Kategorie: Allgemein

Wäsche, Waschen und Hygiene im Wandel der Zeit

Wäsche, Waschen und Hygie­ne im Wan­del der Zeit

Der Wasch­pro­zess hat sich in den letz­ten 100 Jah­ren stark ver­än­dert. In der ers­ten Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts muss­te die Wäsche noch bis zu 24 Stun­den lang ein­ge­weicht, in gro­ßen Kes­seln gekocht und dann mit ver­schie­de­nen Hilfs­mit­teln (Bleu­el, Wasch­brett usw.) von Hand bear­bei­tet wer­den. Wer es sich leis­ten konn­te, ver­wen­de­te für emp­find­li­che Wäsche­stü­cke Kern- oder Schmier­sei­fe; da die­se aber recht teu­er waren, wur­de vor­ran­gig mit Soda gewa­schen, was die Hän­de der Wäsche­rin sehr stark auslaugte.

Wäschewaschen Anno dazumal

Noch bis zum August ist im His­to­ri­schen Muse­um Bre­mer­ha­ven die neue Kabi­nett­aus­stel­lung „Nicht nur sau­ber son­dern rein“, in der es um die wech­sel­vol­le Ent­wick­lung des Wäsche­wa­schens zwi­schen 1850 und 1970 geht, zu sehen.

Blick­fän­ger der klei­nen Aus­stel­lung sind eine Holz­bot­tich­wasch­ma­schi­ne der Fir­ma Schae­de aus dem Jahr 1930 und eine Wäsche­man­gel aus der Bre­mer­ha­ve­ner Eisen­wa­ren­hand­lung Zieg­feld, die um 1900 in Gebrauch war. Dane­ben fül­len Gerät­schaf­ten wie das Wasch­brett, der Wäsche­stamp­fer und guss­ei­ser­ne Bügel­eisen die Vitri­nen der Aus­stel­lung. In einer Schub­la­den­vi­tri­ne wer­den his­to­ri­sche Doku­men­te zur Wer­be­ge­schich­te von Wasch­pro­duk­ten prä­sen­tiert. Fotos und Ansichts­kar­ten Bre­mer­ha­ve­ner Haus­halts- und Eisen­wa­ren­hand­lun­gen sowie der Leher Dampf­wasch­an­stalt “Edel­weiß” sind eben­so Teil der Ausstellung.

Ter­mi­ne:
Diens­tags bis Sonn­tags | 10 Uhr bis 18 Uhr
His­to­ri­sche Muse­um Bremerhaven
An der Gees­te 3
27570 Bremerhaven

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Geschich­te des Waschens

Star-Club-Legende Tony Sheridan ist tot

Der 1940 im eng­li­schen Nor­wich gebo­re­ne Tony Sher­i­dan, Gitar­rist, Sän­ger, Pio­nier der Beat­mu­sik und musi­ka­li­scher Men­tor der Beat­les, ist nach lan­ger Krank­heit am 16. Febru­ar 2013 mit 72 Jah­ren in einem Ham­burg Kran­ken­haus verstorben. 

1960 kam Tony Sher­i­dan mit der Band “The Jets” nach Ham­burg. Die Grup­pe trat im berühm­ten  Kai­ser­kel­ler auf der Gro­ßen Frei­heit Tony Sheridanauf. Und als ande­re Band­mit­glie­der zurück nach Eng­land gin­gen, blieb Tony Sher­i­dan in Ham­burg und trat als Solo­sän­ger auf der Ree­per­bahn im “Top Ten” auf. Hier lern­te er die Beat­les ken­nen, wohn­te mit ihnen zusam­men und ver­brach­te mit ihnen nicht enden wol­len­de Näch­te auf dem Kiez. Mit den Beat­les, denen er eini­ge Knif­fe auf der Gitar­re bei­brach­te, nahm er 1961 in Ham­burg auch sei­ne frü­he Sin­gle “My Bon­nie” auf.

Auch nach dem Durch­bruch der Beat­les ließ Sher­i­dan den Kon­takt mit ihnen nie abrei­ßen.  Dem Rock’n’Roll blieb er bis zuletzt treu.
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Tony Sher­i­dan Biographie

Ist Werbung in Deutschland nicht für Deutsche gedacht?

Mor­gens gehe ich ins Büro und lese erst ein­mal mei­ne “e‑mails”. Anschlie­ßend tele­fo­nie­re ich per “Han­dy” mit dem Lei­ter des Rechen­zen­trums, dem “infor­ma­ti­on offi­cer”, um mich mit ihm zu einem “cofee to go” zu verabreden.

In der “City” bemer­ke ich, dass der Win­ter­schluss­ver­kauf in vol­lem Gan­ge ist. “Sale” prangt an den Schau­fens­tern vie­ler Mode­lä­den und ich fra­ge mich, wer all die­se eng­li­schen Begrif­fe eigent­lich ver­steht. “Come in and find out” for­dert Dou­glas mich auf. Also gehe ich hin­ein und suche den Aus­gang. Oder wie?

Bin ich eigent­lich noch in Deutsch­land, oder befin­de ich mich in Man­hat­ten, wenn mir “up to 50 % off!” offe­riert wird? Ande­re wol­len mich mit “Super Sale!” oder “Fre­aky Sale!” in ihre “Stores” locken. Natür­lich kann ich mit vie­len Begrif­fen nichts anfan­gen. So mache ich es wie in einem Aus­land­ur­laub. Ich rate! Und ver­mu­te, dass die Fünf­zig und das Pro­zent­zei­chen mir sagen wol­len, dass hier wahr­schein­lich etwas redu­ziert ist.

Natür­lich ist jede Spra­che Ver­än­de­run­gen unter­wor­fen. Spra­chen soll­ten immer leben­dig und form­bar blei­ben. Aber man soll­te sie nicht mit Wort­kon­struk­tio­nen durch­set­zen, die nur davon zeu­gen, dass deren “Schöp­fer” von bei­den Spra­chen kei­ne Ahnung hat. Das tut dann rich­tig weh! Durch sol­chen unnö­ti­gen Unsinn wer­den Men­schen ohne Eng­lisch­kennt­nis­se aus­ge­grenzt und letzt­end­lich ver­ste­hen auch Eng­län­der und Ame­ri­ka­ner die­se Wort­hül­sen nicht.

2008 stör­ten sich in einer Umfra­ge der Gesell­schaft für deut­sche Spra­che 39 % der Befrag­ten an Lehn­wör­tern aus dem Eng­li­schen. Die Ableh­nung war in den Bevöl­ke­rungs­grup­pen am größ­ten, die Eng­lisch weder spre­chen noch ver­ste­hen konnten. 

Ähn­li­che Kri­tik gab es schon ab Ende des 19. Jahr­hun­derts gegen­über aus dem Fran­zö­si­schen, Latei­ni­schen oder Grie­chi­schen stam­men­den Begrif­fen. Ver­ei­ne wie der All­ge­mei­ne Deut­sche Sprach­ver­ein ver­such­ten im Rah­men des deut­schen Sprach­pu­ris­mus, die­se Begrif­fe durch deut­sche zu erset­zen. Im Post­we­sen wur­den auf Geheiß Bis­marcks über 700 fran­zö­sisch­spra­chi­ge Begrif­fe durch deut­sche Neu­schöp­fun­gen ersetzt.

Ist der Karfreitag in Bremen überflüssig?

Nun haben sie es also doch geschafft – im Bun­des­land Bre­men wird auf Betrei­ben haupt­säch­lich der GRÜNEN die beson­de­re Fei­er­tags­ru­he am Kar­frei­tag ein­ge­schränkt. Am liebs­ten hät­ten die Grü­nen den Sta­tus “Stil­ler Fei­er­tag” für den Kar­frei­tag kom­plett gestrichen. 

Nikolaikirche LüneburgIn allen Bun­des­län­dern herrscht am Kar­frei­tag ein ganz­tä­gi­ges Tanz­ver­bot – mit Aus­nah­me der Stadt­staa­ten. In Bre­men zum Bei­spiel beginnt die Ruhe­pflicht erst mor­gens um 4 Uhr und dau­ert bis 24 Uhr an. Zukünf­tig soll die Ruhe­zeit nur noch von 6 Uhr bis 21 Uhr gelten.

Ein Bre­mer Stu­dent soll es gewe­sen sein, der sei­ne Rech­te durch die Rege­lung der “Stil­len Fei­er­ta­ge” beschnit­ten wähn­te. Er wol­le sich von den Kir­chen nicht vor­schrei­ben las­sen, dass er an die­sen Tagen nicht tan­zen und fei­ern dür­fe. Viel­leicht hat er über­se­hen, dass das Tanz­ver­bot an den Stil­len Tagen durch das Grund­ge­setz aner­kannt ist. Der Sonn­tag und die staat­lich aner­kann­ten Fei­er­ta­ge gel­ten als Tage der Arbeits­ru­he und der see­li­schen Erhebung.

Ich kann kaum ver­ste­hen, war­um Tei­le der Bevöl­ke­rung – vor­wie­gend Tei­le der jun­gen Bevöl­ke­rung — unbe­dingt am Kar­frei­tag tan­zen müs­sen. Als Begrün­dung wird dann auf­ge­führt, das vie­le die Bedeu­tung ein­zel­ner kirch­li­cher Fei­er­ta­ge nicht mehr ken­nen. Dann also weg damit. Wer will, der kann ja Urlaub neh­men und den Tag für sich begehen.

Dabei wird aber beflis­sent­lich über­se­hen, dass ein ande­rer Teil der Bevöl­ke­rung sehr wohl Wert auf Ruhe an die­sem Tag liegt. Ein­mal die Arbeit ver­ges­sen, ent­span­nen, Ruhe fin­den. Und nicht nur zur Kirch­zeit son­dern auch danach. Ein­mal kei­nen Lärm vom Sport­platz neben­an ertra­gen zu müs­sen, auch kein Bass­ge­tö­se aus der Dis­ko­thek in der Nähe. Und wer ist dadurch Benach­tei­ligt? Wer nimmt Scha­den, wenn er an zwei oder drei Tagen im Jahr kein Lokal besu­chen kann, wenn er kei­ne geöff­ne­te Dis­ko­thek findet?

Sonn- und Fei­er­tags­ru­he bedeu­tet doch auch, dass an die­sen Tagen in der Regel die Arbeit ruht, dass auch mei­ne Fami­lie, mei­ne Freun­de und Ver­wand­ten frei haben. Dass man sich Tref­fen kann,  ohne ein hal­bes Jahr vor­her den Ter­min­ka­len­der bemü­hen zu müs­sen. Man weiß, an die­sem Tag kann ich Tan­te Elfrie­de besu­chen, an die­sem Tag kann sich die gan­ze Fami­lie bei Oma und Opa tref­fen, an die­sem Tag kann ich mei­ne See­le bau­meln lassen.

Ich fin­de es unpas­send und respekt­los, die Sonn- und Fei­er­tags­ru­he zu stö­ren. Ich betrach­te es als einen ego­is­ti­schen Akt, die Fei­er­tags­ru­he zu beschnei­den, nur weil vie­le nicht mehr die Kir­che besu­chen. Wir leben in einer christ­lich gepräg­ten Kul­tur. Und die Gläu­bi­gen möch­ten in Ruhe und Stil­le der Kreu­zi­gung ihres Herrn Jesus Chris­tus gedenken!

In Bre­men wird die Ruhe christ­li­cher Fei­er­ta­ge beschnit­ten, unter­des­sen wird ein Staats­ver­trag mit Mus­li­men geschlossen.

Nach einer frostigen Januarnacht

Heu­te früh hat der Win­ter sich rich­tig ange­strengt. Nach einer fros­ti­gen Nacht mit — 8 Grad Cel­si­us und sehr feuch­ter Luft ließ die Son­ne die Natur tags­über in einem leuch­ten­den Weiß erstrah­len. Da muss­te ich gleich zur Kame­ra grei­fen und die schö­nen Pan­ora­mas machen.

Der Winter macht die Bäume silbern
Die tiefstehende Sonne verzaubert die Natur

Und plötzlich ist der Winter da

Manch­mal ist es so, man denkt im Janu­ar schon an den Früh­ling. Dabei fängt der Win­ter im Janu­ar ja erst so rich­tig an. Ges­tern Mor­gen staun­te ich dann natür­lich doch wie­der über die win­ter­li­che “Über­ra­schung”. Aber der Schnee hat ja auch was Gutes. Er ver­steckt alles unter einer wei­ßen Decke. So sieht man vie­le Din­ge nicht, die aber doch da sind.Leher-Landstrasse am 22. Januar 2013 um 10 Uhr | Foto: Hermann Schwiebert

Und damit mei­ne ich nicht nur den Schmutz auf der Stra­ße. Nein, auch die vie­len Obdach­lo­sen und Stra­ßen­bett­ler aus dem Som­mer sind nicht mehr da. Kei­ner fragt sich, wo sie wohl hin sein mögen. Ab in den Süden? Glau­be ich nicht. Irgend­wo frie­ren sie in ihrem Schlaf­sack. Hung­rig und durs­tig. Bestimmt oft­mals auch ein­sam. Also Leu­te, wenn Ihr in die­sen Tagen einem Bett­ler begeg­net, macht Euren Geld­beu­tel auf und holt einen Euro raus. Ein Euro macht Euch nicht ärmer, den gebt Ihr ohne­hin für Din­ge aus, die nie­mand wirk­lich braucht. Aber der Obdach­lo­se kann sich mit einer Sup­pe aufwärmen.

Ich mag gar nicht dar­über nach­den­ken, wie viel Steu­er­gel­der die letz­te Land­tags­wahl wie­der gekos­tet hat! Für unnüt­ze Wer­be­spots, die kei­nen Wäh­ler mehr beein­flus­sen. Da sage ich: Gebt das Geld den Armen und Kran­ken, den Kin­dern und den Schulen. 

Mit dem “Royal Scotsman” durch die Highlands

Kürz­lich habe ich mal wie­der bei You­Tube gestö­bert. Da gibt es so schö­ne Vide­os über Schott­land zu sehen. Dabei fiel mir ein, dass ich Euch schon lan­ge mal den Zug “The Roy­al Scots­man” vor­stel­len woll­te. Vie­le wer­den die­sen tol­len Zug und die groß­ar­ti­ge Land­schaft, durch die er fährt, längst ken­nen. Ande­re haben mög­li­cher­wei­se noch nichts davon gehört. Wie dem auch sei, für die Einen wie für die Ande­ren wird es eine Freu­de sein, die Bil­der zu sehen. 

Bei der Clas­sic-Rou­te besteigt man den Luxus­zug “The Roy­al Scots­man” in Waver­ley Sta­ti­on in Edin­burgh über einen roten Tep­pich, beglei­tet von den hohen durch­drin­gen­den Tönen einer Dudelsackpfeife. 

Fünf Tage zieht  der Zug die bor­deaux­ro­ten Wagen durch das schot­ti­sche Hoch­land, vor­bei am Hoch­moor von Ran­noch und am 1344 Meter hohen Ben Nevis und übers 380 Meter lan­ge Glen­finnan-Via­dukt am Loch Shiel. Der Salon­wa­gen mit sei­nen Pan­ora­ma­fens­tern erlaubt einen beque­men Blick auf die so abwechs­lungs­rei­che Land­schaft – hoch auf­tür­men­de Ber­ge wei­chen mäch­ti­gen Tälern mit spie­gel­glat­ten Seen, es geht durch raue unbe­rühr­te Küs­ten­strei­fen oder grü­nen Wiesen.

Reich­lich Zwi­schen­stopps an Schlös­sern, Whis­ky-Destil­le­rien und male­ri­schen Dör­fern  sind ein­ge­plant. So kann man mit den ein­hei­mi­schen Fischern oder Guts­her­ren ins Gespräch kom­men. Zurück an Bord des “Roy­al Scots­man” stärkt man sich im mit Maha­go­ni ver­tä­fel­ten Spei­se­wa­gen (stren­ge Klei­der­ord­nung) mit wirk­lich aus­er­le­se­nen Spe­zia­li­tä­ten der Region.