Kriegsfischkutter “Thor” ist im Fischereihafen gesunken
Das neue Jahr war erst ein paar Stunden alt, als die Bremerhavener Feuerwehr in den Fischereihafen gerufen wurde. Der 70 Jahre alte Kriegsfischkutter “Thor” hat sich von der Wasseroberfläche verabschiedet und ist auf Grund gegangen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden nur noch mit den aus dem Wasser ragenden Masten begrüßt.
Der 1944 in Swinemünde als “KFK 394” vom Stapel gelaufene 24 Meter lange Kriegsfischkutter gehört zu einer historischen Baureihe von 1.000 Hilfsschiffen, die während des Zweiten Weltkrieges im Vorposten- und Sicherungsdienst an den Küsten, in U‑Bootsjagdflottillen und in der Nachkriegszeit zur Minenräumung und Fischerei eingesetzt wurden.
Nach dem Krieg kam das Boot anscheinend nach Bremerhaven, bevor es von der britischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und und zur Minenräumung eingesetzt wurde.
1946 wurde das Boot in Hamburg zum Fischkutter umgebaut und erst im Alter von etwa 50 Jahren aus dem Schiffsregister gestrichen. Aber wer heute Eigentümer des Schiffes ist, weiß wohl niemand genau zu sagen. Auf jeden Fall soll vor einem Jahrzehnt ein Verein die “Thor” nach Bremerhaven geholt haben um mit behinderten Jugendlichen zu segeln. Die Pläne zerschlugen sich, und seither liegt der ungepflegte Kutter zum Verkauf am Kohlenkai im Schaufenster Fischereihafen. Na ja, seit Neujahr steht er zum Verkauf – aufrecht auf Grund.