Wie kommen bloß die riesigen Container an Land?

Ein Con­tai­ner­schiff hat an der Bre­mer­ha­ve­ner Strom­ka­je fest­ge­macht. Jetzt muss alles schnell gehen, stünd­lich drei­ßig der bis zu 30 Ton­nen schwe­ren Con­tai­ner ent­la­den werden.

Containerbrücke

Erst das Schiff löschen, dann neu bela­den. Die Frau auf der Con­tai­ner­brü­cke – nen­nen wir sie Kata­ri­na — ist kon­zen­triert. Vor sich sieht sie das Was­ser der Weser, unter ihr tür­men sich die rie­si­gen Con­tai­ner. Schnell noch den Sitz ein­ge­stellt, dann greift die lin­ke Hand zum Joy­stick, ein kur­zes Ruckeln geht durch die Kat­ze (Fah­rer­haus) und sie fährt los Rich­tung Wasser.

Containerbrücke

Nun greift Kata­ri­na mit der rech­ten Hand zum ande­ren Joy­stick, mit dem der an Stahl­sei­len hän­gen­de Sprea­der kon­trol­liert wird. Jetzt ist wirk­lich vol­le Auf­merk­sam­keit von­nö­ten. Der Sprea­der rauscht in den Stahl­sei­len hin­un­ter zum Con­tai­ner und wird mit den Twist­locks per Knopf­druck am Con­tai­ner befes­tigt. Unten,  35 Meter tie­fer, steht schon der Ein­wei­ser und teilt Kata­ri­na per Sprech­funk mit, wo sie den Con­tai­ner abstel­len soll. 

Kata­ri­na zieht den Con­tai­ner in die Höhe, und los geht es zum ange­ge­ben Lager­platz. Aber bloß nicht den Con­tai­ner zu schnell hoch­zie­hen, auch nicht zu schnell zum Lager­platz fah­ren. Immer schön dar­auf ach­ten, dass der rie­si­ge Eisen­be­häl­ter nicht ins Schlin­gern kommt. Also auch vor­sich­tig abbrem­sen und mög­li­chen Wind berück­sich­ti­gen. Sonst fängt der Sprea­der an, sich in den Sei­len zu drehen.

Containerbrücke

Drei Mona­te hat Kata­ri­nas Aus­bil­dung zur Brü­cken­fah­re­rin gedau­ert. Aber man benö­tigt danach noch eine min­des­tens ein­jäh­ri­ge Erfah­rung, um die gefor­der­ten 25 bis 35 Con­tai­ner pro Stun­de zu schaf­fen. Wenn die Schicht um ist, schmer­zen Rücken und Nacken von der Anspan­nung. “Dafür”, freut sich Kata­ri­na, “kann man von dort hoch oben die tolls­ten Son­nen­auf­gän­ge sehen.” Aber län­ger als drei Stun­den darf kei­ner die Brü­cke fah­ren, dann muss abge­löst werden.

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