit dem Text der “Nord­west­deut­schen Zei­tung” vom 6. Juli 1906 bedruckt war. Die Zei­tung berich­te­te damals von der Indienst­stel­lung eines Eis­bre­cher- und Seezeichendampfers.

alter Zeitungsbericht

Die “Nord­west­deut­sche Zei­tung” gibt es heu­te noch – es ist die Nord­see-Zei­tung. Auch über den his­to­ri­schen Lebens­lauf der Schiff­bau-Gesell­schaft Unter­we­ser AG gibt es reich­lich Auf­zeich­nun­gen. Es war damals eine der bedeu­tends­ten Werf­ten Nord­deutsch­lands, die ins­be­son­de­re Fisch­damp­fer bau­ten. Aber auch Fracht­damp­fer und Spe­zi­al­schif­fe wur­den abgeliefert.

Aktie

Nun woll­te ich natür­lich auch etwas über die Iden­ti­tät und den Ver­bleib des See­zei­chen­damp­fers wis­sen. Ich ver­mu­te, dass es sich um den “Bus­sard” han­deln muss­te, der in dem obi­gen Zei­tungs­ar­ti­kel Ein­gang fand. Aller­dings soll der “Bus­sard” zwar 1906 als Ton­nen­le­ger abge­lie­fert wor­den, aber  nicht von der Schiff­bau-Gesell­schaft Unter­we­ser AG son­dern von der Mey­er-Werft in Papen­burg. Gleich­wohl bin ich über­zeugt, dass es sich bei dem Eis­bre­cher- und See­zei­chen­damp­fer um den “Bus­sard” gehan­delt haben wird. Ich hal­te es für unwahr­schein­lich, dass 1906 zwei Schif­fe glei­chen Namens und mit dem glei­chen Ver­wen­dungs­zweck gebaut wur­den. Auf jeden Fall hat mir der Foto­graf Hel­mut Seger ein schö­nes Bild zur Ver­fü­gung gestellt, dass den damp­fen­den  “Bus­sard” in Fahrt zeigt.

"Bussard"

Finkenwerder Hochseekutter wird 110 Jahre alt

Man sieht ihr das hohe Alter wirk­lich nicht an. Und den­noch, die Gaf­fel­ketsch “Astar­te” ist 110 Jah­re alt gewor­den. Und da gibt es natür­lich eine gro­ße Par­ty – wäh­rend der Fest­wo­che wird Geburts­tag gefeiert.

Astarte
1903 wur­de der Fin­ken­wer­der Hoch­see­kut­ter “Astar­te” in einer klei­nen Werft an der Süd­er­el­be in Ham­burg gebaut. Die Schif­fer­gil­de Bre­mer­ha­ven erwarb das Schiff 1978 vom Wil­helms­ha­ve­ner Sen­cken­berg-Insti­tut zu einem Kauf­preis von 41.000 DM und sanier­te es in mühe­vol­ler Klein­ar­beit nach und nach. Heu­te sieht der Kut­ter wie­der so aus, wie er die Werft von August Albers 1903 ver­las­sen hat. Und ist nach wie vor mit dem tra­di­tio­nel­len Fin­ken­wer­der Fische­rei­zei­chen HF 244 unterwegs.

Zur Bre­mer­ha­ve­ner Fest­wo­che vom 24. Juli bis 28. Juli 2013 kommt die “Astar­te” wie­der nach Bremerhaven.

Quel­len:
Nord­see-Zei­tung vom 9. Juli 2013

Seenotretter brachten Traditionssegler mit schwerem Wassereinbruch nach Helgoland in Sicherheit

Die See­not­ret­ter der Sta­ti­on Hel­go­land der Deut­schen Gesell­schaft zur Ret­tung Schiff­brü­chi­ger (DGzRS) haben Frei­tag Abend, den 21. Juni 2013, bei stür­mi­schem Wet­ter einen aus Bre­mer­ha­ven stam­men­den Tra­di­ti­ons­seg­ler mit schwe­rem Was­ser­ein­bruch sicher in den Hafen gebracht. Von den elf Per­so­nen an Bord des Hava­ris­ten muss­ten acht in ärzt­li­che Behandlung.

Traditionssegler "Rake"

Die Besat­zung der 19 Meter lan­gen „Rakel“ vom Typ „Colin Archer“ hat­te gegen 17.30 Uhr auf einer Posi­ti­on etwa zehn See­mei­len (ca. 18 Kilo­me­ter) süd­lich von Hel­go­land star­ken Was­ser­ein­bruch – mög­li­cher­wei­se auf Grund eines Ris­ses im Rumpf – gemel­det. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alar­mier­te sofort den auf Hel­go­land sta­tio­nier­ten See­not­kreu­zer HERMANN MARWEDE. Gleich­zei­tig wur­de das im Revier befind­li­che Mari­ne­schiff „Mit­tel­grund“ sowie das Fische­rei­for­schungs­schiff „Wal­ter Her­wig III“ um Unter­stüt­zung gebe­ten, da zu die­sem Zeit­punkt nicht abzu­se­hen war, ob die elf Per­so­nen an Bord der „Rakel“ abge­bor­gen wer­den mussten.
Die Besat­zung einer Motor­yacht unter­stütz­te die SEENOTLEITUNG eben­falls, indem sie den Funk­ver­kehr des kaum zu ver­ste­hen­den Hava­ris­ten über­mit­tel­te. Um 17.57 Uhr war die „Wal­ter Her­wig III“ vor Ort und ging auf Stand­by. Zwan­zig Minu­ten spä­ter traf die HERMANN MARWEDE ein, die sofort mit ihrem Toch­ter­boot VERENA beim Hava­ris­ten längs­seits ging und die Ver­su­che der Besat­zung unter­stütz­te, den Was­ser­ein­bruch zu stoppen.
In lang­sa­mer Fahrt konn­te der Hava­rist unter Siche­rungs­be­glei­tung der See­not­ret­ter den Hafen anlau­fen. Die „Wal­ter Her­wig III“ und die „Mit­tel­grund“ blie­ben eben­falls bis kurz vor dem Hafen vor Ort, wo sie dann von der SEENOTLEITUNG aus dem Ein­satz ent­las­sen wer­den konnten.
Zwei Per­so­nen wur­den in Hel­go­land um kurz vor 19 Uhr vom Hava­ris­ten an einen bereits von den See­not­ret­tern bestell­ten Ret­tungs­trans­port­wa­gen über­ge­ben. Über die Ursa­che und die Schwe­re der Ver­let­zun­gen lie­gen kei­ne Infor­ma­tio­nen vor. Eben­falls hat­ten die See­not­ret­ter die Feu­er­wehr alar­miert, die im Hafen von Hel­go­land beim Ein­tref­fen das Pum­pen über­nahm. Inzwi­schen wur­de die „Rakel“ in einem der Hafen­be­cken aus Sicher­heits­grün­den auf Grund gesetzt.
Um Hel­go­land herrsch­ten zur Zeit des Unglücks stür­mi­sche Win­de mit Böen bis acht Beau­fort (bis 74 km/h).
Von den elf Per­so­nen an Bord wur­de außer den zwei erwähn­ten Ver­letz­ten wei­te­re sechs Per­so­nen im Kran­ken­haus behan­delt. Bis auf eine Per­son konn­ten alle das Kran­ken­haus am nächs­ten Mor­gen wie­der verlassen.

Quel­le:
www.seenotretter.de
Nord­see-Zei­tung vom 25. Juni 2013