Vor 140 Jahren wurde die Stadt Görlitz kreisfrei
Stadtkreise gab es früher nur im Königreich Preußen. Bei der 1816 erfolgten Gliederung Preußens in Kreise wurden die Provinzhauptstädte der unmittelbaren Kontrolle der Provinzregierung unterstellt, sie wurden Immediatstädte.
Aufgrund der Industrialisierung wuchsen viele Städte schnell. Die Forderungen an die preußische Regierung, die Kreise neu zu ordnen und Immediatstädte zu bilden, wurden immer dringlicher. 1872 stimmte die Regierung der Neubildung von Immediatstädten zu. Nach Erfurt, Düsseldorf und Krefeld wurde am 1. Juli 1873 auch Görlitz neue Immediatstadt. Ab 1. April 1887 wurde die Bezeichnung “Immediatstadt” abgeschafft und durch “Stadtkreis” ersetzt. Görlitz sollte bis 2008 kreisfrei bleiben.
Mit Auflösung der Provinz Schlesien zum 8. November 1919 wurde aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz die neue Provinz Niederschlesien gebildet. Schließlich nahm man im Jahre 1925 die Landgemeinden Rauschwalde und Moys aus dem Landkreis Görlitz heraus und schlug sie dem Stadtkreis Görlitz zu.