Bremerhavens Sail 2015 rückt näher
Lange ist es nicht mehr hin, bis zur Sail 2015. Für die Verantwortlichen hat der Endspurt begonnen. Mehr als 200 Schiffe aus 24 Nationen haben den Kurs nach Bremerhaven schon abgesteckt und hoffen auf einen guten Platz im Hafenbecken.
Bei einer maritimen Großveranstaltung gibt es viel zu bedenken. Ein gutes Team und engagierte Organisatoren mit Erfahrung und Kompetenz sind vonnöten, damit auch die diesjährige Sail wieder ein echtes Sommerfestival wird. Wenn aber die großen Windjammer erstmal vor Anker gegangen sind, dann fällt der Druck von jedem Helfer, von jedem Verantwortlichen ab. Dann haben sich alle Mühen gelohnt und Bremerhaven kann sich ganz traditionell als Seefahrerstadt präsentieren und besonders jene Großsegler begrüßen, die einst in den Werften von Geestemünde und Bremerhaven vom Stapel gelaufen sind.
Noch aber sind Gastgeber und Gäste gleichermaßen mit Vorbereitungen zum großen Windjammertreffen beschäftigt. So hoffen alle, dass die Reparaturarbeiten an der Kaiserschleuse rechtzeitig abgeschlossen sind, damit die Segelschiffe auch in den Neuen Hafen einfahren und ihren Liegeplatz einnehmen können. Damit auch die großen Windjammer im Neuen Hafen festmachen können, sollen hier ab Februar gut 40.000 Kubikmeter Schlamm ausgebaggert und so eine Tiefe von bis zu sieben Metern erreicht werden. Schließlich sollen die Touristen einen interessanten Rundgang geboten bekommen.
Im südlichen Museumshafen werden die Gäste von einem mittelalterlichen Hafenmarkt eingeladen. Vom Hafenmarkt, wo eine Kogge festgemacht haben wird, reihen sich zur Sail 2015 gen Norden bis zum Kaiserhafen Masten an Masten. Hinter der Schleusenstraße wird die Fregatte “Karlsruhe” ihren Platz haben und gleich schräg gegenüber das Vollschiff “Amerigo Vespucci”.
An mehrere Hundert Marktbeschicker und Fahrgeschäfte wurden Einladungen versandt. Sie sollen für einen angemessenen Rahmen am Rande der Hafenbeckens sorgen. Auch für musikalische Stimmung wird gesorgt. Auf der Parkfläche am Wasserstandsanzeiger ist eine zweite Bühne geplant. Und im Fischereihafen sollen es wieder ausreichend Schiffe geben, auf den man Tagestouren unternehmen kann.
Und die Gäste putzen ihre Schiffe heraus. So nimmt die am 22. Februar 1931 vom Stapel gelaufene italienische Fregatte “Amerigo Vespucci” zur Zeit einen Werfttermin wahr. Drücken wir die Daumen, dass die Arbeiten an dem Marineschiff rechtzeitig abgeschlossen sind, damit wir das prächtige Vollschiff auch zu sehen bekommen.
Auch die “Astarte” wird hübsch gemacht werden. Schon vor ein paar Wochen haben sich die Arbeiter der Bültjer Bootswerft in Ditsum an der Ems das Flaggschiff der Bremerhavener Schiffergilde vorgenommen, um dringende Holzarbeiten auszuführen. So mussten Teile des 16 Meter langen Eichenkiels ausgewechselt werden. Auch am Rumpf und an Deck war der Austausch mehrerer Planken erforderlich.
Überhaupt hat die Stammbesatzung regelmäßig Arbeiten an der Gaffelketsch ausgeführt und sie immer gut gepflegt. Während der Werftliegezeit wurden hier in Bremerhaven die Masten des 1903 gebauten Schiffes geschliffen und gestrichen, damit es bald wieder heißen kann: “Segeln wie vor hundert Jahren.” Bis dahin sind aber noch viele Handgriffe erforderlich.
Also freuen wir uns auf die Sail 2015 und auf die großen Segelschiffe aus Südamerika. So soll das 82 Meter lange Flaggschiff der venezolanischen Marine, der Dreimaster “Simon Bolivar” genauso sein Kommen zugesagt haben wie das Vollschiff “Cisne Branco” (weißer Schwan), ein 76 Meter langer rahgetakelter Dreimaster der brasilianischen Marine.
Schwierig wird es jetzt, noch eine Übernachtungsmöglichkeit in der Seestadt zu bekommen. Die Hotels waren schon zum Jahresende 2014 komplett ausgebucht.
In den Touristen-Infos kann man für 3,00 Euro ein Programmheft zur Sail 2015 bekommen, in dem alle Schiffe abgebildet sind.