In dieser Jahreszeit will es nicht Tag werden
Ein Tag, der nicht hell werden will. Ich mag diese Nebel verhangenen Novembertage, an denen es der Sonne nicht gelingt, den weißen Vorhang der Natur zu durchdringen.
Weit und breit ist kein Mensch auf dem Bahnsteig zu sehen, alles wirkt wie eingefroren. Selbst der Verkehrslärm der nahen Straße dringt nur gedämpft zum Bahnsteig durch. Manchmal ertönt das Nebelhorn eines Schiffes, das sich seinen Weg durch den Hafen suchen mag. Die feuchte Luft dringt durch die Kleidung und lässt mich frösteln! Ich erinnere mich an ein Gedicht von Hermann Hesse:
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, Im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.