Kategorie: Bremerhaven

20. Geburtstagsfeier mit Matjes und Musik

Tol­le Stim­mung am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de im Fische­rei­ha­fen in Bre­mer­ha­ven. Der Fische­rei­ha­fen hat zu sei­nem 20. Geburts­tag gela­den. Zur Geburts­tags­fei­er gab es ein tol­les Musik­pro­gramm. Und beim Zuhö­ren konn­te man lecke­ren Mat­jes essen.

Matjes und Musik locken in den Fischereihafen

File­tie­rer aus den Nie­der­lan­den führ­ten vor, wie einem Hering eine schmack­haf­ter Mat­jes wird. Und so wur­de an die­sem Tag auch das längs­te Mat­jes­bröt­chen der Welt belegt.

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Mat­jes sind mil­de Salz­he­rin­ge aus der Nord­see, die vor Errei­chen der Geschlechts­rei­fe geschlach­tet wer­den. Zu die­sem Zeit­punkt liegt der Fett­ge­halt der Fische bei über 15 %, und der Rogen ist noch nicht aus­ge­bil­det. In einer Salz­la­ke rei­fen die Herin­ge durch die Enzy­me ihrer Bauch­spei­chel­drü­se in etwa fünf Tagen zu einem Mat­jes heran.

 

Natür­lich war das zwan­zig Meter lan­ge Mat­jes­bröt­chen schnell ver­kauft, ging doch der Ver­kaufs­er­lös als Spen­de an die Deut­sche Kno­chen­mark­spen­der­da­tei (DKMS).

Der Chor Luv und Lee begeis­ter­te Jung und Alt mit sei­nen mari­ti­men Lie­dern, die er als Geburts­tags­ge­schenk im Kof­fer hat­te. Als wei­te­re Stim­mungs­ma­cher war der Shan­ty-Chö­re aus Bre­mer­ha­ven und Spa­den und auch der Senio­ren-Chor Bre­mer­ha­ven zu hören.

Straßenumbenennungen in Bremerhaven?

Bundesarchiv, Bild 183-S42619 / CC-BY-SA

Straßenschild in Bremerhaven: Frenssenstraße

Gus­tav Frens­sen, so ist unter “wiki­pe­dia” zu lesen,war ein deut­scher Schrift­stel­ler des völ­ki­schen Natio­na­lis­mus, ab 1932 des Natio­nal­so­zia­lis­mus. Sei­ne Wer­ke gehör­ten zur Mas­sen­li­te­ra­tur des Kai­ser­reichs und der NS-Zeit, die damals ver­brei­te­te kolo­nia­lis­ti­sche, ras­sis­ti­sche und anti­se­mi­ti­sche Wert­vor­stel­lun­gen ver­mit­tel­ten. Nach der Macht­über­nah­me unter­stütz­te er offen die NSDAP. Er unter­schrieb 1933 das Gelöb­nis treu­es­ter Gefolg­schaft für Hit­ler, bejah­te ab 1938 die Aus­gren­zung der Juden und trat für die Eutha­na­sie ein.

Jeder mag sich heu­te von sei­nen eige­nen Wert­vor­stel­lun­gen gelei­tet mit der Zeit von Adolf Nazi beschäf­ti­gen. Ich per­sön­lich bin dank­bar für die “Gna­de der spä­ten Geburt.” Einen Gus­tav Frens­sen jeden­falls hät­te ich nie­mals zu mei­nem Freun­des- oder Bekann­ten­kreis zäh­len mögen. 

Und heu­te wol­len sich vie­le Mit­bür­ger von Herrn Frens­sen distan­zie­ren, ja, jetzt soll sein Name auch von den Leher Stra­ßen­schil­dern gelöscht wer­den. Die Frens­sen­stra­ße soll wohl bereits seit 1925 sei­nen Namen tra­gen. Bei der Ver­ei­ni­gung von Geest­e­mün­de und Lehe hat man offen­bar eini­gen Stra­ßen einen neu­en Namen gege­ben, um Dopp­lun­gen zu ver­mei­den. Die Frens­sen­stra­ße hieß bis dahin Weser­stra­ße – ein Name, den die gro­ße Haupts­stra­ße im Süden der Stadt eben­falls führte.

Wohl mehr zufäl­lig soll jetzt eine Ger­ma­nis­tin im Rah­men ihrer Arbeit auf die Frens­sen­stra­ße auf­merk­sam gewor­den sein. Tja, und nun stürzt man sich par­tei­über­grei­fend seit Wochen auf das Bre­mer­ha­ve­ner Stra­ßen­ver­zeich­nis und lässt von einem eigens ein­ge­setz­ten “Exper­ten­gre­mi­um” 1034 Stra­ßen und Wege auf even­tu­el­le Namen von Per­so­nen mit natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Ver­gan­gen­heit über­prü­fen. Das alles soll im Sep­tem­ber abge­schlos­sen sein, dann darf wei­ter dis­ku­tiert werden.

Für mich ist das alles ein Stück aus dem Toll­haus. Wer weiß heu­te noch, wer Frens­sen war? Mir jeden­falls war der Mensch unbe­kannt. Vie­len Mit­bür­gern sicher­lich auch. Dadurch, dass man sei­nen Namen nun wie­der an die Öffent­lich­keit zerrt, wird dem Nazi-Dich­ter eine unge­bühr­li­che Auf­merk­sam­keit zuteil. Scha­de! Manch­mal soll man die Din­ge eben ein­fach ruhen las­sen. Gele­gen­heit für Stra­ßen­um­be­nen­nun­gen gab es ja wohl in der Nach­kriegs­zeit genug. Heu­te für unnö­ti­ge Wech­sel von Stra­ßen­na­men Geld zu ver­schleu­dern hal­te ich schlicht für nicht angebracht.

Also, lasst die Frenssen’s und wie sie alle hei­ßen mögen, in der Mot­ten­kis­te der Geschich­te. Mir wäre lie­ber, man wür­de das ein­ge­spar­te Geld in die Hand neh­men und unse­re Jugend genau­er über Adolf Nazi, sei­ne Scher­gen und sei­ne Unter­stüt­zer und Mit­läu­fer aufklären.

Jahresbericht von IHK und Handelskammer

Die Bre­mi­schen Häfen umfas­sen die Hafen­grup­pen Bre­mer­ha­ven und Bre­men. Die Bre­mi­schen Häfen sind der zweit­größ­te deut­sche Uni­ver­sal­ha­fen. Sie wer­den durch die bre­men­ports GmbH & Co. KG verwaltet.MSC Venezuela am Container-Terminal in Bremerhaven

Über die Hafen­grup­pe Bre­mer­ha­ven wer­den vor­ran­gig Con­tai­ner und Auto­mo­bi­le umge­schla­gen. Dabei ist der See­ha­fen Bre­mer­ha­ven mit Abstand der welt­weit größ­te Umschlag­platz für Auto­mo­bi­le. Die Bre­mi­schen Häfen ste­hen im Wett­be­werb mit den ande­ren Häfen in der süd­li­chen Nord­see, ins­be­son­de­re mit Rot­ter­dam und Antwerpen.

Der Hafen­um­schlag soll im ver­gan­ge­nen Jahr um 21,6 Pro­zent auf 67 Mil­lio­nen Ton­nen gestie­gen sein. Auch der Auto­mo­bil­um­schlag soll 2011 um etwa 30 Pro­zent zuge­legt haben.

Der Tou­ris­mus habe sich gut ent­wi­ckelt, die Inves­ti­tio­nen in das Aus­wan­der­er­haus und in das Kli­ma­haus aber auch in das Schif­fahrts­mu­se­um sol­len sich für die See­stadt Bre­mer­ha­ven gelohnt haben.

Polizei möchte Beute zurückgeben

Schmuck, Mobil­te­le­fo­ne, Werk­zeug, Foto­ap­pa­ra­te, Mün­zen, Uhren – Ein­bre­cher haben rei­che Beu­te gemacht. Nun möch­te die Poli­zei alles den recht­mä­ßi­gen Eigen­tü­mern zurück­ge­ben. Im Inter­net sind von heu­te an alle Gegen­stän­de zu sehen, die bei der Die­bes­ban­de sicher­ge­stellt wur­den, die Anfang des Monats zer­schla­gen wurde.

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19 Tat­ver­däch­ti­ge hat die Kri­po ermit­telt. Bis­lang konn­te nur ein gerin­ger Teil der Beu­te aus Ein­brü­chen allein in die­sem Jahr in Bre­mer­ha­ven und im Land­kreis Cux­ha­ven den Opfern zuge­ord­net werden.

Jeder, der einen der dort auf­ge­führ­ten Gegen­stän­de als sein Eigen­tum iden­ti­fi­zie­ren kann, soll­te sich bei der Poli­zei unter 0471/9 53 33 33 mel­den. Ab Mon­tag, 2. Juli, wer­den die Anru­fe ab 7.30 Uhr von Mit­ar­bei­tern der Kri­po entgegengenommen.

Bremerhavens Scene in den 60ern und 70ern

Manch­mal lohnt es sich wirk­lich, in alten Zei­tun­gen zu stö­bern. Wie oft wer­den da Erin­ne­run­gen wach! Heu­te haben ich in der NORDSEE-ZEITUNG vom 28. Janu­ar 2010 einen Arti­kel von Rai­ner Dons­bach ent­deckt. Er beschreibt dar­in die Bre­mer­ha­ve­ner Musik­sze­ne der 60er und 70er Jah­re. Zwar habe ich mei­ne Jugend nicht in Bre­mer­ha­ven ver­bracht, aber so ähn­lich dürf­te es sich wohl zu der Zeit über­all abge­spielt haben.

Musikscene in Bremerhaven

Von den Live­mu­sik-Knei­pen, den Tanz­schup­pen, Dis­co­the­ken, Psy­che­de­lic-Höh­len und ande­ren Absa­cker­klubs kön­nen heu­ti­ge Nacht­bumm­ler nur träu­men” , schreibt Rai­ner Doms­bach sehr tref­fend über sei­ne Erin­ne­run­gen der dama­li­gen Zeit. Und wer ger­ne nach­le­sen möch­te, wohin das “jun­ge Gemü­se”, aus “Yogi’s Beat­club“ ging, um die damals hei­ßes­ten Schei­ben zu hören, wer noch­mal ein­tau­chen will in das “Quin­cy” oder in die “Atlan­tic-Bar”, ja, wer selbst in Erin­ne­run­gen schwel­gen möch­te über sei­ne Stun­den in der “Hai­fisch­bar”, “Oase” oder im “Blow Up” … ach, ich will hier gar nicht alle auf­zäh­len. Lest doch ein­fach selbst über “Soul und unkeu­sche Näch­te”!

Institute für Fischereiökologie und Seefischerei kommen nach Bremerhaven

Forschungsschiff "Walther Herwig III"

Das For­schungs­schiff “Walt­her Her­wig III” liegt schon regel­mä­ßig im Fische­rei­ha­fen. Die For­scher, für die das Spe­zi­al­schiff unter­wegs ist, sol­len im Okto­ber 2016 von Ham­burg nach Bre­mer­ha­ven über­sie­deln. Der Wech­sel von der Elbe an die Weser bedeu­tet etwa 150 neue Arbeits­plät­ze für Bremerhaven.

Skulptur in Thieles Garten zerstört

Skulptur in Thieles Garten

Viel­leicht wird man sie irgend­wann erwi­schen, viel­leicht wer­den sie sich auch vor Gericht ver­ant­wor­ten müs­sen. Wahr­schein­lich wer­den die Van­da­len, die in Thie­les Gar­ten unter­wegs waren, zur Beloh­nung eine Frei­fahrt auf einem Segel­schiff bekom­men. Zur “Reso­zia­li­sie­rung. Denn sie konn­ten bestimmt nicht anders, sie muss­ten ihrer Wut frei­en Lauf las­sen. Wut auf das Eltern­haus, die Leh­rer, den Staat… “Alle haben Schuld” , wird irgend­ein Sozi­al­päd­ago­ge vor dem Jugend­ge­richt die von der Gesell­schaft allein gelas­se­nen jun­gen Leu­te in Schutz nehmen. 

Eine 30 mal 30 Zen­ti­me­ter gro­ße Stein­plat­te zer­schmet­ter­te sei­nen Kör­per. Arme und Unter­kör­per rutsch­ten in den Teich. Erneut ist eine Skulp­tur in Thie­les Gar­ten Opfer purer Zer­stö­rungs­wut gewor­den. Zwei Her­an­wach­sen­de sind die Täter. Sie wur­den zwar beob­ach­tet, aber geschnappt hat die Poli­zei sie noch nicht.

Hilfe für “Schloss Morgenstern”

Schloß_Morgenstern_in_Weddewarden

Der Hei­mat­bund der “Män­ner vom Mor­gen­stern” in Bre­mer­ha­ven gehört zu den wich­tigs­ten hei­mat­kund­li­chen Ver­ei­ni­gun­gen in Bre­men und Nie­der­sach­sen. Der unge­wöhn­li­che Name geht auf den ers­ten Vor­sit­zen­den des Ver­eins, Her­mann All­mers (1821–1902), zurück. Er grün­de­te mit eini­gen Freun­den 1882 in der Frie­sen­stu­be des Wed­de­war­de­ner Gast­ho­fes, der an der Stel­le der 1518 errich­te­ten und zer­stör­ten Burg Mor­gen­stern steht, Schloss Mor­gen­stern. Dar­aus ent­wi­ckel­te sich der heu­ti­ge Heimatbund.

Im Jah­re 2010 muss­te das denk­mal­ge­schütz­te Restau­rant „Schloß Mor­gen­stern“ aus finan­zi­el­len Grün­den schlie­ßen. Zwar wur­de 2002 die Fas­sa­de des Schlos­ses restau­riert und auch das denk­mal­ge­schütz­te “Frie­sen­zim­mer” saniert, es bil­de­te sich den­noch ein erheb­li­cher Investitionsstau.

So ist es still gewor­den rund um das eins­ti­ge Aus­flugs­ziel direkt am Wed­de­war­de­ner Deich. Doch im Inne­ren des betag­ten Gebäu­des wird gewer­kelt. Die Eigen­tü­me­rin, die Hafen­ge­sell­schaft Bre­men­ports, hat das his­to­ri­sche Gebäu­de im letz­ten Jahr für den Hei­mat­bund der Män­ner vom Mor­gen­stern sanie­ren las­sen. 670 000 Euro wur­den für die Sanie­rung des Schlos­ses (Elek­tro­in­stal­la­ti­on, sani­tä­re Anla­gen, Hei­zung)  und einen Anbau für die mehr als 10.000 Bücher und Zeit­schrif­ten des Ver­eins bereits aus­ge­ge­ben. Dann waren die finan­zi­el­len Mit­tel erschöpft, der Dach­aus­bau schien nicht mehr rea­li­sier­bar zu sein

Aber es gibt jetzt Hil­fe. Im Mai 2012 bewil­lig­te der Haus­halts­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­ta­ges die ers­te Tran­che des Denk­mal­schutz-Son­der­pro­gramms III in Höhe von 28,5 Mil­lio­nen Euro. Damit ermög­licht er drin­gend erfor­der­li­che Restau­rie­rungs­maß­nah­men an 192 bedeut­sa­men Kul­tur­denk­mä­lern in ganz Deutsch­land. Aus die­sem Son­der­pro­gramm wur­den für das “Schloss Mor­gen­stern” 40.000 Euro aus­ge­reicht, und das Dach konn­te neu ein­ge­deckt werden.

Quel­len: NORDSEE-ZEITUNG vom 27.02.2010, 30.05.2011, 03.09.2011 und wikipedia