1950er Jahre — Bremerhaven braucht neue Wohnungen
1950er Jahre — Bremerhaven braucht neue Wohnungen
Wie überall in Deutschland herrschte auch in Bremerhaven noch in den 1950er Jahren Wohnungsmangel. Der geringe Wohnraum wurde streng bewirtschaftet, denn 56 % der Stadt waren total zerstört. Gleichzeitig strömten Flüchtlinge, entlassene Kriegsgefangene und ehemalige Zwangsarbeiter in die Stadt. Sie alle suchten für sich und ihre Familien eine neue Bleibe.Bis zum Jahre 1956 ließen sich fast 25.000 Flüchtlinge und Vertriebene in Bremerhaven nieder. Sie alle brauchten dringend bezahlbaren Wohnraum. Und so wurde in Bremerhaven gebaut, gebaut und gebaut. Fast an jeder Straßenecke entstanden neue Wohnungen. Und Bremerhavens Gesicht veränderte sich. Vor dem Krieg entstandene Häuser waren durch Bomben zerstört worden und mussten abgerissen werden. Es entstanden neue Häuserzeilen, die man auf Vorkriegsfotografien noch nicht finden kann.Auch die Stäwog in Bremerhaven ließ bauen. Zum Beispiel das Gebäude Lloydstraße 40/42 entstand in diesen Jahren. Oder auch der Komplex Bürger 134–136. Es waren sehr entbehrungs- und arbeitsreiche Jahre. Die Bauarbeiter hatten damals keine modernen Maschinen, vieles wurde noch mit der Hand gemacht.Eine Mitarbeiterin der Stäwog hat jetzt im Bauarchiv ein paar alte Kartons gefunden, in denen sich viele Fotos von unfertigen und fertigen Häusern aus den frühen 1950er Jahren befanden. Mit viel Mühe und großem persönlichen Einsatz hat sie die undatierten und unkommentierten Bilder sortiert, katalogisiert, zugeordnet und beschriftet. Anschließend konnte sie 900 Fotos dem Stadtarchiv und dem Historischen Museum anvertrauen. Vielen Dank an die Mitarbeiterin für diese tolle Leistung.
Quellen:
Nordsee-Zeitung vom 3. August 2013
Schulchronik der Humboldtschule