Kategorie: Bremerhaven

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Bremen feiert „50 Jahre Containerumschlag in Deutschland“

Der 5. Mai 1966 ist ein his­to­ri­sches Datum: Es mar­kiert den Beginn der Ära der Con­tai­ner­trans­por­te in Deutsch­land. An jenem Tag vor 50 Jah­ren wur­de im Bre­mer Über­see­ha­fen das ers­te Voll­con­tai­ner­schiff in Deutsch­land gelöscht, und zwar von der Bre­mer Lager­haus-Gesell­schaft (heu­te: BLG Logi­stics). Von da an trat der Con­tai­ner sei­nen Sie­ges­zug an und revo­lu­tio­nier­te die Trans­port- und Han­dels­we­ge. Er trug sei­nen Teil dazu bei, dass Deutsch­land zur Export­na­ti­on auf­stei­gen konn­te. Denn so ein­fach die Idee war, so revo­lu­tio­när war sie auch: Ladung wur­de in eine genorm­te Stahl­box ver­packt und konn­te jeder­zeit über­all auf der Welt auf jeden belie­bi­gen Ver­kehrs­trä­ger umge­la­den werden. 

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Die Stan­dar­di­sie­rung der Abläu­fe beschleu­nig­te die welt­wei­te Trans­port­ket­te und ermög­lich­te die Glo­ba­li­sie­rung. Die Bre­mer Lager­haus-Gesell­schaft leis­te­te dafür in Deutsch­land Pio­nier­ar­beit. Betrach­te­ten vie­le Akteu­re der Schiff­fahrts- und Trans­port­bran­che die neue Stahl­box anfäng­lich mit Skep­sis, so erkann­ten die Ver­ant­wort­li­chen der BLG früh­zei­tig das Poten­zi­al. Aus dem Pio­nier ent­wi­ckel­te sich im Lau­fe der Zeit einer der größ­ten ree­de­rei-unab­hän­gi­gen Con­tai­ner­ter­mi­nal­be­trei­ber, die EURO­GA­TE-Grup­pe. EUROGATE wur­de 1999 als Joint-ven­ture der Con­tai­ner­be­rei­che der BLG Logi­stics, Bre­men, und des Ham­bur­ger Unter­neh­mens EUROKAI gegrün­det, und ist heu­te in elf See­hä­fen in Deutsch­land und Euro­pa tätig, unter ande­rem auch in Deutsch­lands ein­zi­gem Tief­was­ser­ha­fen Wilhelmshaven.

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Mit dem Con­tai­ner-Boom ver­la­ger­te sich der Con­tai­ner­um­schlag von Bre­men nach Bre­mer­ha­ven. Bre­mer­ha­ven ist heu­te der viert­größ­te Con­tai­ner­ha­fen Euro­pas. Seit sei­ner Ent­ste­hung wur­den hier über 100 Mil­lio­nen Stan­dard­con­tai­ner (TEU) umge­schla­gen. Unter der Schirm­herr­schaft des Bre­mer Sena­tors für Wirt­schaft, Arbeit und Häfen, Mar­tin Günth­ner, fei­ern BLG Logi­stics und EUROGATE am 4. Mai 2016 das Jahr­hun­dert­ereig­nis „50 Jah­re Con­tai­ner­um­schlag in Deutsch­land“ im BLG-Forum, Bre­men. Unter­stützt wird die Jubi­lä­ums-Ver­an­stal­tung von der Hafen-Manage­ment­ge­sell­schaft bre­men­ports und wei­te­ren Unternehmen.

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Frank Dree­ke, Vor­stands­vor­sit­zen­der der BLG Logi­stics: „Wäh­rend damals in fast allen euro­päi­schen See­hä­fen und bei den Ree­dern die Skep­sis gegen­über die­ser neu­en Trans­port­art über­wog, leis­tet die BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT in der Geburts­stun­de des Con­tai­ner­ver­kehrs die ent­schei­den­de Start­hil­fe in Deutsch­land. Das war eine muti­ge Ent­schei­dung, denn damals konn­te nie­mand vor­her­se­hen, wie sich die Con­tai­ner­ver­keh­re ent­wi­ckeln wür­den. Es war im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes eine Pio­nier­leis­tung. Ich selbst war damals sechs Jah­re alt und besuch­te an der Hand mei­ner Mut­ter den Umschlag­platz zwi­schen Schup­pen 16 und 18 im Bre­mer Über­see­ha­fen, wo die ers­ten 100 Boxen ent­la­den wur­den und bre­mi­schen Boden berühr­ten. Mein Vater arbei­te­te als Betriebs­lei­ter bei der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT und berei­te­te die Ankunft des ers­ten Con­tai­ner­schiffs vor.“

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Twen­ty-foot Equi­va­lent Unit”, kurz TEU, bezeich­net einen genorm­ten ISO-Stan­dard­con­tai­ner mit den Maßen 20‘ (lang) x 8‘ (breit) x 8‘,6“ (hoch). Der ers­te Con­tai­ner, der 1966 auf deut­schem Boden abge­setzt wur­de, war etwas län­ger als die heu­ti­ge Stan­dard-Box und maß 35‘ (lang) x 8‘ (breit). Die „MS Fair­land“ der US-ame­ri­ka­ni­schen Ree­de­rei Sea-Land-Ser­vice Inc., New Jer­sey, brach­te sie in den Bre­mer Über­see­ha­fen. Die „MS Fair­land“ war ein zu einem Con­tai­ner­schiff umge­bau­tes kon­ven­tio­nel­les Fracht­schiff und konn­te 226 Con­tai­ner trans­por­tie­ren. Sie gehör­te dem „Vater der Con­tai­ne­ri­sie­rung“, Mal­com McLean, wel­cher die Trans­port­box aus Stahl 1956, zehn Jah­re bevor sie nach Deutsch­land kam, in den USA erfun­den hatte.

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Ema­nu­el Schif­fer, Vor­sit­zen­der der EURO­GA­TE-Grup­pen­ge­schäfts­füh­rung: „Der Con­tai­ner revo­lu­tio­nier­te die welt­wei­ten Han­dels- und Trans­port­we­ge. Heu­te sind die gro­ßen Con­tai­ner­ter­mi­nals die zen­tra­len Dreh­schei­ben der Waren­strö­me. Damals wie heu­te beschäf­ti­gen uns die glei­chen Her­aus­for­de­run­gen: Die Anpas­sung des Hafen­aus­baus an die Schiffs­grö­ßen­ent­wick­lung und der Trend zur Alli­an­zen­bil­dung der Ree­de­rei­en ver­lan­gen von uns, immer neue Wege zu gehen. Auf die­se Wei­se ist 1999 EUROGATE ent­stan­den. Heu­te betrei­ben wir Ter­mi­nals in Bre­mer­ha­ven, Wil­helms­ha­ven und Ham­burg. Außer­dem in Ita­li­en, Por­tu­gal, Marok­ko und Russ­land. Und bald auch auf Zypern. Der Con­tai­ner­um­schlag und die See­hä­fen haben eine zen­tra­le Bedeu­tung für die Wirt­schafts­kraft Deutsch­lands und Euro­pas. Wirt­schafts­wachs­tum ist ohne rei­bungs­los funk­tio­nie­ren­de Trans­port- und Logis­tik­ket­ten nicht möglich.“

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Die Con­tai­ne­ri­sie­rung hat dazu geführt, dass das Con­tai­ner­schiff heu­te das Han­dels­schiff ist, wel­ches die höchs­ten Ladungs­vo­lu­mi­na am umwelt­freund­lichs­ten zu den nied­rigs­ten Kos­ten rund um den Glo­bus trans­por­tie­ren kann. Die Haupt­fahrt­rou­ten füh­ren von Nord­eu­ro­pa nach Asi­en. Wäh­rend das ers­te Voll­con­tai­ner­schiff in den USA 1956 erst 58 Stahl­bo­xen laden konn­te, trans­por­tiert das größ­te Con­tai­ner­schiff heu­te über 19.000 Stan­dard­con­tai­ner. Schif­fe mit Trans­port­ka­pa­zi­tä­ten von bis zu 21.000 Stan­dard­con­tai­nern sind bereits bei den Werf­ten in Beauf­tra­gung. Das ist das 328-fache an Trans­port­ka­pa­zi­tä­ten nach nur 60 Jah­ren seit der Erfin­dung des Containers!

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Die deut­schen See­hä­fen, allen vor­an Bre­mer­ha­ven, haben der enor­men Schiffs­grö­ßen­ent­wick­lung in den ver­gan­ge­nen 50 Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich Rech­nung getra­gen und den Aus­bau vor­an­ge­trie­ben. Bre­mer­ha­ven, anfangs ein „green field“-Projekt, wur­de von der dama­li­gen BREMER LAGER­HAUS-Gesell­schaft, spä­ter EUROGATE und dem Land Bre­men schritt­wei­se zum viert­größ­ten Con­tai­ner­ha­fen in Euro­pa aus­ge­baut. Der Bre­mer Senat war ent­schlos­sen, der genorm­ten Trans­port­box eine Chan­ce zu geben. Als die Con­tai­ner­zah­len stie­gen, muss­te eine spe­zi­el­le Anla­ge für den Umschlag der Behäl­ter geschaf­fen wer­den. Im Febru­ar 1968 fand in Bre­mer­ha­ven der ers­te Spa­ten­stich für den Bau einer 700 Meter lan­gen Con­tai­ner­ka­je statt; seit der Fer­tig­stel­lung der letz­ten Aus­bau­stu­fe CT 4 ist sie fast fünf Kilo­me­ter lang – die längs­te in Euro­pa mit viel Platz für die bis zu 400 Meter lan­gen Han­dels­schif­fe, die den Hafen mit der gan­zen Welt verbinden. 50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Als die ers­ten Boxen vor 50 Jah­ren im Bre­mer Über­see­ha­fen von Bord gehievt wur­den, schüt­tel­ten die Skep­ti­ker den Kopf“, sagt Robert Howe, tech­ni­scher Geschäfts­füh­rer der Hafen-Manage­ment­ge­sell­schaft. „Doch schon bald waren die kri­ti­schen Stim­men nicht mehr zu hören. Denn der Con­tai­ner hat­te einen Sie­ges­zug ange­tre­ten, mit dem die Trans­port­welt revo­lu­tio­niert wurde.“

50 Jahre Containerumschlag in Deutschland

Der Con­tai­ner habe die Glo­ba­li­sie­rung erst mög­lich gemacht, ergänzt Horst Reh­berg, kauf­män­ni­scher Geschäfts­füh­rer von bre­men­ports. „Plötz­lich muss­te die Indus­trie nicht mehr nahe am Absatz­markt pro­du­zie­ren. Sie konn­te ins Aus­land aus­wei­chen und dabei von nied­ri­gen Her­stel­lungs- und Trans­port­kos­ten pro­fi­tie­ren. Gleich­zei­tig bau­ten Län­der wie Japan, Süd­ko­rea und Chi­na eine leis­tungs­fä­hi­ge Export­wirt­schaft auf und beflü­gel­ten den inter­na­tio­na­len Handels-Boom.“

Nicht nur Bre­mer­ha­ven, auch die ande­ren See­hä­fen pro­fi­tier­ten von dem Con­tai­ner­wachs­tum. Die EURO­GA­TE-Grup­pe, die Con­tai­ner­ter­mi­nals nicht nur in Bre­mer­ha­ven, son­dern auch in Ham­burg und Wil­helms­ha­ven betreibt, hat seit ihrem Bestehen ins­ge­samt 1,4 Mil­li­ar­den Euro in die deut­schen See­hä­fen inves­tiert. EUROGATE hat heu­te 4.347 Beschäf­tig­te in Deutsch­land und 7.739 Beschäf­tig­te inter­na­tio­nal.
Quel­le:
Pres­se­mit­tei­lung BLG Logi­stics vom 20.04.2016

Muttertag im Historischen Museum

Alle Müt­ter sind dazu ein­ge­la­den, am Sonn­tag, den 8. Mai 2016, den Mut­ter­tag im His­to­ri­schen Muse­um zu ver­brin­gen. Von 10 bis 17 Uhr haben sie die Mög­lich­keit, dort einen ent­spann­ten Sonn­tags­spa­zier­gang durch die Stadt­ge­schich­te zu unter­neh­men. Für Müt­ter ist der Ein­tritt an die­sem Tage frei.

Muttertag im Historischen Museum

In der Dau­er­aus­stel­lung erfah­ren die Besu­che­rin­nen, wie aus dem Hafen für Bre­men eine leben­di­ge Groß­stadt an der Gees­te wur­de und wie die Men­schen hier leb­ten und arbei­te­ten. Fas­zi­nie­ren­de Ori­gi­na­le, Model­le, Fil­me und Ton-Dia-Shows machen den Muse­ums­be­such zu einem beson­de­ren Erlebnis.

Im Ober­ge­schoss ist außer­dem die Kabi­nett­aus­stel­lung „Sche­ren­schnit­te und Kera­mik – Has­so Holm und Emil Sowa“ zu sehen. Aus dem Nach­lass der bei­den Bre­mer­ha­ve­ner Künst­ler wer­den fan­ta­sie­vol­le Sche­ren­schnit­te mit unter­schied­li­chen Moti­ven von Has­so Holm sowie kera­mi­sche Arbei­ten und Dru­cke von Emil Sowa prä­sen­tiert.
Quel­le:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 17/16 – 28.04.2016

Fischparty auf dem Museumsschiff FMS “Gera”

Zur Fisch­par­ty im Schau­fens­ter Fische­rei­ha­fen bie­tet der Freun­des­kreis Muse­ums­schiff FMS “Gera” am Sonn­tag, den 24. April 2016, ein beson­de­res Pro­gramm an. Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher erhal­ten anschau­li­che Ein­bli­cke in die Arbeit auf dem letz­ten deut­schen Sei­ten­traw­ler, die wäh­rend des nor­ma­len Muse­ums­be­triebs nicht mög­lich sind. 

Museumsschiff FMS "Gera"

Zur Zeit lau­fen auf dem ein­zi­gen schwim­men­den Hoch­see­fi­sche­rei­mu­se­um in der Maschi­ne die Vor­be­rei­tun­gen auf Hoch­tou­ren. Nor­bert Guzek und Karl-Heinz Schor­ling vom Freun­des­kreis set­zen die “Vater- und Sohn-Anla­ge” instand und sind opti­mis­tisch, dass sie zur Fisch­par­ty wie­der in Betrieb genom­men wer­den kann. Am Sonn­tag vibriert dann um 11 Uhr und um 13 Uhr der Schiffs­rumpf, wenn die 920 PS und 500 PS star­ken Die­sel­ma­schi­nen auf Tou­ren kommen.

Von 14 Uhr bis 16 Uhr ist außer­dem die Brü­cke geöff­net, die sonst nur ange­mel­de­te Grup­pen besich­ti­gen kön­nen. Wer­ner Schul­ze berich­tet den Gäs­ten von sei­nen Erfah­run­gen als Netz­ma­cher und Best­mann in den 1950er und 1960er Jah­ren. Sei­ne anschau­li­chen Erzäh­lun­gen las­sen den har­ten All­tag an Bord eines Sei­ten­traw­lers leben­dig wer­den. Vom Jagd­sitz des Kapi­täns lässt sich außer­dem gut das sonn­täg­li­che Trei­ben im Schau­fens­ter verfolgen.

Kajuete vom Bestmann

Besu­che­rin­nen und Besu­cher kön­nen auch einen Mul­ti­me­dia Gui­de mit dem eige­nen Smart­phone oder mit aus­leih­ba­ren Tablet-PCs nut­zen. Zwei ehe­ma­li­ge Hoch­see­fi­scher – Kapi­tän Hein und Best­mann Har­ry von der letz­ten Besat­zung der “Gera” – füh­ren die Besu­che­rin­nen und Besu­cher zu 17 Sta­tio­nen auf dem Sei­ten­traw­ler, an denen sie etwas über die har­te Arbeit, über kurio­se Erleb­nis­se und typi­sche Vor­fäl­le berichten.

harte Arbeit auf der "Gera"

Spe­zi­ell zur Fisch­par­ty gilt ein beson­de­res Ange­bot “2 für 1”: Wenn zwei Besu­cher das Muse­ums­schiff besu­chen, muss nur eine Per­son zah­len, die ande­re erhält frei­en Ein­tritt. “Wer sei­ne Ein­tritts­kar­te bei Fied­lers Fisch­markt Anno 1906 vor­zeigt, erhält außer­dem ein Makre­len­fielt gra­tis”, ver­rät Muse­ums­di­rek­tor Dr. Alfred Kube und weist auf die Koope­ra­ti­on mit der Fir­ma Fied­ler hin.
Quel­le:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 14/16 – 14.04.2016

Historisches Museum trauert um Kapitän Gerhard Hein

Kapi­tän Ger­hard Hein war in mehr­fa­cher Hin­sicht mit Bre­mer­ha­ven eng ver­bun­den. Auf sei­ner letz­ten Rei­se als Kapi­tän über­führ­te er 1990 den letz­ten deut­schen Sei­ten­traw­ler von Ros­tock nach Bre­mer­ha­ven, um ihn als Muse­ums­schiff an das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven zu über­ge­ben. Gleich­zei­tig war dies für Hein eine Rei­se in sei­ne Geburts­stadt, die er durch die deut­sche Tei­lung seit Jahr­zehn­ten nicht mehr gese­hen hat­te. 1925 war er im dama­li­gen Weser­mün­de (heu­te: Bre­mer­ha­ven) gebo­ren wor­den. Am 22. März 2016 ver­starb Ger­hard Hein im Alter von 90 Jah­ren.Kapitän Gerhard HeinBevor Ger­hard Hein nach dem Zwei­ten Welt­krieg ab 1952 das Fisch­kom­bi­nat Ros­tock mit auf­bau­te, arbei­te­te er bei der Bre­mer­ha­ve­ner Schlep­per­ree­de­rei Schuch­mann, mach­te dann sein Steu­er­manns- und Kapi­täns­pa­tent. Zunächst fuhr er auf Log­gern, bis er auf die Sei­ten­traw­ler wech­sel­te und in der Gro­ßen Hoch­see­fi­sche­rei aktiv war. Zehn Jah­re lang war er Kapi­tän auf der “Gera”. Anfang 1990 war er mit der “Gera” noch vor Mau­re­ta­ni­en unter­wegs gewe­sen, wo er die ost­deut­sche Fang­flot­te vor Afri­ka mit Nach­schub versorgte.

Gerhard Hein - letzter Kapitaen der "Gera"

Auch nach der See­manns­ren­te blieb Ger­hard Hein “sei­ner” “Gera” treu. Fast jedes Jahr stat­te­te er dem Muse­ums­schiff einen Besuch ab. Stets äußer­te er sich zufrie­den über die Instand­hal­tungs­ar­bei­ten des His­to­ri­schen Muse­um Bre­mer­ha­ven. Häu­fig traf sich die kom­plet­te letz­te Besat­zung des ein­zi­gen schwim­men­den Hoch­see­fi­sche­rei­mu­se­ums in Bre­mer­ha­ven. 2015 fehl­te er zum ers­ten Mal durch Krank­heit beim “Gera”-Treffen anläss­lich des 25. Jubi­lä­ums als Museumsschiff.

Bei der fei­er­li­chen Über­ga­be der “Gera” am 15. Juni 1990 an das His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven sag­te Ger­hard Hein: “Das gibt schon ein gutes Gefühl, dass sich unse­re Arbeit an Bord zur Wert­erhal­tung gelohnt hat. In Bre­mer­ha­ven kön­nen wir die “Gera” ja jeder­zeit sehen – es bleibt alles an ihr ori­gi­nal – Far­be, Name, Innen­aus­stat­tung. Es soll dabei der Ein­druck ent­ste­hen, als wenn sie gera­de von einer Rei­se kommt.” Die­ses Ver­mächt­nis von Ger­hard Hein hat sich der Bre­mer­ha­ve­ner Freun­des­kreis FMS “Gera” zur Auf­ga­be gemacht.

Gerhard Heins Kapitaenskajuete auf der "Gera"

Auf der “Gera” lebt Kapi­tän Hein wei­ter. Sei­ne Kam­mer ist noch im Ori­gi­nal­zu­stand, wie er sie ver­las­sen hat. Im Schrank hängt sei­ne Uni­form, sein Wein­glas steht auf dem Schreib­tisch. Seit 2015 erzählt ein Spre­cher sogar Heins Hoch­see­fi­sche­rei-Erleb­nis­se: Im Mul­ti­me­dia-Gui­de, den jeder “Gera”-Besucher per eige­nem Smart­phone oder aus­leih­ba­rem Tablet-PC emp­fan­gen kann, berich­tet er von den Gefah­ren der Hoch­see­fi­sche­rei, aber auch von den spa­ßi­gen Anek­do­ten des Bordlebens.
Quel­le:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 13/16 – 12.04.2016

SammlungsGeschichten: “Glänzende Exponate”

Die nächs­te Extra­Tour des His­to­ri­schen Muse­um Bre­mer­ha­vens führt wie­der durch die Samm­lungs­Ge­schich­ten. “Glän­zen­de Expo­na­te” aus Sil­ber und Gold gibt es am Don­ners­tag, den 7. April 2016 um 15.30 Uhr, zu bestaunen. 

SammlungsGeschichten

Die beson­ders kost­ba­ren Aus­stel­lungs­stü­cke, die Mar­ti­na Otto den Besu­che­rin­nen und Besu­chern prä­sen­tiert, stam­men aus der Zeit des frü­hen Mit­tel­al­ters bis in die 1930er Jah­re. Die Gold­brak­tea­ten aus Sie­vern, die 1942 beim Torf­ste­chen im Sie­ver­ner Moor gefun­den wur­den, stel­len den bedeu­tends­ten Gold­fund Nord­deutsch­lands dar. Die run­den Medail­len, die um 550 her­ge­stellt wur­den, tru­gen Ger­ma­nen als Amu­let­te um den Hals. Zu sehen ist auch fein gear­bei­te­ter Trach­ten­schmuck von Frau­en aus den Geest­ge­bie­ten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Auf­wän­di­ge Sil­ber­ar­bei­ten dien­ten als wert­vol­le Geschen­ke, mit denen Wert­schät­zung aus­ge­drückt wur­de. Dazu zählt das Magis­trats­sil­ber mit zwei sie­ben­flam­mi­gen Kan­de­la­bern und Scha­len, die die Stadt Bre­mer­ha­ven 1927 zu ihrem 100-jäh­ri­gen Bestehen geschenkt bekam. Die Werft­be­sit­zer­fa­mi­lie Rick­mers gab zur Sil­ber­hoch­zeit von Peter und Sophie Rick­mers 1887 bei Wil­kens & Söh­ne in Bre­men einen reich ver­zier­ten, drei­tei­li­gen Tafel­auf­satz in Auf­trag. Der Nord­deut­sche Lloyd ehr­te drei Flug­pio­nie­re und ver­dien­te Mit­ar­bei­ter mit gra­vier­ten Tel­lern aus Sil­ber. Dar­über hin­aus wer­den beim Rund­gang durch die Dau­er­aus­stel­lung aus­ge­wähl­te Gold- und Sil­ber­mün­zen sowie Medail­len aus ver­schie­de­nen Epo­chen erläutert.

Die Füh­rung ist im Ein­tritts­preis ent­hal­ten. Treff­punkt ist das Foy­er.
Quel­le:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 11/16 – 30.03.2016

Museumsschiff FMS “Gera” startet in die neue Saison

Das Muse­ums­schiff FMS “Gera” hat seit Sams­tag, 19. März 2016, wie­der geöff­net. Nun kann das ein­zi­ge schwim­men­de Hoch­see­fi­sche­rei­mu­se­um in Deutsch­land mit Lie­ge­platz im Schau­fens­ter Fische­rei­ha­fen bis zum 06. Novem­ber 2016 wie­der täg­lich von 10 bis 18 Uhr besich­tigt wer­den.Museumsschiff FMS "GERA"startet in die neue SaisonDie Win­ter­pau­se wur­de für umfang­rei­che Instand­hal­tungs­ar­bei­ten genutzt. So wur­de das Hilfs­ru­der restau­riert und das Back­deck mit einer neu­en Beschich­tung ver­se­hen. Die “Gera” erstrahlt nun wie­der in neu­em Glanz.

Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher erfah­ren bei ihrem Rund­gang über das Schiff, wie hart die Män­ner an Bord arbei­ten muss­ten. Nicht nur die ori­gi­na­le Aus­rüs­tung legt ein ein­drucks­vol­les Zeug­nis vom All­tag der Hoch­see­fi­scher ab. Auch vier Mul­ti­me­dia-Sta­tio­nen mit Fil­men, Fotos, Tex­ten und einer Daten­bank mit Fische­rei­fahr­zeu­gen sowie eine Film-Sta­ti­on las­sen den Besuch zu einem beson­de­ren Erleb­nis wer­den. Ein über Smart­phone oder Tablet-PC zu emp­fan­gen­der Mul­ti­me­dia Gui­de ver­mit­telt an 17 Sta­tio­nen alles Wis­sens­wer­te über die Hochseefischerei.

Matrosenkajüte

In der neu­en Sai­son war­tet auf die Besu­che­rin­nen und Besu­cher der “Gera” noch eine beson­de­re Über­ra­schung: Sie kön­nen ihre Ein­tritts­kar­te gegen eine Fisch­kost­pro­be ein­tau­schen. „Wir freu­en uns sehr, durch die­se Koope­ra­ti­on mit der Fir­ma Fied­lers Fisch­markt Anno 1906 unse­ren Besu­che­rin­nen und Besu­chern etwas Beson­de­res bie­ten zu kön­nen“, erläu­tert Muse­ums­di­rek­tor Dr. Alfred Kube. Außer­dem gibt es eine ver­güns­tig­te Kom­bi­kar­te mit der Erleb­nis­aus­stel­lung „Expe­di­ti­on Nord­mee­re“ im Schau­fens­ter Fischereihafen.

Füh­run­gen über das Muse­ums­schiff sind nach Anmel­dung mög­lich. Für Kin­der ab acht Jah­ren gibt es ein muse­ums­päd­ago­gi­sches Ange­bot zum The­ma „Fisch­fang auf der “Gera” – Leicht­ma­tro­sen auf dem Muse­ums­schiff“.
Quel­le:
His­to­ri­sche Muse­um Bre­mer­ha­ven: HMB aktu­ell 09/16 – 14.03.2016

Der Korbmacher — Entwicklung eines Handwerks

Am Mitt­woch, 06.04.2016 um 19 Uhr, hält Herr Dr. Eck­hard Fischer in Koope­ra­ti­on mit dem Deut­schen Schif­fahrts­mu­se­um und dem “Hei­mat­bund der Män­ner vom Mor­gen­stern” einen Vor­trag über die Ent­wick­lung des Hand­werks der Korb­ma­cher in Bre­mer­ha­ven und Wulsdorf.

Der Korbmacher – Entwicklung eines Handwerks

Das Korb­flech­ten gehört zu den ältes­ten Hand­wer­ken auf die­ser Welt. Aus ver­schie­de­nen Pflan­zen wur­den Mat­ten gefloch­ten, aus Ästen wur­den Zäu­ne errich­tet und die Wän­de von Häu­sern mit Stroh verflochten.

Aus dem frü­hen Mit­tel­al­ter sind auf Grund der Ver­gäng­lich­keit nur weni­ge Expo­na­te vor­han­den. Da nur weni­ge Werk­zeu­ge für die Her­stel­lung von Korb­wa­ren benö­tigt wer­den, kann davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass ein gro­ßer Teil der Men­schen ihre Kör­be für den Eigen­be­darf sel­ber her­ge­stellt haben.

In den Hafen­städ­ten Ham­burg, Bre­men und natür­lich Bre­mer­ha­ven war die Korb­ma­che­rei ein gut gehen­des Gewer­be. Die sich ent­wi­ckeln­de Fisch­in­dus­trie benö­tig­te Kör­be in immer grö­ßer wer­den­der Zahl. Mit dem Auf­kom­men der Fabrik­schif­fe sank die Bedeu­tung des Bre­mer­ha­ve­ner Fische­rei­ha­fen deut­lich, da die Schif­fe ihre Fracht zum Bei­spiel in Cux­ha­ven anlan­de­ten. Um 1965 her­um ver­schwand die Korb­ma­che­rei fast voll­stän­dig aus dem Hand­werks­bild der Stadt.
Vor­trags­ort:
www.dsm.museum
Deut­sches Schif­fahrts­mu­se­um
Vor­trags­saal
Hans-Scharoun-Platz 1
27568 Bre­mer­ha­ven

Die Hanse im Nordatlantik

Am Don­ners­tag, 17.03.2016 um 19.30 Uhr, berich­ten Dr. Mike Bela­sus und Bart Hol­ter­mann über ihre For­schun­gen zur Han­se im Nordatlantik.

Die Hanse im Nordatlantik

Zwi­schen dem 15. und 17. Jahr­hun­dert blüh­te der Han­del zwi­schen Han­se­städ­ten wie Bre­men oder Ham­burg und den Inseln im Nord­at­lan­tik. Vor allem Waren wie Stock­fisch, Bern­stein oder Bier fan­den regen Absatz auf Island, Färö­er oder den Shet­lands, wäh­rend im Gegen­zug Tran oder Wade­mal die umge­kehr­te Rich­tung nah­men. Die nicht aus­blei­ben­de kul­tu­rel­le Wech­sel­wir­kung die­ser Han­dels­be­zie­hung ist ein Aspekt des inter­dis­zi­pli­nä­ren For­schungs­pro­jek­tes “Zwi­schen Nord­see und Nord­meer” des DSM.

Der Vor­trag fin­det im Mol­ly Mal­o­ne in der Som­mer­stra­ße 1 in Bre­mer­ha­ven statt. Die Mode­ra­ti­on über­nimmt Elke Kreow­ski vom Deut­schen Schiffahrtsmuseum.
Ver­an­stal­ter:
Pier der Wissenschaften
Deut­sches Schiffahrtsmuseum
Tele­fon: 0471/482 0761
Der Ein­tritt ist frei