Kategorie: Görlitz

Turmführungen auch in polnischer Sprache

Turm­füh­run­gen auch in pol­ni­scher Sprache

Der För­der­ver­ein Kul­tur­stadt Gör­litz-Zgor­zel­ec e. V. bie­tet Turm­füh­run­gen jetzt auch in pol­ni­scher Spra­che auf den Dicken Turm am Demia­ni­platz an.

Turmführungen auch in polnischer Sprache

Turm­füh­re­rin Clau­dia Pioch, die seit über vier Jah­ren “die beson­de­re Per­spek­ti­ve von oben” ver­mit­telt, freut sich auf die neue Her­aus­for­de­rung. Auch pol­ni­sche Schul­klas­sen kön­nen nun “den Dicken” in ihr  Besuchs­pro­gramm einbauen. 

Schon Anfang des 14. Jahr­hun­derts wur­de der Turm hier erwähnt. Der 46 Meter hohe Dicke Turm — auch Frau­en­turm genannt — hat sein Aus­se­hen hat das Bau­werk über die Jahr­hun­der­te nur wenig ver­än­dert. Er ist Teil der his­to­ri­schen Stadt­be­fes­ti­gung von Gör­litz. Das Stein­re­li­ef wur­de aller­dings erst spä­ter angebracht.

Sei­nen Namen ver­dient der Turm zu Recht: Die Mau­ern haben im unte­ren Bereich eine sagen­haf­te Dicke von 5,34 m. Hin­auf kommt ihr natür­lich mit einer Turm­füh­rung und oben ange­kom­men gibt’s den zau­ber­haf­ten Aus­blick auf Alt­stadt und Innenstadt.
Pol­nisch­spra­chi­ge Führungen: 
Tele­fon: 767 83 5
mail: turmtour@goerlitz-zgorzelec.org

Biblische Geschichte in Görlitz

Für das Hei­li­ge Grab ist die Kar­wo­che die wich­tigs­te Zeit im Jahr. Die Nach­bil­dung in Gör­litz hat genau die glei­che Grö­ße wie das ori­gi­na­le Hei­li­ge Grab in Jeru­sa­lem. Höhe­punk­te sind Kreuz­weg und Buß­gang der Män­ner am Frei­tag. Denn hier kön­nen sie das, was sie in der Bibel gele­sen haben, nach­voll­zie­hen: Die Pas­si­ons­ge­schich­te. Die Zeit der Lei­den Jesu bis zu sei­ner Auf­er­ste­hung am Ostersonntag.

Heilige_Grab_3

Die um 1500 gebau­te Hei­li­ge Grab­ka­pel­le ist eine sehr ori­gi­nal­ge­treue Nach­bil­dung des Hei­li­gen Gra­bes in Jeru­sa­lem, wie die­ses sich vor 500 Jah­ren zeig­te (dort wur­de es am Anfang 19. Jahr­hun­derts nach einer Zer­stö­rung im grie­chisch-ortho­do­xen Stil neu auf­ge­baut). Davor steht eine 1,92 m lan­ge Stein­bank. Am Ein­gang befin­det sich der zur Sei­te gewälz­te Grabstein.

Ab 1933 fand das Hei­li­ge Grab kaum noch Beach­tung und ver­fiel. In der Zeit der DDR wur­de sei­ne Tra­di­ti­on mit Kreuz­weg-Pro­zes­sio­nen in klei­nem Rah­men zu Kar­frei­tag wie­der­be­lebt. Heu­te stellt die Pro­zes­si­on jähr­lich zu Kar­frei­tag den Beginn der Auf­er­ste­hungs­fei­er im Hei­li­gen Grab dar.

Quel­len:
dresden-und-sachsen.de
Säch­si­sche Zei­tung vom 2. April 2012

Frohe Farben in Bremerhaven und Görlitz

Pauluskirche_Bremerhaven

Da konn­ten sich auch die Gärt­ne­rin­nen und Gärt­ner in Bre­mer­ha­ven und Gör­litz nicht zurück­hal­ten: In bei­den Städ­ten haben sie das schö­ne Früh­lings­wet­ter genutzt, um die städ­ti­schen Plät­ze zu bepflanzen.

Das neben­ste­hen­de Bild zeigt ein wun­der­schö­nes Ensem­ble von Stief­müt­ter­chen vor der Bre­mer­ha­ve­ner Pau­lus­kir­che. Ich muss­te ein­fach ste­hen blei­ben und das schö­ne Bild fest­hal­ten. Gut dass ich mei­ne Kame­ra (fast) immer bei mir habe. 

Gärtner in der Goethestraße, Bremerhaven

Aber auch in der Goe­the­stra­ße waren die Gärt­ner flei­ßig und haben die­se Woche die nöti­gen Vor­be­rei­tun­gen getrof­fen, um die Stra­ße mit Blu­men zu ver­schö­nern. Zunächst wur­de an den Stra­ßen­ecken die Pflas­te­rung zwi­schen den Bäu­men ent­fernt. Bei die­ser Gele­gen­heit wur­den den Baum­wur­zeln Gren­zen gesetzt, damit sie kei­ne Roh­re und Lei­tun­gen zer­stö­ren kön­nen. Anschlie­ßend wur­den die Gru­ben mit Mut­ter­er­de befüllt. Dem­nächst sol­len hier zwi­schen Boden­de­ckern auch Blu­men wach­sen. Die Boden­de­cker wer­den ver­hin­dern, dass die vie­len Hun­de in die­sem Vier­tel sich an den Wilhelmsplatz in GörlitzBäu­men erleich­tern können. 

Der Gör­lit­zer Wil­helms­platz (links im Bild) wur­de mit einer Tep­pich­pflan­zung aus zwölf ver­schie­de­nen Sor­ten Stief­müt­ter­chen, Horn­veil­chen und Ver­giss­mein­nicht bepflanzt. 13.000 Pflan­zen wur­den in die Erde gesetzt.

Den Post- und Mari­en­platz ziert ein mit­tig ange­ord­ne­tes Blü­ten­band aus 4.000 Blu­men­zwie­beln mit Tul­pen, Nar­zis­sen und Kai­ser­kro­nen, an Innen- und Außen­sei­te jeweils ergänzt mit 4.500 Stief­müt­ter­chen und Horn­veil­chen in Gelb, Oran­ge und Rot. 

In Görlitz gedreht, jetzt in ARD zu sehen

Untermarkt “500 ganz nor­ma­le Men­schen” wur­den im Som­mer 2010 als Kom­par­sen gesucht, um in Gör­litz bei den Film­ar­bei­ten für die Fern­seh­ko­mö­die mit dem Arbeits­ti­tel “First Lady” mit­zu­wir­ken. Haus­frau­en, Stu­den­ten, Schü­ler, Geschäfts­leu­te, Rent­ner, Hun­de­be­sit­zer und Rad­fah­rer — ein­fach jeder Gör­lit­zer im Alter von 16 bis 77 konn­te an der Sei­te bekann­ter Schau­spie­ler mit­ma­chen. Eine beschau­li­che Pro­vinz­stadt ist es, in der bereits seit drei Legis­la­tur­pe­ri­oden Robert von der Heyden der Bür­ger­meis­ter ist. Zwar hat er sei­ner Frau Nina ver­spro­chen, nicht erneut zu kan­di­die­ren, aber nun bewirbt er sich erneut um das Bür­ger­meis­ter­amt. Zudem erwischt Nina ihren Mann mit sei­ner jun­gen PR-Bera­te­rin. Jetzt reicht es Nina! Als Bür­ger­meis­ter­kan­di­da­tin der Oppo­si­ti­on erklärt sie ihrem Mann den Krieg. Am Frei­tag, 23. März 2012 um 20.15 Uhr sen­det die ARD den in Gör­litz gedreh­ten Film mit dem Titel “Nicht mit mir, Lieb­ling”. Vie­le schö­ne Bil­der von Gör­litz wer­den in die­sem Film zu sehen sein, unter ande­rem der auf dem obi­gen Bild zu sehen­de Unter­markt. Die Haupt­rol­len hat Regis­seur Tho­mas Nenn­stiel mit Ursu­la Kar­ven (Nina von der Heyden) und Hans-Wer­ner Mey­er (Robert von der Heyden) besetzt.

Streik auch bei den Waggonbauern

Nach dem Ende der zwei­ten Tarif­run­de für die Beschäf­tig­ten im öffent­li­chen Dienst will die Gewerk­schaft Ver­di ver­mut­lich mor­gen oder am Frei­tag  ankün­di­gen, wo und wann es erneut Warn­streiks geben wird. Ohne Eini­gung oder Schlich­tung käme es schließ­lich zum Streik. Dazu müss­te die Gewerk­schaft aller­dings vor­her in einer Urab­stim­mung ihre Mit­glie­der befragen. 

Schon immer in der Geschich­te haben Arbei­ter ver­sucht, ihren For­de­run­gen durch einen Streik Nach­druck zu ver­lei­hen. Mit dem Schlacht­ruf „Wir sind hung­rig!“ sol­len bereits am 4. Novem­ber 1159 v. Chr. die mit dem Bau der Königs­grä­ber in The­ben im Alten Ägyp­ten beschäf­tig­ten Arbei­ter die Arbeit nie­der­ge­legt haben, weil sie seit acht­zehn Tagen nicht ent­lohnt wor­den waren.

Aber so weit muss man gar nicht zurück­schau­en. In sei­ner März­aus­ga­be die­sen Jah­res berich­tet die “Stadt­BILD” über einen lan­gen Streik der Gör­lit­zer Wag­gon­bau­er vor genau hun­dert Jahren:

So etwas hat­te Gör­litz noch nicht erlebt. Die Wag­gon­bau­er streik­ten. Sieb­zehn Wochen lang nahm die Stadt dar­an Anteil, die einen mit Sym­pa­thie für die Arbei­ter die ande­ren mit Unbe­ha­gen über die “unein­sich­ti­gen ProIe­ten”.

Streik in der Görlitzer WaggonfabrikDie orga­ni­sier­te Arbei­ter­be­we­gung war stark gewor­den. Man muss­te mit ihr rech­nen. 1911 hat­te der sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Ver­ein in Gör­litz 4511 Mit­glie­der, dar­un­ter 996 Frau­en, und in den Gewerk­schaf­ten hat­ten sich 7568 Werk­tä­ti­ge zusam­men­ge­schlos­sen. Schon Ende 1911 hat­ten die Anstrei­cher in der „Akti­en­ge­sell­schaft zur Fabri­ka­ti­on von Eisen­bahn-Mate­ri­al zu Gör­litz“ mit einem Streik gegen die Sen­kun­gen der Akkord­löh­ne pro­tes­tiert. Anfang 1912 ver­här­te­ten sich die Kon­flik­te. Die gewerk­schaft­lich orga­ni­sier­ten Beschäf­tig­ten ver­lang­ten von der Betriebs­di­rek­ti­on, die Arbeits­zeit von wöchent­lich 58 auf 54 Stun­den zu sen­ken, die Anfangs­löh­ne zu erhö­hen und Ver­tre­ter der Arbei­ter­or­ga­ni­sa­tio­nen zu den Ver­hand­lun­gen der Werk­lei­tung mit dem Arbei­ter­aus­schuss hinzuzuziehen. 

Die Direk­ti­on zeig­te wenig Ent­ge­gen­kom­men. Sie woll­te höchs­tens einer Sen­kung der Arbeits­zeit auf 57 Stun­den zustim­men. In einer Ver­samm­lung im “Kon­zert­haus” lehn­ten die Arbei­ter die­ses Ange­bot als eine Zumu­tung ab. 

Am 2. April 1912 tra­ten 1170 Beschäf­tig­te des Betrie­bes in den Streik. 376 Arbei­ter betei­lig­ten sich nicht. Bei­de Sei­ten setz­ten alle Mit­tel ein, die sich ihnen boten. Die Unter­neh­mer woll­ten zur Abschre­ckung vor jeder­mann bewei­sen, dass sie immer noch unein­ge­schränk­te “Her­ren im Hau­se” waren. Auch den Arbei­tern ging es um mehr als nur um sozia­le Zuge­ständ­nis­se, obwohl ihre Lebens­ver­hält­nis­se beschei­den genug waren. So wie sie gegen das unde­mo­kra­ti­sche Drei­klas­sen­wahl­recht bei den Wah­len zum preu­ßi­schen Land­tag ankämpf­ten, woll­ten sie auch im Betrieb nicht mehr gedul­di­ge Unter­ta­nen blei­ben. Von bos­haf­ten Nadel­sti­chen bis zu rück­sichts­lo­ser Gewalt reich­te die Ska­la der Metho­den, die den Unter­neh­mern zu Gebo­te standen.

Da wur­den den Streik­teil­neh­mern im Hand­um­dre­hen ihre werk­ei­ge­nen Gar­ten­par­zel­len gekün­digt.
Da ver­wei­ger­te man an der Niko­lai­schu­le und an der Cott­bu­ser Schu­le den Kin­dern von Strei­ken­den die unent­gelt­li­chen Lehr­mit­tel. Da beleg­te die Poli­zei Streik­pos­ten mit 15 Mark Geld­stra­fe wegen “Ver­kehrs­be­hin­de­rung”. Und da han­del­te sich der Boh­rer Räh­misch wegen sei­ner deut­li­chen Kri­tik an Streik­bre­chern die Ver­ur­tei­lung zu einem Monat Gefäng­nis ein.

Dage­gen geiz­te die Betriebs­lei­tung nicht mit Geld­zu­wen­dun­gen an “ein­sich­tig” Arbei­ter; an Prä­mi­en für unter­neh­mer­treue Meis­ter und zu Arbeits­ju­bi­lä­en von Beschäf­tig­ten, die außer­halb der Streik­front geblie­ben waren. Beka­men zunächst die ande­ren Gör­lit­zer Betrie­be eine War­nung zu hören, sie sol­len die aus der Wag­gon­fa­brik ent­las­se­nen Arbei­ter gefäl­ligst nicht bei sich beschäf­tig­ten, so folg­te am 22. Juni 1912 die Aus­sper­rung für den gesam­ten Bezirk Niederschlesien. 

Streik in der Görlitzer Waggonfabrik

Nun soll­te das Unter­neh­men Karl Kacz­ma­rek neue Arbeits­kräf­te her­an­schaf­fen. Von den Gewerk­schaf­ten als Streik­bre­cher-Orga­ni­sa­ti­on bekämpft, warb die­se Agen­tur über­all in Deutsch­land hart­ge­sot­te­ne Vögel, die für Geld bereit waren, in bestreik­ten Betrie­ben zu arbei­ten. Bis zu 150 Mann wur­den von aus­wärts geholt und in der Wag­gon­fa­brik ein­ge­setzt. Sie kos­te­ten, die groß­zü­gi­ge Ver­pfle­gung ein­ge­rech­net, je Tag bis zu 15 Mark, wäh­rend die Unter­neh­mer um jeden Pfen­nig Lohn­er­hö­hung (Anfangs­lohn 27 Pfen­nig je Stun­de) mit ihren Arbei­tern feilschten. 

Die “Kacz­ma­reks” spiel­ten sich in den Geschäf­ten und Gast­stät­ten als gro­ße Her­ren auf. Obwohl eini­ge im Schnaps­rausch Fens­ter ein­war­fen und mit Revol­vern und Dol­chen her­um­fuch­tel­ten, sah die Poli­zei kei­nen Grund zum Ein­grei­fen. Selbst den Geschäfts­leu­ten und Gewer­be­trei­ben­den wur­de das zu bunt, und in einer Reso­lu­ti­on stell­ten eini­ge von ihnen fest, dass die Anwe­sen­heit der Kacz­ma­rek-Trup­pe “nicht zuletzt die Geschäfts­welt schwer schä­digt”. Die Strei­ken­den Iie­ßen sich trotz­dem nicht ins Bocks­horn jagen. 

Streik in der Görlitzer Waggonfabrik

Es war eine schwe­re Belas­tungs­pro­be für die Fami­li­en, 17 Wochen Streik durch­zu­hal­ten. Aber es bewähr­te sich die Kraft der Gemein­schaft. Die orga­ni­sier­ten Arbei­ter hal­fen mit Spen­den, so die Ver­bän­de der Metall­ar­bei­ter, die Braue­rei- und Müh­len­ar­bei­ter, der Holz­ar­bei­ter und der Buch­dru­cker. Auch Geschäfts­in­ha­ber und Hand­wer­ker für die ja die Arbei­ter wich­ti­ge und treue Kun­den waren, stan­den den Strei­ken­den ver­ständ­nis­voll und hilfs­be­reit zur Sei­te. Streik­pos­ten bewach­ten die Zufahrt­stra­ßen zum Werk, den Bahn­hof und die Orts­ein­gän­ge. Wie Schat­ten beglei­te­ten sie die Arbeits­kräf­te­wer­ber der Betriebs­lei­tung auf ihren Fahr­ten. So lie­ßen sich man­che Arbeits­su­chen­den davon abhal­ten, aus Unkennt­nis ihren strei­ken­den Gör­lit­zer Kol­le­gen Schwie­rig­kei­ten zu bereiten.

In den engen Arbei­ter­woh­nun­gen, in den Kel­ler­lä­den und an den Stra­ßen­ecken gab es vor allem die­ses Gesprächs­the­ma — nicht nach­zu­ge­ben und die gerech­te Sache durch­zu­set­zen. Arbei­ter­frau­en mit ihren Kin­dern gin­gen zu den Streik­pos­ten, brach­ten ihnen Ver­pfle­gung und spra­chen ihnen Mut zu. 

Karl Würz­burg, der spä­te­re bekann­te Arbei­ter­funk­tio­nar und Ehren­bür­ger der Stadt, war damals gera­de 7 Jah­re alt, als sein Vater streik­te. Er wur­de Augen­zeu­ge, wie berit­te­ne Poli­zei ver­such­te, von der Son­nen­stra­ße her Streik­bre­cher zum Betriebs­tor an der Brun­nen­stra­ße zu beglei­ten, und wie Arbei­ter­frau­en sich mit Holz­pan­ti­nen und Pflas­ter­stei­nen gegen die Ord­nungs­hü­ter zur Wehr setz­ten (sie­he Zeich­nung ganz oben). Fast täg­lich gab es in den vier Gör­lit­zer Zei­tun­gen streit­ba­re Arti­kel über Ereig­nis­se und Aus­sich­ten des Streiks, und die Unter­neh­mer der Wag­gon­fa­brik kamen sel­ten dabei gut weg. Sogar bür­ger­li­che Krei­se rie­ten zum Ein­len­ken, weil sie fürch­te­ten, Unzu­frie­den­heit und Kampf­wil­len könn­ten sich wei­ter aus­brei­ten und das sowie­so
gespann­te sozia­le Kli­ma ver­schlim­mern. Es war ihnen schon fatal genug, dass die Sozi­al­de­mo­kra­tie im Janu­ar bei den Reichs­tags­wah­len den Abge­ord­ne­ten­sitz für den Wahl­kreis GörIitz/Lauban gewon­nen hat­te. So etwas war bis dahin noch nie passiert. 

Streik in der Görlitzer Waggonfabrik

Das Ergeb­nis der Kämp­fe war mager, flüch­tig betrach­tet. Die Wochen­ar­beits­zeit wur­de auf 55 Stun­den gesenkt. Die Grund­löh­ne stie­gen im Durch­schnitt um 3 bis 5 Pfen­ni­ge. Die wöchent­li­che Lohn­zah­lung am Frei­tag wur­de zuge­si­chert, eben­so das Ver­ei­ni­gungs­recht der Arbei­ter. Ver­samm­lun­gen im Betrieb blie­ben ver­bo­ten. Etwa 500 Streik­teil­neh­mer sol­len wie­der ein­ge­stellt wor­den sein. Alle Betei­lig­ten waren um Erfah­rung rei­cher. Die Arbei­ter hat­ten, unter Opfern zwar, ihre Kraft gespürt und Fort­schrit­te durch­ge­setzt. Die Unter­neh­mer hat­ten zur Kennt­nis neh­men müs­sen, dass mit den Herr­schafts­me­tho­den des 19. Jahr­hun­derts nichts mehr aus­zu­rich­ten war. In den Arbei­ter­vier­teln leb­te die Erin­ne­rung an das Jahr 1912 jahr­zehn­te­lang. Unüber­seh­bar hat­te sich auch in Gör­litz gezeigt, dass die “klei­nen Leu­te” eine gro­ße Macht sein können. 

Dr. Ernst Kretz­schmar
Aus: Aller­lei aus AIt-Gör­litz,
Gör­litz­in­for­ma­ti­on 1988

(Die Gör­lit­zer, damals im Lesen “zwi­schen
den Zei­len” geübt, ent­deck­ten im
Text aktu­el­le Bezüge) 

Quel­le für Text und Bil­der: “Stadt­BILD März 2012” mit freund­li­cher Geneh­mi­gung vom Stadt­BILD-Ver­lag, Gör­litz.

Hochschule Zittau/Görlitz jetzt bewerben

 Zum Som­mer­se­mes­ter 2012 – jetzt bewerben! 

Wie mir die Hoch­schu­le Zit­tau Gör­litz heu­te mit­teil­te, sind dort für den Stu­di­en­be­ginn zum Som­mer­se­mes­ter 2012 (Vor­le­sungs­be­ginn am 12. März 2012) in den Mas­ter­stu­di­en­gän­gen Mecha­tro­nik, Kul­tur und Manage­ment, Manage­ment des Sozia­len Wan­dels sowie Biotechnologie
und ange­wand­te Öko­lo­gie bis zum 29. Febru­ar 2012 noch Bewer­bun­gen möglich.

Vor­aus­set­zung für alle Mas­ter­stu­di­en­gän­ge ist ein abgeschlossenes
Bache­lor­stu­di­um in einem ent­spre­chen­den Studiengang.

Die Leh­re im inter­na­tio­na­len Mas­ter­stu­di­en­gang Mecha­tro­nik, ein
gemein­sa­mer Stu­di­en­gang mit der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät in Libe­rec (CZ),
erfolgt in eng­li­scher Sprache.

Infor­ma­tio­nen zu den Stu­di­en­gän­gen sind erhält­lich über die
Stu­di­en­be­ra­tung Tel. 03583/ 61 1500 oder auf der Home­page der
Hoch­schu­le unter www.hszg.de.

Hochschule Zittau/Görlitz erfolgreich

Die Hoch­schu­le Zittau/Görlitz hat beim Wett­be­werb der Hoch­schul­in­itia­ti­ve zum The­ma „Kar­rie­re­we­ge – ken­nen, eröff­nen, kom­mu­ni­zie­ren“  in der Aus­schrei­bungs-Linie II im The­men­kom­plex „Kom­mu­ni­zie­ren“ mit ihrem mehr­stu­fi­gen Kon­zept einen Preis in Höhe von 40.000,00 Euro gewin­nen kön­nen. Ges­tern gab die Jury in Ber­lin die Preis­trä­ger des Wett­be­wer­bes bekannt. 

Zittau_EVT0016Bestand­teil des mehr­stu­fi­gen Kon­zepts ist zum einen das Teil­pro­jekt zum The­ma Social Media („Hoch­schu­le öff­ne dich Uni­ver­si­ty 2.0!“). Hier soll die Basis geschaf­fen wer­den, in fünf Jah­ren eine Social-Media-Platt­form vor­wei­sen zu kön­nen, über die schritt­wei­se nicht nur  Infor­ma­tio­nen aus­ge­tauscht wer­den, son­dern inter­ak­ti­ve Lehr- und Lern­pro­zes­se ablaufen. 

Mit zwei wei­te­ren, künst­le­risch inspi­rier­ten Teil­pro­jek­ten, einer inter­ak­ti­ven Aus­stel­lung sowie  einem Thea­ter­pro­jekt sol­len, neben den Stu­die­ren­den und Mit­ar­bei­tern, auch Ziel­grup­pen außer­halb der Hoch­schu­le erreicht wer­den,  wie  z.  B.  Unter­neh­men,  Ein­rich­tun­gen  sowie  Schü­le­rin­nen  und Schü­ler der Regi­on. Trans­por­tiert wer­den hier zwei Haupt­the­men, zum einen  eine krea­ti­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit den soge­nann­ten MINT Fächern (Mathe­ma­tik, Inge­nieur- und Natur­wis­sen­schaf­ten sowie Tech­nik) und zum ande­ren eine kri­ti­sche Hin­ter­fra­gung des  Kar­rie­re- und Wis­sen­schafts­be­griffs anhand des Thea­ter­pro­jekts „FAUST“. Umge­setzt wird die­ses  Pro­jekt in den Räu­men der ehe­ma­li­gen Maschi­nen­hal­le des Fach­be­rei­ches Elek­tro­tech­nik. Hier  soll für ein Jahr ein offe­nes Labor ent­ste­hen, wel­ches zum krea­ti­ven Mit­den­ken und Mit­ar­bei­ten einlädt. 

Kon­takt:
Hel­la Tril­len­berg
Refe­ren­tin des Rek­tors und 
Pres­se­spre­che­rin
E‑Mail: presse@hs-zigr.der
Tel.:   03583 / 61 1403 

Einbruch in die Görlitzer Dreifaltigkeitskirche

Dreifaltigkeitskirche_Goerlitz

Man­chen ist aber auch wirk­lich nichts hei­lig. Ver­gan­ge­nen Don­ners­tag sind Unbe­kann­te durch ein Sei­ten­fens­ter in die evan­ge­li­sche Drei­fal­tig­keits­kir­che am Gör­lit­zer Ober­markt ein­ge­bro­chen. In den Innen­räu­men der Kir­che bra­chen sie wei­te­re Türen auf und fan­den schließ­lich eine Geld­kas­set­te. In der Kas­set­te befand sich kein nen­nens­wer­ter Geld­be­trag, und auch im Opfer­kas­ten waren nur 3,10 Euro ent­hal­ten, die die Räu­ber acht­los lie­gen lie­ßen. Dafür war der Sach­scha­den mit rund 2.000 Euro unver­hält­nis­mä­ßig hoch. Wahr­schein­lich wird man die Die­be wie­der nur durch Zufall finden.