Zum Tanzvergnügen fuhr man mit der Straßenbahn zum Schweizerhaus nach Weinhübel
Ein Schweizerhaus ist ein Gebäude im Stil alpenländischer Bauernhäuser. Flach geneigte und weit vorkragende Dächer sowie Verzierungen an Dächern, Balkonen und Austritten sind charakteristisch für diesen in Deutschland, Österreich-Ungarn und Skandinavien vorkommenden Baustil der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Auch im ehemaligen Leschwitz stand so ein Schweizerhaus. Es war ein sehr beliebtes Ausflugslokal mit einem riesigen Gartenrestaurant. In dem Hohenzollernsaal traf man sich regelmäßig zu Tanzveranstaltungen.
Einst bekamen viele Wirtshäuser ihre Laufkundschaft mit der Straßenbahn gebracht. Als am 7. August 1930 der westliche Ortsteil Leschwitz an das Görlitzer Straßenbahnnetz angeschlossen wurde, befand sich die Endstation vor dem damaligen Schweizerhaus. Von dort verlief die Straßenbahnlinie 1 entlang der Zittauer Straße vorbei an der Gaststätte Zeltgarten bis zum Schützenhaus, wo sie sich schließlich mit dem bestehenden Straßenbahnnetz vereinigte.
Bis gegen Ende der 1960er Jahre wurden die Räume im vorderen Gebäudeteil von einem Postamt und einer Konsum-Verkaufsstelle genutzt. Der große Hohenzollernsaal aber diente bis 1972 als Turnhalle einer Polytechnischen Oberschule. Bis zu 74 Schüler mussten sich in einer Sportstunde den alten Saal teilen, um alle Schüler unterzubekommen. Dabei lief der Unterricht lief bis 20 Uhr.
1972/73 musste das inzwischen baufällig gewordenen Haus abgerissen werden.
Schöne Erinnerungen da ich ein Gebürtiger Weinhübler bin geboren 1955
Hallo Dasler,
ich mag auch diese Erinnerungen an alte Zeiten. Und in Görlitz ist wirklich so vieles erhaltenswert.
Liebe Grüße von der Wesermündung, Hermann