Gründerzeithaus in der Rickmersstraße kommt auf den Sperrmüll

Frü­her muss es mal sehr hübsch aus­ge­se­hen haben, das stuck­ver­zier­te Grün­der­zeit­haus Num­mer 77a an der Bre­mer­ha­ve­ner Rick­mers­stra­ße. Lei­der lie­ßen die Eigen­tü­mer es ver­fal­len, und nun muss­te es abge­ris­sen werden.

Bremerhavener Rickmersstrasse 77a

Die Grün­der­zeit­häu­ser 77 und 77a zähl­ten vie­le Jah­re zu den Pro­blem­häu­sern in der Rick­mers­stra­ße. Aber im Jah­re 2008 nahm der Eigen­tü­mer viel Geld in die Hand und ließ das Haus Num­mer 77 von Grund auf sanie­ren und zum Gäs­te­haus Alba­tros umbauen.

Bremerhavener Rickmersstrasse 77a

Die Eigen­tü­mer­ge­mein­schaft des Hau­ses 77a hin­ge­gen lie­ßen ihre Immo­bi­lie ver­fal­len. Die letz­ten Mie­ter sind schon vor lan­ger Zeit aus­ge­zo­gen. Nun wohn­ten nur noch Tau­ben und ande­res Getier in dem Haus. Als der durch das offe­ne Dach ein­drin­gen­de Regen begann, das Gäs­te­haus Alba­tros in Mit­lei­den­schaft zu zie­hen, schlug deren Ver­wal­ter Alarm. Er schal­te­te einen Rechts­an­walt ein, der den Eigen­tü­mern des Hau­ses 77a die Kos­ten für die Besei­ti­gung der Schä­den auf­ge­ben sollte.

Aber auch für die Bewoh­ner der ande­ren umste­hen­den sanier­ten Mehr­fa­mi­li­en­häu­ser der Gewo­ba war die ver­las­se­ne Schrott-Immo­bi­lie all die Jah­re ein Ärger­nis. Und zugleich ein gefähr­li­cher Spiel­platz für die Kinder.

Die Stadt Bre­mer­ha­ven lässt sich von sanie­rungs­un­wil­li­gen Eigen­tü­mern schon lan­ge nicht mehr auf der Nase her­um­tan­zen. Den Eigen­tü­mern wur­de bereits im Jah­re 2013 ein Zwangs­geld auf­er­legt. Und in einem wei­te­ren Ver­fah­ren wur­de Ihnen auf­ge­ge­ben, die Stand­si­cher­heit der Immo­bi­lie durch ein Gut­ach­ten nachzuweisen.

Bremerhavener Rickmersstrasse 77a

Nach­dem ein Gut­ach­ter beschei­nigt hat­te, dass sich die Schrott­im­mo­bi­lie im Ver­fall befin­det, ver­füg­te das Bau­ord­nungs­amt auf Grund­la­ge der Lan­des­bau­ord­nung den Abriss des Hau­ses. Damit sind die Eigen­tü­mer nun beschäftigt.

Ein Novum für die Stadt­ver­wal­tung, der es mit ihrem kon­se­quen­ten Vor­ge­hen so das ers­te Mal gelun­gen ist, den Abriss einer Schrott­im­mo­bi­lie ohne den Ein­satz öffent­li­cher Gel­der her­bei­zu­füh­ren. Nun ist der Abbruch, der mit Rück­sicht auf das Gäs­te­haus Alba­tros in Hand­ar­beit erfolg­te, nahe­zu been­det. Der Geschäfts­füh­rer des Gäs­te­hau­ses ist dar­über sehr froh.
Quel­len:
Chris­ti­an Hes­ke: Der fau­le Zahn des Quar­tiers, Sonn­tags­jour­nal vom 29.6.2013
Chris­ti­an Hes­ke: Fau­ler Zahn wird gezo­gen, Sonn­tags­jour­nal vom 29.3.2015

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.